Deutschland: Top-Ziele für Urlaub mit Hund am Meer

Weite Teile der Deutschen Nordsee gehört zum Nationalpark Wattenmeer. Für Hunde gelten strenge Auflagen. Trotzdem haben wir auch hier Traumziele für den Urlaub mit Vierbeiner entdeckt. An der deutschen Ostsee genießen Mensch und Hund deutlich mehr Freiheiten – und finden noch versteckte Winkel, die sogar im Sommer nicht überlaufen sind.

Wir haben euch hier wichtige Infos und Regeln sowie eine Auswahl unserer ganz persönlichen Lieblingsziele für Urlaub mit Hund an der deutschen Küste zusammengestellt. Wenn du nach Zielen außerhalb Deutschlands suchst, findest du hier unsere Favoriten am Meer in Europa.

Strandregeln für Hunde

Wann beginnt die Badesaison?

An der deutschen Nord- und Ostsee startet die Badesaison kalendarisch meist Mitte Mai und endet Ende September. In dieser Zeit müssen sich Hundebesitzer in der Regel auf Hundestrände und die wenigen Naturstrände beschränken.

Leinenpflicht an der Ostsee?

An der Ostsee gilt an Hundestränden und Naturstränden auch in der Badesaison meist keine Leinenpflicht. Außerhalb der Saison werden die Auflagen für Hunde an den klassischen Badestränden oft aufgehoben oder deren Einhaltung einfach nicht länger kontrolliert.

Leinenpflicht an der Nordsee?

Weite Teile der Nordseeküste gehören zum Nationalpark Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Im Sommer, aber auch im tiefsten Winter muss hier der Vierbeiner an die Leine. Auch an den Hundestränden und auch im Watt. Wer einen Urlaub mit Hund an der Nordsee plant, sollte deshalb grundsätzlich eine Schleppleine mitnehmen. Mindestens von Herbst bis Frühling gewährt die Schleppleine deinem Vierbeiner deutlich mehr Freiraum für Toben und Rennen.

Ist die Reise euer erster Trip mit Hund ans Meer? Hier findest du alles Wichtige rund um den Strandurlaub mit Hund.

Ostsee: mehr Sandstrände, mehr Freiheit

Die Küste der deutschen Ostsee umfasst 964 Kilometer. Sie ist damit fast 350 Kilometer länger als die Nordseeküste. Auch hier gibt es Ebbe und Flut, doch da die Ostsee ringsum beinahe durchgängig von Land umschlossen ist, wirst du das kaum bemerken. Das Meer ist immer da. Watt und Marschwiesen findest du hier nicht, dafür mehr Sandstrände.

Am Naturstrand von Altwarp Siedlung

Stettiner Haff: noch ein Geheimtipp

Im äußersten Nordosten Deutschlands, an der Grenze zu Polen, liegt das Stettiner Haff. Ein Märchenland mit schilfbestandenen Ufern, wenigen, dafür feinsandigen Stränden, kleinen Fischerkaten und traditionsreichen Seebädern wie Ueckermünde und Mönkebude. Außerdem: Seeadler, die du sonst fast nirgendwo siehst, und unglaubliche Sonnenauf- und -untergänge, die das Haff in alle Schattierungen zwischen Lila, Rot und Rosa tauchen.  Während des Vogelzugs machen hier abertausende Kraniche Rast.

Das Haff ist streng genommen eine Lagune. Mit direktem Zugang zur Ostsee, aber ohne Ebbe, Flut und nennenswerten Salzgehalt.  In der Sommersaison gibt es ausgewiesene Hundestrände auch an bevorzugten Strandabschnitten, zum Beispiel den Hundestrand von Ueckermünde. Außerdem malerische Naturstrände, zu denen oft schöne Spaziergänge durch den Wald führen, etwa zum Hundestrand von Altwarp Siedlung.

Der Hundestrand von Ueckermünde liegt direkt neben dem Strandbad.

Das Hinterland ist fast menschenleer und wie geschaffen für ausgedehnte Touren. Hier ist alles eben und mit feinsandigen Böden, perfekt für Hundepfoten. Das Bild prägen Heide- und Moorlandschaften, ausgedehnte Waldstücke, dazwischen kleine Dörfer mit Fachwerkkirchen und Kopfsteinpflaster. Besonders malerisch: Ried mit seinen liebevoll renovierten Häusern, Cafés und Restaurants in historischen Mauern plus eigenem Bootssteg.

Unsere Lieblingsunterkunft im Stettiner Haff ist der Campingpark Ueckermünde-Bellin. Aber auch Nichtcamper mit Hund finden beispielsweise in Ried freundliche Pensionen und kleine Hotels, außerdem stilvoll renovierte Ferienhäuser in historischen Mauern und sogar zweit nagelneue Hausboote (Anbieter: Traumhaff).

Fazit: Großartig für Romantiker, die Ruhe suchen. Und solche Zwei- und Vierbeiner, die lange Strandspaziergänge (sehr lange Strände gibt es hier nicht) gerne gegen Streifzüge durch stille Wälder, Vogelreichtum und Badepausen an kleinen Naturstränden tauschen. Mehr Infos findest du hier.

Usedom: Steilküsten und lange Strände

Usedom gleicht landschaftlich dem Stettiner Haff. Auch auf der Sonneninsel der Ostsee gibt es tiefe Wälder und malerische Ecken mit schilfbestandenen Binnengewässern, reetgedeckten Katen und Landwirtschaft. Diese Idylle findest du im Lieper Winkel. Was es hier aber außerdem gibt: Steilküsten mit großartigem Weitblick und vergleichsweise lange Hundestrände. Unsere Lieblingswanderung von Ückeritz und Koserow verbindet beides. Im Gegensatz zum Stettiner Haff geht es auf Usedom in den Sommerferien lebhaft zu. Die Seebrücke von Heringsdorf und das Seebad Ahlbeck ziehen Touristen magnetisch an. Viele von ihnen reisen mit Vierbeinern an. Dementsprechend groß ist die Auswahl an Hotels, Pensionen, Ferienhäusern, Campingplätzen und Gastronomie-Angeboten, die wirklich hundefreundlich sind.

Fazit: Mit viel Natur und zahlreichen langen Hundestränden in Bestlage ist Usedom eine tolle Alternative zum bekannteren Rügen. Mehr dazu hier.

Eckernförde und Schlei: Fjorde, Förde, Hafenstädte

Im höchsten Norden, zwischen Kiel und Flensburg, erwarten euch Hunde- und Naturstrände, Wälder, Moore, Steilküsten mit Weitblick über schier endlose Felder und die Ostsee. Noch mehr Wasser gibt’s im Hinterland: viele Binnenseen und die Schlei. Der Ostseefjord schiebt sich gut 42 Kilometer tief ins Land hinein, ist mal gerade 135 Meter, mal satte 4 Kilometer breit. Verträumte Orte wie Sieseby und Arnis, die wie aus einem Geschichtsbuch gefallen zu sein scheinen, und die quirlige Hafenstadt Kappeln säumen den Fjord. Hunde gehören hier überall wie selbstverständlich dazu. Auch in der ebenfalls pittoresken Hafenstadt Eckernförde.

Im Hafen von Eckernförde

Die Region lockt Hundebesitzer mit vielen Hundestränden (ohne Leinenpflicht). Zu jedem Campingplatz gehört mindestens einer, der freilich auch für Besucher zugänglich ist. Unsere liebsten Hundestrände sind die von Karlsminde und die der Geltinger Bucht direkt neben dem Naturschutzgebiet Geltinger Birk – mit Leuchtturm und Schafen echte Ostseeidylle. Einen der schönsten Naturstrände der Region.

Steilküsten findest du auf der Halbinsel Dänischer Wohld östlich von Eckernförde. Unserer absolute Lieblingswanderung führt dich über Hügel und Kuppen über dem Meer, zurück am Wasser, von Stohl bis Dänisch-Nienhof.

Fazit: Super für alle, die neben schönen Stränden die Abwechslung suchen und gerne mal einen Stadtbummel einschieben. Besonders geeignet für Camping-Urlauber, die gerne auch mal mit Hund und Rad unterwegs sind. Mehr Infos findest du hier.

Nordsee: Ebbe, Flut und einzigartige Landschaften

Die Küste der deutschen Nordsee erstreckt sich über 621 Kilometer. Hinzu kommen zahlreiche Inseln. Ebbe und Flut haben hier eine weltweit einmalige Landschaft geformt mit einer ebenso einzigartigen Fauna und Flora. Allein das spricht für einen Urlaub an der Nordsee. Hinzu kommt: Die starke Brandung pustet viele maritime Aerosole in die Luft. Das belebt nicht nur uns. Auch unsere Hunde, gerade die grauen Schnauzen, kommen hier (noch einmal) richtig in Schwung.

Doch das Wattenmeer ist nicht nur eine Energietankstelle für Menschen und Hunde. Millionen von Zugvögeln machen hier Jahr für Jahr Rast und füllen ihre Reserven auf. Die Nordsee ist eine der wichtigsten Zwischenstationen auf dem weltweiten Vogelzug. Kein Wunder also, dass die Nordseeküste und ihre Tiere und Pflanzen unter besonderem Schutz stehen. Große Flächen gehören zum Nationalpark, weitere Gebiete sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer umfasst die Inseln, Watten und Seemarschen von der Grenze zu den Niederlanden bis hinauf nach Cuxhaven. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer erstreckt sich auf die Küstenregion zwischen der Elbmündung im Süden und der dänischen Grenze im Norden.

Grundsätzlich gilt hier Leinenpflicht für Hunde – auch an den Hundestränden und zu jeder Jahreszeit. Aber es gibt Ausnahmen von der Regel …

Sankt Peter Ording: große Freiheit an tiefen Stränden

Im Landkreis Nordfriesland auf der Halbinsel Eiderstedt liegt für uns DAS Hundeparadies im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Sankt Peter Ording, kurz und liebevoll SPO genannt. Bekannt ist das Seebad für seinen rund zwölf Kilometer breiten und – bei Niedrigwasser – bis zu zwei Kilometer tiefen Strand mit seinem Dünengürtel und den modern-maritimen Stelzenhäusern.

In zwei Ortsteilen von SPO – im trubeligen Bad und im ruhigeren Ording – hat SPO bereits 2016 zwei Freilaufgebiete am Strand eingerichtet, in denen keine Leinenpflicht gilt. Bei Niedrigwasser bieten sich hier also Quadratkilometer-weite Flächen, in denen dein Hund auf viele, viele Spielkameraden trifft.

In Ording-Nord beginnt der Hundestrand direkt hinter den Dünen, in Bad musst du zunächst die Seebrücke überqueren und einige hundert Meter auf dem Sand zurücklegen, bis du die Freilauffläche erreichst. Wunderschön sind aber beide Strände. Und beide lassen sich je nach Ausgangsort mit einem kleinen Spaziergang über den Deich oder durch die bewaldete Umgebung von Bad verbinden.

Jenseits der Strände erwarten dich und deinen Vierbeiner weitere Höhepunkte, zum Beispiel der Leuchtturm Westerheversand, bekannt aus TV-Spots, oder das historische Städtchen Friedrichstadt, in dem du dich einige Jahrhunderte zurück in die Zeit und nach Holland versetzt fühlst.

Und wenn dir nicht nur nach Frischluft, sondern auch nach Shoppen und lecker Essen-Gehen der Sinn steht: In Sankt Peter Ording locken viele Geschäfte mit urbanem Angebot, darunter auch der großartige Hunde-Shop „Hund von Eden“, außerdem viele Restaurants von traditionell bis hip.

Mehr Infos, viele Tourentipps und Lieblingsorte in SPO mit Hund findest du hier.

Unser Fazit: Für uns das schönste Ziel für Urlaub mit Hund an der Nordsee. Der Strand, der Himmel, die Umgebung, die Hundefreundlichkeit – kaum zu toppen.

Dorum-Neufeld: an der Wurster Nordseeküste

Am Dorumer Hundestrand kannst du den ganzen Tag mit Plaudern und Toben verbringen.

Auch im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gibt es einen Ort, der alles dafür tut, dass sich Zwei- und Vierbeiner hier wohlfühlen: Dorum-Neufeld an der Wurster Nordseeküste zwischen Cuxhaven und Bremerhaven. Das beginnt mit dem Hundestrand. Der ist vergleichsweise weitläufig und bietet – eine absolute Seltenheit in dieser Ecke – eine Freilaufzone. Wer mag, kann sich hier auch einen Strandkorb mieten, den Vierbeinern beim Toben zusehen und locker den ganzen Tag verbringen.  Wenn der Magen knurrt, schlenderst du einfach zu den vielen Strandbuden, wo es Fisch satt und natürlich auch anderes gibt. Oder du läufst die wenigen hundert Meter vor bis zum Kutterhafen. Hier gibt’s Krabben direkt von Bord. Zum selber Puhlen, versteht sich.

Leckerchen am Zugang zum Hundestrand

Die Atmosphäre ist tiefenentspannt, die Hundefreundlichkeit groß. Am Zugang zum Badestrand gibt’s Leckerli am Kassenhäuschen, ebenso im Nationalparkhaus, dessen Ausstellung zum Watt du auch mit Hund besichtigen kannst (Eintritt für Zwei- und Vierbeiner frei). Natürlich. Hier gibt’s auch maritim gestylte Hundeleinen und jede Menge Infobroschüren für Hundebesitzer. Die sind nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben, sondern setzen auf Erläuterungen und Verständnis. Auch in den vielen Restaurants und Cafés sind Hunde meist herzlich willkommen, oft auch im Innenraum.  Die Auswahl an hundefreundlichen Unterkünften ist groß, unsere liebste ist der Knaus Campingpark vor dem Deich direkt an Meer und Leuchtturm (extrem viel besser, als die Google-Bewertung vermuten lässt).

Den Sonnenuntergang verbringst du am besten mit Blick auf den historischen Leuchtturm Obereversand. Viele finden sich hier gegen Abend im schön angelegten Wattpark ein, kuscheln sich auf eine der Ruhebänke, eine Flasche Bier in der Hand, die oder den Liebsten im Arm und der Hund ausgestreckt auf der Wiese zu ihren Füßen. Genießen kann so einfach sein.

Fazit: Ideal für alle, die eine tiefenentspannte Auszeit von morgens bis abends am Meer verbringen wollen und gar nicht viel Drumherum brauchen. Und wer doch mal einen Abstecher ins Hinterland machen möchte, hier unsere Lieblingswanderung.

Sylt: Schönheit mit Einschränkungen

Sandstrände und Marschen, Heide und Dünen, Reetdächer, Schafe, Wildrosen – es gibt viele gute Gründe, Sylt zu besuchen. Hundebesitzer sind hier jedoch nicht überall gerne gesehen. Wir haben unseren Urlaub trotzdem genossen – weil wir einige Tipps beherzigt haben.

Grundsätzlich bist du mit Hund auf Sylt besser aufgehoben, wenn du die Insel außerhalb der Badesaison besucht. Die dauert hier länger als anderswo: nämlich von ca. 14 März bis 31. Oktober. In dieser Zeit sind Hunde an jedem Strandabschnitt gestattet, wenn auch an der Leine.

Wir haben uns im tiefen Süden der Insel, in Hörnum und Umgebung, mit Hund deutlich willkommener gefühlt als im Norden der Insel. Und mindestens in der Badesaison gewähren die Strände an der Wattseite mehr Freiheiten als die Strände zur Meerseite. Mit Schleppleine kann der Wauzi hier richtig toben.

Unsere Lieblingswanderung mit Hund auf Sylt führt von Keitum zum Morsumer Kliff. Abschnittsweise kann dein Hund zwischen Watt und Weiden, Nationalpark und Naturschutzgebiet, richtig Tempo machen – und sich selbst mächtig schmutzig.

Was du beachten solltest, um deinen Hundeurlaub auf Sylt zum Traumurlaub zu machen, viele weitere Infos, Lieblingsorte und Tourentipps findest du hier.

Unser Fazit: Mit ein bisschen Hintergrundwissen und einer Schleppleine im Gepäck lässt sich die landschaftliche Schönheit Sylts auch mit Hund genießen.

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