Elsass mit Hund genießen

Burgen, Weinberge, alte Städtchen, dazu die Vogesen. Wir lieben das Elsass mit Hund! Unsere Lieblingstouren und -Orte findet ihr hier.

Wir haben das Elsass mit unseren Hunden schon oft besucht – und längst nicht alles gesehen. Denn die Region, Nachbarin von Deutschland und der Schweiz, bietet viele wunderschöne und sehr unterschiedliche Landstriche auf kleinstem Raum. Und überall gibt es Geschichte zu entdecken.

Im Elsass sind wir mit unseren Vierbeinern im Frühling durch Weinberge getrabt und haben uns im Sommer auf den Gipfel der Vogesen abgekühlt. Mit Hund haben wir die drei Burgen erobert, die hoch über dem Bilderbuchstädtchen Ribeauvillé thronen. Auf den Spuren Albert Schweitzers, der die Tiere und die Menschen liebte, sind wir um und durch Kaysersberg gelaufen. Und zwischen den Mauern von Riquewihr haben wir uns ein Elsässisches Nationalgericht geteilt: Choucroute garnie, das cremige Sauerkraut für Frauchen, die Würste für Herrchen und Hund.

Eine unserer liebsten Wanderungen läuft an der Heidenmauer entlang.

Schon allein wegen der Würste lieben und liebten alle unsere Hunde das Elsass. Sicher auch deshalb, weil sich die Vierbeiner hier überall willkommen fühlen. Einzige Ausnahme, die wir erlebt haben: Kloster Dusenberg auf dem Odilienberg (Mont Sainte-Odile). Hier haben Hunde keinen Zutritt. Macht aber nichts. Der Wald drumherum mit der rund 10 km langen, uralten und rätselhaften „Heidenmauer“ ist ohnehin faszinierender. Die Wanderung entlang der Mauer zählt für uns zu den vielen Höhepunkten im Urlaub mit Hund im Elsass. Was ihr euch mit Vierbeiner unseres Erachtens ebenfalls anschauen und erwandern sollten, lest ihr hier.

Und noch was: Das Elsass eignet sich für alle Menschen und alle Hunde – nur nicht für solche, die auf Diät sind. 😊

Einreisebestimmungen für Hunde & Infos zu Leinen- und Maulkorbpflicht

Welche Dokumente benötigt mein Hund für die Einreise nach Frankreich?

EU-Mitglied Frankreich macht die Einreise für Menschen und die meisten Hunde unproblematisch.  Für euren Hund genügt der EU-Heimtierausweis mit einer gültigen Tollwutimpfung und Chip oder Tätowierung zur eindeutigen Identifikation. An den Grenzübergängen gibt’s in der Regel keine Kontrollen.

Für welche Hunde gelten Sonderregelungen bei der Einreise?

Besondere Auflagen gelten für diese Vierbeiner:

  • Kategorie 1: Hunde, die folgenden Rassen ähneln: American Staffordshire, Mastiff, Tosa und „Kampfhund“-Mischlinge. Wer unsicher ist, ob sein Hund für einen der genannten Rassehunde oder deren Mischlinge gehalten werden könnte, sollte sich eine – auf Französisch übersetzte – Bescheinigung eines vereidigten Tierarztes, einer vereidigten Tierärztin besorgen. Sonst könnte dein Hund an der Grenze beschlagnahmt werden.
  • Kategorie 2: American Staffordshire und Tosa mit Stammbaum, Rottweiler und ähnliche Hunde mit und ohne Stammbaum. Anni von Hund im Gepäck schreibt dazu, dass sogar die französische Botschaft davon abrät, mit diesen Hunden das Land zu besuchen. Die Bedingungen für die Einreise seien für einen Urlaub kam zu erfüllen, weil die meisten Nachweise und Gutachten in Frankreich erbracht werden müssen.

Darf mein Hund in Frankreich mit in öffentliche Verkehrsmittel?

Kleine Hunde, die in eine Tasche passen, dürfen in der Regel alle öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse oder U-Bahnen nutzen und reisen kostenlos. Große Hunde dürfen an der Leine ebenfalls mit, brauchen aber meist ein Ticket. Zur Sicherheit haben wir für unsere Hunde immer einen Maulkorb dabei, nicht nur in Frankreich. Hier ist der Maulkorb in manchen Zügen vorgeschrieben – und man weiß nie, wo das sonst noch der Fall sein könnte. Denn die Bestimmungen können von Kommune zu Kommune variieren. Bislang haben wir den Maulkorb noch bei keinem unserer Frankreichurlaube benötigt, auch nicht im Elsass.

Darf ich mit meinem Hund in französische Naturschutzgebiete?

An den Küsten und auf den Inseln der Bretage gibt es einige Naturschutzgebiete. Wie bei uns gilt hier Leinenpflicht. Mit einer Schleppleine kommt man in der Regel aber gut klar. Es gibt jedoch besondere Schutzzonen, die auch mit angeleinten Hunden zu bestimmten Zeiten verboten sind. Dazu gehören vor allem die Vogelschutzgebiete. In der Brutzeit von 15. März bis 15. August sind sie für Hunde gesperrt. Glücklicherweise sind die Schutzzonen mit entsprechenden Hinweisschildern ausgewiesen. Die sind so unübersehbar, dass man sich kaum hineinverirren kann.

Vielfalt der Natur entdecken

Typisch Vogesen: kleine Hunde und altes Fachwerk wie hier in Riquewihr.

Das Elsass ist eine historische Region, deren politische Grenzen sich im Laufe der Jahrhunderte unter mal französischer, mal deutscher Herrschaft immer wieder verschoben haben. Heute versteht man unter „Elsass“ meist das Gebiet zwischen dem Rhein im Osten und den Vogesen im Westen. Im Wesentlichen umfasst das Elsass die Départments Oberrhein und Unterrhein (Bas-Rhin, Haute-Rhin). 190 km lang und gerade mal 50 km breit.

Im Norden und Osten grenzt das Elsass an Deutschland, im Süden an die Schweiz.

Im Elsass verbindet sich französisches „savoire vivre“ mit deutscher Heimeligkeit. Keine schlechte Kombi 😊. Und die zeigt sich auch in Töpfen und Tellern, auf den Ortsschildern (zweisprachig deutsch und französisch) und bei Begegnungen mit den Einheimischen, viele davon mit eigenen Hunden unterwegs. Mit Deutsch kommt man vielerorts gut durch.

Die abwechslungsreiche Landschaft ist zum Wandern (und Einkehren) mit Hund wie geschaffen. Zum Beispiel in der Elsässischen Ebene, die weit und flach ist wie ein Crêpe. Oder in den alles überragenden Vogesen mit ihrem höchsten Gipfel, dem 1.424 m hohen Grand Ballon (Großer Belchen), von dem der Blick über den Schwarzwald und die Schweizer Alpen fliegt. Und dazwischen liegen dann noch die Vorberge, sanfte Hügel, oft mit Weinreben besteckt, umkränzt von Wildblumen, über denen Schmetterlinge tanzen. Wir fanden alles großartig.

Urlaubsregionen im Elsass

Unterwegs durch die Weinberge über Kientzheim.

Elsässische Weinstraße

Das Elsass gehört zu den größten Weinanbaugebieten Frankreichs. Die Weinstraße verläuft durchs sanft geschwungene Hügelland parallel zum Rhein und den Bergen der Vogesen. In und rund um Städtchen wie Riquewihr, Ribeauville, Kaysersberg, Sigolsheim oder Kientzheim findet ihr Postkarten-Idylle. Fachwerk in den Ortskernen, darüber teils gut erhaltener Reste mittelalterlicher Burgen. Und auf jedem Schornstein klappern ab dem späten Frühling die Störche. Auch den heiligen Berg des Elsass, der Mont Sainte-Odile (Odilienberg) mit seiner mysteriösen Heidenmauer findet ihr hier in der Nähe von Obernai. Der wohl größte Tourismus-Magnet der Region ist jedoch die pittoreske Stadt Colmar.

Straßburg und Umgebung

Straßburg, die Hauptstadt des Elsass, liegt in nächster Nähe zu Deutschland. Die große Altstadt, von Kanälen durchzogen und mit Prachtbauten bestückt, ist absolut sehenswert. Schön für einen ausgedehnten Bummel, nachdem sich der Vierbeiner zuvor ausgetobt hat. Zum Beispiel auf Wanderungen um den Kochersberg. Die gleichnamige Region gruppiert sich um ein Hochplateau nordwestlich von Straßburg und gilt als Heimat des Flammkuchens. Direkt um Straßburg liegen alte Flussfischerdörfer in Auwäldern, darunter La Robertsau und La Wantzenau. In den liebevoll angelegten Parks mit befestigten Fußwegen erholen sich auch die Straßburger. Die Auwälder am Rhein stehen unter Naturschutz. Leinenpflicht, dennoch einen Besuch wert.

Blick von der Ruine von Burg Löwenstein auf die Nordvogesen.

Nordvogesen

Diese Region umfasst in Teilen das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord, das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat, das die UNESCO auswies. Die Gegend ist waldreich, von Bachläufen durchzogen – ideal für Wanderungen mit Hund in den heißen Sommermonaten. Das Wanderwegenetz ist sehr gepflegt und führt uns oft über die Grenze in den Pfälzer Wald – der ebenfalls einen Urlaub mit Hund wert ist. In den Wäldern der Nordvogesen erwarten uns bizarre Buntsandsteinformationen, außerdem etliche Burgen und Burgruinen, darunter die Burgen Fleckenstein, Löwenstein, Hohenburg und Wegelnburg. Und obwohl die Berge, auf denen die Burgen thronen, nicht so hoch sind wie in den Südvogesen, eröffnen sie uns dennoch wunderbare Ausblicke. Eine der schönsten Städte in dieser Ecke ist für uns das kleine Wissembourgh (Weißenburg) – wunderbar entspannt mit Hund zu entdecken.

Blick auf die Käserei Frankenthal.

Südliche Vogesen

Hier hat uns das Elsass am meisten verblüfft. Denn wir haben nicht damit gerechnet, hier Berge und Wanderwege mit alpinem Charakter zu finden, dazu Almweiden und eine Hüttenkultur, die sich hinter jenen von Südtirol oder Oberbayern nicht verstecken muss. Entlang der Vogesenkammstraße Route des Crêtes findet ihr all das. Die Straße, die bei Ausflüglern sehr beliebt ist, durchquert den Regionalen Naturpark Ballons des Vosges. Höhepunkte sind der Grand Ballon (Großer Belchen, 1.424 m), der höchste Berg des Elsass, und der ebenso schöne und nur wenig kleinere Petit Ballon (Kahler Wasen, 1.272 m). In den südlichen Vogesen findet ihr auch die wunderbare Käserei Frankenthal unweit des Berggipfels Hohneck und des berühmten (und anspruchsvollen) Bergsteigs Sentier des Roches.

Nahe der Route des Crêtes findet ihr auch zahlreiche idyllische Bergseen, darunter den Lac des Truites (auch Lac du Forlet, Forellensee oder See von Forlet), den mit 1.066 m Höhe höchstgelegenen See der Vogesen. Einfach traumhaft, die Wanderung drumherum und hinauf.

Klima und beste Reisezeit für Urlaub mit Hund

Der Osten des Elsass ist etwas wärmer und trockener als der Westen, hier kann es im Sommer gerne mal 30 Grad warm werden. Unterwegs in den Weinbergen solltet ihr in den warmen Monaten für euren Hund immer Wasser dabeihaben. Hier gibt es kaum Schatten und selten einen Bach.

Auf den Bergen der Vogesen herrscht leicht alpines Klima. Wir hatten hier bei jeder Tour eine Jacke dabei.

Unsere liebste Reisezeit für das Elsass sind Frühsommer und Herbst. Im Hochsommer kann es gerade in den eigentlich beschaulichen kleinen Städten schon mal etwas voller sein. Wer allerdings vornehmlich wandern will, hat so viel Auswahl, dass man sich in den Wandergebieten auch in der Hauptsaison nicht auf die Füße tritt.

Elsässische Weinstraße:
unsere liebsten Wanderungen mit Hund

Unterwegs in den Weinbergen über Kaysersberg.

An der Weinstraße haben wir eine unglaubliche Auswahl von Wanderwegen gefunden, die nicht nur landschaftlich wunderschön waren, sondern auch noch mit kulturellen und / oder historischen Höhepunkten aufwarteten.

Zu unseren Lieblingstouren gehört die Wanderung zu den Burgruinen über Ribeauville mit anschließendem Stadtbummel. Unterwegs von Sigolsheim nach Kientzheim sind wir durch die Weinberge gewandert, vorbei an einem Soldatenfriedhof, einem Orchideengebiet und um eine mittelalterliche Stadtmauer mit Kirschbäumen für die Anwohner. Ebenfalls toll: der Spaziergang um und durch Keysersberg, schon allein, weil wir Albert Schweitzer bewundern.

Was ihr euch nicht entgehen lassen solltet, ist die Wanderung durch den Wald entlang der Heidenmauer auf dem Mont Sainte-Odile. Forscher rätseln noch heute, wer die Steine auf einer Strecke von 10 km (!) aufgestapelt hat und warum.

Nordvogesen:
unsere liebsten Wanderungen mit Hund

Wissembourgh (Weißenburg) gehört für uns zu den schönsten Städtchen in den Nordvogesen.

Die Nordvogesen haben wir zusammen mit dem Pfälzer Wald besucht und deshalb viele grenzüberschreitende Wanderungen unternommen. Zu unseren Lieblingstouren gehört hier der deutsch-französische Burgenweg zu den Burgruinen Hohenburg, Löwenstein und Wegelnburg.

Zur Tour

Weiter Wanderungen im Wasgau, dem Grenzgebiet zwischen Nordvogesen und Pfälzer Wald, findet ihr hier.

Einer unserer Hunde-Freunde, der oft in den Nordvogesen unterwegs ist, hat uns die Wanderung zur Burg Wasigenstein empfohlen mit Start ab Niedersteinbach. Außerdem auf unserer Bucket List steht die Wanderung von Niederbronn durch den Wald hinauf zur Wasenburg. Hier war schon Goethe unterwegs, und der wusste ja, wo es schön ist. 😊

Mit Hund leider nicht zu besichtigen ist das Artilleriewerk Schoenenbourg, die größte zugängliche Befestigungsanlage der Maginot-Linie.

Südliche Vogesen:
unsere liebsten Wanderungen mit Hund

Auf dem Hohneck.

In den südlichen Vogesen haben wir längst nicht alles abgewandert, was sich mit Hund zu entdecken lohnt. So viel Schönheit hier. Und viele tolle Orte und Hütten entlang des Wegs. Zum Beispiel die Ferme Auberge Frankenthal, eine Käserei, die auf halber Strecke vom Berg Hohneck zur Grotte Dagobert und weiter hinauf zum Col de Falimont führt.

Wer in den großen Talkessel wandert und diese kleine Käserei vor sich liegen sieht, fängt sofort an zu entspannen. An groben Holztischen und -bänken treffen sich hier Touristen und Einheimische, Menschen mit und ohne Hund. Der große Berner Sennehund der Sennerin liegt entspannt im Schatten, auf den Tisch kommen kalte Getränke und alles, was die Käserei selbst produziert. Dazu eine Scheibe kräftiges Brot und der Genuss ist perfekt. Über allem liegt Ruhe, und der Alltag scheint weit weg.

An der Ferme Auberge Frankenthal sind nicht nur die Gäste zutraulich.

Eine sehr schöne Hütte in wunderbarer Landschaft findet ihr auch am Lac de Truit, auch Lac de Forlet genannt, in Soultzeren. In der Ferme Auberge du Lac du Forlet haben wir leckeren Kuchen genossen und hausgemachten Käse zum Mitnehmen gekauft. Vorher ging`s um den See und hinauf auf die steil abfallenden Felsen, die den See umgeben.

Die Runde um den Petit Ballon ist vor allem im Frühsommer großartig, wenn die Wildblumen blühen. Auf der Terrasse der Ferme Auberge Strohberg kann man wunderbar die Zeit vergessen. Die Küche ist superlecker, Hunde sind willkommen und gegenüber weidet das Vieh.

Elsass:
unsere Campingplätze mit Hund

Wir lieben Camping. In den Vogesen gibt es eine ganze Reihe von Ferienwohnungen, Hotels und einfachen Pensionen, in denen Hunde erlaubt sind. Und eine ganze Reihe von Campingplätzen. Wir waren hier jeweils mit dem Wohnwagen unterwegs und haben die Plätze während des Urlaubs nicht gewechselt – weil die Region so klein ist und alles recht nah beieinander liegt.

Für Ausflüge an die Elsässische Weinstraße, nach Colmar und in die südlichen Vogesen war der Campingplatz „Camping Lefébure“ in Orbey, gut 10 km von Kaysersberg entfernt, eine ideale Adresse für uns. Gelegen am Waldrand über dem Ort mit schönem Ausblick über das Hügelland. Der Platz gehört der Kommune und ist einfach, aber sauber, die Stimmung super entspannt. Viele Franzosen hier.

Direkt ab Platz sind wir mit Hund Gassi gegangen, auch durch den Wald hinunter in den Ort gelaufen, wo es Supermarkt, Apotheke und das Gasthaus „Au Chasseur alpin“ gibt. Mit unserem Hund und einheimischen Hunden (und Gästen) haben wir hier Fußball geschaut. Und als die Deutschen verloren, haben uns die Franzosen bemitleidet und unserer Hanni ein Würstchen zugesteckt. Zum Trost. Sehr charmant. 😊

Für Ausflüge in die Nordvogesen und den Pfälzer Wald haben wir auf deutscher Seite gestanden, auf dem Campingplatz Berwartstein, ebenfalls am Waldrand gelegen, in direkter Nachbarschaft zur gleichnamigen Burg (mit Restaurant) und nur einen Katzensprung vom elsässischen Wissembourgh entfernt.

Auch dieser Platz ist einfach, aber sehr gepflegt, die Stellplätze üppig bemessen. Mit seiner Gassi-freundlichen Umgebung bietet er Menschen mit Hund ideale Bedingungen, wenn man keinen Luxus braucht.

Mit Hund in Frankreich

Das könnte dich auch interessieren