Traumurlaub mir Hund auf Usedom
Weiße Hundestrände, bewaldete Steilküsten, verträumte Winkel: Auf Usedom haben wir Traumurlaub mit Hund verbracht. Dabei wussten wir – von Kindheit an mit der Nordsee vertraut – zunächst nicht einmal, wo Usedom überhaupt liegt.
Durch Zufall waren wir mit Mini-Wohnwagen und unserer Hündin Hanni ins Stettiner Haff geraten. Schon das fanden wir traumhaft. Vom Stettiner Haff nach Usedom, die Insel, die zwischen Haff und der offenen Ostsee liegt, ist es nur ein Katzensprung.
Bereits die Anfahrt auf der Landbrücke über den Peenestrom hat uns fasziniert: schwarze Baumstämme, die sich aus dem Wasser recken, darauf Kormorane und andere Wasservögel, die unser Kommen mit lautem Kreischen begleiteten. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Es blieb nicht bei dieser Premiere. Auf Usedom haben wir zum ersten Mal eine historische Eisenbahnhubbrücke gesehen. Auf Usedom haben wir das erste Mal Bernstein gefunden. Und auf Usedom haben wir zum ersten Mal erlebt, dass auch dunkeläugige, lichtunempfindliche Menschen eine Sonnenbrille tragen müssen – weil der Sand so weiß ist, dass die Sonne über dem Strand unfassbar hell gleißt.
Unsere Ausflüge mit Hanni nach Usedom haben uns so begeistert, dass wir, die Nordsee-Fans, wenige Monate später zurückgekehrt sind, für zwei Wochen Workation mit unserem Amos auf Usedom hinter einer Düne an der Ostsee. Unsere Lieblingsorte, Strände und Wanderungen haben wir hier für euch zusammengestellt.
Usedom, Ostsee:
Lage, Landschaften und Besonderheiten
Usedom liegt im hohen Nordosten in der Pommerschen Bucht. Die Grenze zwischen Deutschland und Polen geht durch die Insel hindurch, der größere Teil gehört zu Deutschland, genauer: zum Landkreis Vorpommern-Greifswald, der kleinere Teil gehört zu Polen mit Swinemünde (Świnjouiśie), der größten Hafenstadt Usedoms. Die Europapromenade verbindet die beiden Nachbarn. Auf der Promenade, die schon heute mit 12 Kilometern die längste Promenade Europas ist (und noch verlängert werden soll), lässt sich einfach vom deutschen Bansin nach Swinemünde schlendern.
Usedom ist nach Rügen die zweitgrößte Ostseeinsel Deutschlands – und nach Rügen die zweitbeliebtestes Urlaubsinsel der Deutschen. Absolut nachvollziehbar, finden wir. Zunächst kann Usedom mit den meisten Sonnenstunden Deutschlands punkten. Dann mit einem wunderschönen Sandstrand. Bis zu 70 Meter breit, feinsandig, weiß bis ockerfarben und satte 42 Kilometer lang. Er erstreckt sich von Peenemünde im Nordwesten bis zum polnischen Swinemünde im Osten. Weite Teile des deutschen Sandstrands liegen an bewaldeten Steilküsten, über die man mit Hund wunderbar wandern kann. Und der größte Pluspunkt für uns: In der Badesaison sind echte Filetstücke dieses Traumstrands für Hunde und ihre Menschen vorgesehen. Außerhalb der Badesaison kann man hier stundenlang mit Hund am Meer entlanglaufen, ohne dass irgendjemand Anstoß nimmt.
Und in vielen Strandcafés und Restaurants auf der Insel haben wir uns mit Hund ebenfalls willkommen gefühlt.
Usedom haben wir als Insel der Vielfalt erlebt. Zum Beispiel beim Thema Wasser. Hier gibt`s Meerwasser, Süßwasser und Flusswasser. Im Norden die Ostsee, im Süden der breite Fluss Peenestrom, daneben das Stettiner Haff. Auf der Insel gluckern das Achterwasser, eine Lagune des Peenestroms, außerdem die Süßwasserseen Schmollensee, Gothensee und Wolgastsee.
Um die bewaldeten Seen und das Achterwasser kann man mit Hund sehr schön wandern – und abtauchen. So locken am Achterwasser kleine Sandbuchten, an denen man herrlich die Stunden vertrödeln kann, sogar in der Badesaison ungestört.
Im Hinterland liegen tiefe Wälder, aber auch Felder. Besonders gut gefallen hat es uns im Lieper Winkel, eine Halbinsel zwischen Peenestrom und Achterwasser, zu der die Dörfer Liepe, Grüssow, Krienke, Quiltiz, Reestow, Suckow, Warthe und Rankwitz mit eigenem Hafen gehören.
Über Jahrhunderte war der Lieper Winkel von der Welt abgeschnitten. Die Menschen erreichten den „Rest“ der Insel nur mit Booten. Bis heute scheinen die Zeiger der Uhr hier langsamer zu wandern als anderswo. Es gibt noch immer viele landwirtschaftlich genutzte Flächen und Bauernhöfe, viele davon reetgedeckt. Sogar die Bushäuschen tragen hier Reet-Mützen.
Der Lieper Winkel ist im Gegensatz zum Rest der Insel menschenleer. Auch in der Hauptsaison findet ihr immer noch ruhige Ecken. In der Nebensaison sowieso.
Deutlich lebhafter geht es in den bekannten Touristenzentren am Meer zu. In der Hauptsaison ziehen gerade die bekannten Kaiserbäder Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck mit ihrer Bäderarchitektur und den Seebrücken viele Besucher:innen an. Gleiches gilt für die Bernsteinbäder Koserow, Ückeritz, Loddin und Zempin, wo sich die Badegäste am scheinbar endlosen Strand tummeln. Hier gibt es zwar etliche Hotels, Pensionen und Campingplätze. Gewaltige Urlaubsbunker oder Campingplätze mit ewig langen Plastikzäunen und ähnliche Schaurigkeiten haben wir bislang mindestens auf deutscher Seite noch nirgendwo gesehen. Die Seebäder auf polnischer Seite und auch die polnische Hafenstadt Swinemünde stehen noch auf unserer bucket list.
Fischerkaten und Bäderpracht, Binnenseen und offenes Meer, tiefe, menschenleere Wälder und belebte Promenaden – was für ein Angebot. 😊 Usedom ist unseres Erachtens für alle Hundemenschen ideal, die Urlaubstage am Meer, Streifzüge durch Natur und Geschichte und die Abwechslung lieben. Und die außerhalb der Badesaison lange Strandspaziergänge unternehmen wollen.
Usedoms Strände bieten vielerorts flache Einstiege ins Wasser – ideal für Familien mit kleinen Kindern. Und super für Menschen mit Hund. Damit sich die einen mit den anderen vertragen, hat Usedom seine Strände aufgeteilt in Hundestrände und „Nichthundestrände“. In der Badesaison sind Hunde an den „Nichthundestränden“ verboten. Infotafeln an den Strandzugängen lassen in der Regel keinen Zweifel, wo der Hundestrand und wo der Nur-Menschen-Strand zu finden sind. Auf diesen Schildern stehen auch die lokalen Regeln, die vor Ort zu berücksichtigen sind.
Schöner Service: An allen Zugängen zu den Hundestränden finden sich Frischwasser und Hundestationen mit Kotbeuteln und Eimern für die Entsorgung.
Strandregeln für Hunde auf Usedom
Offizielle Badesaison
Die offizielle Badesaison auf Usedom ist lang – und wird von Gemeinde zu Gemeinde ein wenig anders ausgelegt. Unserer Erfahrung nach gilt sie in den allermeisten Strandbädern von 1. Mai bis 30. September, mancherorts wie beispielsweise am Touristenspot Karlshagen umfasst sie sogar die Wochen von 1. April bis 31. Oktober. An den bewachten Stränden mit Rettungsschwimmern und Strandkörben ist die Strandnutzung (mit und ohne Hund) gebührenpflichtig.
Leinenpflicht an Hundestränden
An den meisten Hundestränden gilt offiziell Leinenpflicht. Die wird aber mancherorts sehr locker ausgelegt – so locker, dass uns in Ückeritz, Loddin / Kölpinsee gar nicht aufgefallen ist, dass es eine entsprechende Vorschrift gibt. Wer sich rücksichtsvoll verhält und darauf achtet, dass der Hund anderen Zwei- und Vierbeinern nicht unangenehm auf die Pelle rückt oder hinüber zum Nichthundestrand wechselt, wird zumindest dort keine Probleme bekommen, wenn der Wauzi leinenlos planscht und spielt.
Außerhalb Badesaison
Außerhalb der Badesaison sind Hunde an allen Strandabschnitten entlang der Küste willkommen. Auch dann gilt an vielen Strandabschnitten offiziell Leinenpflicht. Doch auch in diesen Monaten zählt Rücksichtnahme oft mehr als starre Regeln. Im Winter auf Usedom waren wir mit unseren Amos vielerorts nur mit anderen Hundeleuten am Strand unterwegs, am frühen Morgen sowieso. Und wie alle anderen haben wir Amos freilaufen lassen. Dort wo das Besucheraufkommen hoch war – also an sonnigen Wochenenden in den berühmten Kaiserbädern und dort vor allem links und rechts der Seebrücken – haben wir Amos angeleint.
Hundestrände auf einen Blick
Immerhin mehr als ein Dutzend Hundestrände plus einen Naturstrand gibt es an der mehr als 40 Kilometer langen Küste. Hinzu kommt ein inoffizieller Hundestrand, der von der Touristeninfo Usedom als solcher bezeichnet wird.
Inoffizieller Hundestrand zwischen Peenemünde und Karlshagen
Laut Touristinfo Usedom ist der Abschnitt zwischen Karlshagen und Peenemünde im äußersten Westen der Insel der „urigste und längste inoffizielle Hundestrand“ auf Usedom. Auch die Nachbarsfamilie in unserer Ferienhaussiedlung schwärmte von diesem Hundestrand und seinen Freiheiten. Also sind wir hingefahren – und sind jetzt selbst Fans. 😊 Im Vergleich zu den typischen Badestränden ist der inoffizielle Hundestrand so etwas wie ein Abenteuerspielplatz für Vierbeiner. Herrlich wild. Hier mischen sich Sand und Salzwiesen mit der entsprechenden Vegetation. Zwischen Wald und Meer schiebt sich Schilfgras. Bei Ebbe säumen Wasserpflanzen und Algen die Wasserlinie wie eine grüne Borte. Für Zwei- und Vierbeiner gibt es sehr viel mehr zu entdecken als an den üblichen Badestränden. Was es nicht gibt: touristische Infrastruktur wie Strandkörbe und Kiosk.
Parkmöglichkeiten: Parkplatz Kienheide, etwa drei Minuten vom Zugang zum inoffiziellen Hundestrand entfernt.
Der inoffizielle Hundestrand grenzt an ein bedeutendes europäisches Vogelschutzgebiet, das vielen sehr seltenen Arten Zuflucht gewährt. Die Seggenrohrsänger gibt es sogar nur noch hier. Einen Besuch am Naturstrand lässt sich sehr schön mit einem Spaziergang zum Vogelschutzgebiet und Abstechern durch den Strandwald verbinden.
Hundestrände Loddin / Kölpinsee
Zu den schönsten Hundestränden auf Usedom gehören unserer Erfahrung nach die Hundestrände von Loddin / Kölpinsee. Sie liegen am Fuß der bewaldeten Steilküste nahe des Streckelsberg, der mit gut 60 Metern höchste Erhebung an der Küste von Usedom. Hochzusteigen lohnt sich!
Die Hundestrände von Loddin / Kölpinsee finden sich Richtung Koserow am Abgang 5F, Richtung Ückeritz zwischen den Abschnitten 5C und 5 D.
Hundestrände Ückeritz
Die beiden Hundestrände im Bernsteinbad Ückeritz sind bislang definitiv unsere liebsten Hundestrände. Auch in der Badesaison nicht überlaufen, der eine noch an der flachen Küste, der andere am Fuß der Steilküste, beide in unmittelbarer Waldnähe. Der erste am Fuß der Steilküste liegt ganz in der Nähe des Strandbadzentrums, rechts vom Treppenabgang, der andere liegt Richtung Bansin an der Straße zum Campingplatz.
Parkmöglichkeiten für alle, die von außerhalb anreisen zum Beispiel auf dem öffentlichen Parkplatz an der Rehaklinik. Abschnitte 4 A, 4 E, 4 M, 4 Z.
Hundestrand Karlshagen
Er befindet sich zwischen den Strandabschnitten 10 L und 10 K. Umgeben von viel Grün. Parkmöglichkeiten zum Beispiel auf dem Parkplatz an der Straße des Friedens.
Trassenheide, 3 Hundestrände (2 FKK & Hund)
Trassenheide bietet drei Hundestrände. Zwei davon kombinieren Hundestrand und FKK. Der eine findet sich in den Bereichen 9I1 bis 9I, der andere in den Bereichen 9C2 bis 9C. Der reine Hundestrand ohne FKK liegt in den Bereichen 9C4 bis 9C2. Hinzu kommt noch ein Reitstrand, der auch von Hunden genutzt werden darf. Er liegt zwischen den Strandabschnitten 9L-9I1:
Viele Parkmöglichkeiten wenige hundert Meter entfernt und schön mit einem kurzen Gassi-Gang durch Kiefernwälder zu verbinden.
Hundestrand Zinnowitz
Der Hundestrand liegt am Ortsrand des berühmten Seebads in Richtung Zempin, rund 2 km von der Seebrücke entfernt. Man erreicht ihn über den Abgang 8A. Der nächste Parkplatz liegt gut 400 m entfernt an der Dünenstraße.
Hundestrand Koserow
Dieser vergleichsweise wenig überlaufene Hundestrand liegt – das Land im Rücken – links von der Seebrücke am Strandabgang H1. Nächste Parkmöglichkeit ist der „Parkplatz an der Seebrücke“, rund 450 m vom Hundestrand entfernt.
Hundestrand Bansin
Das Seebad Bansin mit seinen schmucken Fassaden bietet nahe des FKK-Bereichs einen vergleichsweise langen Hundestrand unterhalb des Fortshaus Langenberg. Er liegt nördlich vom Hauptstrand in Richtung Steilküste in den Abschnitten 3 M bis 3 N, Abgang 3.
Hundestrand Heringsdorf
Der Hundestrand im schönen Seebad Heringsdorf liegt in Richtung Heringsdorf in der Nähe des Sackkanals. Er umfasst die Strandabschnitte 2X bis 3A.
Hundestrand Ahlbeck
Der Hundestrand des Seebads Ahlbeck mit der historischen Seebrücke liegt Richtung Polen und dem Grenzstrand zu Swinemünde, der ab 1E beginnt. Der Hundestrand grenzt an den FFK-Strand und umfasst die Abschnitte 1A1 bis 1A5
Für Ruhesuchende: Badebuchten am Achterwasser
Im Hinterland von Usedom liegt das Achterwasser, eine Lagune des Peenestroms. Zwischen Ückeritz und Zinnowitz trennt nur ein schmaler Sandstreifen das Achterwasser von der offenen Ostsee.
Wer in der Hauptsaison Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, findet am Achterwasser eine Reihe von versteckten, lauschigen Buchten im Schilfgürtel, im Süden am Rand des verträumten Lieper Winkels, im Norden auf der Halbinsel Gnitz.
Zu den bekannteren gehört die Bucht auf der Halbinsel Gnitz, die schon als Strand durchgeht. Auch wenn der Sand am Achterwasser nicht so feinkörnig ist wie der Sandstrand an der Küste, lohnt sich unseres Erachtens ein Besuch des Achterwassers. Der Badeausflug lässt sich wunderbar mit einer Hunderunde an oder sogar um die Lagune verbinden.
Eine Übersicht mit Lagebeschreibung der größeren Buchten findest du auf usedom.de
Auf Usedom gibt es mit Hund so viel zu entdecken. Natürlich gehört ein Bummel über die Promenaden der Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin dazu.
Mit ihrer Bäderarchitektur und den Seebrücken, wie man sie auch von Englands Südküste kennt, zogen sie schon die deutschen Kaiser und den Adel an. Ein Abstecher lohnt sich auch für Normalos, auch wenn es hier in der Hauptsaison oft sehr trubelig zugeht und die Parkplätze nahe der Promenade heiß umkämpft sind. An sonnigen Wintertagen, wenn der Rest der Insel fast in Tiefschlaf fällt, ist es in den Kaiserbädern dann angenehm lebendig.
Auch das Seebad Zinnowitz im Norden der Insel hat uns sehr gut gefallen. 1851 startete hier der Badebetrieb. Anstelle der zerfallenen historischen Seebrücke schiebt sich heute eine Holz-Stahl-Konstruktion mit Tauchgondel in die Ostsee. Dafür haben etliche Villen im Stil der Bäderarchitektur den Zeiten getrotzt.
Was uns ebenfalls begeistert hat: die Natur um Zinnowitz. Ein wunderschöner Strandwald und ebenso schöne (Hunde-)Strände im Osten Richtung Zempin, im Westen Richtung Trassenheide. Ein Bummel über die Promenade und durch die Altstadt von Zinnowitz lässt sich super mit einer Gassi-Runde durch den Wald und einem Strandspaziergang verbinden.
Auch im Hinterland von Usedom stehen etliche Besuchermagnete. Dazu zählt das Wasserschloss Mellenthin aus dem 16. Jahrhundert. Wir kommen mit Hund sehr gerne hierher, schon deswegen, weil die Waffeln hier so wunderbar schmecken (findet auch unser Amos 😊). Im Biergarten im Innenhof des liebevoll sanierten Schlosses bleibt die Atmosphäre auch bei voller Besetzung angenehm entspannt. Der Service ist freundlich und Hunde sind willkommen. Wer mag, kann sich in der hauseigenen Rösterei, Brennerei und Brauerei mit Kaffee, Schnaps und Bier eindecken. Rund um das Schloss gibt es noch einige alte Höfe, die Bio-Produkte wie bspw. Lein- und Hanföle aus eigener Produktion verkaufen. Und auf den Schornsteinen nisten Störche. Wunderschön.
Es lohnt sich, den Besuch im Schloss mit einer kleinen Hunde-Runde um das Schloss zu verbinden.
Tausende Eisenbahnfreunde pilgern jährlich zur historischen Eisenbahnhubbrücke Karnin. Sie wurde 1933 als Teil der Strecke Berlin-Swinemünde erbaut. Vom einstigen Wunder der Technik steht zwar heute nur noch der Hubteil, aber schon der ist imposant. Der Besuch der Brücke lässt sich schön mit einer kleinen Gassi-Runde verbinden. Oder mit einer längeren Wanderung am nahen Anklamer Stadtbruch. Der größte Moorwald Deutschlands bietet seltenen Pflanzen und Tieren, vor allem Vögeln, einen Lebensraum. Absolut sehenswert.
Eines unserer liebsten Ziele auf Usedom hat seine Pforten bis auf weiteres leider geschlossen: der Stolper Hof im Herzen des Hinterlands. Im Schatten uralter Kastanien konnte man hier herrlich Kaffee trinken und den Schweinen, Kühen, Ziegen und mehr zuschauen.
Nach harten Corona-Jahren und einem Todesfall im engsten Familienkreis sucht Besitzerin Berit nun nach Menschen, die den liebevoll sanierten, historischen Bauernhof mit seinen vielen Tieren übernehmen und gemeinnützig weiter betreiben. Wir drücken die Daumen.
In einigen klassischen Zielen für Familien auf Usedom sind auch Hunde herzlich willkommen. Dazu zählen u.a.:
- Freizeitpark „Karls Erlebnisdorf“ in Koserow. Hunde bitte an die Leine.
- Tropenzoo Bansin. In den „kleinsten Zoo Deutschlands“, der unter anderem Affen, Papageien und Schildkröten beherbergt, sind angeleinte Hunde sogar ausdrücklich eingeladen. Eintritt frei.
Dagegen ist der Eintritt in einigen Familien-Zielen mit Hund nicht gestattet. Das Betretungsverbot für Hunde gilt u.a. für die Schmetterlingsfarm Trassenheide. Für unsere Wauzis sicher sogar besser so, denn in der Farm herrschen subtropische Temperaturen.
Ebenfalls nicht erlaubt sind Hunde im „Die Welt steht Kopf“ Trassenheide (das erste Haus in Deutschland, das auf dem Kopf steht) und im Botanischen Garten Mellenthin.
Unsere Toptouren mit Hund auf Usedom
Wir selbst sind mit unseren Hunden am liebsten draußen unterwegs. Wir sind auch nicht die Typen, die den ganzen Tag am Strand verbringen möchten. Gerne ein paar Stunden, aber dann kribbelt`s und wir wollen weiter.
Usedom ist ideal für uns, weil wir hier Strandbesuche und ein wenig Kulturprogramm mit ausgedehnten Wanderungen durch die abwechslungsreiche Natur verbinden können.
Teile der Landschaft, die wir auf unseren Wanderungen durchstreift haben, stehen unter Naturschutz. Doch mit einer Schleppleine kommt man in diesen Gebieten unserer Erfahrung nach überall gut klar.
Zu unseren schönsten Wanderungen auf Usedom gehört die Tour durch den Wald auf der Steilküste von Ückeritz nach Koserow. Hier haben wir immer wieder den Weitblick auf das Wasser genossen – und zwischendurch Abstecher zu den Hundestränden der Bernsteinbäder gemacht.
Ebenfalls wunderschön: die Wanderung durch den Lieper Winkel ab Warthe. Es geht vorbei an Fischerkaten und Feldern, die sich im Frühsommer mit Klatschmohn und vielen Wildblumen von knallrot bis tiefes Lila schmücken. Badepausen am Achterwasser inklusive. Wer mag, kann die ganze Lagune umrunden.
Viel Natur und dann auch noch Kultur bietet die Wanderung von Kaiserbad zu Kaiserbad. Wir wandern von Heringsdorf nach Ahlbeck durch den Wald, vorbei am Wolgastsee und über den Aussichtshügel Zirowberg. Auf weitgehend naturbelassenen sandweichen Waldpfaden geht es durch stille Wälder, vorbei an Seen, Weiden und Auenlandschaften. Zurück über den Strand (außerhalb der Badesaison, sonst über die Promenade) mit Besuchen auf den Seebrücken von Ahlbeck und Heringsdorf.
Würde man unseren Amos fragen, welche Tour zu seinen Lieblingswanderungen auf Usedom zählt, er würde sicher die Wanderung von Kamminke über den Golm, um den Wolgastsee und das Zerninmoor nennen. Denn auf dieser Wanderung, die streckenweise an der deutsch-polnischen Grenze entlangläuft, hat der superfreundliche Grenzbeamte unserem Amos einfach so sein Mittagessen geschenkt: 2 Bockwürste. 😊 Ebenfalls toll für unseren Amos: die Planschpausen im Wolgastsee und das Bad im kniehohen Laubteppich auf dem Golm, dem mit 69 Metern tatsächlich höchste Berg Usedoms.
Diese Wanderung hat nicht nur unserem Hund, sondern auch uns sehr gut gefallen – und uns zum Nachdenken gebracht. Denn die Tour führt auch zurück in die Geschichte, beispielsweise zur Kriegsgräberstätte von Kamminke. Hier liegen Soldaten, Zwangsarbeiter, Einheimische und Flüchtlinge. Durch Zufall sind wir mit Zeitzeugen des II. Weltkriegs ins Gespräch gekommen. Sehr berührend.
Wer bereit ist, auch ein klein wenig weiterzufahren, dem legen wir das Stettiner Haff ans Herz. Eine Region, die uns wie vom anderen Stern erschien. Einfach großartig zum Runterkommen.
Unterkünfte mit Hund auf Usedom
Usedom bietet eine große Auswahl an Campingplätzen, Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und -Wohnungen, in denen Hunde willkommen sind. Die vielleicht exklusivsten Ferienhäuser haben wir im Lieper Winkel gesehen. Liebevoll renovierte, reetgedeckte Schätzchen genauso wie Neubauten.
Unser Ferienhaus-Favorit
Für uns die erste Wahl auf Usedom ist die sehr hundefreundliche Feriensiedlung „Hinter der Düne“. Sie hält, was der Name verspricht. Wir haben in einem Holzhaus zwischen Wald und Meer gewohnt, keine 200 Meter vom Hundestrand Ückeritz (Richtung Bansin) entfernt.
Im Sommer gibt es mehrere Hundestrände fußläufig zur Auswahl. Im Winter spielt`s keine Rolle. Dann kann man hier stundenlang am Meer entlanglaufen und am für uns schönsten Küstenabschnitt der Insel den großartigen Strand und die Steilküste genießen. Hier sind dann fast nur Hundeleute unterwegs, die Vierbeiner laufen frei und keinen stört`s. Für uns und unseren Amos ein Traum.
In unserem Holzhaus haben wir uns superwohl gefühlt. Sehr viel Platz und ein großer Tisch, an dem man auch prima arbeiten kann. Für Workation sehr zu empfehlen.
Camping auf Usedom
Usedom ist ein Paradies für Camper. Einen besonders schönen und hundefreundlichen Platz haben wir in Trassenheide im Norden der Insel entdeckt: „Campingplatz Ostseeblick“. Er liegt im Kiefernwald, keine 200 Meter von der Ostsee entfernt und nah an den Hundestränden von Trassenheide. Ein toller Ausgangspunkt für lange Wanderungen durch den Küstenwald. Unschlagbarer Pluspunkt: Neuerdings ist der Platz ganzjährig geöffnet, Wintercamping möglich – auf Usedom nicht selbstverständlich.
Was uns sehr gut gefallen hat: die weitgehend naturbelassenen Stellplätze, die sich in die Hügel und Senken des Waldes fügen. Dazu sehr gepflegte, moderne Sanitäranlagen. Und: Der Betrieb ist Ecocamping-zertifiziert. Für uns ein Top-Gesamtpaket für Urlaub mit Hund.
Beste Reisezeit
Für uns sind die kalten Monate außerhalb der Badesaison die schönsten hier, im Frühling genauso wie im Spätherbst und Winter. Die Sonneninsel hat uns dann trotzdem (noch) mit Sonne verwöhnt. Und unser Hund darf jeden Strand betreten. Je nachdem, wo und um welche Uhrzeit ist die Leinenpflicht am Strand dann für niemanden ein Thema.
Doch auch in der Badesaison kann man Usedom mit Hund genießen. Im Lieper Winkel gibt es immer noch ruhige Ecken und Buchten. Und auch die Hundestränden von Ückeritz, Peenemünde, Loddin / Kölpinsee, obwohl wunderschön, sind nicht überlaufen. Auf Wanderungen im Hinterland trifft man rund ums Jahr kaum andere Menschen.
Tipp für den Sommer
Hundepool
Alle unsere Hunde haben es geliebt, im Sommer im Wasser zu stehen. Wir haben uns deshalb einen Hundepool angeschafft. Dieser hier ist leicht zu reinigen, stabil und der Untergrund nicht glitschig. Und er lässt sich leicht zusammenfalten und verstauen, wenn`s wieder kalt wird. Kosten: rund 25 Euro.
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