Bischofswiesen: Rundwanderung Steinernen Agnes im Lattengebirge
Es gibt sie doch, die stillen und dennoch wunderschönen Winkel im Berchtesgadener Land. Abseits des Nationalparks mit den vielen berühmten Instaspots wie St. Bartholomä am Königssee finden wir diese Winkel zum Beispiel im Lattengebirge. Der Gebirgszug zwischen Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain und Berchtesgaden steht im Schatten seiner prominenten Nachbarn Watzmann und Hochkalter. Dabei hat er so viel zu bieten: aussichtsreiche Wege durch artenreiche Bergwälder und markante Felsformationen – ideal für entspannte und doch spannende Wanderungen mit Hund. ✨🐶
Diese Rundwanderung über traumschöne, gepflegte und aussichtsreiche Bergsteige führt uns zu unserer liebsten Steinformation im Berchtesgadener Land: der „Steinernen Agnes“. Wegen ihrer Einzigartigkeit wurde sie in den illustren Kreis der „Nationalen Geotope Deutschlands“ aufgenommen, außerdem zählt sie offiziell zur Gruppe „Schönste Geotope Bayerns“. Über Jahrtausende hat die Natur, unterstützt von Wind und Regen, dieses gut 13 Meter hohe Kunstwerk aus Ramsaudolomit modelliert. Auf einem schlanken Hals sitzt ein pilzförmiger Kopf. Der Sage nach war Agnes eine keusche Sennerin, die sich den Nachstellungen des Teufels widersetzte und zur Strafe – oder zum Schutz – zu Stein verwandelt wurde. Es braucht nicht viel Fantasie, um in der skurrilen Säule eine Frau mit Hut zu erkennen, die unbeugsam über dem Wanderweg wacht. Vom Südabhang des Keilkopfs überblickt Agnes eine märchenhaftes Kulisse: die karstigen Flanken des Lattengebirges mit dem höchsten Gipfel, dem Karkopf (1.738 m), weiter südlich Watzmann und Hochkalter. Sagenhaft!
🥾🐾 Unter Füßen und Pfoten: fast durchgehend schmale, oft wurzelige, manchmal felsige Steige durch lichten Bergwald. Über kurze Abschnitte sind wir auf breiten befestigten Almwegen unterwegs.
Anforderungen: Der durchgängig gut ausgeschilderte und mit dem Zeichen weiß-rot-weiß markierte Weg stellt technisch keine besonderen Anforderungen. Mensch wie Hund sollten trittsicher sein und etwas Kondition mitbringen. Zweibeiner benötigen außerdem feste Schuhe. Wer am Morgen startet, ist auf den unbewaldeten Abschnitten in der Sonne unterwegs. Der Weg eignet sich nicht bei Schnee.
💧Unterwegs kreuzen immer wieder kleine Wasserläufe unseren Weg. Weil’s zunächst aber recht steil bergauf geht, ausreichend Wasser auch für den Vierbeiner einpacken.
⚠️ Der Auf- und Abstieg durch die Rinne zum Aussichtspunkt über der Agnes ist sehr rutschig. An der Säule darf nicht geklettert werden. Die Tour eignet sich nicht bei Schnee.
🗺️Wegbeschreibung: Wir wählen den Aufstieg ab Hallthurm bei Bischofswiesen, zurück geht’s über den Panoramaweg. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Hallthurm in Bischofswiesen.
Vom Parkplatz aus folgen wir dem gut ausgeschilderten SalzAlpenSteig auf breitem Forstweg den Berg hinauf. Bald biegt rechts der ausgeschilderte Steig zur „Steinernen Agnes“ ab. Der Pfad führt uns in angenehmen Serpentinen durch schattigen Bergwald hinauf. Wir erreichen ein Marterl – Erinnerung an zwei junge Freunde, die hier verunglückten – mit Bank und Aussicht auf den Hochthron und hinunter ins Tal.
Über eine Treppe im Hang steigen wir weiter bergauf, folgen den Serpentinen. Der Wald lichtet sich und gewährt uns immer wieder schöne Weitblicke über den Rupertiwinkel. Unser Pfad führt nun immer wieder über kurze felsige Abschnitte. Schließlich stehen wir am vorläufig höchsten Punkt unserer Runde: dem Rotofensattel zwischen den Felstürmen von Mittlerer Rotofen (1.396 m) und Vorderer Rotofen (1.368 m). Vom Tal aus betrachtet, bilden die Rotofentürme die Silhouette einer liegenden Frau. Der Vordere Rotofen formt Kopf, Nase und Kinn, der Rotofensattel den Hals und der Mittlere Rotofen den Busen. Der Volksmund gab der Dame wohl wegen ihres scharfen Profils den Namen „schlafende Hexe“. Nach einer ausgiebigen Rast auf dem Hals der Hexe geht‘s weiter.
Zwischen Hexen-Busen und -Nase folgen wir dem Bergsteig bergab Richtung Steinerne Agnes. Der Weg liegt am Vormittag in der Sonne und bietet uns immer wieder großartige Blicke auf Watzmann und Hochkalter. In leichtem Auf und Ab wandern wir durch Latschen und Graspuschel. Unser Amos macht immer wieder große Sprünge über umgestürzte Bäume und Felsbrocken am Wegrand. Kleine Abenteuer, wie er sie liebt.
Wir kommen an einer Weggabelung vorbei. Links und bergab geht es zurück nach Hallthurm (über Panoramaweg). Diesen Pfad werden wir später einschlagen. Wir halten uns geradeaus, der Beschilderung Richtung „Steinerne Agnes“ folgend.
Schließlich erreichen wir den Standort der „Steinernen Agnes“ mit Bänken, Infotafel und herrlichem Weitblick auf Karkopf, Watzmann und Hochkalter. An diesem sonnigen Feiertag treffen wir auf zwei Handvoll Menschen – fast schon ein Auflauf nach der Einsamkeit des Wegs. 😊 Mit unserem Hund nun an der Leine steigen wir auf durch die sandig-rutschige Rinne hinauf zum Fuß der Agnes. Von dort aus sind es nur noch ein paar – noch rutschigere – Meter rechts von Agnes hinauf zum Aussichtspunkt über dem Kopf. Wer mit Vierbeiner nicht ganz nach oben will: schon nach kurzem Abstieg vom Fuß der Säule lässt sich Agnes ins Gesicht blicken.
Weiter geht’s. Bis zur nächsten beschilderten Kreuzung folgen wir dem Weg, den wir gekommen sind. An der Kreuzung halten wir uns dann rechts Richtung Winkl und Hallthurm über Panoramaweg. Auf einem manchmal herrlich-abenteuerlichen Weg – er führt uns auch über Treppen, die in umgestürzte Bäume gesägt wurden – steigen wir über den Bichlberg mit großartigem Ausblick bergab nach Winkl.
Der Bergsteig mündet in einen breiten Almweg, dem wir weiter steil bergab folgen bis zum Bichllehen. Hier treffen wir auf den Bischofswieser Panoramaweg. Wir halten uns links Richtung Hallthurm und gelangen in den Talboden. Wir überqueren einen Bachlauf über eine schöne Holzbrücke. Zwischen Wald und Wiese spazieren wir weiter, zunächst eben, dann wieder bergauf.
Unser Weg stößt wieder auf den breiten Almweg, den wir schon vom Hinweg kennen. Wenig später erreichen wir unseren Ausgangspunkt, den Wanderparkplatz Hallthurm.
- Sommer/Herbst
- Wasser an der Strecke
- ÖPNV möglich ( Anmerkungen: Zug bis Bischofswiesen, Bus bis Haltestelle Hallthurm )
- kostenlose Parkplätze
- Tour ungeeignet bei Schnee / rutschiger Auf- und Abstieg auf Aussichtspunkt über Steinerner Agnes
Skurrile Naturschönheit: der Kopf der steinernen Agnes, Höhepunkt unserer Rundtour.
Am Ausgangspunkt ist unserer Wanderparkplatz an der Bundesstraße ausgeschildert.
Hier startet unser Weg.
Der Bergsteig zweit vom breiten Almweg ab.
Ausblick auf den Hochthron
Weitblick über den Rupertiwinkel
Am Kinn der "schlafenden Hexe"
Blick um das Kind der "schlafenden Hexe"
Abstieg vom Rotofensattel
Ausblick auf den Karkopf, den höchsten Berg des Lattengebirges
"Steinerne Agnes" von unten
Traumhafter Blick vom Fuß der "Steinernen Agnes"
Treppen im umgestürzten Baumstamm bei m Abstieg nach Winkl
auf dem Panoramaweg nach Hallthurm
Wie hat dir die Wanderung gefallen?
Wir freuen uns sehr, wenn du deine Erfahrungen und Tipps mit anderen gassi-guide-User teilst!