Schliersee und Bayrischzell: Wandern mit Hund

Wir lieben es, mit unseren Hunden Neuland zu entdecken. Doch in die Region rund um den Schliersee zieht es uns immer wieder. Der liegt nur knapp 60 Kilometer von München entfernt. Für uns also nur ein Hüpfer. Doch auch unsere zwei- und vierbeinigen Freund*innen, die wir aus dem hohen Norden hierhin geschleppt haben, sagen: Für so viel Schönheit lohnt die weite Anreise. Weil es hier wunderbare Wanderberge gibt, die sich auch locker von Nicht-Alpinist*innen bezwingen lassen. Weil’s hier nicht schickimicki, sondern entspannt zugeht. Weil es hier, finden wir, sehr bayerisch aussieht. 😊 Und weil man mit Hund unfassbar viele Möglichkeiten hat, wunderbar abwechslungsreiche Stunden und Tage zu verbringen. Mit Wandern, Schwimmen und Schlemmen. Im Markus Wasmeier Freilichtmuseum kann man mit Hund sogar in die Vergangenheit reisen.

Unsere liebsten Orte und Wanderungen mit Hund rund um Schliersee, Spitzingsee und Bayrischzell haben wir hier für euch zusammengestellt.

Schliersee und Umgebung: die Eckdaten

Blick vom Hachelspitz auf Neuhaus und Schliersee

Der Schliersee und seine Umgebung gehört zum Mangfallgebirge, dem östlichen Teil der Bayrischen Voralpen. Das Wandergebiet, in dem wir uns hier tummeln, reicht von den Orten Schliersee im Norden über Spitzingsee im Süden bis kurz hinter Bayrischzell im Südosten. Auf der Karte ein vergleichsweise kleines Dreieck – mit unfassbar großem Angebot. Bislang haben wir nirgendwo sonst auf so engem Raum so viele Seen, Gipfel, Kirchen, Bergbahnen, Sport- und Genussangebote rund ums Jahr gefunden wie hier.

Die Landschaft zwischen Schliersee und Wendelstein ist außerordentlich vielfältig. Sanfte Hügel und flach ansteigende Bergmassive finden sich hier ebenso wie markante Gebirgsstöcke und schroffe Felsgipfel, alpine Weiden und Felsheiden, Streuwiesen und Niedermoore, Seen und Bäche – und sehr viele ganzjährig bewirtschaftete Hütten. Mit Hüttenwirten, die Leckerlis in der Tasche haben wie zum Beispiel auf der Oberen Firstalm.

Hunde sind auf der Oberen Firstalm willkommen.

Überhaupt: die Hundefreundlichkeit. Überall in der Region fühlen wir uns mit Hund herzlich willkommen. Nur ein Beispiel: Als sich unsere schon alte Hanni schwertat, in die Kabine der Taubensteinbahn zu hüpfen, hielt der Mitarbeiter einfach den Betrieb an. So konnte Hanni in aller Ruhe einsteigen.

Zu den bekanntesten Orten rund um den Schliersee – alle gute Ausgangspunkte für (Berg-)Wanderungen mit Hund – gehören:

Schliersee

Hauptort der Gemeinde, zählt immerhin knapp 6.800 Einwohner und liegt gut 780 Meter hoch am gleichnamigen See. Schon im 19. Jahrhundert rühmten die Münchner seine idyllische Lage – und brachten den Tourismus nach Schliersee. Auch wenn es hier heute zur Hauptsaison recht turbulent zugeht und sich die Autos auf der B 307, die Schliersee der Länge nach durchschneidet, an den Wochenenden bei gutem Wetter stauen – wunderschön ist es geblieben. Das gilt vor allem für die Postkartenkulisse. Weit reicht der Blick über die gotische Kirche St. Sixtus und den See mit seinen Bootshäusern und der Insel Wörth hinauf zu den Gipfeln von Aiplspitz, Jägerkamp, Brecherspitz und Bodenschneid.

Spitzingsee

Der Ort am gleichnamigen See liegt auf knapp 1.100 Meter, zu erreichen über eine gut ausgebaute Straße, die im Winter geräumt wird. Der Sees zählt mit über 28 Hektar zu den größten natürlichen Bergseen Bayerns. Der Ort selbst ist dagegen nur ein Örtchen. Kaum 200 Menschen leben hier. Eine Kirche, ein Souvenirladen, ein paar Restaurants, Cafés, Wohnhäuser, Hotels und Ferienwohnungen am Ostufer – das war‘s. Aber das reicht auch. Denn Lage und Landschaft machen Spitzingsee zum idealen Ausgangspunkt für Naturfreunde auf zwei und vier Beinen. Das Wanderwegnetz bietet viel Abwechslung und Touren auch ganz ohne Steigung, zum Beispiel entlang des weitgehend naturbelassenen Seeufers oder ins Valepptal. Wer nach oben will, muss sich auch nicht anstrengen: die Taubensteinbahn spart Höhenmeter. Bekanntester Wanderberg über dem Spitzingsee ist die Rotwand, die Wanderung ab Taubenstein Bergstation ein Klassiker.

Bayrischzell

Bayrischzell, auf gut 800 Metern in einem gut durchlüfteten Tal gelegen, verspricht auch Urlaub für die Atemwege. Der heilklimatische Kurort findet sich zu Füßen von Wendelstein und Sudelfeld, ebenfalls ein großartiger Ausgangspunkt für Wanderungen mit Hund. Die fünf Bauernhöfe aus dem 19. Jahrhundert, die den alten Kern des Ortes bilden, sind noch weitgehend in ihrer historischen Substanz erhalten. Und auch sonst hat sich Bayrischzell viel von seinem Charme bewahrt.

Die BRB (früher BOB) bringt uns von München nach Schliersee.

Schliersee und Umgebung: öffentliche Verkehrsmittel mit Hund

Von München sind Schliersee und Umgebung sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitte angebunden, ebenso die Wanderziele mit Hund.
Von München bringt uns die BRB (früher BOB) im Stundentakt zu unserem jeweiligen Wanderziel. Hunde zahlen extra. Achtung: In Holzkirchen wird die BRB geteilt. Wer zum Schliersee will, gehört in den Zugteil nach Bayrischzell. Beim Einsteigen Anzeige beachten. Gute Ausgangspunkte für Hundewanderungen sind diese Haltestellen:

  • Schliersee
  • Fischhausen-Neuhaus (auch zur Weiterfahrt nach Spitzingsee)
  • Fischbachau
  • Osterhofen
  • Bayrischzell

Von den Haltestellen hast du Anschluss an die Busse des Regionalverkehrs Oberland RVO, so etwa von Fischhausen-Neuhaus an den Spitzingsee.
Die aktuelle Übersicht über die BRB-Fahrpläne findest du auf www.brb.de

Die aktuelle Übersicht über die RVO-Fahrpläne findest du auf www.mvv-muenchen.de.

Schön entspannt: mit der Taubensteinbahn nach oben.

Bergbahnen mit Hund rund um den Schliersee

Im Gebiet rund um den Schliersee gibt es gleich drei Bergbahnen, die sich mit Hund nutzen lassen. Zur Erklärung: Für uns sind hundegeignete Bergbahnen solche, die keine Sesselbahnen sind. Unsere Hunde waren und sind immer zu groß, um sie problemlos auf dem Schoß zu transportieren. Und selbst mit einem Schoßhund würden wir das Risiko Sesselbahn vermutlich scheuen.

Taubensteinbahn (am Ortseingang Spitzingsee)

Die Kabinenbahn zum Taubenstein bietet pro Kabine Platz für maximal zwei Personen plus zwei mittelgroße Hunde (mittelgroß = passt nicht mehr auf den Schoß). Das Personal der Taubensteinbahn ist ausgesprochen hundefreundlich. Wenn der Einstieg in die niemals stoppende Bahn nicht ohne weiteres gelingt, klappt’s eben bei der nächsten Kabine – oder der Betrieb wird angehalten. Nur kein Stress. Die Bahn pausiert eigentlich ab Mitte Oktober bis Anfang März. Eigentlich. Denn wenn der Schnee in den Weihnachtsferien ausbleibt, wird der Betrieb für die eigens angereisten Gäste einfach wieder angeworfen. Statt Skitourengehen dann eben Wandern. Deshalb: In der Wintersaison auf die Website schauen.

Hunde zahlen extra. Gebührenpflichtiger Parkplatz an der Talstation am Spitzingsee. Mehr Infos gibt`s auf www.alpenbahnen-spitzingsee.de.

Wendelstein-Seilbahn (Bayrischzell-Osterhofen)

Total relaxte Berg- und Talfahrt in einer großen Gondel von und bis knapp unter den Gipfel des Wendelstein. Die Gondel steht, bis alle ein- und ausgestiegen sind. Dein Hund sollte kontrollierbar bleiben, wenn er sich mit Artgenossen auf engem Raum befindet. Denn oft wird er in der Wendelstein-Seilbahn nicht der einzige Passagier mit vier Beinen sein.

Hunde zahlen extra, Parkplatz an der Talstation. Weitere Infos findest du auf www.wendelsteinbahn.de.

Wendelstein-Zahnradbahn (Brannenburg)

Für uns ist das die Bergbahn für Anfänger. Denn in der ältesten Zahnradbahn Bayerns schwebt man nicht. Man fährt auf Schienen wie in einem Zug bis zum Zielbahnhof knapp unter dem Gipfel des Wendelsteins. Schon die Fahrt ist wegen ihres Panoramas ziemlich beeindruckend.

Ganzjähriger Betrieb, Hunde zahlen extra.
Mehr Infos gibt’s auf www.wendelsteinbahn.de.

Bekannte Ausflugsziele rund um den Schliersee

Zu den bekanntesten Ausflugszielen rund um den Schliersee gehören diese beiden:

Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Markus Wasmeier ist der berühmteste Sohn Schliersees. Sein Freilichtmuseum versetzt uns zurück ins 18. Jahrhundert, in das harte Leben von Bergbauern. Auf dem Gelände stehen vier historische Höfe und mehrere Häuser aus dem Oberland, die detailgetreu wiederaufgebaut wurden. Auf dem Gelände und in den Wirtshäusern mit schönen Biergärten sind angeleinte Hunde willkommen, jedoch nicht in den Museumsräumen. Kotbeutel gibt’s kostenlos an der Museumskasse.

Das ohnehin lohnende Museum bietet mit vielen Veranstaltungen wie Handwerksmärkten und Weihnachtsmarkt weitere Anziehungspunkte. Weitere Infos findest du auf www.wasmeier.de.

Der Freialtar der Wallfahrtskirche Birkenstein – auch mit Hund zu besichtigen.

Wallfahrtsort Birkenstein

Das Kirchdorf Birkenstein gehört zur Gemeinde Fischbachau und liegt am Fuß des Breitensteins. Das Herz des Ensembles ist die Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt, erbaut 1710 als Nachbildung des „Heiligen Hauses“ von Loreto. Wer hereinschauen will, muss seinen Hund draußen lassen. Mit Vierbeiner kannst du aber den Freialtar und die monumentale Kreuzigungsgruppe auf dem Hügel gegenüber der Kapelle bestaunen. Ein Abstecher in Birkenstein lässt sich wunderbar mit einer Wanderung verbinden, zum Beispiel zur Aiblinger Hütte oder auf den Breitenstein.

Schliersee & Spitzingsee: Hundestrände, Schifffahrt und Boot mit Hund

Abkühlung im Schliersee

Wie so viele bayerische Gewässer hat die Würmeiszeit auch den Schliersee geformt. Der umfasst nur eine Fläche von rund zwei Quadratkilometern, hat aber sehr viel zu bieten. Schon der Anblick des Sees am frühen Morgen, mit den Bergen drumherum und dem glitzernden Morgennebel über dem Wasser, macht einfach glücklich – und unsere Hunde auch. Denn an allen Freibadeplätzen rund um den Schliersee sind Hunde – an der Leine – erlaubt und dürfen auch mit ins Wasser. Die einzige Ausnahme ist das Gelände des Strandbads. Kaum ein anderer beliebter Touristensee in den bayerischen Voralpen bietet Menschen mit Hund so viele Freiheiten. Deshalb ist der Schliersee beispielsweise auch bei vielen unseren Freund*innen beliebt, die SUP mit Hund betreiben.

Mit unseren Hunden tauchen wir am liebsten am Nord- und am Westufer des Sees ab. Das ist schön weit weg von der Bundestraße und vom Freibad. Am Westufer findet sich auch in den Sommermonaten immer noch ein ruhiger Platz.

An Bord der Schlierseeschiffahrt sind Hunde herzlich willkommen. Vom 01.05. bis 30.09. fährt das Schiff bei jedem Wetter um 13.05 Uhr und 14.05 Uhr. Außerhalb der Saison wird nur abgelegt, wenn das Wetter schön ist und mindestens 10 Personen mitschippern. Infos unter: www.schlierseeschifffahrt.de

In den Sommermonaten schippern auch Passagierschiffe über den See. Hunde sind an Bord herzlich willkommen. Wir nehmen gerne das Schiff, um Wanderungen abzukürzen und unseren Ausflügen den ultimativen Touch von Urlaub zu verleihen. Den Fahrplan und weitere Infos zur Schifffahrt Schliersee findest du auf www.schlierseeschifffahrt.de.

Rund fünf Kilometer südlich vom Schliersee und etliche Höhenmeter entfernt liegt der Spitzingsee auf 1.084 m Höhe in den Schlierseer Bergen. Wenn gerade im Herbst der Schliersee noch unter einer Nebeldecke liegt, kann man hier oben seine Nase in die Sonne halten.

Einer der schönsten Punkte auf dem Seeweg: die kleine Bucht nahe der Taubensteinbahn mit Blick auf die Bodenschneid.

Zwar zählt der Spitzingsee, der zur Gemeinde Schliersee gehört, zu den größten Bergseen in Bayern. Für eine echte Schifffahrt ist der glasklare See aber trotzdem viel zu klein. Was es gibt: ein Bootsverleih. Hier kann man SUP, Treetboote, Ruder- und Elektroboote verleihen – und dein Hund darf mitschippern. Mehr Infos findest du auf bootsverleih-spitzingsee.de.

Der Spitzingsee ist auch und gerade bei Hundemenschen sehr beliebt. Zum einen, weil der See weitgehend naturbelassen ist. Der größte Teil der Ufers ist nicht bebaut und schilfbestanden. Hier und da gibt es einige kleine Sandbuchten, in den dein Hund wunderbar abtauchen kann. Ausgewiesene Hundestrände gibt es nicht.

Hundeverbot gilt in der Badesaison nur auf den Liegewiesen an der bebauten Promenade (Seeweg). Sie liegen rechts und links vom Arabellahotel, dem größten Gebäude am Ufer.

Schliersee: die schönsten Wanderungen mit Hund

Sehr beliebt: die Runde zu den Josefstaler Wasserfällen.

Ganz entspannt oder lieber ein wenig anstrengen? Der Schliersee und seine umliegenden Höhen bieten beides.

Leichte Genusstouren

Zu den schönsten Genusstouren am Schliersee gehört für uns die halbe Runde um den See, Startpunkt in Neuhaus mit seinen schönen Bootshäusern. Nur eine halbe Runde, weil wir die andere Hälfte auf dem Boot zurücklegen.
Wer den See nur zu Fuß erkunden mag, wandert vom Nordufer nahe des Bahnhofs Schliersee entlang des Westufers zum Schnapperwirt in Neuhaus. Der trägt das Siegel „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ und bringt neben Traditionellem auch superleckere Kuchen und Desserts auf den Tisch. Wer mag, nimmt für die Rückweg auch das Schiff von Neuhaus.

Zu den schönsten Genusstouren gehört sicherlich auch die Rundwanderung zu den Josefstaler Wasserfällen. Wer mit der Bahn anreist, muss von der Haltestellte Neuhaus zwar rund 20 Minuten zum Wanderparkplatz an der Dürnbachstraße laufen. Aber das lohnt sich. Dich erwarten hier wunderschöne Picknickplätze zwischen rauschenden Wasserfällen, wo dein Hund super planschen kann. Zu den Wasserfällen geht`s durch lichten Wald. An heißen Wochenenden im Sommer sollte man sehr früh oder am späten Nachmittag starten. Dann ist hier deutlich weniger los.

Einen wunderbaren Blick auf den Schliersee genießt du von der Burg Hohenwaldeck. Die Tour zu den Ruinen der Burg aus dem Jahr 1200 lässt sich noch als Spaziergang bezeichnen. Es gibt aber einige wenige steile und felsige Passagen. Feste Schuhe sind insbesondere nach Regen also angeraten. Unsere Hunde können sich unterwegs durch den Wald um die Ruine herrlich austoben.

Pause unter dem Gipfelkreuz der Bodenschneid. Links hinten: ein Zipfel des Tegernsees. Es lohnt sich, hier länger zu sitzen. Der Blick ist grandios.

Bergtouren

Vom Schliersee lässt sich mit Hund zu schönen Bergtouren starten. Sie verlangen eine gewisse Grundkonditionen und Trittsicherheit, stellen dich und deinen Hund aber nicht vor besondere technische Schwierigkeiten.

Zu diesen Wanderungen zählt der Klassiker am Schliersee: die Wanderung zur Gindelalmschneid mit herrlichem Blick auf den See und die umliegenden Berge. Bei jedem Wetter schön, auch im Winter.

Der schönste Teil der Strecke beginnt direkt hinder dem Bodenschneidhaus, den Gipfel im Blick.

Zu unseren liebsten Gipfelzielen mit Startpunkt Schliersee-Neuhaus gehört die Bodenschneid (1.668 m). Wenn du am Gipfelkreuz eine Rast einlegst, siehst du bei gutem Wetter gleich drei Wasserflächen in der Sonne glitzern: Tegernsee, Spitzingsee und Schliersee. Wunderschön. Beim Abstieg hast du dann die Qual der Wahl. Denn in der Umgebung erwarten dich gleich drei ganzjährig bewirtschaftete Hütten mit Käsekuchen und guter Küche: Obere Firstalm, Untere Firstalm und Bodenschneidhaus. Unser Carama drängte immer zur Oberen Firstalm, weil ihm der Wirt dort immer Leckerlis zusteckte. 😊

Anspruchsvoller ist die Tour zur kleinen Freundenreichkapelle. Sie thront auf einem Felssporn über dem Schliersee. Wer den Schlenker zur Brecherspitz noch mitnehmen will, sollte – ebenso wie sein Hund – sehr bergerfahren sein. Absolut nichts für Anfänger*innen.

Ankunft bei den Gindelalmen.

Wintertouren

Die Tour zur Gindelalmschneid ist sicher die beliebteste Winterwanderung ab dem Schliersee. Doch auch ohne Schnee ist`s hier mit Hund superschön, weil wir auf Steigen und Wiesenpfaden unterwegs sind.

Die Wanderungen vom Hennerer zum Bodenschneidhaus und vom Schliersee auf die Schliersbergalm führen euch über befestigte Forstwege. Ohne Schnee nicht so spannend, mit Schnee hingegen gut begehbar und mit viel Sonne unterwegs.

Spitzingsee: die schönsten Wanderungen mit Hund

Kleine Rast auf dem Weg zur Oberen Firstalm.

Unzählige Wanderberge, viele Hütten, dazu der Spitzingsee in traumhaft schöner Natur – wenn wir von der Zufahrtsstraße über den Spitzingsattel fahren, schlägt jedes Mal unser Herz höher. Auch hier findest du für dich und deinen Hund Wanderwege ohne jede Anstrengung ebenso wie ambitionierte Bergtouren. Einen schwarzen Punkt – Kennzeichen für besonders schwere Touren mit hohem technischen Schwierigkeitsgrad – tragen keine unserer Empfehlungen.

Blick auf den Ort Spitzingsee

Genusstouren

Wem nach Flanieren in einer Postkartenidylle ist, kann einfach um den See schlendern. Haben wir immer wieder gemacht, geht auch mit sehr jungen und sehr alten Hunden – und wenn man sich selbst nicht ganz fit fühlt.

Sehr abwechslungsreich und entspannt ist die Tour durchs Valepp-Tal zum Forsthaus Valepp, das nach langen Jahren von Spitzentorwart Manuel Neuer aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist und wieder Gäste bewirtet. Zwei weitere Hütten unterwegs bieten sich ebenfalls für eine Rast an. Wir laufen entlang der Roten Valepp, unterwegs kann unser Hund also immer wieder planschen. Besonders schön, wenn die Heide blüht.

Sehr viele schöne Planschpausen bietet sich auch auf der teils abenteuerlichen Wanderung vom Forsthaus Valepp zur Erzherzog-Johann-Klause. Mit Hilfe dieser Anlage aus massivem Eisenbeton wurde einst das Holz aus dem Brandenbergtal ins Inntal gedriftet.

Die Tour ist landschaftlich traumschön, verlangt aber streckenweise Trittsicherheit, ist nichts für Menschen mit sehr großer Höhenangst und Hunde, die Gitterbrücken scheuen. Zudem eignet sie sich nur bei trockenem Wetter.

Schweine-streicheln auf der Jägerbauernalm

Bergtouren

Unsere absolute Lieblingstour rund um den Spitzingsee führt zu unserer Lieblingshütte: der Jägerbauernalm. Sie ist die einzige bewirtschaftete Hütte in der Region, die nur zu Fuß versorgt wird. Auf der Hütte, die wildromantisch auf einem Sonnenfleck in einem Bergkessel liegt, haben wir schon ein Hängebauchschwein gekrault – wachsam beäugt von seinem besten Freund, einem Lama. Ein Traum für Berg- und Tierfreunde.

Zu den bekanntesten Touren in der Gegend zählt die Wanderung von der Taubenstein Bergstation zur Rotwand. Tatsächlich wartet die durchweg mit großartigem Weitblick auf. Schwer zu toppen. Technisch anspruchslos. Kondition braucht`s dagegen schon. Absolut empfehlenswert, an sonnigen Wochenenden allerdings ein wenig trubelig.

Die berühmte Rotwand und Rotwandhaus

Auch hier wirst du an sonnigen Wochenenden nicht allein sein: auf der Sonnenterasse der Schönfeldhütte. Die bietet einen unglaublichen Käsekuchen (findet auch unser vierbeiniger Käsekuchenspezialist Amos) in traumhafter Lage, von Bergzähnen umrahmt.

Unterwegs Richtung Schönfeldhütte.

Wir laufen gerne mit unseren Hunden vom Spitzingsattel durch den Wald hinauf zur Hütte und weiter zur Taubenstein Bergstation. Technisch einfach, konditionell etwas fordernd, da es recht steil hinaufgeht. Wer Puste sparen möchte, läuft einfach nur zur Schönfeldhütte und wieder zurück. Noch entspannter: Mit der Taubensteinbahn hinauf. Bis auf eine kleine Steigung ganz am Anfang geht`s dann nur noch bergab.

Der Aufstieg zum Miesingsattel.

Wer dem Trubel entgehen möchte, wandert von der Taubenstein Bergstation hinauf zum Hochmiesing. Unterwegs gibt‘s traumhafte Ausblicke, viele Wildblumenwiesen und Stille. Nur die Murmeltiere haben laut gepfiffen, als sie unsere Hunde entdeckt haben. Auf dieser Tour muss man allerdings etliche Kuhweiden queren. Deshalb sind wir hier außerhalb der Weidesaison unterwegs.

Waldstück unter dem Roßkopf.

Auch diese Runde lieben wir außerhalb der Weidesaison: die Wanderung auf Stümpfling und Rosskopf. Tolle Ausblicke, schöne Waldstücke, dazu Berghütten, die ganzjährig bewirtschaftet sind. Perfekt!

Einen großartigen Blick auf den Schliersee bietet sich vom Blechgrabensteig. Doch Vorsicht: Hier braucht es Trittsicherheit, und die letzten Meter laufen weglos zur Spitze. Wir sind dann auch nicht bis ganz nach oben gelaufen. Der Blick war trotzdem sagenhaft.

Bayrischzell: die schönsten Wanderungen mit Hund

Eine unserer liebsten Genusstouren in der gesamten Region rund um den Schliesee ist die Runde vom Bayrischzeller Ortsteil Osterhofen durch lichten Wald hinauf zum Siglhof. Der Berggasthof, der immer noch Landwirtschaft betreibt, gehört für uns zu den schönsten Einkehrmöglichkeiten in der Region.

König des Siglhofs: ein stolzer Hahn. Die Hennen laufen zwischen den Tischen herum.

Vom Siglhof laufen wir weiter über die Peterbauernalm zur Grünen Gumpe. Der Weg ist durchweg aussichtsreich und technisch leicht zu meistern. Zum Verlieben.

Nach langem Regen oder bei erstem Schnee empfiehlt sich auch die Runde auf dem Bayrischzeller Höhenweg. Die Wege sind auch bei schlechtem Wetter gut zu gehen. Wir sind hier nur außerhalb der Weidesaison unterwegs, da die Strecke sonst über Weiden mit Mutterkühen führt. Die Wanderung lässt sich auch deutlich abkürzen und mit einem Gipfelsturm auf den Seebergkopf krönen.

Dominierender Berg in Bayrischzell und Umgebung ist der Wendelstein mit seiner Antenne auf dem Gipfel. Von hier oben bietet sich ein traumhafter Rundumblick. Wer gerne Puste spart, schwebt einfach mit der Seilbahn hinauf. Der Abstieg mit Hund ist nicht zu steil und sehr abwechslungsreich. Auch hier geht’s wieder über den Siglhof, der sich längst vom Geheimtipp zum beliebten Ausflugsziel entwickelt hat. Zu Recht, finden wir

Oberhalb von Bayrischzell liegt das Sudelfeld, früher eine erste Adresse für Skifahrer. Das Sudelfeld ist aber auch ein guter Ausgangspunkt für Bergtouren mit Hund. Von hier aus geht’s etwa auf die Lacherspitze und zum Brünnsteinhaus. Beide Wanderungen lassen sich mit etwas Kondition gut bewältigen.

Technisch und konditionell anspruchsvoll ist dagegen die Runde über Wendelstein, Kesselwand, Seewandköpfl, Wildalpjoch und Kaserwand. Nur für sehr bergerfahrene Hunde und Menschen.

Fischbachau: die schönsten Wanderungen mit Hund

Fischbachau liegt auf halber Strecke zwischen Schliersee und Bayrischzell. Der traditionsreiche Wallfahrtsort Birkenstein zieht viele Pilger an. Und der Breitenstein lockt die Wander*innen, viele davon mit Hund.

Unsere schönsten Touren mit Hund in Fischbachau liegen alle zwischen Breitenstein und Wendelstein.

Auf dem Gipfel des Schwarzenbergs.

Wintertouren

Unweit von Fischbachau liegt der Ortsteil Hundham. Und der bietet gleich drei schöne und entspannte Touren für Menschen mit Hund. Sie sind bei jedem Wetter begehbar.

Die erste führt uns zu einem Lieblingsort: die Schwaiger Alm, eine liebevoll hergerichtete Hütte mit Gnadenhof für Esel und andere Tiere.

Besonders stimmungsvoll im Schnee ist die Hofkapellenwanderung. Sie bringt uns zu besonderen Kapellen und Marterln, von uralt bis futuristisch.

Eine besonders schöne Wintertour ist auch die Wanderung zum Gipfel des Schwarzenbergs. Der ist zwar nur 1.200 Meter hoch, bietet aber einen großartigen und kontrastreichen Panoramablick über das Mangfallgebirge und weit ins flache Land.

Unsere Lieblingsorte mit Hund in Schliersee und Umgebung

Ein liebevoll dekorierter Tisch auf der Jägerbauernalm

Würden wir alle unsere Lieblingsorte in Schliersee und Umgebung auflisten, wäre wohl selbst das unendliche Internet voll. 😊 Deshalb hier nur eine kleine Auswahl.

Bergcafé Siglhof

Der frühere Geheimtipp hat sich längst zum Publikumsmagneten entwickelt. Aber die Terrasse geht nahtlos in eine wunderbare Wiese über, so dass auch an Wochenenden und bei gutem Wetter noch ausreichend Platz ist. Der Service ist freundlich, das Essen gut, unbedingt den selbst gebackenen Kuchen probieren! Wenn dein Hund Jagdtrieb hat, bitte auf die frei laufenden Hühner Rücksicht nehmen. Und den wunderbaren Ausblick über sanft gewellte grüne Hügel genießen. Öffnungszeiten und Speisekarte findest du hier

Jägerbauernalm

Für uns einer der schönsten Orte in der Region. Neben Kühen machen frei laufende Kaninchen, Hühner, Ziegen, ein Schwein und ein Lama die Idylle perfekt. Die Alm wird nur im Sommer bewirtschaftet (Anfang Juni bis Ende September), auf den Tisch kommt, was dort hergestellt wird. Die Jägerbauernalm gehört zu den wenigen Almen, die nur zu Fuß erreichbar ist, die Sennerin freut sich daher, wenn du Trockenfutter für ihren Hund, Leckerli oder auch einfach eine Flasche Wein mit hochnimmst. An der Spitzingstraße, dem Beginn des Aufstiegs, steht auch eine Holzkiste mit Sachen, die auf die Alm müssen. Wenn du also noch etwas Platz im Rucksack oder eine Hand frei hast … Bring ausreichend Zeit mit, um die absolut entspannte Atmosphäre und vielleicht einen kleinen Plausch mit den meist sehr lässigen Gästen zu genießen.

Blecksteinhaus

Ganz idyllisch oberhalb der Valepp gelegen lockt das Blecksteinhaus mit guter Küche und entspannter Stimmung. Neben regionalen Klassikern gibt es auch wunderbare Gerichte für Vegetarier und Veganer. Die Preise sind angemessen und der Service ist freundlich. Sowohl im großen Biergarten als auch in der Gaststube sind Hunde willkommen. Öffnungszeiten und alles Andere findest du hier

Obere Firstalm

Wenn der Wirt erst fragt, ob dein Hund ein Leckerchen haben darf und dann deine Bestellung aufnimmt, weißt du: Hier bist du als Hundehalter*in richtig. Brotzeiten, Suppen und wechselnde Gerichte von der Tageskarte genießt du mit Aussicht auf Roßkopf und Bodenschneid. Die Terrasse ist bei sonnigem Wetter meist gut besucht, es gibt aber neben dem Haus ausreichend Platz für dich und deinen Hund. Wassernäpfe sind vorhanden und die Hunde des Wirts sind freundlich interessiert an Besuchern. Der Aufstieg vom Spitzingsee ist entspannt, im Winter wird der Forstweg als Rodelbahn genutzt. Öffnungszeiten und alles Andere findest du hier

Café Milchhäusl

Direkt am Schliersee, aber dennoch ziemlich versteckt liegt das urige kleine Café Milchhäusl. Innen geht es etwas enger zu, aber auf der überdachten Terrasse ist genug Platz für dich und deinen Hund. Der wird hier genauso herzlich begrüßt wie du. Für ihn steht ein Wassernapf bereit, und du kannst wählen zwischen regionalen Köstlichkeiten und selbst gebackenem Kuchen. Die Atmosphäre ist bayrisch-herzlich und die Preise sind moderat.

Schwaiger Alm

Die Schwaiger Alm hat im Sommer eine große Terrasse. Wirt Anderl Bittig setzt auf Slow Food und Entspannung – und liebt Tiere. In den renovierten Ställen der Schwaiger Alm haben Esel, Hühner, Ziegen und Co., die anderswo nicht mehr gewollt waren, ein liebevolles neues Zuhause gefunden. Hunde sind im Außenbereich und im Gastraum herzlich willkommen – aber bitte an der Leine.

Die Schwaiger Alm in Fischbachau bietet Slow-Food aus regionalen Zutaten – und einen Gnadenhof für Esel, Ziegen, Hühner und mehr. Hunde sind drinnen und draußen sehr herzlich willkommen (bitte unbedingt angeleint, schon wegen der freilaufenden Hühner). Sogar Handtücher für Schmutz-Pfoten und -Bäuche liegen bereit. Fühlt man sich direkt wie Zuhause. Top-Adresse für Tierfreunde! Hüttenwirt Anderl hat hier in den letzten Jahren Enormes geleistet, sein Einsatz für den Tierschutz ist bemerkenswert. Auch sein ökologisches Engagement finden wir klasse – alle Produkte auf der Speisekarte kommen – wenn möglich unverpackt – aus der Region. Öffnungszeiten und mehr Infos über Anderls Einsatz findet ihr hier

Unterkünfte

Hier merkt man, dass die Region schon lange Urlaubsziel für Menschen aus der ganzen Welt ist. Von der einfachen Alm über liebevoll ausgestattet Gästezimmer und Pensionen bis zum Sterne-Hotel findest du jede Form von Unterkunft. Appartements und Ferienwohnungen in unmittelbarer Nähe runden das Angebot ab. Und der Hund darf immer mit dabei sein.

Tourentipps

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