Eine mittelgroße, weiße Hündin und ein Schäferhund liegen zwischen zwei kleinen Zelten, die am Seeufer stehen. Es ist Abendstimmung, der Himmel leicht rosa gefärbt

Camping mit Hund: Die große Freiheit

Ob im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil – ein Campingurlaub gehört zu den schönsten Erfahrungen, die Mensch und Hund miteinander teilen können. Weil Campen Zwei- und Vierbeinern mehr Freiheiten bietet als viele andere Urlaubsformen. Und weil Campen scheinbar widersprüchliche Charakterzüge und Bedürfnisse verbindet: Rastlosigkeit und Relaxen, Nähe zu Mitreisenden und Abstand zur Alltagsenge, mittendrin sein in der Natur und sich trotzdem in die Geborgenheit des eigenen Zuhauses zurückziehen können. Mehr geht nicht!

Camping – mehr Flexibilität im Urlaub

Eine Frau in Badesachen sitzt neben einem Hund am Meer, links im Bild ist ihr Wohnmobil zu sehen, um das gerade ein zweiter Hund spaziert kommt.

Foto: VanDogBlog

Kein Wunder also, dass immer mehr Hundebesitzer auf diese Form des Urlaubs schwören – weil es vieles einfacher macht, sagen Camper. Die (je nach Urlaubsland) manchmal nervtötende Suche nach hundefreundlichen Hotels oder Pensionen in Gassi-gerechter Umgebung entfällt. Denn selbst in südlichen Ländern wie Italien oder Spanien sind Hunde auf den meisten Campingplätzen erlaubt, oft auch zwei und mehr pro Parzelle. Spielt das Wetter nicht mit, kann man kurzfristig Pläne umschubsen und auf ein anderes, sonnenverwöhntes Urlaubsziel ausweichen. Und wenn ein Camping- oder Stellplatz mal nicht hält, was er verspricht, zieht man einfach weiter. Bei einem enttäuschenden Ferienhaus würde man sich diese Entscheidung nicht so leicht machen.

Die simpelste und auch kostengünstigste Camping-Variante ist die gemeinsame Übernachtung in einem Zelt. Das Naturerlebnis ist besonders intensiv. Und besonders verbindend. Aufwachen zum frühmorgendlichen Vogelgezwitscher. Einschlafen zum energischen Gezirpe von Zikaden. Deutlich komfortabler als ein Zelt ist der bei Hundeleuten zu Recht so beliebte Wohnwagen. Stefanie hat sich für die dritte Möglichkeit entschieden: Camping mit Hunden im Wohnmobil, in ihrem Fall ein Knaus Boxstar Freeway 630.

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„Campen ist für mich ein Lebensgefühl“
An jedem Wochenende und natürlich im Urlaub ist die Österreicherin mit ihrem Mann Manfred und den beiden Australian Sheperds Skye und Chumani in ihrem Camper unterwegs. „Campen ist für mich ein Lebensgefühl. Wirklich alles, was man zum Leben braucht, auf gut sechs Metern bei sich zu haben, an atemberaubenden Plätzen zu übernachten, die Natur zu entdecken und sich im Van geborgen zu fühlen – das ist die pure Freiheit.“ Eine Freiheit, die perfekt zu den Bedürfnissen von Hunden passt. Wenn sie gerne Auto fahren.

Der richtige Platz für die Nacht
Zu Beginn ihres Camperlebens haben Stefanie und Manfred in der Regel einen Campingplatz oder Stellplatz angesteuert. „Hier ist die Strom- und Wasserversorgung überwiegend garantiert. Das hat uns den Start erleichtert“, erinnert sich Stefanie. Mit jedem Urlaub und gefahrenem Kilometer haben die beiden Österreicher ihr Fahrzeug besser kennengelernt, herausgefunden, was geht – und was am besten zu ihren Hunden und den eigenen Sehnsüchten passt. Heute übernachten sie am liebsten auf einsamen Stellplätzen, irgendwo im Nichts. „Einen Platz für die Nacht haben wir noch immer gefunden.“

Das beste Reiseziel?
Die Reiseziele sucht Stefanie danach aus, was gerade nicht im Trend liegt. Beliebte Ferienregionen fährt das Quartett außerhalb der Saison an. Am liebsten aber Gegenden, von denen Stefanie vorher noch nichts gehört hat. Ihr Tipp: „Osttirol! Mein Lieblingstirol. Die Region hat einmalige Wanderungen zu bieten und ist dabei nicht überlaufen. Man kann problemlos auf Wanderparkplätzen im Van übernachten. Und wenn man sich an normale Verhaltensregeln hält, sind auch Hunde gern gesehen.“ Außerdem: das Hecho-Tal in den aragonischen Pyrenäen. „Meine Wanderung mit Skye auf den Castillo D’Acher war unfassbar schön.“

Campen mit Hund – das ist ein Urlaub für Frischluftliebhaber. Wer lieber auf Kulturtour geht, Museen, Burgen, Schlösser besichtigt, kann einen Hund als hinderlich empfinden. Zumal es auf etlichen Campingplätzen nicht erlaubt ist, den Vierbeiner unbeaufsichtigt im mobilen Zuhause zurückzulassen. Stefanie vermisst nichts. Im Gegenteil. „Campen ist die Nonplusultra-Urlaubsform für Hundemenschen und Hunde.“

Alle Abenteuer von und mit Stefanie und ihren Hunden plus jede Menge wertvoller Camping-mit-Hund-Tipps findest du auch in Stefanies Blog: www.vandog.blog

 

Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt:
Welcher Typ bist du?

Ein grünes Zelt steht einsam in der Einöde. Daneben liegt ein weißer Hund.

Für Naturpuristen: Zelt

Zelten mit Hund – das ist Urlaub vom Unnötigen. Ideal für alle, die ihre Ansprüche auf das Wesentliche reduzieren möchten und das intensive Naturerlebnis suchen. Übernachtet wird mit dem Vierbeiner auf engstem Raum. Das kann auf einem Campingplatz sein oder aber auch mitten in der Natur — das sogenannte Biwakieren wird vielerorts geduldet, außerdem gibt es immer mehr reine Zeltplätze an idyllischen Orten. Nur ein Tipp für alle Wildnisfans: Im Naturpark Nordeifel kann man vom 1. April bis 31. Oktober einen Wildnis-Trekkingplatz buchen, der nur zu Fuß und Pfoten zu erreichen ist. Das Zelt oder Tarp schlägt man auf einer Holzplattform auf – schön trocken von unten. Außerdem gibt es eine Komposttoilette. Auf jedem dieser Naturlagerplätze, die zum Beispiel „Ruf des Venns“, „Abgetaucht“ oder „Birkenrausch“ heißen, sind Hunde erlaubt, Feuer machen ist hingegen verboten. Mehr Infos unter www.trekking-eifel.de

Wer die Unmittelbarkeit des Zeltens schätzt und mehr Komfort wünscht: Auch die Auswahl von Glamping-Zelten wächst. Das Dortmunder Unternehmen Campwerk zum Beispiel ertüftelt immer wieder neue Luxus-Faltzelte, Kingsize-Bett inklusive.

Ein roter Caddy mit grünem Dachzelt steht am Waldrand. Der Kofferraum steht offen, darin schlagen zwei Hund mit Blick nach draußen.

Dachzelt: Übernachten mit etwas Abstand

Dachzelte werden immer beliebter. Sie eignen sich auch für Mensch und Hund, wenn die ihre Nächte mit einer gewissen Distanz voneinander verbringen mögen. Der Hund schläft im Auto, der Mensch obendrauf. Klappt dann auch mit zwei großen Hunden. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Eine Emaille-Tasse mit der Aufschrift "Happy Camper" steht auf einem Campingtisch. Im Hintergrund sind Wohnwägen auf einer Wiese zu sehen.

Wohnwagen: für gemütliche Entdecker

Großer Vorteil eines Wohnwagens: Man zieht ihn von Urlaubsort zu Urlaubsort — und kann von dort aus die Region mit dem deutlich wendigeren Pkw erkunden. Ohne dafür immer wieder alles einpacken und verstauen zu müssen. Ideal für Mensch-Hund-Teams, die gut mit dem nahen Miteinander auf einem Campingplatz klarkommen, am liebsten unterwegs sind und sich‘s trotzdem gerne heimelig machen. Mit einem Vorzelt lässt sich der überbaute Raum problemlos vergrößern. Wir haben viele Urlaube in einem sehr kleinen Wohnwagen mit großem Vorzelt verbracht – und das mit zwei Erwachsenen und drei großen Hunden als wirklich geräumig empfunden. Die Hunde schlafen im Vorzelt, die Wohnwagentür bleibt offen.

Ein Hund blickt durch die verregnete Scheibe eines Wohnmobils nach draußen.

Foto: VanDogBlog

Wohnmobil: für Freigeister

Camping mit Hund im Wohnmobil eignet sich für Mensch-Hund-Teams, die die Flexibilität lieben. Hier ist der Weg das Ziel. Ein Wohnmobil fährt sich beinahe so geschmeidig wie ein PKW und bietet dabei die Möglichkeit, sich für einige Tage autark zu versorgen. Man ist also nicht ständig auf einen Campingplatz oder Stellplatz angewiesen. Ideal für Hundehalter, die ein intensives gemeinschaftliches Naturerlebnis suchen und dabei keinen Komfort missen wollen. Unschlagbar in Ländern wie Norwegen, in denen das Land weit ist und das Jedermanns- Recht gilt, also jeder einfach dort stehen bleiben und übernachten kann, wo er mag.

 

Rücksicht auf dem Campingplatz

Auf vielen Campingplätzen sind zwei und mehr Hunde erlaubt und oft herzlich willkommen. Damit das so bleibt, sollten Hundeleute die folgenden – ungeschrieben und geschriebenen – Platzregeln tatsächlich befolgen. Ist ja eigentlich selbstverständlich. 😉

Hund anleinen

Auf fast allen Campingplätzen herrscht grundsätzliche Leinenpflicht. Das gilt auch für die eigene Parzelle. Nicht überall wird diese Leinenpflicht tatsächlich auch umgesetzt und kontrolliert, spätestens wenn dein Hund auf dem Nachbargrundstück spazieren geht, musst du eingreifen.

Geschäft eintüten

Auf Camping-Plätzen gehen viele gerne barfuß. Bitte immer genug Tüten parat halten, den Hund außerhalb des Geländes bzw. auf ausgewiesenen Hunde-Wiesen Gassi führen und auch dort die Hinterlassenschaften zuverlässig beseitigen.

Nachbarn guten Tag sagen

Auf dem Camping-Platz lebt man – gerade in der Hochsaison – dicht an dicht mit anderen Campern. Nett ist, wer sich und seinen Gefährten den Nachbarn am Anreisetag vorstellt. Zwei, drei Sätze wie: „Unsere Nele mag Kinder und ist sehr gut erzogen“ ersticken mögliche Ängste schon im Keim.

Platzordnung befolgen

Jeder Camping-Platz hat eigene Regeln, die sich von Ort zu Ort unterscheiden. Du kannst sie schon bei der Buchung anfordern oder an der Rezeption erbeten.

Waschräume sind tabu

Bäder und Spülküchen sind für Vierbeiner verboten. Etliche Plätze bieten aber Hundeduschen an.

Keinen Grund zum Dauer-Kläffen geben

Camping-Behausungen sind hellhörig. Hunde, die nicht allein bleiben können, ohne ihren Trennungsschmerz lautstark aller Welt mitzuteilen, bitte mitnehmen. Dauer-Kläffen nervt – auch andere Hundebesitzer. Auf etlichen Campingplätzen ist es deshalb mittlerweile verboten, den Hund allein zurückzulassen.

Keine Regel, aber ein Erfahrungswert:

Wer mit zwei und mehr Hunden anreisen will, sollte bei der Buchung anfragen, ob mehrere Hunde tatsächlich kein Problem sind. Denn manchmal ändern sich die Dinge auch kurzfristig, der Platz hat den Besitzer gewechselt, in der Hochsaison gelten andere Regeln oder es sind bereits zahlreiche Hunde auf dem Platz, und die Betreiber halten ein weiteres Rudel obendrauf für problematisch.

Was in der Regel funktioniert, wenn man mit mehreren Camper-Parteien unterwegs ist: Die Zahl der Hunde auf die Parteien zu verteilen. So haben wir auf Campingplätzen, wo nur zwei Hunde erlaubt waren, unseren dritten Hund auf Freunde mit nur einem Hund gebucht.

Grundausrüstung für Camping mit Hund

Vor einem Dachzelt ist eine grüne Hängematte zwischen zwei Bäumen gespannt. Darunter liegt ein Schäferhund, der aufmerksam die Gegen im Blick hat.

Der Markt für Camping-Zubehör boomt. Welches Utensil wirklich wichtig ist, findet jeder für sich selbst heraus. Einige wenige Produkte werden freilich von allen Mobilurlaubern mit Hunden geschätzt. Und zwar diese…

Stirnlampe

Irgendwer muss nachts immer mal raus – der Hund oder seine Leute. In der Natur, und selbst auf einem Campingplatz, kann‘s dann tintenschwarz sein. Eine Stirnlampe mit nachhaltiger LED-Technik bringt Licht ins Dunkel und lässt die Hände frei.

Ein günstiges Modell, das bei uns trotzdem schon lange ohne Probleme im Einsatz ist, ist die Stirnlampe ONnight von Deacthlon*.

Sicherung / Anleinpflock oder Bodenplatte

Auf Campingplätzen herrscht Leinenpflicht – auch auf der eigenen Parzelle. Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Sicherungssysteme: 1. Der Hund wird angeleint, die Leine mit einer Sicherung im Boden fixiert. Mit einem Bodenanker, an manchen Modellen ist die Leine schon dran. Unter der Bezeichnung „Anlegepflock“ beispielsweise bei schecker.de (rund 10 Euro) erhältlich.

Dieses Model haben wir auf mehreren Camping-Urlauben getestet. Zu Beginn waen wir skeptisch, ob die Schraube wirklich dafür sorgen kann, dass 40 kg Bruno dort bleiben, wo sie sollen, auch wenn der Boden weich und die Eichhörnchen zahlreich sind. Aber: Bis jetzt hat der Pflock wunderbar funktioniert. Auch auf sandigeren Böden hält er wunderbar, wenn man ihn über die ganze Länge reindreht.


Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist, nutzt auch gerne eine Bodenplatte mit Öse, in der die Leine befestigt wird. Einfach mit dem Wagen drauffahren – hält.

Reisebett

Wer mit Wohnmobil oder Caravan reist, nimmt meist Korb und Näpfe von daheim mit. Wer mit dem Zelt unterwegs ist, benötigt oft platzsparende Alternativen zur heimischen Ausrüstung. Es gibt mittlerweile eine Reihe von flauschigen Hunde-Isomatten, die sich sehr klein falten lassen. Für kältere Temperaturen auch Hunde-Schlafsäcke.

Wir sind gerne mit dem Ruffwear Highland Pad unterwegs: Warm, gemütlich und platzsparend. Hier geht’s zum Testbericht.

Reisenäpfe

Es gibt inzwischen auch eine Vielzahl an praktischen Reisenäpfen. Für Hunde, die ihr Futter auch gerne um den Napf verteilen, ist beispielsweise ein aufrollbares Fressnapf-Set aus Silikon eine tolle Idee. Ebenfalls praktisch: faltbare Näpfe aus Silikon, die sich flach zusammenlegen und mittels Karabiner ganz einfach am Rucksack befestigen oder in den Hunderucksack stecken lassen.

Die schönsten Campingplätze mit Hund

Es gibt viele wunderbare Campingplätze in Deutschland und Europa, auf denen Hunde herzlich willkommen sind und die Umgebung super Gassi-tauglich ist. Hier nur eine kleine Auswahl unserer eigenen Lieblingsplätze.

*Dieser Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Das heißt, dass wir eine kleine Provision bekommen, wenn du das Produkt über den Link  kaufst. Es wird dadurch aber nicht teurer für dich. Wir haben die Empfehlungen auf dieser Seite auch nicht als Testprodukt bekommen, sondern selbst gekauft und gründlich getestet.

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