Blick auf den Schliersee im Winter, außenrum liegt Schnee, der Himmel spiegelt sich im Wasser.

Winterwandern mit Hund in den Bergen

In den Alpen gibt es eine Vielzahl an Winterwanderwegen, auf denen Touren auch bei Eis und Schnee problemlos möglich sind. Wer Lust hat, das Sofa gegen traumhafte Schneelandschaften (wie hier am Schliersee) und erholsame Stille zu tauschen, muss nur ein paar einfache Regeln beachten. Das Wichtigste im Überblick:

Planung ist alles

Die richtige Vorbereitung

Der mittelgroße, schwarz-braune Hund Rex sprintet durch den Tiefschnee. Im Hintergrund sind GIpfel zu sehen.

Während man im Frühjahr, Sommer oder Herbst auch einfach mal spontan starten kann, sollten Wanderungen im Winter bei Schnee etwas besser vorbereitet werden: Der Wandertag im Winter ist kurz, informiert euch also über Sonnenauf- und -untergang. Und versucht, Wege zu vermeiden, die mit Split oder schlimmer noch mit Salz gestreut sind. Das ist unangenehm und schmerzhaft für die Pfoten eures Hundes. Und je höher der Schnee liegt, desto anstrengender ist die Tour und desto langsamer kommt ihr voran. Reduziert deshalb die Länge der geplanten Strecke entsprechend den äußeren Bedingungen.

Zur Planung gehört in Bergregionen auch:
Lawinenwarnstufe checken

In jedem schneereichen Jahr gibt es Verletzte und Tote, weil die Gefahr durch Lawinen und Schneebretter unterschätzt wird. Beachte also unbedingt den Rat derer, die sich vor Ort auskennen. In den Wintersportorten gibt es täglich aktualisierte Hinweise auf die Lawinenwarnstufe. Niemals bestehende Absperrungen ignorieren! Es gibt immer einen guten Grund dafür, dass manche Strecken nicht begehbar sind.

 

 

Was kommt in den Rucksack?

Ausrüstung für Winter-Touren

Der hellbraune, kleine Hund Amos macht eine Wander-Pause im tiefen Schnee. Im Hintergrund: Eingeschnete Tannen.

Die folgenden Dinge haben wir beim Winterwandern dabei:

Kleidung

Natürlich geht niemand im T-Shirt in den Schnee. Unterschätze aber nicht, dass sich gerade in den Bergen das Wetter schnell ändern kann. Wir empfehlen, immer Schal, Handschuhe, Mütze und einen zusätzlichen Pullover mitzunehmen. Wasserdichte, warme Schuhe mit anständigem Profil sollten ebenso selbstverständlich sein. Ob man seinem Hund etwas anzieht, hängt natürlich von der Fellbeschaffenheit ab. Kurzhaarige Hunde wissen einen wärmenden Mantel im Winter sicher zu schätzen. Aber auch für manchen langhaarigen Hund ist es angenehmer, wenn wenigstens der Bauch gewärmt wird. Denn wenn der Hund länger durch hohen Schnee spaziert, bilden sich dort gerne Schneeklumpen und Eiskristalle. Und da das Fell am Bauch deutlich dünner ist, könnte es sich lohnen, über einen Mantel für den Hund nachzudenken. Auch wenn ihr eine Pause macht, legt euer Hund sich vermutlich etwas entspannter hin, wenn er einen Mantel trägt.

Proviant

Winterwanderungen sind kräftezehrend. Und machen Hunger und Durst. Plane also großzügig mit Proviant. Und: Nicht vergessen, dass manche Bäche und Seen möglicherweise zugefroren oder unter dem Schnee versteckt sind. Deswegen sollte man immer mehr Wasser für den Hund dabeihaben. Damit reduziert ihr auch das Risiko, dass euer Hund Schnee frisst, um seinen Durst zu stillen, denn das ist – zumindest in größeren Mengen – nicht gesund. Und auch für euch selbst, solltet ihr ein paar Zusatzkalorien mitnehmen, Kälte und Wandern durch den Schnee sind energie- und kräftezehrend. Aus diesem Grund solltet ihr nach einer schönen Winterwanderung mit eurem Hund auch die normale Futterration um 10 bis 20 Prozent erhöhen.

Packliste

 

 

Gut unterwegs

Der richtige Schutz

Zwei Hunde in den Alpen: Einer steht, einer liegt auf den Resten eines Schneefeldes.

Pfoten

Auch zwischen den Zehen des Hundes können sich bei Temperaturen um 0 Grad und feuchtem Schnee schnell dicke Schneeklumpen bilden. Wenn er an die entsprechenden Pfotenschuhe gewöhnt ist, sollte das kein Problem sein. Die schützen auch gut gegen Splitt und Streusalz auf Straßen und Gehwege. Alternativ hilft auch eine fetthaltige Creme, die großzügig zwischen den Zehen des Hundes verteilt wird. Wir setzen auf Ringelblumensalbe oder einfaches Melkfett, das man in fast jedem Drogeriemarkt kaufen kann (mehr über Pfotenpflege).

Nordische Schlittenhunde haben übrigens nicht mit Schneeklumpen an den Pfoten zu kämpfen – dank eines ausgeklügelten natürlichen Wärmetauschsystems. Mehr dazu erfährst du hier.

Sonne

Der Schnee reflektiert das Sonnenlicht und potenziert so die Wirkung der UV-Strahlung. Denke also bitte nicht nur an deinen Sonnenschutz, sondern auch an den deines Hundes (mehr Infos zu Sonnenbrand und Sonnenschutz bei Hunden).

 

 

Ski und Schneeschuh

Wintersport mit Hund

Blick auf verschneite Berggipfel. Vor dem Fotografen sieht man einen Trampelpfad, links und rechts davon liegt der Schnee hoch.

Schneeschuhwanderungen

Wenn viel Schnee liegt, sind Schneeschuhe oft ein willkommenes Hilfsmittel für Menschen, um auch an unberührte Orte zu kommen. Überlege dir gut, ob dein Hund das schafft. Er sinkt bei jedem Schritt bis zum Bauch ein und muss mit enormem Kraftaufwand das Bein wieder aus dem Schnee ziehen. Es erfordert also ein hohes Maß an Kraft, Konzentration und Übung für den Hund. Vielleicht macht ihr also lieber nur eine kurze Wanderung oder wählt einen anderen Weg, auf dem man ohne Schneeschuhe auskommt.

Langlauf

Auf und neben fast allen gespurten Loipen sind Hunde streng verboten. So reizvoll der Gedanke ist: Die Hundepfoten könnten die Spur zerstören und dein Hund könnte anderen in den Weg laufen und sich und die anderen Langläufer so in Gefahr bringen.

 

 

Tagestouren rund um München

Unsere Top-Winterwanderungen mit Hund

Südlich von München, zwischen 50 und rund 200 km weit weg, liegen eine Reihe von Lieblingszielen, die wir im tiefsten Winter immer wieder ansteuern. Was macht diese Touren zu unseren Lieblingstouren im tiefen Schnee?

  • Wir können hier recht sicher sein, dass die Wege auch nach dichtem Schneefall mit Hund und ohne Schneeschuhe noch gut begehbar sind.
  • Wir müssen keine Skilifte oder Abfahrten kreuzen.
  • Die Landschaft ist traumschön.
  • Viel freies Gelände. Wir können also Wintersonne tanken.
  • Unterwegs erwartet uns eine bewirtschaftete Hütte. Kaffee, Kuchen im Schnee auf der Sonnenterrasse – geht`s besser? Ohne fehlt was.

Hier unsere Top 3 Winterwanderungen, auf die alle Kriterien zutreffen.

Die letzten Meter zum Bodenschneidhaus. Die Bodenschneid erhebt sich darüber.

Schliersee:
Winterwanderweg vom Hennerer zum Bodenschneidhaus.

Gut 50 km von München entfernt liegt der Schliersee, der super mit der BRB (Früher BOB) von München aus zu erreichen ist. Hier sind wir rund ums Jahr immer wieder unterwegs. Der Winterweg vom Hennerer zum bewirtschafteten Bodenschneidhaus führt zunächst durch lichten Wald, dann über freies Gelände.

Märchenhaft: Wie aus dem Nichts taucht plötzlich Schloss Kranzbach vor uns auf. Einer von vielen schönen Ausblicken auf dieser Winterwanderung.

Garmisch-Partenkirchen: Winterwanderung von Krün nach Mittenwald

Diese Traumrunde, rund 80 km von München entfernt, beantwortet die Frage, warum der Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu den beliebtesten Wanderzielen in Deutschland gehört. Unterwegs genießt ihr Panoramablicke auf Wetterstein- und Karwendelgebirge, die Schlösser Kranzbach und Elmau, die Seen Ferchensee und Lautersee, dazu eine kleine Schlucht nebst Wasserfall und dann doch Mittenwald mit seinen bilderbuchbunten Häusern. Für uns märchenhaft schön.

Wer mit ÖPNV anreist, wandert diese Streckentour einfach in die Gegenrichtung. Von München nach Mittenwald fahren täglich mehrere Regionalbahnen. Und zurück an den Bahnhof geht es dann mit dem Skibus, der auch Hunde mitnimmt.

Immenstadt: Winterwanderung über dem Alpsee zur Siedelalpe

In den nördlichen Allgäuer Alpen, nur einen Katzensprung von Immenstadt entfernt, liegt der Große Alpsee im Konstanzer Tal. Für uns ein echtes Postkartenidyll, das mit der Bayerischen Allgäubahn zum Beispiel auch von Lindau oder München super zu erreichen ist. Diese Winterwanderung zeigt uns die Schönheit des Alpsees von unten und von oben. Mit Einkehr auf der Siedelalpe, die auf einem Aussichtsbalkon über dem See liegt.

Unsere liebsten Campingplätze für Winterwandern mit Hund

Lust auf mehr? Nachdem unser uraltes Wohnmobil den Frosttest (nachts minus 18 Grad) bestanden hat, lieben wir es, sonnige Winterwochenende draußen zu verbringen und im Camper zu schlafen. Wir haben zwei absolute Lieblingscampingplätze für ein Wochenende im Schnee. Von beiden Plätzen könnt ihr direkt zu großartigen Winterwanderungen mit Hund starten.

Alpen-Caravanpark Tennsee

Zwischen Garmisch und Mittenwald, mitten in der Natur, ruhig und sonnig. Wir standen im Areal „Himmelreich“. Und es fühlte sich genauso an. 😊
www.camping-tennsee.de

Alpsee Camping

Am Rand von Immenstadt direkt am Alpsee. Aufwachen mit Blick auf den See und die Allgäuer Alpen! Und obendrauf gibt`s noch einen stylisches Spa.
www.alpsee-camping.de

Mehrtägige Touren mit Übernachten

Pause auf der Bank einer Berghütte. Es liegt Schnee, einige Gäste haben ihre Stecken in den Schnee gesteckt.

Wenn ihr mehrtägige Wanderungen mit Hund im Schnee plant, kümmert euch frühzeitig um Übernachtungsmöglichkeiten. Auf den meisten Berghütten sind Hunde nicht erlaubt. Manchmal gibt es die Option, dass du im Bettenlager und dein Hund in einer Scheune oder einem Stall neben dem Haupthaus schläft. Ob diese Lösung für euch passt, musst du selbst entscheiden. Auch bei den klassischen Berghotels solltest du dich vorher informieren. Manche bieten eine stundenweise Betreuung für deinen Hund an, wenn du nach einer schönen Winterwanderung noch in die Sauna oder den Pool möchtest. In anderen Häusern ist es auch ok, wenn der Hund alleine im Zimmer bleibt. Aber das solltest du auf jeden Fall vorher klären.

 

Übrigens: Auf Gassi-Guide könnt ihr Touren danach filtern, ob sie auch im Winter begehbar sind. Die Option findet ihr wie rechts zu sehen unter „Filter“.

Tourentipps

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