Die Hündin Hanni trinkt beim Wandern aus einem Teich in den Bergen

Wandern mit Hund in den Alpen

Zufriedene und ausgelastete Hunde, traumhafte Ausblicke, kristallklare Seen und sprudelnde Bäche, entspannte Hütteneinkehr und viel Natur – kaum eine Region bietet so viel Abwechslung und Glücksmomente wie die Alpen. Mit Hund dort zu wandern und dabei gleichzeitig neue Seiten an sich und dem Hund zu entdecken, gehört sicher zu den unvergesslichen Momenten.

Die Alpen – Eckdaten

Über 1.200 Kilometer ziehen sich die Alpen quer durch Europa. Sieben Länder liegen an diesem fantastischen Hochgebirge. Neben Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich sind das Liechtenstein und Slowenien. Für die meisten, die einen aktiven Urlaub mit Hund verbringen wollen, also gut zu erreichen. Das Schöne an den Alpen: Fast überall ist der Hund ein gerngesehener Begleiter – wenn sich alle an die Regeln halten. Immer mehr Regionen richten sich auf Aktiv-Urlauber ein, die mit Hund in den Alpen unterwegs sind.

Vorbereitung auf das Wandern mit Hund in den Alpen

Ausblick während der Tour "Auf dem Wildkogel" in den Kitzbüheler Alpen

Ausblick während der Tour „Auf dem Wildkogel“ in den Kitzbüheler Alpen

Die Alpen sind ein Hochgebirge, wer dort mit seinem Hund wandern will, sollte sich entsprechend vorbereiten. Für Menschen bietet der Deutsche Alpenverein eine kurze Checkliste auf www.alpenverein.de. Für den Hund gelten zusätzliche Dinge, die du beachten solltest.

Dazu gehört zunächst, dass dein Hund ausreichend Kondition hat, um eine Wanderung in den Alpen mitzumachen. Denn die Ansprüche sind deutlich höher als beim Wandern im Flachland. Wir empfehlen daher, gerade vor mehrtägigen Wanderungen oder vor einem Urlaub, in dem du jeden Tag mit Hund in den Alpen wanderst, einen sanften Konditionsaufbau in vier Schritten:

Verlängere nach und nach deine gewohnten Spaziergänge

Langsamer Konditionsaufbau ist gesünder und erfolgreicher. Wenn du also im Frühjahr oder Sommer mit deinem Hund in die Alpen willst, fang im Herbst langsam an, die Spaziergänge zu verlängern. Wenn es in deiner Nähe auch nur leichte Steigungen gibt – immer in den Spaziergang einbauen.

Fahr Rad oder geh mit deinem Hund joggen

Die gleichmäßige Trabbewegung baut die Muskulatur deines Hundes auf und stärkt sein Herz-Kreislauf-System.

Achte auf wechselnde Bodenbeläge

Sie stärken Sehnen und Bänder deines Hundes. Gleichzeitig erhöhen sie die Trittsicherheit deines Hundes, weil er lernt, dass man auf Kies anders läuft als auf Felsen und bei Nässe anders auftreten muss als auf trockenem Untergrund.

Geh schwimmen

Im Wasser kann dein Hund gelenkschonend Muskulatur und Ausdauer aufbauen. Außerdem lernt er so, seine eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und über längere Zeit konzentriert zu bleiben.

Grundsätzlich ist die Belastung durch Auf- und Abstiege beim Wandern mit Hund in den Alpen natürlich eine andere als im Flachland oder in Mittelgebirgen. Wenn du also nicht regelmäßig mit deinem Hund im Gebirge unterwegs bist, solltest du hier genau hinsehen, um ihn nicht zu überfordern. Wir empfehlen auch, nicht gleich am ersten Urlaubstag auf den höchsten Gipfel zu stürmen. Beginne mit einer Wanderung im Tal, damit dein Hund sich an Untergrund, Höhenluft, andere Gerüche usw. gewöhnen kann.

Sicherheit geht vor

Bestimmt hast du auch schon von den Touristen gelesen, die in Flip-Flops im April auf die Zugspitze wollten, weil es unten im Tal so schön warm war. Wir ersparen uns jeden Kommentar und denken uns unseren Teil. Jede Tour mit Hund in den Alpen solltest du sorgfältig planen. Unsere Tourenbeschreibung geben dir Hinweise auf Länge und Schwierigkeitsgrad. Zusätzlich solltest du den aktuellen Wetterbericht studieren, um nicht in starken Regen oder gar Gewitter zu geraten. Speziell für die Alpen bietet der Deutsche Alpenverein eine zuverlässige Prognose auf services.alpenverein.de.

Hier sind auch die aktuellen Temperaturen angegeben. Wichtig, denn selbst bei strahlendem Sonnenschein im Tal können dein Hund und du auf dem Gipfel möglicherweise eine Jacke brauchen. Als Faustregel gilt: Pro 100 Höhenmeter sinkt die Temperatur um 0,6 bis 0,9 Grad. 18 Grad im Tal können also selbst auf einem nur 2.000 Meter hohen Gipfel schon Temperaturen um den Gefrierpunkt bedeuten.

Im Zweifelsfall gilt es, die geplante Wanderung mit Hund in den Alpen lieber zu verschieben oder ausfallen zu lassen. Bergwetter wechselt schnell und Starkregen, Hagel oder Gewitter können deinen Hund und dich in den Bergen in echte Schwierigkeiten bringen.

Realistische Etappenplanung

Weder dein Hund noch du sollten beim Wandern in den Alpen außer Atem geraten. Zu hohes Tempo kostet Kraft, verringert die Konzentration und kann zu folgenschweren Fehltritten führen. Und die haben in den Bergen leider manchmal ernsthafte Konsequenzen.

Fünf Kilometer kann man mit einem fitten Hund im Flachland entspannt in einer Stunde schaffen, beim Wandern mit Hund in den Alpen gelten andere Maßstäbe. Neben den Höhenmetern, die Kraft und Zeit kosten, solltest du unwegsame Untergründe und längere Verschnaufpausen einplanen und vielleicht macht dein Hund ja auch noch den ein oder anderen Abstecher, weil alles so spannend und neu ist. Schau dir also unbedingt die Zeiten für Sonnenaufgang und -untergang an, denn du willst sicher nicht im Dunklen auf unwegsamen Wegen bergab laufen.

Bergwandern oder Bergsteigen mit Hund in den Alpen

Wir haben Freunde, die sind erfahrene Kletterer. Und nehmen ihre Hunde mit zum Bergsteigen, seilen sich mit ihnen ab und arbeiten sogar bei der Bergrettung.

Wir selber gehen es etwas langsamer an. Bergwandern macht uns glücklich und zufrieden, Klettersteige und alpine Passagen lassen wir aus. Die Faszination des Bergwanderns mit Hund in den Alpen beschreibt Caro aus der Hallertau so: „Wer einmal einen Berg bestiegen hat und neben dem Gipfelkreuz die Aussicht gemeinsam genossen hat, möchte das immer wieder tun! Wer einmal gemeinsam mit seinem Hund einen Berg bestiegen hat, wird es immer wieder tun!

Die letzten Meter zum Gipfel sind meist am anspruchsvollsten, aber hier setzt bereits die Freude darüber ein, bald oben angekommen zu sein und verleiht nochmals Energie. Dann eröffnet sich der Blick vom Gipfel und die Anstrengung des Weges ist nahezu vergessen. Meist sieht man umliegend weitere Berge und Seen sowie Ortschaften, es lohnt sich, die Dinge etwas genauer anzuschauen, den meistens wird einem dann erst bewusst wie weit man hier doch über Allem ist.“

Caro ist eine der Protagonistinnen unseres Buchs „Die schönsten Abenteuer mit Hund“

Gepäck für das Wandern mit Hund in den Alpen

Die mittelgroße weiße Hündin "Socke" trägt einen roten Hunde-Rucksack. Im Hintergrund liegt Schäferhund "Prinz".

Viele Regionen in den Alpen sind dünn oder überhaupt nicht besiedelt und oft dauert es lange Zeit, bis man beim Wandern mit Hund auf eine Hütte oder Alm trifft. Deshalb solltest du bestimmte Dinge immer dabeihaben. Dazu gehört in erster Linie ausreichend Wasser, weil kleine Bäche im Sommer oder Herbst schon mal trockenfallen. Auch Proviant für dich und den Hund solltest du mitnehmen, für den Hund gerne hochkalorische Snacks oder eine anständige Portion Nudeln, weil das Wandern mit Hund in den Alpen doch kräftezehrender ist als im Flachland.

Verbandzeug, Mantel, Sonnenschutz

Außerdem empfehlen wir ein Verbandpäckchen und Pfotenschoner, um kleinere Verletzungen vor Ort behandeln zu können. Ebenfalls Pflicht sind ausreichend Kotbeutel, du wirst beim Wandern mit Hund in den Alpen nur sehr selten Spender für diese Beutel finden. Und du willst ja schließlich die Hinterlassenschaften deines Hundes, genau wie alles andere, was du mit hinauf nimmst, auch wieder mit hinunter nehmen. Weil sie komplett plastikfrei sind, nutzen wir gerne diese Kotbeutel. Saubere Kotbeutel kannst du übrigens auch anstelle eines faltbaren Wassernapfs benutzen.

Wenn du mit einem kleinen Hund in den Alpen wanderst, könnte eine Tragehilfe ganz nützlich sein, damit du ihn auf langen Strecken oder vor großen Hindernissen unterstützen kannst. Und schließlich solltest du gerade bei kurzhaarigen Hunden daran denken, dass die Temperatur beim Wandern in den Alpen schnell fallen kann. Möglicherweise ist also ein Mantel für den Hund sinnvoll. Wenn du im Sommer mit deinem Hund in den Alpen wanderst, denk bitte auch an Sonnenschutz. Und für Winterwanderungen, bei denen du eventuell auf Schnee und Eis in den Alpen eingerichtet sein musst, haben wir zusätzliche Hinweise.

Was wir empfehlen können

Der Ruffwear Singletrak

Praktisch, hochwertig, sitzt gut, tolle Farbe. 🙂

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Regeln zum Umgang mit Kühen

Die wichtigsten Regeln sind:

  • Begegnungen vermeiden.
  • Weiden mit Mutterkuherden nicht überqueren.
  • Größtmöglichen Abstand halten.
  • Wenn die Kühe reagieren: Hund ableinen und wegschicken.
  • Keine hektischen Bewegungen

Warum diese Empfehlungen und Regeln so wichtig sind, kannst du hier lesen:

Hüttenwanderungen mit Hund in den Alpen

Nicht immer den Berg rauf und gleich wieder runter, sondern oben bleiben und mit Hund von Hütte zu Hütte wandern. Viele Strecken in den Alpen bieten die Möglichkeit für Mehrtageswanderungen. Wir mögen das auch, sind dabei aber im Flachland mit Tarp und Zelt unterwegs (zum Beispiel auf dem Goldsteig). Das ist in den Alpen natürlich keine Option, aber auch hier sind Mehrtageswanderungen mit Hund möglich.

Übernachten mit Hund in den DAV-Hütten

Dabei kannst du wahlweise eine Tour wählen, die dich an Hotels und Pensionen vorbeiführt, in denen dein Hund willkommen ist, aber es gibt auch Hütten, in denen dein Hund übernachten kann. Für die Hütten des Deutschen Alpenvereins gibt es leider keine Liste, weil jede Hütte individuelle Gegebenheiten und Merkmale aufweist.

Grundsätzlich dürfen Hunde hier nicht in die Schlafräume, außer es wird ein extra „Hunderaum“ deklariert. Auf einigen Hütten dürfen Hunde im Trockenraum übernachten, auf anderen Hütten werden sie mit Frauchen oder Herrchen zusammen im Winterraum untergebracht. Außerdem nehmen einige Hüttenwirte maximal einen Hund auf, es ist also wichtig, vorher zu fragen, wie die aktuelle Buchungslage ist.

Da wir beim Thema Hüttenwanderungen und Mehrtageswanderungen mit Hund in den Alpen keine echten Experten sind, haben wir uns für euch nach jemandem mit viel Erfahrung umgesehen und können euch das Buch „Hüttentouren mit Hund. Alpen“ empfehlen.

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Alpenüberquerung mit Hund

Für viele Menschen ist es ein Traum, einmal zu Fuß die Alpen zu überqueren. Für Menschen mit Hund ist er erst dann perfekt, wenn der Hund dabei sein kann. Es gibt mittlerweile viele Strecken, die auch mit einem konditionsstarken und trittsicheren Hund einmal über die Alpen gut machbar sind. Von Oberstdorf nach Meran, von München nach Venedig, über den Alpe-Adria-Trail oder gar von Wien nach Nizza. Der bekannteste Weg für eine Alpenüberquerung mit Hund ist vermutlich der Weitwanderweg E5.

Wir haben für unser Abenteuerbuch drei Menschen mit ihren Hunden begleitet, die sich auf den Weg gemacht haben, um gemeinsam die Alpen zu überqueren. Und trotz der Anstrengung sind sie sich einig: „„Diese einmalige Landschaft zeigt dir echte Größe. Du spürst, dass du dich und deine Probleme oft viel zu wichtig nimmst, das nennt mal wohl Demut. Bergwanderungen, erst recht Mehrtageswanderungen, pusten Kopf frei, du lebst im Jetzt, konzentriert auf das Wesentliche.“

Für eine Alpenüberquerung mit Hund gibt es unterschiedliche Strecken, die kürzeste ist in acht Etappen gut zu meistern. Außerdem gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, die Übernachtung und Gepäcktransport organisieren und erfahrene Wanderführer, mit denen du dein Abenteuer individuell planen kannst.

Eine Alpenüberquerung mit Hund bleibt ein Abenteuer, das etwas Vorbereitung und Planung erfordert, aber mit unvergesslichen Eindrücken belohnt. Wer mehr über Vorbereitung, Packliste, Anbieter oder Tourenplanung erfahren will, kann das gerne in unserem Abenteuerbuch nachlesen.

Unsere Lieblingstouren in den Alpen

Die Zahl der möglichen Touren mit Hund in den Alpen geht wahrscheinlich in die Tausende. Unsere persönlichen Empfehlungen sind also sehr subjektiv. Wir haben bei unseren Lieblingstouren folgende Maßstäbe angelegt:

  • Gut an einem Tag zu bewältigen
  • Körperlich fordernd, aber mit einem normalen Fitnesslevel gut zu machen
  • Begeisternde Bergblicke
  • Ausreichend Naturerlebnisse und Entspannungsmomente für den Hund

Lieblingstouren in Deutschland

Lieblingstouren in Österreich

Lieblingstouren in Slowenien

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