Tegernsee mit Hund genießen

Rund 50 km südlich von Bayern liegt der Tegernsee. An seiner langgestreckten Form erkennen Fachleute auf den ersten Blick, wem wir den Tegernsee zu verdanken haben: einer Gletscherzunge. In der letzten Eiszeit arbeitete sich die so genannte Tegernsee-Zunge des Inn-Gletschers voran und schuf ein Becken, das sich später mit Wasser füllte.

Noch in den 1950er Jahr war der 8,9 Quadratkilometer große Tegernsee so stark belastet, dass ein Badeverbot drohte. Heute, durch eine Kanalisation geklärt, zählt er zu den saubersten Seen Bayerns. Der See, seine oft schilfbewachsenen Ufer und die direkte Umgebung gehören zum Landschaftsschutzgebiet „Schutz des Tegernsees und Umgebung“. Mit Rücksicht auf Flora, Fauna und Badegäste haben Hunde mancherorts keinen Zutritt bzw. es gilt Leinenpflicht. Die entsprechenden Ge- und Verbote sind in der Regel unübersehbar ausgeschildert.

Der Nachteil sei gleich vorab genannt: Am Tegernsee gibt es nur sehr wenige offizielle Hundestrände. Fast alle Badebuchten rund um den See sind für Menschen reserviert, die Liegewiesen sowieso. Mancherorts gilt auf den Wegen direkt am See sogar Betretungsverbot für Hunde, zum Beispiel am Strandbad von Gmund. Hier findet sich aber immer ein alternativer Weg, auf dem man mit Vierbeiner weiterkommt.

In der offiziellen Badesaison, die vielerorts am Tegernsee von Ende April bis November reicht, nimmt man es mit den Hundeverbotszonen sehr genau. Außerhalb der Badesaison von Spätherbst bis in den Frühling heben etliche Gemeinden die Verbote auf. Wo zu welchen Zeiten Hunde erlaubt oder verboten sind, ist in der Regel gut ausgeschildert.

Wenige Hundestrände also, aber die lohnen die Anreise. Vor allem der in Gmund. Leinenfreiheit an allen Hundestränden.

Hundestrand Gmund

Für uns ist es der schönste Hundestrand am Tegernsee – und einer der schönsten im gesamten Münchner Umland: der Hundestrand von Gmund am Nordufer des Tegernsees, für Münchner also besonders nah. An der Brücke, wo der Tegernsee in die Mangfall abfließt, beginnt der Hundestrand – auch zu erkennen an der Skulptur des Schriftstellers Thomas Mann mit seinem Hund Bauschan. Beide sollen dieses Stück Kiesstrand mit dem atemberaubenden Blick über den ganzen See hinauf in die Berge sehr geliebt haben. Unser Amos liebt diesen Hundestrand auch. Er ist ein leidenschaftlicher Planscher, fürchtet sich aber vorm Schwimmen. Hier geht es ewig weit kaum über knöchelhoch in den See hinein. Und viele Hundekumpel, mit denen er durchs seichte Wasser toben kann, trifft Amos hier auch.

Anreise: zum Beispiel mit der BRB (früher BOB) von München bis Tegernsee, Haltestelle Gmund. Wer mit dem Auto kommt, parkt zum Beispiel auf dem Parkplatz Volksfestplatz an der Fischerstraße. Von hier aus sind es keine 5 min zum Hundestrand.

Hundestrand Rottach-Egern

Der Hundestrand von Rottach-Egern liegt in direkter Nachbarschaft der Badeanlage Schorn, Popperwiese genannt, und grenzt an den Ringsee an. Eine schöne kleine halbrunde Bucht mit tiefem Strand. Besonders schön und fast schon romantisch bei Sonnenuntergang, finden wir. 😍 Auf der angrenzenden Liegewiese des Freibads sind Hunde von 1. Mai bis 30. September nicht gestattet, danach sind die Wiesen auch für unsere Vierbeiner frei zugänglich.

Parken zum Beispiel auf dem Parkplatz Weißachdamm 33.

Kiesbänke am Ringsee

Wo die Weißach zwischen Rottach-Egern und Bad Wiessee in den Ringsee mündet, liegen naturbelassene Kiesbänke. Auch hier darf der Hund ins Wasser und leinenlos toben.

Parkmöglichkeit zum Beispiel – wie am offiziellen Hundestrand in Rottach-Egern – auf dem Parkplatz Weißachdamm 33.

Das gilt zum Beispiel für den Tegernsee Panorama-Weg. Wir laufen ihn am liebsten von Gmund (mit einem ersten Abstecher am Hundestrand) bis nach Rottach-Egern. Nach einem kleinen Bummel durch Rottach-Egern geht es mit dem Schiff zurück zum Ausgangspunkt und natürlich noch mal in den See 😊. Diese Tour hat für uns (und unseren Wauzi) den Erholungswert eines Kurzurlaubs. Unterwegs genießen wir den See von oben – und von unten. Denn ein Teil der Strecke führt uns über die Seepromenade von Tegernsee und durch Rottach-Egern.

Atemberaubende Ausblicke für wenig Anstrengung gibt es auch auf dem Wallberg, der sicher beliebtesten Aussichtskanzel im Tegernseer Tal. Wer sich Puste sparen möchte, schwebt mit Vierbeiner in der Wallbergbahn hinauf bis kurz unter den Gipfel. Der etwa 20-minütige Auf- und Abstieg durch eine steinerne Rinne zum Gipfelkreuz ist fordernder als der Weg zu oder von der Talstation. Dafür benötigt ihr definitiv festes Schuhwerk, Trittsicherheit und einen sprungkräftigen Hund. Stöcke sind auch hilfreich, die Hände tun`s aber auch. Wer sich das nicht zutraut, verzichtet eben auf den Gipfelsturm. Schon die Aussicht von der Bergstation über die Alpenkette und den See ist atemberaubend.

Zu den Klassikern unter den Tegernsee-Wanderungen gehört auch die Tour zur Riedersteinkapelle in Rottach-Egern. Der Anstieg ist teilweise recht knackig, stellt technisch aber keine Anforderungen. Schwitzen wird belohnt mit einem grandiosen Ausblick vom Kirchlein ins Tegernseer Tal und einer Einkehr in der Bergasstätte „Riederstein am Galaun“, die direkt unter dem Felszacken liegt. Lieben wir.

Versierte Bergwander:innen zieht es zur Tegernseer Hütte. Sie klebt wie ein Adlernest an einem Felszacken im Tegernseer Tal.

Aber Achtung: Diese Tour eignet sich wirklich nur für erfahrene, schwindelfreie und trittsichere Menschen mit ebenso trainierten Hunden. Auch die Wanderung auf den Roßstein ist nichts für Anfänger.

Zu den schönsten Winterwanderungen in der Region zählen unseres Erachtens die Tour von Bad Wiessee hinauf auf die Aueralm. Der Weg ist durchweg gut beschildert und geräumt, also auch nach starkem Schneefall gut begehbar. Dazu gibt es einen Superpanorama-Blick über die Tegernseer Gipfel, leckere Hüttenküche. Und in der urigen Gaststube wird für Menschen mit Hund immer noch ein Platzerl freigemacht.

Unsere zweite Lieblingswinterrunde mit Hund, ebenfalls gut geräumt, ist die Wanderung von Ostin auf die Neureuth. Die Hütte gehört zu den beliebtesten Winterzielen in der Region. Kein Wunder. Bombenblick auf See und Berge, leckere Hüttenküche, nette Wirtsleute. Und für Hunde natürlich einen Napf. Unser Weg ab Ostin ist weniger begangen als der Aufstieg ab Tegernsee. Unser Hund kann also meist freilaufen.

Bislang haben wir mit Hund nur Tagesausflüge zum Tegernsee gemacht. Schon lange möchten wir dort auch mal übernachten. Die beiden ersten Übernachtungsmöglichkeiten haben wir für uns ausgeguckt, „Schnitzers Dahoam“ hat uns eine Hundefreundin empfohlen.