Mit Hund und Dachzelt unterwegs

Dachzelte waren vor ein paar Jahren noch Exoten, inzwischen sind sie auf Campingplätzen in vielen verschiedenen Ausführungen anzutreffen. Unsere erste Begegnung mit einem war, als meine Eltern im Campingurlaub erstmals eins sichteten und sich wenig später selbst eines kauften. Mittlerweile fahren in meiner Familie mehrere Dachzelte spazieren. In unserem Fall ist es ein Soft-Top von qeedo  geworden, mit dem wir sehr, sehr zufrieden sind. 🙂

Das Wichtigste zuerst:
Wo schlafen eigentlich die Hunde?

Es gibt viele Dachzelt-Fans, die ihre Hunde mit aufs Dach holen. Von Malis und Schäfis wurden uns auch schon Videos gezeigt, wie sie sich auf einer Matte auf der Frontscheibe lässig abstoßen und ins Zelt springen oder auf der Leiter selbstständig vom Boden ins Zelt und zurück wechseln.

Bei uns ist das nicht so. Nicht nur, weil unser recht gemütlicher Hovawart-Mischling mit seinen 40 kg niemals selbstständig ins Dachzelt klettern wird. Unser Dachzelt ist auch ziemlich kompakt und schläft raumgreifend. Außerdem hat es Bruno mit seinem dichten Pelz gerne ziemlich kühl bis richtig kalt. Eine Eigenschaft, die ich kein bisschen mit ihm teile. Wenn meine Schwester mit dabei ist, schlafen die Hunde im isolierten und klimatisierten Hundeanhänger. Wenn wir alleine unterwegs sind, schläft Bruno im Auto auf der Rückbank. Auf der liegt Hängematten-artig eine Hundetransportdecke, die ihm die Liegefläche vergrößert. Da Kofferraum und Rückbank durch ein Gitter getrennt sind, kann die Heckklappe ohne Bruno-Fluchtgefahr offen bleiben, über der Heckklappe liegt ein Kofferraumzelt. Durch das oben aufliegende Dachzelt steht das Auto quasi durchgehend im Schatten. Der offene Kofferraum sorgt für eine gute Belüftung, so dass auch unserem Pelztier nicht zu warm wird. Er schläft dort sogar so gut, dass er unser Leiter-runterklettern-und-Waschbeutel-aus-dem-Auto-holen oft verschläft und nach dem Zähneputzen geweckt werden muss um aufzustehen.🙂

Dachzelt-Camping: die Vorteile

Wir schätzen am meisten am Konzept Dachzelt, dass man immer bequem und trocken schläft, das Zelt mit zwei Handgriffen aufgebaut hat und trotzdem an allen Nicht-Urlaubstagen noch mit einem normalen PKW unterwegs ist. Letzteres spielt uns besonders bei der Parkplatzsuche in die Karten.

Weiteres Pluspunkte: Im Dachzelt schläft man auf einer richtigen Matratze, die wir als deutlich gemütlicher als Isomatten empfinden und weder Zelt noch Matratze nehmen Platz im Auto weg. Wenn, wie bei uns, ein größerer Hund im Auto mitfährt und entsprechend Platz braucht, gewinnt man durch das Auslagern dieser Dinge spürbar Platz im Auto.

Dachzelt-Camping: die Nachteile

Der Nachteil beim Urlaub mit Dachzelt ist, dass das Auto fest in das Zelt eingebaut ist. Schnell zum Einkaufen oder zum Startpunkt weiter entfernter Wanderungen mit dem Auto fahren geht nicht, zumindest nicht ohne einen gewissen Auf- und Abbauaufwand. Wir achten deswegen bei der Campingplatz-Auswahl immer darauf, dass Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar sind und Wanderwege in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes verlaufen.

Dazu kommt: Dachzelte sind in der Anschaffung deutlich teurer als normale Zelte. Man sollte sich also schon sicher sein, dass ein Dachzelt das Richtige für einen ist, bevor man das Geld dafür in die Hand nimmt. Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr Firmen, die Dachzelte verleihen. Man kann das Schlafen auf dem Autodach und das Arrangement für den Hund also auch erst einmal testen, bevor man sich selbst ein Dachzelt zulegt.

Unser Zelt: das qeedo Freedom light

Wir sind mit dem Freedom light der Firma qeedo unterwegs. Grund für die Entscheidung war, dass wir über die qeedo-Zelte nur Gutes gehört hatten und wir auf der Suche nach einem Dachzelt waren, dass leicht genug ist, um (in Ermangelung einer Garage) regelmäßig in den Keller getragen zu werden.

Das Freedom Light mit unter 40 Kilogramm passte da wunderbar. Wir können es zu zweit problemlos aufs Dach heben und die Treppe runter tragen. Wenn das Auto sehr weit von der Haustür entfernt steht, nutzen wir ein Rollbrett, um es zum Auto zu schieben. Mein Mann hat es auch schon einmal alleine die Treppe hochgezerrt und aufs Auto gebracht – das hätte ich sicher nicht geschafft, es scheint aber möglich zu sein. 😉

Was wir an dem Zelt mögen:

  • Dass es mit wenigen Handgriffen aufgebaut ist, ohne langes Tüfteln wie das ganze funktioniert.
  • Das Panoramadach: optional lässt sich der dunkelblaue Stoff des Zeltdachs per Reißverschluss entfernen. Dann hat das Zelt ein transparentes Dach. Somit: Mit Blick in die Sterne einschlafen, ohne Angst vor späterem Regen.
  • Dass es ringsum Fenster hat, die sich alle per Reißverschluss mit Fliegengittern in der ersten Schicht und dunkelblauem Stoff in der zweiten Schicht verdecken lassen. So hat man maximal viel Belüftung und Licht, wenn man es will. Kann aber auch im Dunkeln lange schlafen, ohne von der Sonne geweckt zu werden.
  • Die Schuhtaschen, Netztaschen und Haken, mit denen sich das Zelt wunderbar bewohnen lässt.
  • Die hochwertige Verarbeitung des Zelts und insbesondere der Nähte. Trotz der vielen Einsätze und des Hoch- und -Runterschleppens zeigt das Zelt keine Kratzer, Löchlein oder andere Gebrauchsspuren.

Nicht ganz glücklich war ich am Anfang mit der Matratze, die für meinen Geschmack doch etwas dünn war. Nach rund einem Jahr entschieden wir uns deshalb, das 3D Mesh nachzubestellen. Ich war zunächst skeptisch, ob etwas so dünnes einen so großen Unterschied machen kann. Seit wir die Matratze haben, gibt es aber am Schlafkomfort nichts mehr zu meckern. 🙂

Für schlechtes Wetter: die qeedo Quick Base

Für kurze Trips sind wir mit Dachzelt + Vorzelt unterwegs. Das „Freedom Tarp“ lässt sich mittels Kedersystem am Dachzelt befestigen und reicht wunderbar, um darunter zu zweit oder zu viert im Schatten zu sitzen.

Nachdem bei uns die Camping-Saison aber von Anfang März bis Ende Oktober läuft und man dann auch mal schlechtes Wetter und kalte Nächte hat, haben wir uns – nach längerem Überlegen wegen des Preis – vor einem Jahr die Quick Base von qeedo angeschafft. Der Pavillon ist mit ein paar Handgriffen auf- und abgebaut, lässt sich mittels Kedersystem am Dachzelt befestigen oder einzeln aufstellen.

Alle Seitenwände lassen sich einzeln herausnehmen und haben Fenster mit Fliegengittern. Der Pavillon hat einen festen Boden, auch der wird per Reißverschluss mit den Seitenteilen verbunden. Komplett geschlossen lässt es sich auch an kalten Tagen lange darin aushalten. Und durch den Boden läuft man auch bei Dauerregen nicht auf Matsch.

Super praktisch ist auch: Der Connector zum Dachzelt und der Pavillon sind durch einen Reißverschluss verbunden. Braucht man das Auto also doch mal, ist es schnell weggefahren ohne dass man dafür das ganze Lager abbauen muss.

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