Gelsenkirchen / Essen: vom Nordsternpark auf die Schurenbachhalde

Diese großartige Tour verbindet zwei Anziehungspunkte des Ruhrgebiets miteinander: den Nordsternpark in Gelsenkirchen-Heßler und die Schurenbachhalde in Essen-Altenessen. Unsere Wanderung, die abschnittsweise am Rhein-Herne-Kanal entlang führt, bietet unserem Hund Freiraum und Spielgefährten zum Toben. Und wir bekommen viel zu sehen, Natur und viel Industriekultur. Super abwechslungsreich!

Der Nordsternpark, so groß wie 130 Fußballfelder, liegt auf dem Gelände der ehemalige Zeche Nordstern. Emscher und Rhein-Herne-Kanal teilen ihn. Zur Bundesgartenschau verwandelte er sich in einen Landschaftspark mit Amphitheater, Kletterturm, Kinderspielplatz, Erlebnisbauernhof, Rosengarten, Blühstreifen, Café, etc. Obendrein findet sich hier eine eingezäunte, großzügige Freilauffläche für Hunde. Ausgangspunkt unserer Tour ist der Parkplatz an der Hundewiese, Eggemannstraße 28. Wir laufen vorbei an der Wiese, wo gerade mal nichts los ist, und halten uns links. Orientierungspunkte sind der Herkules, eine monumentale Männerfigur auf dem einstigen Förderturm der Zeche Nordstern, und die 36 m hohe Doppelbogenbrücke aus Stahl, das Wahrzeichen des Parks.

Vor der Brücke biegen wir links ab und folgen dem Fuß- und Radweg am Kanal entlang Richtung Kanalbrücke. Im Nordsternpark gilt kurze Leine für den Hund. Hier unten am Wasser, wo das offizielle Parkgelände aufhört, hält es jeder Hundebesitzer nach Gutdünken. Die meisten Vierbeiner laufen frei. Wir behelfen uns zunächst mit einem Kompromiss – Schleppleine – und leinen Amos dann auch ab, der direkt etliche Spielgefährten findet, mit denen er im Kanal planscht. Das Ufer bietet auf dieser Seite viele seichte Zugänge. Hier kann der Hund leicht hinein und hinaus. Keine Spundwände. Wir laufen vor bis zur Kanalbrücke und biegen hier links ab. Bald erreichen wir einen Knotenpunkt der Route Industriekultur mit Foodtruck am Fuß der Schurenbachhalde.

Die Halde, gut 50 Meter aufgehäufter Abraum aus den Steinkohlezechen der Umgebung, begrub einst den Schurenbach unter sich. Daher ihr Name. Eine Treppe und einige wenige Wege führen durch lichten Wald hinauf. Menschen zu Fuß und zu Pferd teilen sich einen Teil der Pfade. Für die Mountainbiker ist ein gesonderter Trail reserviert. So kommt sich keiner unangenehm in die Quere. Im Herbst kann man an den Haldenhängen ernten: Birnen und Esskastanien. Vorsicht bei unachtsamen Vierbeinern: das Stachelkleid der Kastanien kann zarten Hundepfoten sehr unangenehm werden. Wir laufen in weiten Windungen hinauf zum Haldengipfel – und finden uns bald schon auf Fuerteventura mitten im Ruhrgebiet wieder. Eine wunderbar weite, surreal anmutende Hochfläche, bedeckt von schwarzer Schlacke. Amos ist begeistert – und wir sind`s auch. Auch vom Panoramablick auf Industrie, Natur und viele Bekannte: all die Halden, die wir schon erklommen haben.

Auf dem Scheitelpunkt des Hochplateaus steht die „Bramme für das Ruhrgebiet“ von Richard Serra. Knapp 15 m hoch, fast ebenso viele Meter tief in die Erde gerammt und knapp 3° geneigt. Es sieht aus, als versinke das Stahlmonument im Erdboden. Unser Amos muss ein wenig auf Abstand bleiben, denn an der Bramme liegen Scherben. Sehr schade, aber drumherum bleibt allemal genug Platz zum Toben. Und am Rand des Plateaus, nahe der Treppe, liegt ein kleiner, klarer Regenwasser-See. Amos taucht ab. Wir fragen unterdessen das Internet, was denn eine Bramme ist. Antwort: ein Halbzeug aus gegossenem Stahl, Aluminium oder Kupfer, dessen Breite und Länge ein Mehrfaches seiner Dicke beträgt. Stimmt auch für die Bramme auf der Halde: keine 15 cm dick.

Nach einer ausgiebigen Runde auf der Hochebene laufen wir über die Treppe hinunter – für Hunde sind die Stufen gut zu meistern, alternativ können sie seitlich dran vorbeigehen. Wir legen noch eine Rast am Foodtruck ein (sehr, sehr nette Betreiber, entspannte Gäste, etliche mit Hund). Dann geht`s auf demselben Weg am Kanal entlang zurück.

check Sommer/Herbst
check Winter/Frühling
check Wasser an der Strecke
check Einkehr möglich
check ÖPNV möglich ( Anmerkungen: Bushaltestelle Nordsternpark, von dort durch den Park über die Doppelbogenbrücke zum Rhein-Herne-Kanal )
check kostenlose Parkplätze

error_outline Leinenpflicht im Nordsternpark

Höhepunkt unserer Tour: auf dem Gipfel der gut 50 m hohen Schurenbachhalde vor der monumentalen "Bramme für das Ruhrgebiet". Eine surreale Landschaft, die an Fuerteventura erinnert. Wunderbar zum Toben mit Hund und Panoramablick.

Ausgangspunkt unserer Tour: der Parkplatz direkt an der Hundewiese im Gelsenkirchener Nordsternpark, Egggemannstraße 28.

Großzügig: die eingezäunte Freilauffläche im Nordsternpark. Wir haben einen Moment erwischt, in dem hier nix los ist.

Auf der Doppelbogenbrücke, dem Wahrzeichen des Nordsternparks. Links davon das Amphitheater, das für Festivals genutzt wird. Daneben legt auch die Weiße Flotte an.