Toskana: Urlaub mit Hund am Meer

Großartige Hundestrände, ebensolche Landschaften und Städte: die ganze Vielfalt der Toskana haben wir zwischen Livorno und Piombino entdeckt – und unfassbar genossen. Auch kulinarisch. Der Urlaub hat uns und unsere Hanni sehr glücklich und ein klein wenig dicker gemacht. 😊 Unsere liebsten Hundestrände, Orte und Wanderungen haben wir hier für dich zusammengestellt.

Toskana am Meer: die Küste im Überblick

Wenn wir das Wort „Toskana“ hörten, hatten wir dieses Bild im Kopf: weites, sanft gewelltes Bauerland, Hügelkämme, von strammen Zypressen gesäumt. Und mittendrin ein mittelalterlicher Gutshof, eingetaucht in das goldgelbe Licht der untergehenden Sonne. Woran wir nicht gedacht haben: an Meer. Egal in welcher Form. Wasser und Strand tauchten in unserer Vorstellung beim Wort Toskana nicht auf. Bis uns dann ein Hundefreund aus dem Urlaub anrief und sagte: „Superschöne Hundestrände hier und der Wein schmeckt sowieso. Ihr müsst unbedingt kommen.“ Und genau das haben wir dann auch getan.

Urlaub im Glück: Unsere sanfte, uralte Hanni genießt das Meer in der Toskana.

Beim Wort Toskana haben wir immer noch das schon fast kitschig-schöne Hügelland-Zypressen-Bauernhof-Bild im Kopf. Denn das haben wir dort gefunden. Aber jetzt denken wir auch an weite Strände, an die der Wald fast heranreicht. An zerklüftete Küsten mit kleinen Buchten. An Strandduschen, deren Wasserleitungen kunstvoll in Schwemmholz verbaut wurden. Und an Schilder, die Hunde-Eis anpreisen. Auch das ist die Toskana jetzt für uns, ein hundefreundliches, traumhaft schönes Land am Meer.

Tatsächlich gibt es sehr viel Meer in der Toskana. Die Küste im Westen reicht von Marinella di Sarzana im Norden an der Grenze zur Emilia-Romagna, bis nach Chiarone Scalo, wo die Toskana an Latium grenzt. Ganze 320 Kilometer Küstenlinie und die in unterschiedlichsten Formen. Mal steil, mal flach, mal weite Sandstrände, mal lauschige Kiesbuchten.

In den Sommermonaten geht es an der Küste sehr lebhaft zu. Die großen Parkplätze vor den Stränden sind bumsvoll. Unter die Touristen mischen sich viele Einheimische, die die gute Wasserqualität vor der eigenen Haustür genießen – immer mehr auch mit Hund.

In Sachen Hundefreundlichkeit hat sich hier in den letzten 20 Jahren sehr viel bewegt. Weil gerade die Deutschen oft mit Vierbeiner anreisen, findest du nun auch an bevorzugten Küstenabschnitten wunderschöne Hundestrände. Sogar solche, an denen Hunde-Eis verkauft wird. Und in den vielen malerischen Städtchen im Hinterland werben Gastronomen offensiv mit dem Vorteil „dogfriendly“. Ein Werbeversprechen, das unserer Erfahrung nach oft mit echtem Interesse an unserem Begleiter eingelöst wurde.

Im Groben lässt sich die Toskanische Küste in zwei Abschnitte unterteilen:

  • Die Versilia-Küste (Costa della Versilia)
    Die Küste der Versilia am Tyrrhenischen Meer gehört zu den Provinzen Lucca und Massa-Carrara. Ihren Namen verdankt sie einem Fluss, der die historische Region Versilia durchfließt. Sie beginnt im Norden mit dem Küstenort Marina di Massa und endet im Süden mit der Hafenstadt Viareggio, bekanntes Seebad und Hauptstadt der Versilia. Durch die Altstadt im Stil des „Belle Epoque“ bummelte schon Giacomo Puccini mit seinen Freunden. Heute treffen hier Tourist:innen auf betuchte Einheimische, deren Segeljachten und Motorboote im Hafen La Darsena liegen. Die gut 40 km lange Riviera della Versilia mit ihren weiten, feinsandigen Stränden ist nicht nur bei Badeurlauber:innen sehr beliebt. Auch einheimische Nachtschwärmer:innen zieht es in die vielen Clubs und Bars. Bekannte Badeorte sind neben Viareggio Lido di Camaiore, Marina di Pietrasanta und Forte dei Marmi, der teuerste Badeort an der Versilia.
    Zu den beliebtesten Ausflugszielen landeinwärts zählt Pietrasanta am Fuß der Apuanischen Alpen, berühmt für seine vielen Künstler und Bildhauer, die mit Carrara-Marmor arbeiten.
  • Die Etruskerküste (Costa degli Etruschi)
    Zwischen Livorno und Piombino, an der Westküste der Toskana, liegt die Etruskerküste am Tyrrhenischen Meer. Ihren Namen verdankt sie der Besiedelung durch die Etrusker. Wir haben die Etruskerküste als Region der Vielfalt kennengelernt. Von Rosignano über Cecina, Bibbona, Castagneto, San Vincenzo, Baratti bis weiter südlich nach Piombino finden sich mehrere Kilometer lange Sandstrände. Dazwischen erheben sich immer wieder schroffe Granitfelsen aus dem Meer. Wanderwege führen über die Steilküste und hinunter zu vielen kleinen, lauschigen Kiesbuchten abseits der Touristenströme. Was uns besonders begeistert hat: die wunderschönen Pinienwälder, die gut zwei Drittel der Sandstrände säumen. Und die vielen schönen, weitgehend naturbelassenen Hundestrände an diesem Küstenabschnitt. Die Vielfalt der Etruskerküste zeigt sich auch in der Farbe des Sandstrands. Zwischen Marina di Cecina und Marina di Castagneto Carducci präsentiert sich der Sand goldfarben, zwischen Rosignano Solvay und Vada sind die Sandstrände weiß.
    Vielfalt findet ihr auch im Hinterland: Parallel zum Meer verläuft die Weinstraße, die durch mittelalterliche Dörfer und Weinberge führt. An der Küste und im Hinterland erwartet euch viel Natur, die sich mit Hund zu entdecken lohnt. Zum Beispiel das Naturschutzgebiet Macchia della Magona in Bibbona und die Küstenparks Rimigliano und Sterpaia. Die größe Stadt an der Etruskerküste ist Livorno (160.000 Einwohner), wegen seiner unzähligen Kanäle auch „Venezia Nuovo“ genannt. Ein Stadtbummel steht noch auf unserer bucket list.

Unsere liebsten Hundestrände in der Toskana

Die schönsten Hundestrände in der Toskana haben wir an der Etruskerküste zwischen Livorno und Piombino gefunden. Hier genießt dein Vierbeiner im Vergleich zu anderen Regionen in Italien wie bspw. dem Gardasee große Freiheit. Denn an den wenigsten Hundestränden gilt Leinenpflicht. Dort, wo sie gilt wie beispielsweise unweit des Badeorts Marina di Castagneto, ist sie ausdrücklich ausgewiesen.

Am Hundestrand von Marina di Bibbona: Hier reicht der Wald bis zum Meer.

Hundestrand Cecina und Hundestrand Marina di Bibbona

Die Hundestrände von Cecina und Marina die Bibbona teilen sich bei uns den 1. Platz. Beide zählen sicher zu den großartigsten Hundestränden, die wir in Europa bislang gesehen haben. Denn sie werden flankiert vom Tomboli, der als einer der schönsten Wälder Italiens gilt.

Durch den Tomboli zum Hundestrand von Cecina. Unsere Hanni kann nur noch sehr langsam gehen. Deshalb läuft sie hier ohne Leine.

Das Naturschutzgebiet umfasst 15 Kilometer und erstreckt sich vom Meer bis ins Hinterland. Zwischen windgebeugten Steineichen, Pinien und Wacholder leben Stachelschweine, Dachse, Füchse und mehr. Die Wacholderbüsche reichen bis zum Strand und bieten Mensch und Hund einen natürlichen Sonnenschutz. Seemohn und Lilien blühen nahe der Wasserlinie, und der goldene Sand, der nach Regengüssen wie dunkles Kupfer aussieht, bedeckt von Wind und Wasser knochenweiß gebleichtes Bruchholz. Ein faszinierendes Bild. Außerhalb der Saison ist man hier fast allein unterwegs. Im Tomboli selbst gilt Leinenpflicht. Angesichts des dichten Wildbestands kein Wunder. Mit einer Schleppleine kommt man hier aber gut klar, wenn der Wauzi brav auf den Wegen bleibt.

Außerhalb der Saison haben wir unsere damals 16 Jahre alte Hanni, die nur noch langsam gehen konnte und kaum von unserer Seite wich, freilaufen lassen. Keiner der wenigen hundelosen Spaziergänger hat daran Anstoß genommen.

Am Strand keine Leinenpflicht.

In der Nebensaison trifft man hier nur wenige andere Strandläufer.

Hundestrand San Vincenzo

Der Hundestrand von San Vincenzo verwandelt sich in der Hauptsaison in ein Hundeparadies. Leinenloses Toben ist hier ausdrücklich erwünscht. 😊 Beachbar und Kiosk verkaufen auch Hunde-Eis, Hunde-Snacks und Zubehör wie besonders saugstarke Hunde-Handtücher. Die Besucher, wen wundert’s: ausschließlich Hundeleute. Der Strand schmiegt sich an den Piniengürtel des Parco Naturale di Rimigliano, in dem sich auch ein Agility-Parcours findet. In der Saison muss man hier einen Liegestuhl mieten. Für so viel Hundespaß aber sicher zu verkraften. Außerhalb der Saison ist man auch hier fast allein. Keine Liegestühle, keine Mietpflicht, aber natürlich auch kein Hunde-Eis. Dafür Vogelgezwitscher aus dem Wald, gratis Froschkonzerte aus dem Schilfgürtel und Eidechsen, die sich in der Sonne aalen.

Keine Leinenpflicht!

Tief, feinsandig und Weitblick auf Elba: Der Hundestrand von Marina di Castagneto.

Hundestrand Marina di Castagneto

Der schier endlose Hundestrand unweit des Badeorts Marina di Castagneto ist besonders feinsandig und sehr viel tiefer als die Strände in der Nachbarschaft. Von hier aus fliegt der Blick hinüber zu den Inseln Capraia und Elba. Diese Schönheit lockt auch viele andere Badegäste hierhin. Deshalb gelten am Hundestrand von Castagneto strengere Regeln als an den Hundestränden der Umgebung. Hier muss der Vierbeiner an die Leine, nur nicht beim Schwimmen oder Planschen. Für einen Hund, der gerne schwimmt, ist dieser Strand absolut zu empfehlen.

Unsere liebsten Wanderungen an der toskanischen Küste

Mit unserer hochbetagten Hanni konnten wir keine gewaltigen Wanderungen mehr unternehmen. Doch auch auf unseren kurzen Streifzügen an der toskanischen Küste und im nahen Hinterland haben wir eine Natur entdeckt, die uns mit ihrem Artenreichtum und ihrer Vielfalt begeistert hat. Unseres Erachtens lohnt es sich, wenigstens hin und wieder die Strände zu verlassen.

Neben dem Tomboli, der lange Abschnitte der Sandstrände flankiert, findet ihr auch im Hinterland wunderschöne mediterrane Wälder mit der für den Süden so typischen immergrünen Macchia. Auch hier sind Stachelschweine daheim, die sich in der Provinz Livorno offenbar besonders wohlfühlen. Außerdem Dachse, Damhirsche, Mufflons und vor allem Wildschweine.

Selbst in der italienischen Ferienzeit finden du und dein Hund hier Ruhe, die nur vom Vogelgezwitscher durchbrochen wird, zum Beispiel auf euren Runden durch die Macchia della Magona bei Bibbona. Gut 1.600 Hektar umfasst das wild-verwunschene Naturschutzgebiet. Zahlreiche Wander-, Reit- und Radwege ziehen sich hindurch, befestigte Wege und Trampelpfade. Es geht vorbei an Steineichen, Pinien, Mastix, Schneeball und Heide. Bei so viel Wild in dieser Wildnis gilt Leinenpflicht. Einheimische setzen sich aber oft darüber hinweg, wie wir gesehen haben. Mit einer Schleppleine kommt ihr hier gut klar – und niemandem in die Quere.

Auch ohne Flügel ein Anziehungspunkt: die alte Mühle Il Cardellino.

Wie magisch angezogen hat uns die alte Windmühle Il Cardellino, die auf einem Hügel über Bibbona thront. Der Spaziergang zur Mühle ist zwar nur ein kurzer Gassi-Gang, dafür so schön, dass er als toskanische Idylle auch auf eine Postkarte gehörte.

Vom Parco de Punta Falcone scheint Elba in greifbarer Nähe.

Besonders begeistert hat uns der Parco di Punta Falcone an der Steilküste bei Piombino. Das Naturschutzgebiet, gelegen am Stadtrand auf einigen Klippen über dem Meer, ist einfach traumschön, besonders im Frühling, wenn sich der Parco mit einem buten Blütenteppich schmückt. Durch die artenreiche Natur laufen Wanderwege, auf denen man in der Nebensaison fast allein unterwegs ist. Sie führen auch an Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg vorbei – und runter zu einer winzigen Bucht. Im Parco gilt Leinenpflicht, mit Schleppleine kommt man jedenfalls in der Nebensaison bestens klar.

An der Cala Moresca beginnt der Wanderweg Via dei Cavalleggeri, der über dem Meer entlang und hinunter zu Badebuchten führt.

In direkter Nachbarschaft des Parco Falcone liegt die Cala Moresca, eine schöne kleine Bucht mit Kiesstrand und sehr schöner Strandbar. Dort beginnt auch eine Wanderung, die noch auf unserer Bucket List steht. Sie folgt der Via dei Cavalleggeri die Steilküste hinauf und weiter durch immergrüne Macchia und über zahlreiche Flussläufe.

Wer mag, kann unterwegs immer wieder zu wilden Badebuchten absteigen, zum Beispiel zur Cala San Quirico oder zur wunderbar wilden Bucht Buca delle Fate. Dort finden sich viele Löcher im Boden. Er sind die Überreste etruskischer Gräber aus dem 6. Jahrhundert. Die kleinen Höhlen dienten als Zuflucht für Geister.

Wie der Name vermuten lässt, ist das Land an der Etruskerküste reich an Geschichte. Ganz in der Nähe der Buca delle Fate findet ihr beispielsweise den Archäologischen Park von Baratti und Populonia. Auch an diesen Orten – in der Etruskischen Nekropole in der Bucht von Baratti ebenso wie an den Ausgrabungsorten aus etruskisch-römischer Zeit hoch über der Bucht in Populonia sowie im historischen Bergbaupark bei Campiglia Marittima sind angeleinte Hunde willkommen.

Unsere Lieblingsorte mit Hund im Hinterland der Toskana

Viele Orte werben mittlerweile offensiv mit ihrer Hundefreundlichkeit – und lösen dieses Versprechen unserer Erfahrung nach auch ein.

Vermutlich verdient so ziemlich jedes mittelalterliche Dorf und Städtchen in der Toskana eine Platzierung auf unserer persönlichen Hitliste. Wir haben bisher erst einen Bruchteil entdeckt und waren fast durchgehend begeistert.

Hier also nur eine kleine Auswahl von Ausflugszielen, die sich für einen Bummel mit Hund prima eignen. In der Hauptsaison muss der Wauzi allerdings etwas stressresistent sein. Denn wenn nicht gerade Corona wütet, drängen sich dann viele Touristen durch die schmalen Gassen.

Casale Marittimo

Auf einem Hügel im Hinterland bei Cecina, rund 12 km von der Küste entfernt, thront das kleine Bergdorf mit seinem sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Hier kann man sehr gut essen und trinken. Die Stimmung ist entspannt. Kein Hotspot des Tourismus, kein Powershopping. Ein Ort für Genießer.

Bolgheri

Bolgeheri, Ortsteil des gut 8 km entfernten Castagneto Carducci, gehört zu den prominenteren Orten im Hinterland der Etruskerküste. Bekannt u.a. für seine Burg und die kilometerlange, schnurgerade Auffahrtsallee Viale dei Cipressi, an der viele Meter hohe Zypressen strammstehen. Mehr Toskana schon bei der Anfahrt geht nicht mehr.

Durch das pittoreske Zentrum ist man schnell geschlendert. Eigentlich. Doch die vielen schönen kleinen Fachgeschäfte – von Delikatessen über Maßanzüge bis handgeschnittene Hornbrillen (!) – bremsen mächtig. 😊 Am Dorfbrunnen mit Blick auf die Berge haben wir dann noch viele einheimische Hundebesitzer getroffen. Für einen Plausch ist immer Zeit.

Campiglia Marittima

Mit seiner Stadtmauer, den steilen, verwinkelten Gassen und dem komplett erhaltenen mittelalterlichen Kern zählt Campiglia Marittima zu den schönsten historischen Städten an der Etruskerküste. Sie liegt auf einem Hügel, der die flache Umgebung komplett beherrscht. Herrlicher Weitblick über das Umland. „Dogfriendly“-Schilder an vielen Cafés.

Im Bergbaupark sind angeleinte Hunde willkommen.

Die berühmte Piazza del Campo in Siena

Volterra & Siena

Volterra und Siena gehören mit ihren Prachtbauten sicher zu den schönsten und bekanntesten Städten in der gesamten Toskana. Einen Besuch lohnt sich auf jeden Fall – wenn es auch in den Altstädten so gut wie kein Grün gibt. Wer seinem Hund vor oder nach dem Bummel die Gelegenheit geben möchte, das Bein zu heben und sich ein wenig die Pfoten zu vertreten, findet in Zentrumsnähe geeignete Orte.

Am „Le Balze“. Unter dem Kloster lauert die Abbruchkante.

In Volterra waren wir am „Le Balze“ unterwegs, was übersetzt „die Steilhänge“ bedeutet. Das weiche Gestein rutscht hier immer weiter ab und kommt dem Kloster, das sich hier noch an einen Hügel krallt, gefährlich nahe. Der Wanderweg ist an der Abbruchkante mit einem hohen Gitter gesichert. Für Mensch und Hund also ungefährlich hier. Aber sehr beeindruckend!

In Siena bieten sich zum Beispiel nahe der Universität hinter der Porta Tufi nicht nur eine Reihe von Parkhäusern, sondern auch Grünflächen für die Gassi-Pause vor oder nach dem Bummel.

Guardistallo

Das kleine Bergdorf haben wir aufgeführt, weil wir hier einfach großartig gegessen haben (also noch großartiger als anderswo) und unseren Restauranttipp loswerden wollten. 😊 Unsere Empfehlung: L‘ Osteria del Pinzagrilli. Von der großen Terrasse der Osteria, auf der sich unser Hund neben dem angebotenen Wassernapf schön lang machen kann, genießt man einen weiten Blick über den kleinen Ort auf dem Berg, auf die Küste – und fantastische regionale Weine und Gerichte. Zum Beispiel Wildschweinbraten süß-sauer mit Polenta (ein Gedicht!), aber auch vegetarische, vegane und glutenfreie Köstlichkeiten. Mittag- und Abendessen.

Via Palestro 37, 56040 Guardistallo
www.pinzagrilli.it

Agriturismo mit Hund an Toskanas Küste

Wer Agriturismo schätzt, findet im Hinterland der Küste sehr viele Ferienhäuser und -Appartments, in denen er mit 1 plus x Hund willkommen ist. Wir haben im Ferienhaus „La Carraia“ gewohnt. Das Häuschen, 3 Zimmer, 55 m2 groß, geschmackvoll eingerichtet im Landhausstil, gehört zum Bauernhof „Campo al Quattrino. Es liegt in Gassi-gerechter Umgebungen, eingefasst von Weinbergen, Olivenhainen und Gemüsebeeten, auf einem Hügel nahe Bibbona, rund 16 Kilometer vom Meer und den für uns schönsten Hundestränden entfernt. Die Gastgeber betreiben im Bauernhof auch ein Restaurant, das bei Einheimischen etwa für Familienfeste sehr beliebt ist.

Wir haben es sehr genossen, morgens in unserem schnuckeligen Ferienhaus mit einer Tasse Kaffee auf der riesigen umlaufenden Terrasse zu sitzen und auf das gegenüberliegende Bergdorf Casale Marittimo zu blicken. Und dann eine erste kleine Gassi-Runde rund um den Hof zu drehen. Auf diesen Spaziergängen hatten wir auf den ersten Schritten meist Begleitung. Der charmant-galante Schäfi unserer Gastgeber hatte sich in unsere Hanni verliebt – und wir uns in ihn. 😊

Unterwegs mit Gasthund auf der Auffahrt zu unserem Ferienhaus. Im Hintergrund das Städtchen Bibbona.

Die Hunde unserer sehr hundefreundlichen und sehr unkomplizierten Gastgeber spazieren auch über das Gelände des nicht eingezäunten Ferienhauses. Wer also einen Hund hat, der andere nicht mag, könnte hier in Stress kommen. Mit einem entspannten Hund ist es hingegen traumschön hier. Einzig der Wasserdruck in der Dusche ist seeeeehr niedrig.

Zum Anbieter

Ein Hundefreund von uns, der mit zwei Labbis reist, hat sich in das Ferienhaus Casa Vignacce Bibbiena verliebt. Das liegt im noch weitgehend unbekannten Casentino-Tal, eine ganze Ecke vom Meer entfernt, dafür mit eigenem Pool.

Stachelschweine an Toskanas Küste: Hunde nicht ranlassen!

Wir haben es schnauben und grunzen gehört. Wir haben einen abgebrochenen Stachel gefunden. Aber wir haben es noch nicht selbst zu Gesicht bekommen. Die Rede ist vom „Gewöhnlichen Stachelschwein“ (Hystrix cristata), das sich rund um Livorno offenbar sauwohl fühlt. Sowohl im Tomboli, dem offenen Piniengürtel, der weite Teile der Küste flankiert, wie auch an den Rändern der Macchia Wälder im Hinterland sind die bis zu 20 kg schweren, nachtaktiven Tiere unterwegs. Die weite Verwandtschaft unserer Haushunde, also Wölfe oder Schakale, gehören zu ihren natürlichen Fressfeinden. Unsere Hunde sollten wir von ihnen fernhalten. Denn Stachelschweine erkennen sie sofort als Gegner und können ihnen gefährlich werden.

Die Nager suchen keine Konfrontation, sind aber sehr wehrhaft. Wenn sie sich bedroht fühlen, stellen sie zunächst ihre Stacheln auf, knurren und rasseln mit den sogenannten „Rasselbechern“ am Ende ihrer Stachelspitzen. Lässt sich der Hund davon nicht beeindrucken, setzen Stachelschweine auf Attacke. Sie rennen blitzschnell im Rückwärtsgang auf den Gegner zu und rammen ihm ihre Stacheln in die Weichteile. Die Stacheln haben fiese Widerhaken. Stecken sie im Fleisch, kann das zu heftigen Entzündungen führen. Für Hund und Stachelschwein gilt also dasselbe wie für Hund und Waschbär: Konfrontation unbedingt vermeiden. Das gelingt aber leicht, wenn man nicht nachts unterwegs ist und den Hund nicht tagsüber die Stachelschweine in ihren Ruhelagern aufstöbern lässt.

Wie aber kommen die Stachelschweine überhaupt in die Toskana?

Gewöhnliche Stachelschweine gehören in den Norden Afrikas. Manche Unterarten – 11 gibt es im Ganzen – sind auch in Teilen Asiens daheim. In ihren Ursprungsländern bewohnen sie Savannen, offene Wälder, Hochebenen und Steppen. Schon vor einigen tausend Jahren zu Zeiten des römischen Reichs, brachten vermutlich Römer die Stachelschweine mit nach Hause, wohl um sie auch dort jagen zu können – genau wie in ihren Ursprungsländern, wo Stachelschweine noch heute vielerorts als Bushmeat gehandelt werden. Die Stachelschweine haben das Römische Reich überdauert und sich in der Neuen Heimat breit gemacht, außer in der Toskana auch in Süditalien und auf Sizilien. Stachelfunde beispielsweise in Südtirol weisen darauf hin, dass sie sich auch gen Norden ausbreiten.

Anders als der Name vermuten lässt, sind Stachelschweine übrigens nicht mit unseren Hausschweinen oder Wildschweinen verwandt. Vielmehr gehören sie zu den Nagetieren. Sie leben in monogamen Beziehungen, ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Nüssen und Samen – und gerne auch von Gemüse. Deshalb werden sie – obwohl unter Artenschutz – auch immer wieder erschossen.

Eckdaten Toskana mit Hund

Was benötigt mein Hund für die Einreise nach Italien?

Dein Begleiter braucht einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung und einen Mikrochips bzw. eine Tätowierung, mit der er zweifelsfrei identifiziert werden kann.

Wo gilt in der Toskana Leinenpflicht?

An allen öffentlichen Orten muss der Hund angeleint werden.

In Naturschutzgebieten gilt genauso wie bei uns Leinenpflicht, hier reicht aber meist eine Schleppleine, wenn sich der Hund auf den Wegen hält und nicht in die Büsche schlägt und jagt.

Auch an einigen Hundestränden gilt Leinenpflicht. Das ist unserer Erfahrung nach aber eher die Ausnahme als die Regel. Die Gebote sind entsprechend ausgewiesen.

Muss ich einen Maulkorb dabeihaben?

Ja. Den Maulkorb muss der Hund aber nur auf Verlangen der Ordnungskräfte anziehen. Wenn wir nach Italien reisen, haben wir immer einen Maulkorb aus Stoff dabei. Anziehen mussten wir ihn unseren Vierbeinern noch nie – auch wenn wir mit großen Hunden unterwegs waren.

Muss ich Hundekot aufsammeln?

Ja. Wer es nicht tut, dem drohen Geldstrafen von rund 250 Euro.

Welches Klima erwartet uns in der Toskana?

Im Sommer regnet es oft über Monate nicht. Die Temperaturen steigen gerne auf 30 Grad und darüber, die Wassertemperatur erreicht in der Spitze sogar 27 Grad. Dafür ist der Herbst recht regenreich, im Winter gibt’s auch schon mal Schnee. Noch bis weit in den Herbst lässt es sich hier oft noch angenehm baden und den nun milden Sonnenschein genießen. Unsere liebste Reisezeit mit Hund: Frühling und Herbst. Aber Achtung: Wenn sich dein Hund vor Schüssen fürchtet, wird er in den Waldgebieten zur Jagdzeit keine Freude haben. Überall kracht’s. Zudem solltest du deinen Vierbeiner in dieser Zeit zum eigenen Schutz unbedingt anleinen. An den Stränden bekommst du von der Jagd jedoch nichts mit. Wer auf die Sommerferien angewiesen ist, muss sich die Hundestrände eben mit etlichen anderen teilen.

Tipp für den Sommer

Hundepool

Alle unsere Hunde haben es geliebt, im Sommer im Wasser zu stehen. Wir haben uns deshalb einen Hundepool angeschafft. Dieser hier ist leicht zu reinigen, stabil und der Untergrund nicht glitschig. Und er lässt sich leicht zusammenfalten und verstauen, wenn`s wieder kalt wird. Kosten: rund 25 Euro.

*Der Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Das heißt, dass wir eine kleine Provision bekommen, wenn du das Produkt über den Link kaufst, es wird dadurch aber nicht teurer für dich. Wir haben die Empfehlungen auf der Seite auch nicht als Testprodukt o. ä. bekommen sondern selbst gekauft und ausführlich getestet.

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