Urlaub mit Hund an der Nordsee

Die Küste der deutschen Nordsee erstreckt sich über 621 Kilometer. Hinzu kommen zahlreiche Inseln. Ebbe und Flut haben hier eine weltweit einmalige Landschaft geformt mit einer ebenso einzigartigen Fauna und Flora. Allein das spricht für einen Urlaub an der Nordsee. Hinzu kommt: Die starke Brandung pustet viele maritime Aerosole in die Luft. Das belebt nicht nur uns. Auch unsere Hunde, gerade die grauen Schnauzen, kommen hier (noch einmal) richtig in Schwung.

Doch das Wattenmeer ist nicht nur eine Energietankstelle für Menschen und Hunde. Millionen von Zugvögeln machen hier Jahr für Jahr Rast und füllen ihre Reserven auf. Die Nordsee ist eine der wichtigsten Zwischenstationen auf dem weltweiten Vogelzug. Kein Wunder also, dass die Nordseeküste und ihre Tiere und Pflanzen unter besonderem Schutz stehen. Große Flächen gehören zum Nationalpark, weitere Gebiete sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer umfasst die Inseln, Watten und Seemarschen von der Grenze zu den Niederlanden bis hinauf nach Cuxhaven. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer erstreckt sich auf die Küstenregion zwischen der Elbmündung im Süden und der dänischen Grenze im Norden.

Grundsätzlich gilt hier Leinenpflicht für Hunde – auch an den Hundestränden und zu jeder Jahreszeit. Aber es gibt Ausnahmen von der Regel …

Sankt Peter Ording: große Freiheit an tiefen Stränden

Im Landkreis Nordfriesland auf der Halbinsel Eiderstedt liegt für uns DAS Hundeparadies im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Sankt Peter Ording, kurz und liebevoll SPO genannt. Bekannt ist das Seebad für seinen rund zwölf Kilometer breiten und – bei Niedrigwasser – bis zu zwei Kilometer tiefen Strand mit seinem Dünengürtel und den modern-maritimen Stelzenhäusern.

In zwei Ortsteilen von SPO – im trubeligen Bad und im ruhigeren Ording – hat SPO bereits 2016 zwei Freilaufgebiete am Strand eingerichtet, in denen keine Leinenpflicht gilt. Bei Niedrigwasser bieten sich hier also Quadratkilometer-weite Flächen, in denen dein Hund auf viele, viele Spielkameraden trifft.

In Ording-Nord beginnt der Hundestrand direkt hinter den Dünen, in Bad musst du zunächst die Seebrücke überqueren und einige hundert Meter auf dem Sand zurücklegen, bis du die Freilauffläche erreichst. Wunderschön sind aber beide Strände. Und beide lassen sich je nach Ausgangsort mit einem kleinen Spaziergang über den Deich oder durch die bewaldete Umgebung von Bad verbinden.

Jenseits der Strände erwarten dich und deinen Vierbeiner weitere Höhepunkte, zum Beispiel der Leuchtturm Westerheversand, bekannt aus TV-Spots, oder das historische Städtchen Friedrichstadt, in dem du dich einige Jahrhunderte zurück in die Zeit und nach Holland versetzt fühlst.

Und wenn dir nicht nur nach Frischluft, sondern auch nach Shoppen und lecker Essen-Gehen der Sinn steht: In Sankt Peter Ording locken viele Geschäfte mit urbanem Angebot, darunter auch der großartige Hunde-Shop „Hund von Eden“, außerdem viele Restaurants von traditionell bis hip.

Mehr Infos, viele Tourentipps und Lieblingsorte in SPO mit Hund findest du hier:

Unser Fazit: Für uns das schönste Ziel für Urlaub mit Hund an der Nordsee. Der Strand, der Himmel, die Umgebung, die Hundefreundlichkeit – kaum zu toppen.

Dorum-Neufeld: an der Wurster Nordseeküste

Am Dorumer Hundestrand kannst du den ganzen Tag mit Plaudern und Toben verbringen.

Auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gibt es einen Ort, der alles dafür tut, dass sich Zwei- und Vierbeiner hier wohlfühlen: Dorum-Neufeld an der Wurster Nordseeküste zwischen Cuxhaven und Bremerhaven. Das beginnt mit dem Hundestrand. Der ist vergleichsweise weitläufig und bietet – eine absolute Seltenheit in dieser Ecke – eine Freilaufzone. Wer mag, kann sich hier auch einen Strandkorb mieten, den Vierbeinern beim Toben zusehen und locker den ganzen Tag verbringen.  Wenn der Magen knurrt, schlenderst du einfach zu den vielen Strandbuden, wo es Fisch satt und natürlich auch anderes gibt. Oder du läufst die wenigen hundert Meter vor bis zum Kutterhafen. Hier gibt’s Krabben direkt von Bord. Zum selber Puhlen, versteht sich.

Leckerchen am Zugang zum Hundestrand

Die Atmosphäre ist tiefenentspannt, die Hundefreundlichkeit groß. Am Zugang zum Badestrand gibt’s Leckerli am Kassenhäuschen, ebenso im Nationalparkhaus, dessen Ausstellung zum Watt du auch mit Hund besichtigen kannst (Eintritt für Zwei- und Vierbeiner frei). Natürlich. Hier gibt’s auch maritim gestylte Hundeleinen und jede Menge Infobroschüren für Hundebesitzer. Die sind nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben, sondern setzen auf Erläuterungen und Verständnis. Auch in den vielen Restaurants und Cafés sind Hunde meist herzlich willkommen, oft auch im Innenraum.  Die Auswahl an hundefreundlichen Unterkünften ist groß, unsere liebste ist der Knaus Campingpark vor dem Deich direkt an Meer und Leuchtturm (extrem viel besser, als die Google-Bewertung vermuten lässt).

Den Sonnenuntergang verbringst du am besten mit Blick auf den historischen Leuchtturm Obereversand. Viele finden sich hier gegen Abend im schön angelegten Wattpark ein, kuscheln sich auf eine der Ruhebänke, eine Flasche Bier in der Hand, die oder den Liebsten im Arm und der Hund ausgestreckt auf der Wiese zu ihren Füßen. Genießen kann so einfach sein.

Fazit: Ideal für alle, die eine tiefenentspannte Auszeit von morgens bis abends am Meer verbringen wollen und gar nicht viel Drumherum brauchen. Und wer doch mal einen Abstecher ins Hinterland machen möchte, hier unsere Lieblingswanderung.

Sylt: Schönheit mit Einschränkungen

Sandstrände und Marschen, Heide und Dünen, Reetdächer, Schafe, Wildrosen – es gibt viele gute Gründe, Sylt zu besuchen. Hundebesitzer sind hier jedoch nicht überall gerne gesehen. Wir haben unseren Urlaub trotzdem genossen – weil wir einige Tipps beherzigt haben.

Grundsätzlich bist du mit Hund auf Sylt besser aufgehoben, wenn du die Insel außerhalb der Badesaison besucht. Die dauert hier länger als anderswo: nämlich von ca. 14 März bis 31. Oktober. In dieser Zeit sind Hunde an jedem Strandabschnitt gestattet, wenn auch an der Leine.

Wir haben uns im tiefen Süden der Insel, in Hörnum und Umgebung, mit Hund deutlich willkommener gefühlt als im Norden der Insel. Und mindestens in der Badesaison gewähren die Strände an der Wattseite mehr Freiheiten als die Strände zur Meerseite. Mit Schleppleine kann der Wauzi hier richtig toben.

Unsere Lieblingswanderung mit Hund auf Sylt führt von Keitum zum Morsumer Kliff. Abschnittsweise kann dein Hund zwischen Watt und Weiden, Nationalpark und Naturschutzgebiet, richtig Tempo machen – und sich selbst mächtig schmutzig.

Was du beachten solltest, um deinen Hundeurlaub auf Sylt zum Traumurlaub zu machen, viele weitere Infos, Lieblingsorte und Tourentipps findest du hier.

Unser Fazit: Mit ein bisschen Hintergrundwissen und einer Schleppleine im Gepäck lässt sich die landschaftliche Schönheit Sylts auch mit Hund genießen.

Strandregeln für Hunde

Wann beginnt die Badesaison?

An der deutschen Nord- und Ostsee startet die Badesaison kalendarisch meist Mitte Mai und endet Ende September. In dieser Zeit müssen sich Hundebesitzer in der Regel auf Hundestrände und die wenigen Naturstrände beschränken.

Leinenpflicht an der Ostsee?

An der Ostsee gilt an Hundestränden und Naturstränden auch in der Badesaison meist keine Leinenpflicht. Außerhalb der Saison werden die Auflagen für Hunde an den klassischen Badestränden oft aufgehoben oder deren Einhaltung einfach nicht länger kontrolliert.

Leinenpflicht an der Nordsee?

Weite Teile der Nordseeküste gehören zum Nationalpark Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Im Sommer, aber auch im tiefsten Winter muss hier der Vierbeiner an die Leine. Auch an den Hundestränden und auch im Watt. Wer einen Urlaub mit Hund an der Nordsee plant, sollte deshalb grundsätzlich eine Schleppleine mitnehmen. Mindestens von Herbst bis Frühling gewährt die Schleppleine deinem Vierbeiner deutlich mehr Freiraum für Toben und Rennen.

Das könnte dich auch interessieren