Istrien, Buzet: 7 Wasserfälle-Weg (Staza 7 Slapova)
Diese abenteuerliche und abwechslungsreiche Rundwanderung führt uns durch die Schluchten, die die Flüsse Mirna und Draga nahe Buzet in den Kalkstein gefräst haben. Es geht vorbei an 7 Wasserfällen und ungezählten Gumpen und Becken. Der Weg ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Wer allerdings die ganze Kraft des Wassers tosen sehen will, muss in den regenreichen Monaten kommen. Denn die Wasserfälle fallen oft schon im späten Frühling oder Frühsommer trocken. Viele der Becken und Gumpen bleiben aber auch im Sommer gut gefüllt und bieten unserem Wauzi immer wieder Gelegenheiten für Planschpausen.
Der Weg ist vor allem bei einheimischen Wanderern und Kletteren beliebt. Ganz allein ist man hier also selten unterwegs. Die oft schmalen Wurzelpfade sind für einigermaßen trittsichere Zwei- und Vierbeiner problemlos zu bewältigen – feste Schuhe mit ordentlich Profil sind allerdings Pflicht. Lediglich ein kurzes Teilstück zwischen Wasserfall 3 Vela Pec und 4 Mala Pec führt recht knackig und kraxelig bergauf (siehe Bildergalerie). Zweibeiner können sich an den Seilen festhalten. Unser Amos, obwohl behände, braucht allerdings Unterstützung. Hunde sollten besser ein Geschirr tragen, damit ihr ihnen bei Bedarf bei diesem Anstieg über Problemstellen hinweghelfen könnt. Oben angekommen, belohnt uns ein großartiges Ausblick über den Canyon und Buzet. Auf der gesamten Tour wandern wir weitgehend im Schatten. Etwa auf der Mitte der Strecke können wir an der Mirna im Weiler Kotli in der gleichnamigen Gaststätte einkehren. Die Wirtsleute sind sehr freundlich, auch hundefreundlich. Gekocht wird landestypisch aus heimischen Zutaten, darunter Trüffel und Fleisch von eigenen Angus-Rindern. Alles superlecker. Keine Kartenzahlung!
Die Strecke ist markiert, aber nicht immer zweifelsfrei. Wir orientieren uns am blauen Punkt im roten Kreis bzw. rot-blaue Streifen, die oft zusammen mit einem grün-türkisen Pfeil auftauchen. In Zweifelsfällen hilft es, die Abfolge der 7 „slaps“ zu kennen. Denn die Wasserfälle sind hin und wieder namentlich ausgeschildert. 1. Zagon, 2. Bacva, 3. Vela Pec, 4. Mala Pec, 5. Kotli, 6. Zelenscak, 7. Grjok
Startpunkt unserer Runde ist der Parkplatz nahe der Mirna-Brücke und der Abfüllanlage von Istarski Vodovod im Stadtteil Sv. Ivan. Wir lassen die Abfüllanlage hinter uns und laufen auf der Straße Richtung Mirna. Vor der Brücke biegen wir links ab auf einen zufahrtsbeschränkten Fahrweg. Wir folgen ihm am Wasser entlang bis zum Ende. Er vereint sich bald mit einem Trimm-dich-Pfad. Wer zurückblickt, sieht die malerische Altstadt von Buzet mit dem hohen Glockenturm auf einem Hügel thronen. Der Weg endet an einem Parkplatz. Ein Hinweisschild erläutert die Regeln für den Canyon. Für Hundeleute gilt: Kot aufsammeln! Der Fahrweg verengt sich zum Wanderweg, auf dem wir geradeaus weiterlaufen, hinein in das von der Mirna abzweigende Draga-Tal. Wir laufen links vom Fluss. Etwa 20 min später erreichen wir den Einstieg zum Staza 7 Slapova. Bald darauf biegen wir rechts ab und überqueren die Draga über die Brücke Komarov most.
Wir laufen weiter flussaufwärts, nun rechts der Draga und erreichen kurz darauf den 1. Wasserfall Zagon, der Ende Mai allerdings nicht mehr plätschert. Weiter geht es sanft bergan. Nach wenigen Minuten erreichen wir den 2. Wasserfall Bacva mit seiner tief in den Stein gefrästen Gumpe. Der Aussichtspunkt, von dem man an die Brüstung gelehnt hineinblicken kann, liegt etwas erhöht. Wir verlassen den Aussichtsplatz, gehen drei, vier Schritte zurück und folgen dem Wanderpfad steil bergauf. Nach wenigen Metern erreichen wir steil aufragende Felswände – Treffpunkt der Kletterer. Unser Weg windet sich nun oberhalb der Draga den Berg hinauf. Nach einer Viertelstunde erreichen wir eine Gabelung. Wir halten uns links hinab zum nächsten Wasserfall. Vorher statten wir einem vorgelagerten Becken einen Besuch ab. Planschpause für Amos. Der dritte Wasserfall Vela Pec, der höchste entlang des Weg, ergießt sich in den regenreichen Monaten aus 24 m in sein Becken. Jetzt tröpfelt er nur.
Wir laufen zurück zur Gabelung, halten uns dieses Mal bergauf. Der Pfad wird zusehends steiler. Seile helfen uns hinauf. Wo der Fels besonders glatt ist, sind Krampen als Tritte in den Stein gehauen. Wir greifen ins Geschirr und helfen Amos über die steilsten Stellen hinweg. Oben belohnt uns der Weitblick über den Canyon. Wir laufen jetzt bergab auf einem breiten Weg und überqueren eine steinerne Brücke. Dahinter biegen wir rechts ab. Unterm Blätterdach, der Fluss rechts von uns, wandern wir immer weiter geradeaus bis zum 4. Wasserfall Mala Pec. Hier liegt einer der schönsten Punkte entlang der Strecke: ein grünes Wasserbecken, fast schon ein See unter überhängenden Felsen. Mit der Bank darunter ideal für eine Rast.
Danach laufen wir ein Stück des Wegs zurück. Bei der nächsten Gelegenheit biegen wir rechts ab Richtung Kabaij / Selca. Der Weg bringt uns recht steil bergauf. Nach wenigen Minuten stoßen wir auf einen breiten Fahrweg. Wir biegen rechts ab und folgen ihm. An der nächsten Gabelung halten wir uns wieder rechts, dem Wegweiser für den Biketrail 509 folgend. An der nächsten Kreuzung laufen wir weiter geradeaus (Markierung rot-blau). Der Weg hat sich verengt, führt schließlich sanft bergab. Wir erreichen ein – in unserem Fall ausgetrocknetes – Flussbett. Davor biegen wir rechts ab und entdecken bald wieder unsere Markierung. Unterm dichten Blätterdach der Hainbuchen geht es weiter geradeaus. Wir erreichen eine Lichtung. Auf unserem Weg türmen sich Steine – die aufgeworfene Oberfläche der Napoleonsbrücke, die nur von unten, vom Wasser aus, mit perfektem Rundbogen klar als Brücke zu erkennen ist. Wir überqueren den Fluss und erreichen nach wenigen Minuten die breite Schotter-Dorfstraße Ciritez-Glistonja. Wir halten uns rechts, laufen schattenlos ein kurzes Stück bergauf und biegen bei nächster Gelegenheit links ab in den markierten Wanderweg. Nach wenigen Metern bringt uns der nun wieder schmale und beschattete Pfad an den Ruinen des Dorfes Glistonja vorbei. Wir folgend nun immer der Markierung rot-blau, zunächst nach rechts entlang des Bächleins, in der Kurve weiter geradeaus, stoßen auf einen wieder breiteren Weg und biegen rechts ab. Weiter geht`s vorbei an der Ruine eines Hauses. Eine Schneise tut sich vor uns auf, die für Wasserleitungen geschlagen wurde. Über den Sandhügeln flirrt die Hitze. Wir gehen geradeaus, halten uns am Ende rechts und erreichen das Teersträßchen, das uns rechts ab durch den Weiler Kuhari führt. An der kleinen Kapelle, kaum mehr als ein Wegmarterl, verlassen wir die Straße und folgen dem schmalen Pfädchen in den Wald. Wir laufen geradeaus, bleiben auch an der Weggabelung geradeaus und queren eine Lichtung mit einem verlassenen Haus. Hier halten wir uns rechts. Wenig später biegen wir links ab in einen Waldpfad, der uns bergab führt. Der Waldweg trifft auf einen Steinpfad, dem wir nach rechts und bergab folgen.
Unser Weg mündet auf den Biketrail 509. Unter uns sehen wir schon die Brücke über die Mirna und den Weiler Kotli. Wir queren die Mirna und kehren ein in der Konoba Kotli. Nach der Pause laufen wir weiter durch den Weiler. Bei erster Gelegenheit biegen wir kurz nach der Konoba rechts ab auf den unmarkierten Trampelpfad, der uns hinunter in die Gumpen der Mirna bringt. Links von uns, über die ausgewaschenen Felsen zu erreichen, sehen wir das Dach einer Mühle. Hier stürzt sich der 5. Wasserfall Kotli in sein Becken. Wir laufen zurück über die Mirnabrücke (wer mag, kann einfach durch die Mirna gehen und über den steilen Trampelpfad bergauf abkürzen) und wieder bergauf über den Biketrail. An der Weggabelung am Waldrand biegen wir links ab und folgen dem Wegweiser Richtung Zelenscak, Grjok, Buzet. Wir laufen durch schattigen Wald immer geradeaus, die Mirna links von uns. Bald schon passieren wir den 6. Wasserfall Zelenscak.
Auch an der nächsten Gabelung geht es weiter geradeaus und bergab. Wenig später erreichen wir den Wegweiser zum letzten Wasserfall Grjok. Der liegt keine zehn Minuten weiter malerisch im Wald. Sein Becken ist fast so groß wie ein See. Ein Abstecher lohnt sich zu jeder Jahreszeit, mit einem planschfreudigen Hund sowieso. Wir biegen also links ab, gehen gut 5 Minuten geradeaus zum letzten Wasserfall. Am Rastplatz am See legen wir noch eine kurze Pause ein. Einfach zu schön hier.
Zurück auf unserem Hauptweg laufen wir immer geradeaus, vorbei an einer Kapelle und immer wieder auf Steinen oder Brücken über die Mirna, die hier rund ums Jahr wenig Wasser führt. Bald schon sehen wir links von uns den Ort Pengari am Hang, rechts von uns die Steilwände des Canyons. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts (links geht`s nach Pengari) und folgen dem Weg bergauf. An der Felsflanke entlang erreichen wir den höchsten Punkt, genießen den Weitblick, bevor es wieder bergab und schließlich aus dem Canyon hinausgeht. Nun links von der Mirna laufen wir Richtung Buzet, überqueren die Brücke und kommen zurück zu unserem Ausgangsort.
- Sommer/Herbst
- Winter/Frühling
- Wasser an der Strecke
- Einkehr möglich
- kostenlose Parkplätze
- Kurzes Steilstück - Hund muss hier vermutlich unterstützt werden.
Am weiten Becken des 4. Wasserfalls Mala Pec. In den regenarmen Monaten ist das hier für unseren Geschmack einer der schönsten Plätze entlang unserer abenteuerlichen Runde. Und unser Amos kann sich im Wasser abkühlen.
Am Anfang unserer Tour: Der breite Fahrweg entlang der Mirna, hinter uns die alte Stadt von Buzet auf ihrem Hügel.
Am Ende von Fahrweg und Trimm-dich-Pfad.
Am Eingang ins Draga-Tal.
Die Brücke Komarov most. Hier beginnt der 7. Wasserfälle Weg.
Die rot-blaue Markierung begleitet uns - von Aussetzern abgesehen - verlässlich, oft begleitet vom grün-türkisen Pfeil.
Die Gumpen am 2. Wasserfall Bacva.
Amos am Fuß der Steilwände. Hier sind die Kletterer unterwegs.
Blick auf das dem 3. Wasserfall vorgelagerte und gut gefüllte Becken.
Kleine Planschpause im vorgelagerten Becken.
Unterwegs zum 3. Wasserfall Vela Pec.
Der 24 m hohe Vela Pec tröpfelt nur noch in die Gumpe. Trotzdem: Auch das ist ein schöner Ort für eine Rast.
Der knackige Anstieg auf das Dach des Canyons. Zweibeiner können sich an Seilen entlanghangeln. Der Weg ist nicht ausgesetzt. Man muss also nicht schwindelfrei sein.
An den steilsten Passagen des Aufstiegs braucht unser Amos Hilfe. Mit der Hand im Geschirr können wir ihn gut unterstützen.
Weiter Blick über den Canyon, auf Buzet und das bewaldete Cicarija-Gebirge. Von hier oben geht`s direkt wieder bergab.
Auf dem Pfad zum 4. Wasserfall Mala Pec.
Ein kleiner See mit Kieselstrand unter überhängenden Felsen erwartet uns am Wasserfall Mala Pec.
Der Pfad bergauf trifft auf einen breiten Weg. Wir laufen ein Stück auf dem Biketrail 509.
Das Flussbett ist trocken. Wir überqueren es nicht, sondern biegen vor dem Fluss rechts ab auf den Steinpfad unter den Hainbuchen. Bald taucht auch die rot-blaue Markierung auf.
Auf der Napoleon-Brücke, die von oben kaum mehr als Brücke zu erkennen ist.
Von unten sehen wir den schönen Rundbogen der Napoleon-Brücke. Wie gut, dass Amos auch hier wieder ins Wasser wollte.
Die Dorfstraße nach Glistonja. Zum Glück müssen wir nur wenige hundert Meter hier hinauflaufen. Die Sonne brennt ordentlich heiß.
In der ersten Kurve zweigt von der Dorfstraße links der Wanderweg ab.
Weiter geht es auf dem Steinweg, auch in der Kurve laufen wir geradeaus. Die Markierung ist hier recht verlässlich.
Vorbei an den Ruinen eines einsamen Hauses.
Die Schneise, die für die Wasserleitungen geschlagen wurde. Über dem Sand flirrt die Hitze. Hier fühlen sich prächtige Schmetterlinge, darunter der seltene Segelfalter wohl. Er wollte leider nicht auf ein Foto.
Auf dem Teersträßchen durch den Weiler Kuhari.
An der Winzkapelle verlassen wir die Straße und schlagen uns auf dem schmalen Pfad in den Wald.
Vorbei am verlassenen Haus auf der Lichtung. Hier halten wir uns rechts.
Nach rund 20 Minuten erreichen wir das erste Haus von Kotli an der Mirna: die Gaststätte Kotli.
Eingang zur Gostilna.
In Kotli stehen einige sehr schöne alte Höfe, manche davon renoviert, andere warten noch auf Käufer. Hier geht`s gleich rechts ab auf den Trampfelpfad und hinab zur Mirna.
An der Mirna unweit der Gaststätte.
Im Hintergrund das Dach der alten Mühle, unter dem sich der 5. Wasserfall Kotli in den regenreichen Monaten ergießt. Amos findet`s toll. Wir auch. :-) Wer mag, kann von hier aus über die Steine die Mirna queren und die Abkürzung über den schmalen Trampelpfad steil bergauf nehmen.
Die Abkürzung, die uns wieder zum Biketrail bringt und zurück zum Waldrand.
An der Weggabelung biegen wir links ab und folgen dem Schild Richtung Zelenscak.
Rechts Wald, links die Mirna. Bald schließt sich das Blätterdach wieder.
Dieser Abstecher lohnt sich: auf dem kurzen Weg zum letzten Wasserfall Grjok.
Das Becken des Grjok liegt malerisch im Wald, davor ein Rastplatz mit Bank und Tisch. Amos planscht hier noch mal eine Runde.
Wieder zurück auf dem Hauptpfad. Jetzt geht`s immer geradeaus.
Am Berghang kleben die Häuser von Pengari.
Die letzten Meter durch den Canyon.
Diesen Anblick kennen wir schon vom Hinweg., Hier geht`s wieder zum Ausgangspunkt der Runde zurück, dieses Mal links der Mirna, die hier einem Kanal ähnlich geführt wird.
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