Verpflegung auf Mehrtagestouren

Auf längeren Wanderungen ist man um jedes Gramm froh, dass man nicht auf dem Rücken tragen muss. Eine wichtige Frage ist deswegen auch immer: Was gibt es unterwegs zu essen? Und wie viel packt man dafür ein? Wer, wie wir, mit Hunden unterwegs ist, stellt sich die Frage gleich doppelt: Auch Vierbeiner wollen unterwegs schließlich weder durstig noch hungrig bleiben. 🙂

Wie viel wiegt die Verpflegung auf Mehrtagestouren?

Für den Mensch

Die benötigte Menge an Verpflegung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer der Wanderung, der Intensität der Etappen, deinen individuellen Bedürfnissen und den Versorgungsmöglichkeiten entlang der Strecke.

Wir sind normalerweise auf nicht-alpinen Fernwanderwegen unterwegs. Der Kalorienverbrauch ist damit im Vergleich zur Himalaya-Tour moderat und man kommt immer wieder an Supermärkten oder Einkehrmöglichkeiten vorbei und kann dort Wasser und Lebensmittel auffüllen. Achtung: Im ländlichen Raum unbedingt vor Start der Tour die Öffnungszeiten checken, wenn man unterwegs einkaufen/einkehren will. Entlang des Goldsteiges bspw. haben viele Läden Samstagnachmittag zu, Gasthäuser öffnen oft nur sonntags.

Für so eine 4-Tages-Tour könnten wir bspw. dabei haben:

(Mit zwei halben Tagen, bspw. Donnerstagmittag bis Sonntagnachmittag)

  • 3x Porridge, zuhause fertig gemischt (400 g)
  • 2x Couscous, zuhause fertig gemischt  (300 g)
  • 1x Kartoffelbrei, zuhause fertig gemischt (150 g)
  • 4x Brotzeit Brot (500 g Brot + 400 g Käse)
  • 2 Äpfel (250 g)
  • Kaffee- oder Cappuccino-Pulver (50 g)
  • 4 Müsliriegel (100 g)
  • ein kleines Gefäß mit Honig (50 g)
  • Teebeutel
  • Salz, Pfeffer

Mit den Lebensmitteln auf der Liste ist man schon bei 2,2 kg, dazu kommen dann noch 2-3 l Wasser pro Person. Wer noch etwas Gewicht sparen will, ersetzt die Brotzeiten durch leichtere Mahlzeiten. Wir machen beim Wandern einfach gerne Brotzeit, deswegen nehmen wir das Extragewicht in Kauf. Aus dem gleichen Grund haben wir auch gerne mal einen Eiskaffee oder ein Radler im Rucksack. Macht den Rucksack zwar schwerer, gibt dafür aber auch einen kleinen Motivationsschub. 🙂

Für den Hund

Wie viel Verpflegung ein Hund braucht, hängt von Größe, Alter, Aktivitätslevel usw ab. An den Wandertagen bekommen unsere Hunde eine kleine Extraration, bei uns kommen damit 2-3 kg Trockenfutter für eine Viertageswanderung auf den Gepäckstapel. Das portionieren wir in Zip-Beuteln und mischen Zusatzfutter etc. direkt dazu. Damit unterwegs nichts durcheinandergerät, beschriften wir die Beutel mit den Namen des Hundes und früh/spät.

Zum Trockenfutter kommt das Wasser für die Hunde. Wie viel wir davon im Gepäck haben, hängt von der Temperatur und der Strecke ab. Folgt unsere Tour einem Flusslauf und verläuft hauptsächlich durch schattige Auwälder, haben wir für ihn nur eine kleine Flasche Wasser dabei, falls der Fluss über eine längere Strecke schwer zugänglich ist. Hat der Hund das Wasser aus der Reserve-Flasche getrunken, füllen wir siebei der nächsten Gelegenheit wieder auf.

Wir achten bei unserer Tourenwauswahl immer darauf, dass es Bade- und Trinkmöglichkeiten für die Hunde gibt. Manchmal lässt es sich aber schwer sagen, ob das vor Ort auch alles klappt. Bachläufe liegen im Sommer manchmal trocken, Flussüfer sind manchmal zu dicht bewachsen oder zu steil für die Hunde. Können wir uns nicht darauf verlassen, dass die Hunde regelmäßig ans oder ins Wasser können, packen wir mehr Wasser ein. An wärmeren Tagen mit wenigen gesicherten Zugängen 2-3 Liter pro Hund. Auch hier füllen wir wieder auf, sobald sich die Gelegenheit bietet.

Auch mit der Hundeverpflegung kommen somit ein paar Kilo zusammen. Unsere Hunde tragen einen Teil oder sogar alles ihrer Ausrüstung selbst, in einem Hunderucksack. Manche dieser Rucksäcke wie der Ruffwear Singletrak, haben auch integrierte Wasserflaschen.

Was braucht man zum Kochen auf Mehrtagestouren?

Einen Campingkocher + Gasflasche und Ersatzflasche

Wir nutzen den „Bleuet Micro Plus Kompakt“ von Decathlon für rund 28 Euro. Der Kocher wiegt 175 g, dazu kommt noch die Gaskartusche (voll rund 450 g). Wir haben zusätzlich zur angebrochenen immer noch eine Extra-Gaskartusche dabei.

Er lässt sich klein zsammenfalten und lässt sich auf die Flasche aufdrehen, anstatt die Flasche anzustechen. Damit kann man ihn auch nach Gebrauch wieder abmontieren und somit platzsparender verstauen. Er entzündet sich per Knopfdruck, man muss also nicht mit Feuerzeug oder Streichholz hantieren, um ihn anzuzünden.

Im Einsatz ist er bei uns regelmäßig und schon seit vielen Jahren – wir sind abolut zufrieden.

Campinggeschirr

Auch hier haben wir ein Decathlon-Produkt im Einsatz, das „Kochset Inox“ für zwei Personen. Dazu gehört ein Topf (1,95 l) mit klappbarem Griff und einem Deckel, der auch als Sieb benutzt werden kann, zwei tiefe Teller und Besteck. Das Set wiegt 560 Gramm und kostet rund 20 Euro.

Die Teller passen genau in den Topf, der Griff lässt sich dann über den Deckel klappen und verschließt das Set. In die Teller packen wir immer noch eine kleines Gefäß mit Spülmittel, einen halben Schwamm, ein Geschirrtuch und eine kleine Tüte mit Gewürzen und Teebeuteln.

Zusätzlich hat jeder einen Becher im Rucksack. Hier haben sich bei uns inzwischen verschiedene Modelle angesammelt. Mein persönlicher Favorit sind doppelwandige Becher aus Edelstahl mit Deckel. Sie sind robust, stehen stabil und werden außen auch mit einem heißen Tee nur angenehm warm und nicht heiß.

Rezepte für Trekking-Trips

Wir mischen uns unsere Verpflegung für unterwegs vorab zuhause und verpacken sie portionsweise in wiederverwendbare Beutel. Damit kann man sich relativ leichte Mahlzeiten zusammenstellen, hat nichts unnötiges dabei und unterwegs fällt kein Müll an.

Frühstück:

Wir frühstücken meistens Porridge mit einem Löffel Leinsamen, etwas Honig und Trockenfrüchten oder Nüssen. Die Haferflocken liefern Ballaststoffe und Energie. Im Frühjahr oder Herbst, wenn es frühmorgens oft noch sehr kalt ist, tut es auch einfach gut, etwas Warmes zu frühstücken.

Mittag/Abend:

Hier mischen wir Grundnahrungsmittel, die mit heißem Wasser aufquellen, mit weiteren Zutaten und Gewürzen und verpacken die Mischungen portionsweise in Zip-Beutel.

Einer unserer Favoriten: Couscous.
Quillt schnell auf, sättigt und ist einfach lecker.

Pro Portion nehmen wir 100g Couscous. Das kann man entweder ganz pragmatisch mit 2-3 EL Tütensuppenpulver (bspw.Tomate oder Waldpilz) mischen und würzen. Oder man gibt nach persönlichem Geschmack getrocknete Früchte, getrocknete Tomaten, Nüsse, getrocknete Kräuter oder Parmesan dazu.

Unterwegs wird die Mischung einfach mit 300 ml Wasser übergossen. Sobald der Couscous das Wasser aufgenommen hat, ist das Essen fertig.

Genauso einfach und schnell: Kartoffelpüree

Auch hier bildet die Basis 100g Pulver. Dazumischen kann man bspw. getrocknete Pilze, Röstziebeln, Parmesan oder getrocknete Tomaten. Unterwegs wird mit 350 ml Wasser aufgegossen. Noch besser schmeckt es, wenn man ein kleines Stück Butter dazugibt.

Wichtig: Das Wasser nicht vergessen.

Mahlzeiten wie die oben beschriebenen brauchen eine ausreichende Menge Wasser zur Zubereitung. Gibt es unterwegs keine Möglichkeit, die Trinkwasservorräte aufzufüllen, kommt das Gewicht für das Kochwasser auch noch dazu. Auch die Anschaffung eines Wasserfilters ist eine Überlegung wert, um auch Flusswasser nutzen zu können.

Tipp

Outdoor-Ofen von Lixida

Super leicht und kompakt. Praktisch für die spontane Kaffeepause. Zusammen- gefaltet so klein, dass der Ofen in jeden Rucksack passt.

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