Das Waldviertel in Niederösterreich

Viele Jahre galt das Waldviertel – auch unter Österreichern – als Urlaubsort für alte Leute. Aber die Realität hat das Vorurteil längst eingeholt, gerade für Menschen mit Hund bietet die Gegend entlang der Donau fantastische Erlebnisse. Die touristischen Möglichkeiten sind vielfältig, und Hunde sind gern gesehene Gäste.

Hunde willkommen, das gilt auch im Bärenwald Arbesbach.

Mittelalterliche Städte, sanfte Hügel, viel Wald und scheinbar endlose Wiesenflächen sind typisch für das Waldviertel, und genau diese Landschaft macht es zu einem Traum für aktive Hunde und deren Menschen. Gut beschilderte Wanderwege unterschiedlicher Länge durchziehen die Gegend, meist liegt mindestens eine Einkehrmöglichkeit an der Strecke. Typisch für die Landschaft sind weiche Wege, an deren Rand sich gigantische Granitblöcke aus der Eiszeit auftürmen. Das garantiert unbeschwerte Touren und gleichzeitig viel Abwechslung fürs Auge.

Man spürt im Waldviertel ganz genau, dass Wanderer hier willkommen sind, für jede körperliche Verfassung gibt es entsprechende Strecken. Bei dieser Auswahl ist auch für alte oder ganz junge Hunde immer ein passender Weg dabei. Und an den Startpunkten vieler Strecken sind Spender mit Kotbeuteln und entsprechende Mülleimer angebracht, ein Zeichen dafür, dass man sich hier auf Wanderer mit Hunden eingestellt hat.

Seltenes Obst und Bioanbau

Auf vielen Ackerflächen werden Bio-Kartoffeln angebaut.

Das Waldviertel gehört zu den Pionieren des biologischen Landbaus in Österreich, in Hofläden, aber auch in den Restaurants und Schankwirtschaften werden zahlreiche biologisch angebaute Produkte angeboten. Das reicht von der einfachen Kartoffel bis zu Eiern von freilaufenden Hühnern oder Fleisch aus ökologischer Aufzucht.

Daneben besinnt man sich im Waldviertel der alten und seltenen Obstsorten. Am bekanntesten ist dabei sicherlich das Kriecherl, eine alte Verwandte der Pflaume, die fast nur noch im Waldviertel vorkommt. Aber auch alte Apfel- und Birnensorten werden angebaut und zu einzigartigen Marmeladen, Chutneys oder erstklassigen Obstbränden verarbeitet. Einen kompletten Überblick über diese alten Sorten bekommt man an der schön angelegten Allee beim Herz-Kreislaufzentrum Groß-Gerungs.

Moore und Flüsse

Bäche in Wald und Wiesen laden zum Planschen ein.

Fast überall in Zentraleuropa sind Moorlandschaften der Zivilisation zum Opfer gefallen. Im Waldviertel gibt es noch lebendige Hochmoore, die entscheidend zum Klimaschutz beitragen. Mindestens genau so reizvoll sind die zahlreichen naturbelassenen Bäche und Flüsse. Sie durchziehen die Landschaft, geben ihr eine ganz besondere Anmutung und unseren Hunden immer wieder Gelegenheit zum Baden und Saufen.

Das Wasser ist kristallklar und weich. Und da kein Bach begradigt oder kanalisiert worden ist, finden sich immer wieder sanfte Böschungen zum Einstieg ins kühlende Nass.

Klima

In einigen Regionen des Waldviertels wird viel Obst und sogar Wein angebaut. Das Klima ist im Sommer warm und trocken, selten richtig heiß. Besonders in den Nächten kann es empfindlich abkühlen. Im Winter ist es dagegen rau und eisig, Zwettl hält mit fast minus 37 Grad den österreichischen Rekord.

Einreisebestimmungen

Es genügt der EU-Heimtierausweis mit dem entsprechenden Impfnachweis sowie ein Chip oder eine Tätowierung.

Beste Reisezeit

Im Waldviertel fällt vergleichsweise wenig Niederschlag, es eignet sich also von März bis Oktober als Reiseziel. Sehr früh und gegen Ende der Saison sollte man sich allerdings auf recht niedrige Temperaturen einstellen.

Die besten Orte mit Hund

Bärenwald

Der Bärenwald in Arbesbach ist ein Tierschutzprojekt, das Bären aus schlechter Haltung ein neues und artgerechtes Zuhause bietet. Er wird unterhalten von der österreichischen Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die sich auch für zahlreiche Hunde- und Katzenschutzprogramme in ganz Europa engagiert. Die Tierschützer informieren nicht nur über den Lebensraum der europäischen Bären, sie haben mit Agility-Parcours, Intelligenz- und Suchspielen und einer eigenen Freilauffläche ein kleines Paradies für die Hunde der Besucher/innen geschaffen. Das zwanglose Café und das angrenzende Restaurant runden das Erlebnis ab.

Stift Zwettl

Das mittelalterliche Franziskanerkloster mit seiner gotischen Hallenkirche, seiner berühmten Bibliothek und seinem romanisch-gotischen Kreuzgang scheint auf den ersten Blick kein perfekter Ort für Hunde. Aber im Gegensatz zu den Räumen sind Hunde in den Gärten sehr wohl willkommen. Während sich also eine/r das Stift anschaut, kann der/die andere völlig entspannt im Café in der alten Orangerie sitzen oder die Zeit in den wunderbar angelegten Gärten genießen. Außerdem ist das Stift Zwettl Ausgangspunkt für einige wunderbare Wanderungen mit Hund.

Klauskapelle

Mitten im Wald und direkt an einem wunderschönen Wanderweg liegt diese kleine Kapelle, deren wechselvolle Geschichte auf einer Infotafel beschrieben wird. Direkt davor, unter schattenspendenden Bäumen und am Ufer eines kleinen Bachs stehen Bänke, die der perfekte Ort für ein Picknick oder eine ausgedehnte Pause sind. Die Ruhe des Waldes und die Stimmung an dieser Stelle sorgen für perfekte Entspannung.

Burg Rapottenstein

Mächtig und komplett erhalten ist Rapottenstein eine Besonderheit unter den zahlreichen Burgen des Waldviertels. Sie ist niemals eingenommen worden, fünf Vorhöfe und acht Tore machten sie zur perfekten Verteidigungsanlage. Dementsprechend ist auch das Innere weitestgehend erhalten. Auch deshalb sind Hunde im Inneren der Burg nicht erlaubt. Aber es gibt hinter dem Durchgang zwischen Burg und Klause einen wunderbar schattigen Platz, der einen perfekten Blick auf die gigantischen Mauern erlaubt und gleichzeitig auch Startpunkt für eine schöne Tour mit Hund im umliegenden Wald ist.

Tourentipps

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