Ein Paar fährt auf einem Fluss Kanu. Vorne im Boot sitzt ein kleiner Hund.

Kanu mit Hund

Wenn sich im Sommer an den Ufern der Flüsse und Seen Badegäste, Ausflügler und Touristen tummeln, kann man den Rummel und den Lärm der Zivilisation einfach hinter sich lassen: einfach mit Hund ins Kanu steigen – und gemeinsam die Natur aus neuer Perspektive betrachten. Ein Erlebnis, das Zwei- und Vierbeiner entspannt und sich wunderbar mit einem kleinen Streifzug plus Picknick an eigentlich unerreichbaren Orten irgendwo am Ufer verbinden lässt. Wunderschön!

Das macht Kanufahren mit Hund so besonders

Im Kanu kommen Hund und Mensch in der gleichen Geschwindigkeit voran. Dabei bietet sich ihnen ein Schauspiel, das uns an Land entgeht. „Als ruhige Kanuten werden wir von wildlebenden Tieren nicht als bedrohlich wahrgenommen, so dass wir diese wunderbar aus der Nähe beobachten können: Libellen beim Hochzeitsflug, Wasserläufer, Fische, Wasserschlangen, Wasservögel oder Biber“, erzählt Christiane, die mit Aussiedoodle Paula und Havaneser Leo oft stundenlang auf Amper, Lech oder einem der Seen im oberbayrischen Fünfseenland unterwegs ist.

Auf Seen und ruhigen Fließgewässern mit schwacher Strömung wird Kanufahren mit Hund immer beliebter. Kein Wunder: Dieses Abenteuer eignet sich für alle, die mit ihrem Vierbeiner draußen gerne Neuland entdecken – und dabei gerne auch Partner, Familie oder Freunde mitnehmen. Hinzu kommt: Kanu mit Hund stellt zwar gewisse Anforderungen an Zwei- und Vierbeiner, aber die sind für viele Wasserfans gut zu meistern.

Voraussetzungen für Mensch und Hund

Für den Menschen sind die Bewegungsabläufe im oben komplett offenen Canadier – nur dieser Bootstyp eignet sich für Touren mit mittelgroßen und großen Hunden – leicht zu erlernen, wenn man einigermaßen beweglich ist. „Derjenige, der hinten sitzt, steuert das Boot, derjenige, der vorne sitzt, muss nur gemächlich für zusätzlichen Vortrieb sorgen. Und beide müssen natürlich auf die Balance achten“, erklärt Omid, der mit seiner Frau Madeleine das Unternehmen Hundekanu.de betreibt.

Und was muss der Hund mitbringen? Er sollte in der Lage sein, längere Zeit ruhig zu liegen. Das gilt besonders für Hunde über 20 Kilo, deren Gewicht das Kanu schon mal ins Wanken bringen kann. Darüber hinaus sollte der Hund möglichst gerne schwimmen und auch mal ein paar Meter im Wasser zurücklegen können. Was er definitiv nicht sollte: sich übermäßig für Wasservögel oder andere Wasserbewohner interessieren.

Oft brauchen Hunde eine kleine Weile, um sich an das sanfte Schaukeln auf dem Wasser zu gewöhnen, aber dann ist alles gut. Leckerli oder Lieblingsspielzeug können bei der Eingewöhnung helfen. Wichtig ist, seinen Hund durch das Abenteuer zu begleiten.

Gute Adressen

Natürlich kann man sich beim Kanufahren als Autodidakt versuchen. Besser aufgehoben sind Anfänger aber sicher bei einem Kanu-mit-Hund-Veranstalter. Deren Zahl wächst.

Christiane organsiert geführte Touren u.a. auf der Amper, dem Lech oder einem der fünf Seen im Fünfseenland. www.erlebnishunde.de

Madeleine und Omid bieten Touren auf der Wupper, der Sieg und der Wuppertalsperre an. www.hundekanu.de

Kanu mit Hund: die Grundausrüstung

Folgende Dinge braucht man, um gemeinsam draußen Neuland zu entdecken:

Canadier aus Kunstoff

Für Kanufahren mit mittelgroßen bis großen Hund eignet sich ein so genannter Canadier, Diese werden als Zwei- und Mehrsitzer angeboten. Der Hund findet zwischen den Sitzen auf dem Boden Platz, Proviant lässt sich vorne und hinten verstauen. Gepaddelt wird mit einem Stechpaddel.

Aufblasbares Kanu

Für Menschen mit kleinen Hunden, die ihr Kanu in einer kleinen Ecke verstauen und im Kofferraum transportieren möchten, bietet sich ein aufblasbares Boot an, das allerdings ausreichend robust und unempfindlich gegen Hundekrallen sein muss.

Schwimmweste

Insbesondere Anfängern hilft sie in brenzligen Situationen. Sie muss natürlich gut sitzen. Achtung: Bei höheren Temperaturen kann es dem Hund zu warm darin werden.

Decke

Etliche Hunde liegen auf Dauer lieber weich und trocken. Eine Decke, mit der man den Boden des Boots auspolstern kann, sollte also mit an Bord. Auch für die Pausen am Ufer.

Sonnenschutz

Wird Sonnenlicht vom Wasser reflektiert, steigt das Risiko für einen Sonnenbrand. Und den können sich Menschen und vor allem kurzhaarige, helle Hunde an den wenig behaarten und deshalb empfindlichen Stellen Nase, Schnauze, Ohren und Schädeldecke einfangen. Deshalb spezielle Hundesonnen-Creme oder -Spray ohne Para-Aminobenzoesäure, Silikon-, Farb-und Konservierungsstoffe für die Problemzonen nutzen.

Ein Hund mit gelber Schwimmweste steht in einem Kanu.

Weitere Wassersport-Ideen

Dog Diving

Ein Hund springt einem Tennisball nach in ein Schwimmbecken.

Dog Diving gehört zu den vielen Trendsportarten, die aus den USA zu uns gekommen sind. Dabei sprintet der Hund mit ordentlich Anlauf eine Rampe hinauf und über ein Sprungbrett und hechtet einem Ball hinterher ins Becken. Der Weltrekord liegt hier übrigens bei neun Metern Weite.

Dog Diving macht nicht gesünder, fitter oder muskulöser – bringt aber viel Fun, wenn der Hund ein Typ dafür ist. Für Wasser- und Bällchen-Freaks kann’s genau das Richtige sein. Retriever sind hier natürlich ganz vorn mit dabei.

Wie für jeden Hundesport gilt auch beim Dog Diving: Der Hund muss ausgewachsen sein. Er darf keine Probleme mit Herz, Kreislauf und Gelenken haben und sollte nicht zu Ohren-Entzündungen neigen.

Auch das Wasserbecken muss gewisse Voraussetzungen erfüllen, die die Unfallgefahr minimieren. Auch deshalb empfiehlt es sich, Dog Diving in einer Hundeschule zu probieren, die über ein entsprechendes Becken verfügt.

Gute Adressen:
Dog Diving Events in ganz Deutschland organisiert Hundetrainerin Anke Winkel. Mehr Infos unter www.dogdiving-germany.de

 

Hund im Freibad

Ein Husky paddelt durch ein Schwimmbecken

Keine Wassersportart, aber ein ziemlich einmaliges Spektakel für zwei und vierbeinige Wasserfreaks hat die Initiative #HundimFreibad auf die Beine gestellt. Bundesweit überzeugen die Organisatoren Betreiber von Freibädern davon, auch Hunde wenigstens einmal im Jahr am Ende der Badesaison mit Herrchen und Frauchen in ihren Pool zu lassen. Und immer mehr Bäder ziehen mit.

Rund um das Becken gleicht die Veranstaltung einer Mischung aus Sommerfest und Hundemesse. Viele Verkäufer und Entwickler von Hundezubehör nutzen die Chance, sich hier zu präsentieren. Teilnehmende Bäder und Termine findest du im Internet unter hundimfreibad.de.

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