Urlaub mit Hund in Slowenien

Hohe Berge, wilde Wälder, Wasserfälle und Seen – Slowenien bietet eine atemberaubende Natur. Hunde sind herzlich willkommen. In allen Teilen dieses kleinen, aber unglaublich abwechslungsreichen Landes, das seit 1992 auch offiziell der EU angehört, waren unsere Vierbeiner nie ein Problem, sondern gern gesehene Gäste. Auf den Campingplätzen (auch mit zwei und mehr Hunden) am Rand des Triglav Nationalparks genauso wie in den Cafés von Maribor, vor einigen Jahren Kulturhauptstadt Europas. Sogar am kleinen Badestrand von Piran an der Adria gehen Touristen und Einheimische mit ihren Hunden schwimmen und keinen stört`s.

Die Slowenen sind ein Outdoor-Volk. Wandern ist Nationalsport. Wandern mit Hund eine Selbstverständlichkeit. Kein Wunder, dass Draußen-unterwegs-sein so beliebt ist. Sloweniens beeindruckende Natur lockt selbst Couch-Potatoes vor die Tür. Einen Eindruck von Sloweniens Vielfalt, unsere Lieblingsorte mit Hund und viele Tourentipps mit Vierbeinern haben wir hier für dich zusammengestellt.

Slowenien: Einreisebestimmungen für Hunde

Am Grenzübergang auf dem Predil-Pass zwischen Italien und Slowenien. Früher hart umkämpft, heute wird hier in der Regel nicht kontrolliert.

EU-Mitglied Slowenien gehört zum Schengen-Raum. Das macht die Einreise für Menschen und Hunde unproblematisch. An den Grenzübergängen zu Italien, Österreich und Ungarn gibt’s in der Regel keine Grenzkontrollen. Seit 1. Januar 2023 gehört auch Kroatien zum Schengen-Raum. Die teils langen Wartezeiten an der Grenze sind Vergangenheit. Auch hier wird nicht mehr kontrolliert.

Einen Personalausweis solltet ihr natürlich trotzdem dabeihaben. Für euren Hund genügt der EU-Heimtierausweis mit einer gültigen Tollwutimpfung und Chip oder Tätowierung zur eindeutigen Identifikation.

Wegen der vielen Wege durch Wälder und Wiesen empfiehlt sich ein sinnvoller Zeckenschutz für den Vierbeiner.

Sloweniens Landschaften: Triglav Nationalpark, Karst und ein Zipfel Adria

Slowenien ist reich an Naturwundern. Jede Region überrascht mit Besonderheiten.

Triglav Nationalpark

Sloweniens Bergparadies im Nordwesten. Die Gipfel kratzen hier an der Dreitausender-Marke. Unglaublich: das Türkisblau des Flusses Soča mit seinen Nebenarmen. Wir dachten, es sei Photoshop, als wir die Bilder von der Soča gesehen hatten – bis wir mit unseren Hunden drinstanden. Keine Bildbearbeitung, sondern Realität.

Maribor & Pohorje-Gebirge

Am Fuß des Pohorje-Gebirges liegt Maribor. Studentenstadt mit viel Vergangenheit – und vielen Hundefreund:innen. Das Gebirge bietet sanfte Höhenzüge statt steiler Anstiege und mittendrin die Lorenzer Seen (Lovrenc). Mooraugen, von Libellen umschwirrt. Märchenland.

Grüner Karst

Im Südwesten, angrenzend zu Italien und oberhalb der Bucht von Triest, liegt der Grüne Karst. Ein Wunderland. Hier gibt es Seen, die heute noch da sind und morgen wieder verschwunden in unterirdischen Höhlen und Grotten. Dazwischen Burgen, Weinberge. Und über allem tiefe Ruhe ganz nah am Meer.

Adria

Nur ein winziger Zipfel von Slowenien liegt am Meer. Doch dieser Zipfel bietet viel: venezianische Architektur, bizarre Salinen-Landschaften, Bademöglichkeiten für Hunde. Lohnend für einen Zwischenstopp.

Triglav Nationalpark

Der Triglav Nationalpark liegt im gebirgigen Norden Sloweniens. Hier reihen sich imposante Gipfel, grüne Täler und glasklare Bergseen aneinander. Eiskalte Bäche und Flüsse stürzen sich in Wasserfällen die steilen Hänge hinab und winden sich in den Tälern durch blendend weiße Schotterebenen. Wenn du uns fragst, ist der Triglav Nationalpark ein absolutes Traumziel, für Wanderbegeisterte mit und ohne Hund.

Hunde sind im Nationalpark erlaubt, müssen sich aber wie ihre Menschen an gewisse Regeln halten. Im Nationalpark solltet ihr bitte:

  • Fahrzeuge nur auf offiziell dafür freigegebenen Wegen nutzen.
  • auf den Wegen bleiben.
  • nicht in Seen und Bächen baden.
  • Hunde nicht frei laufen lassen.
  • keine Pilze sammeln.
  • keinen Müll liegen lassen.
  • nur auf den ausgewiesenen Flächen zelten.
  • keine Pflanzen pflücken.
  • keine Pflanzen und Tiere aussiedeln.
  • lokale Hinweise zum Schutz der Natur beachten.

Meist tut es eine Schleppleine. In den Randbereichen des Parks waren die Einheimischen meist mit freilaufenden Hunden unterwegs. Ambitionierte Jäger gehören freilich auch hier an die Leine. Denn hier gibt es Wild auf Schritt und Tritt.

Der namensgebende Berg, der Triglav, ist für die Slowenen so etwas wie ein heiliger Berg. Deshalb hat er es auch auf die Flagge Sloweniens geschafft. Die Einheimischen sagen: Man ist kein Slowene, wenn man diesen Berg nie bestiegen hat. Mehrtagestouren führen auf den Triglav – aber nicht mit Hund. Denn die letzte Etappe ist nur etwas für sehr erfahrene zweibeinige Bergsteiger:innen, die sich stundenlang an Eisen und Seilsicherungen langhangeln wollen. Aber es muss ja nicht der Triglav sein. Im Nationalpark gibt es zahlreiche Gipfel, die sich super mit Vierbeiner stürmen lassen. Vielerorts gibt es auch Kabinenbahnen, in denen Hunde mit nach oben schweben.

Socke macht Pause nach einem Bad in der Mala Pišnica.

Eckdaten:

  • Der Triglav Nationalpark ist der einzige Nationalpark Sloweniens. Er erstreckt sich über 880 Quadratkilometer, was rund vier Prozent der Landesfläche Sloweniens entspricht.
  • Der Großteil der slowenischen julischen Alpen gehört zum Park.
  • Benannt ist der Nationalpark nach dem 2.864 m hohen Berg Triglav, der in seinem Zentrum liegt und der höchste Berg Slowenien ist.
  • Die Wälder hier setzen sich hauptsächlich aus Buchen, Fichten und Lärchen zusammen.
  • Im Triglav gibt es zahlreiche Karstquellen, Flüsse und Bäche sowie Gebirgsseen.

Ausgangspunkte für Wanderungen in den Triglav Nationalpark:

Der kleine Ort ist umgeben von einem beeindruckenden Bergpanorama.

Kranjska Gora

Die Gemeinde mit rund 5.000 Einwohnern ist bei Sommer- und Winterurlaubern beliebt. In der Umgebung gibt es schöne Campingplätze, wie das Natura Eco Camp. Der naturbelassene Platz ist ein schöner Ausgangspunkt für Wanderungen und Biketouren. Auch mehrere Hunde sind überhaupt kein Problem. Es gilt auch keine Leinenpflicht auf dem Platz.

Das kleine Städtchen bietet alles, was man rund um den Campingurlaub braucht, von Supermärkten über Sportgeschäfte bis zu Restaurants und Cafés für die Einkehr nach einem langen Wandertag.

Vor der Tourist Information steht Wasser für die vierbeinigen Gäste bereit.

Bovec hat sich ganz auf Aktiv-Urlauber eingestellt.

Bovec

Am Westrand des Triglav-Nationalparks liegt Bovec im Tal der Soča, die für ihre fast schon überirdisches Türkis berühmt ist. Das Örtchen mit seinen gut 1.600 Einwohner ist ein Outdoor-Paradies, das vom Tourismus lebt. Neben Hotels und Fewos findest du hier zahlreiche Campingplätze, auf denen Hunde willkommen sind. Unser Lieblingsplatz, Camp Liza, liegt etwas außerhalb des Orts am Mündungsbereich der Koritnica in die Soča, direkt am Knotenpunkt zahlreicher Wanderwege. Total entspannt mit Hunden.

Nach Bovec zieht es vor allem Abenteurer-Naturen. Im Sommer zum Wildwasserfahren, Canyoning, Rafting, Gleitschirmfliegen und mehr, im Winter Ski und Snowboard. Und rund uns Jahr kommen Wanderer hierhin und steigen auf die umliegenden Berge. Zum Beispiel auf den Presteljenik (2.500 m) und den Rombon (2.208 m), die mit Hund und Seilbahn gut zu meistern sind, wenn`s auch Puste kostet.

Vom Mangart heben Gleitschirmflieger ab.

Nicht so fitte Hunde und Menschen schaffen es auf den Mangart (2.679 m), zur Not mit dem Auto über die Mangart-Höhenstraße. Der vierthöchste und einer der markantesten Gipfel der Julischen Alpen an der Grenze zu Italien bietet einen atemberaubenden Blick über die Alpen – und auf die Gleitschirmflieger, die von hier oben starten. Etwa auf halber Strecke der Mangart-Höhenstraße liegt eine sehr ursprüngliche Ziegenkäserei. Ein Besuch lohnt sich unbedingt. Der Ziegen-Ricotta ist Spitzenklasse und der Herdenschutzhund, der Ziegen und Senner bewacht, lässt sich von einem Besuchshund nicht aus der Ruhe bringen.

Ebenfalls lohnend: eine Wanderung auf den Krn (2.244 m) mit Autoanfahrt von Bovec. Auch hier erwarten euch eine Sennerei – Kühe, keine Ziegen -, außerdem eine zünftige Berghütte mit slowenischer Hüttenkost. Bergfitte Hunde und Menschen schaffen es auf den Gipfel, weniger fitte immerhin zur Alm.

Smaragdgrüner Fluss – weißer Fels:
das Soča-Tal

Bovec ist auch ein perfekter Ausgangspunkt um das Soča-Tal zu erkunden. Die Soča, mit ihrer einmaligen, tief türkisen Farbe entspringt im Triglav-Nationalpark. Auf dem Weg nach Italien — wo sie als  Isonzo weiterfließt —  durchquert sie eines der schönsten Täler der Julischen Alpen.

Entlang der Soča und ihrer Nebenarme locken viele leichte Wanderungen zu Wasserfällen und Weilern, neben euch das Türkis der Soča, über euch Gipfel und blauer Himmel.

Aber Achtung: Hier wie vielerorts an der Soča und ihren Armen müsst ihr Hängebrücken überqueren. Nicht jeder Hund traut den schwankenden Stegen. Aber das kann man hier wunderbar trainieren.

Viele (Hänge-)Brücken führen über die Soca und ihre Nebenarme. Für Hanni eine leichte Übung

Gute Ausgangsorte für Wanderungen im Soča-Tal

Unser Tipp für Camping in Bovec ist das oben schon erwähnte Camp Liza, direkt an der Soča.

Ebenfalls sehr schön + direkt an der Soča liegt das Kamp Soča. Die Atmosphäre auf dem Platz ist entspannt, abends brennt vor vielen Zelten ein Lagerfeuer in den vielen Feuerstellen, die es auf dem Platz gibt. Holz dafür gibt es für kleines Geld an der Rezeption. Der Platz ist ein super Ausgangspunkt für Wanderungen entlang der Soča und liegt in unmittelbarer Nähe zu einer Naturschönheit, den „Soča-Trögen“. Der türkisfarbene Fluss hat sich hier tief in den weißen Karst eingegraben und eine von Gumpen durchsetzte Schlucht geschaffen.

Für Kobarid können wir das Camp Koren empfehlen (rechts zu sehen). Viele der Urlauber hier haben einen Vierbeiner dabei, auch unsere drei Hunde sind überhaupt kein Problem. Durch die Bäume am Ufer ist die Soča vom Platz aus zwar nicht zu sehen, sie ist aber über einen Pfad vom Campingplatz in wenigen Schritten erreichbar. Der Soča-Trail führt direkt am Campingplatz vorbei, auch für andere Wanderungen ist das Camp ein guter Ausgangspunkt. Ebenfalls praktisch: Kobarid ist nur einen Kilometer entfernt, Einkäufe oder ein Restaurant- oder Café-Besuch sind damit unkompliziert machbar. Auch wenn man mit Dachzelt oder WoMo unterwegs ist und nicht mal schnell irgendwo hinfahren kann. 🙂

Wanderungen im Soča-Tal

Blick vom Südwestufer auf den Bleder See mit der Insel Blejski Otok.

Bleder See und andere Badeseen

Nahe Kranska Gora liegt der Kurort Bled mit dem Bleder See. In seiner Mitte findet sich die einzige Insel Sloweniens: die winzige Blejski Otok mit ihrer Marienkirche. Als Postkartenmotiv hat es der Bleder See zu Berühmtheit gebracht. Die Folge: An sonnigen Wochenende, vor allem in der Badesaison drängen sich hier Besucher:innen und Kurgäste. Für entspanntes Planschen mit Hund eignet sich der Bleder See nicht. Wer den malerischen Spot einfach mal gesehen haben möchte, findet auf den Höhenzügen oberhalb des Sees mehr Ruhe und Ausblick. Rund um die Burg von Bled über dem Nordostufer sowie über dem Südwestufer gibt`s kurze Wanderwege.

Ganz seicht geht`s hinein in den Lago di Predil.

Wer mit seinen Hunden entspannt baden möchte, für den lohnt sich ein Abstecher von Bovec über den Predil-Pass ins nahe Italien. Vor allem am baumbestandenen Ostufer des glasklaren Lago de Predil verbringen Einheimische und Tourist:innen mit Hunden gerne den ganzen Tag. Ohne Trubel. Wir haben hier wunderbar entspannt.

Und wo wir schon in Italien und an den Seen sind: Nahe des Lago de Predil liegen die Laghi-di-Fusine. Hier lässt sich die Badepause mit einer sehr schönen Wanderung verbinden.

Maribor & Pohorje-Gebirge

Maribor, 2013 Kulturhauptstadt Europas, ist eine junge und urbane Studentenstadt mit reicher Geschichte – und für uns die heimliche Hundehauptstadt Sloweniens. An jeder Ecke, in vielen Cafés, sogar in einigen Geschäften sind wir mit Einheimischen mit und ohne Hund ins Gespräch gekommen – natürlich über Hunde. 😊 Unser absoluter Lieblingsort mit Hund: Urban Garden (Ulica Kneza Koclja 6) am Rande der Altstadt nahe der Drau. Menschen jeden Alters und Hunde aller Größe entspannen sich hier auf und zwischen den Liegestühlen, die auf der kleinen Wiese stehen oder an den Tischen, die munter im Garten verteilt sind. Übrigens: Nicht wundern, wenn dir der Geruch der Geruch von Joints in die Nase steigt. Cannabis-Konsum ist in Slowenien längst legal.

Im Urban Garden wartet immer ein Hund auf Streicheleinheiten.

Die Stadt an der Drau, gelegen zwischen Weinbergen auf der einen Seite und dem Pohorje-Gebirge auf der anderen Seite, lässt sich wunderbar mit Hund erschließen – und der Stadtbummel mit einer Wanderung verbinden. Vom Ufer der Drau durch das Zentrum und den weitläufigen Park (Leinenpflicht) hinauf auf zwei bewaldete Hügel, Piramida und Kalvarija. Sie bieten nicht nur schattige Spazierwege im Sommer, sondern auch einen tollen Ausblick auf die Stadt. Und immer in Sichtweite: die mit Buchen und Tannen bestandenen, sanften Hügeln des Mittelgebirges Pohorje.

Unsere Lieblingsunterkunft und Ausgangspunkt für Stadtbummel, Gassi-Runden und ausgedehnte Wanderungen im Pohorje-Gebirge ist der Campingplatz Camping Kekec, am Stadtrand gelegen, aber absolut ruhig und inmitten von Grün.

Direkt hinter dem Campingplatz findest du die Seilbahn hinauf ins Gebirge (Pohorska ul. 60). In den komfortablen Kabinen, die locker Platz für zwei Menschen und zwei große Vierbeiner bieten, sind Hunde nicht nur erlaubt, sie fahren auch kostenlos mit. Wer sich lieber etwas mühen will, wandert auf eigenen Beinen hinauf.

Die Mariborsca Koca bietet entspanntes Hüttenfeeling.

Ab der Bergstation beginnen zahlreiche Wanderwege, die fast durchgehend durch schattigen Wald führen und den Pfoten weichen Untergrund bieten. Wir waren auf dem Waldlehrpfad unterwegs, der auch zur höchste Buche Sloweniens führt und zur Mariborsca Koca (Slivniško Pohorje 24). Die authentische kleine Hütte liegt auf gut 1.000 Höhenmetern. Auf der großen Sonnenterasse genießt du mit deinem Hund Weitblick über Stadt und Weinberge und typisch slowenische Hüttenkost.

An den Lorenzer Seen spiegeln sich der Himmel in den Mooraugen.

Von Maribor mit dem Auto erreichst du den Gipfel des Rogla im Pohorje-Gebirge. Er ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen durch den ursprünglichen Wald und die offenen Heide-, Moor- und Grasflächen. Unsere Lieblingswanderung mit Hund bringt euch zum sicher schönsten Spot im Pohorje-Gebirge: die einzigartigen Lorenzer Seen, auch Perlen von Lovrenc genannt. Traumschön!

Grüner Karst: Höhlen, Berge, Sickerseen

Im Südwesten Sloweniens erstreckt sich eine einzigartige Landschaft von Ljubljana bis zur italienischen Grenze: Sloweniens Grüner Karst. Rings um das eigentliche Karstplateau aus Kalksandstein laden scheinbar endlose Hügellandschaften mit Wiesen, Wäldern und kleinen Flüssen zum Wandern mit Hund ein.

Das Gebiet ist dünn besiedelt, die Ruhe allgegenwärtig. In den weitestgehend menschenleeren Gegenden leben Wildschweine und Rehe, auch Wölfe, Luchse und europäische Braunbären haben hier ihre Rückzugsorte. Die sind aber so scheu, dass man sie – außer bei geführten Trails – nicht zu Gesicht bekommt.

Morgenstimmung auf dem Campingplatz Camp Plana.

Der Campingplatz Camp Plana eignet sich prima als Standort, um von hier aus mit einem und mehr Hunden den Grünen Karst zu erkunden. Der familiär geführte Campingplatz liegt in der Nähe des kleinen slowenischen Orts Pivka. Bäder, Bar, Restaurant, alles lässig-stylish. In der Nähe von Schnellstraße und Bahntrasse, aber umgeben von endlos scheinenden Wiesen und Weiden – ideal für kurze, aber auch ausgedehnte Gassi-Runden nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen.

Naturpark Pivka und Naturschutzgebiet Rakov Skocjan

Typisch für die Karstlandschaft und ein echtes Naturwunder sind die Sickerseen. Riesige Wasserflächen, die bei Trockenheit einfach verschwinden und sich in fruchtbares Acker- oder Weideland verwandeln. Der größte von ihnen, der See bei Cerknica, bedeckt im Frühjahr eine Fläche von 26 km2 und ist in trockenen Sommern komplett verschwunden, weil das Wasser im durchlässigen Kalksandstein unterirdisch abfließt. Es entspringt dafür an zahlreichen, auch unerwarteten Stellen, weil es sich unterirdisch sammelt und aus Spundlöchern im Felsen austritt.

Ganze 17 Seen, die auftauchen und wieder verschwinden, finden sich im Naturpark der Saisonalen Seen von Pivka (Pivska presihajoca jezera). Durch das Gebiet ziehen sich zahlreiche Wanderwege, besonders schön im Frühling und späten Herbst, wenn die Seen noch oder wieder zu sehen sind. Aber auch im Sommer, wenn sich Gras und Wildblumen an Stelle des Wassers im Wind wiegen, hat der Naturpark einen besonderen Reiz. Absolute Ruhe garantiert. Und in der Luft ziehen Adler ihre Kreise.

Abstieg vom Sv. Trojica.

Unsere Lieblingswanderung im Naturpark Pivka führt vorbei an den Sickerseen und hinauf auf den Sv. Trojica. Vom baumlosen Gipfel kannst du bei gutem Wetter weit über die Adria und nach Kroatien sehen.

Im Grünen Karst hat das Wasser über Jahrmillionen den Kalkstein gelöst und unterirdische Höhlen und Gänge geschaffen. Viele sind mittlerweile für Besucher:innen erschlossen und haben sich – wie das Höhlensystem von Postojna – zum echten Besuchermagneten entwickelt. Leider dürfen Hunde die Höhlen nicht betreten. Einen Eindruck von der wilden Welt im Untergrund bekommen Menschen und Hunde aber im Naturschutzgebiet von Rakov Skocjan. Dort hat sich der Rak unter dem Gestein seinen Weg gebahnt – bis schließlich sein Dach einstürzte und den Fluss auf gut 2,5 Kilometern freilegte. Reste der einst unterirdischen Formationen lassen sich hier jetzt also „ohne Deckel“ bestaunen.

Am schönsten in Frühling und Herbst, aber auch im Sommer, wenn sich das Wasser weitgehend zurückgezogen hat, absolut beeindruckend. Hunde sollten hier an die Leine (Schleppleine ausreichend). Mit unserer alten Hanni, die sich immer an unserer Seite hielt, waren wir ohne Leine unterwegs.

Burgen, Schlösser, Lipizzaner

Viele Burgen, Schlösser, herrschaftliche Landsitze und Befestigungsanlagen zeugen in der Region von der wechselvollen Geschichte Sloweniens. Nicht alle sind für den Besuch mit Hund frei gegeben, aber zumindest in den restaurierten Gartenanlagen und den Innenhöfen der Burgen gibt es auch tolle Plätze für Vierbeiner.

Absolut lohnend: ein Besuch der Gärten von Stanjel, entworfen vom Architekten Max Fabiani. Aussichtsplattformen, künstliche Grotten und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem machen den Park an der Burg zu etwas ganz Besonderem. Mit Blick auf die gegenüberliegenden Karstfelsen lässt es sich hier auch sehr schön picknicken. Mit Hund schön zu erkunden, auch wenn Leinenpflicht gilt. Ebenfalls lohnend: ein Spaziergang durch den englischen Garten des Renaissance-Schloss Schneeberg. Auch hier muss der Vierbeiner an die Leine, kann sich in den umliegenden Wäldern davor oder danach auspowern.

Zu den beliebtesten Ausflugszielen im Karst gehört das Gestüt Lipica im gleichnamigen Ort, gegründet um 1580 von Erzherzog Karl. Die schneeweißen Pferde, Kreuzungen einheimischer Stuten und andalusischer Hengste, entwickelten sich schnell zu den Stars der Spanischen Hofreitschule in Wien. An der Leine sind Hunde auf dem kompletten Gestütsgelände erlaubt. Nur die Reithallen dürfen sie nicht betreten.

Die Vorfahren der Lipizzaner grasen auf den Hochebenen des Karstes.

Vorfahren der Lipizzaner, die Karstpferde, weiden auf der Hochebene am Steilabfall des Karstes über dem Meer. Hier, am Berg Crni kal, begegnet dir auf Schritt und Tritt Geschichte. Zum Beispiel die Burg Socerb. Die Festung bietet einen grandiosen Weitblick über das Meer, die slowenischen Badeorte Koper und Piran und die Handelswege im istrischen Hinterland. Heute beherbergte sie ein sehr gutes Restaurant. Die Hochebene mit ihren zahlreichen Wanderwegen gehört bereits zum Verwaltungsbezirk Koper – womit wir an der slowenischen Adria sind.

Ljubljana

Ljubljana, die mit knapp 300.000 Einwohner relativ kleine Hauptstadt Sloweniens, ist definitiv einen Zwischenstopp wert. Die Atmosphäre ist entspannt-gemütlich. Viele Bereiche der Innenstadt sind Fußgängerzone und die Stadt ist – wie ganz Slowenien – sehr hundefreundlich. Es gibt öffentliche Stellen zum Napf auffüllen, vor vielen Geschäften stehen ebenfalls Trinkschüsseln und (zumindest gefühlt) gibt es hier weniger Menschen ohne Hund als mit.

Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten:

Alle lassen sich auch mit Hund entdecken. 🙂

  • Die Burg von Ljubljana (zumindest von außen)
  • Die drei Brücken des Architekten Plečnik
  • Die Drachenbrücke
  • Der Marktplatz
  • Der Prešeren-Platz mit Franziskanerkirche
  • Der Tivoli-Park

Bei letzterem sind wir vor unserem Spaziergang dort fälschlicherweise von einem angelegten Park ausgegangen. Es handelt sich aber eher um einen innerstädtischen Wald, in dem es immer wieder kleine angelegte Bereiche mit Einkehrmöglichkeiten gibt. Wenn man sich auf den kleinen Pfaden hält, kann man dort auch an einem sonnigen Samstag über weite Strecken alleine laufen, ohne irgendetwas von der nahen Stadt mitzubekommen. Perfekt, um den Hunden Gelegenheit zum Schnüffeln und Spielen zu geben, bevor wir uns daran machen, die Innenstadt zu erkunden.

Slowenische Adria

Auf dem Hauptplatz von Piran.

Sloweniens Küstenlinie gehört geografisch zur Halbinsel Istrien und misst nur rund 45 Kilometer. Auf engstem Raum drängen sich hier historische Bauten, Badebuchten, Salinen, aber auch Gewerbegebiete und Industrieanlagen. Für einen echten Badeurlaub – mit oder ohne Hund – solltet ihr also besser auf den nahen und kroatischen Teil Istriens ausweichen. Dennoch lohnt sich ein Zwischenstopp oder Ausflüge von Kroatien.

Unsere Lieblingstour mit Hund führt euch von den Süßwasserseen von Fiesa nach Piran, die wohl schönste Stadt an der slowenischen Adria. Das venezianische Erbe zeigt sich hier in jedem Winkel, ebenso der Reichtum, den die Einwohner mit dem Salz aus den Salinen von Secovlje erwirtschafteten. Meist angenehm im Schatten geht es immer am Meer entlang bis in die Altstadt, inklusive Badepausen mit Hund.

In den Salinen von Secovlje.

Unsere zweite Lieblingstour bringt dich in das Niemandsland zwischen slowenischem und kroatischem Grenzposten in eine bizarre Welt: die Salinen von Secovlje. Das 750 ha große Gelände, heute ein Naturpark, trennt ein Kanal in zwei Teile. Im – von Koper aus gesehen – vorderen Teil Lera sind Hunde nicht gestattet, im hinteren Teil Fontanigge an der Leine sehr wohl. Nach der Hauptsaison drückt der freundliche Mitarbeiter an der Schranke auch mal ein Auge zu, und Besucher dürfen mit ihrem Vierbeiner den eigentlich verbotenen Bohlenweg nutzen.

Selten und wunderschön: ein Segelfalter in den Salinen.

Unsere Wanderung führt uns durch eine Landschaft, in der surreal scheinende Pflanzen gedeihen und die mit ihrer Artenvielfalt verblüfft und beeindruckt. Unglaublich: die vielen Schmetterlinge, darunter der seltene Segelfalter, der zu den schönsten europäischen Tagfaltern zählt.

Tourentipps

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