Lago Maggiore: Rundwanderung auf den Monte Giove über Cavaglio, Alpe Rombiago, Alpi Monti Marcalone
Wer auf den Monte Giove (1.294 m), den Hauberg von Cannobio, wandern will, startet meist im Weiler Sant Agata. Noch abenteuerlicher und noch etwas einsamer ist die Wanderung auf die Aussichtskanzel vom Weiler Cavaglio. Auf schmalen Pfaden führt uns der Weg durch das wild-verwunschene Valle Cannobina stramm bergan. Wir laufen über Brücken (Trink- und Planschoption für den Wauzi), vorbei an verfallenen Gehöften und mannshohen Steinmauern, durch mal dichte, mal lichte Wälder. Die auch landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung wartet mit vielen schönen Zwischenzielen auf: z.B. der schöne Picknickplatz an der Alpe Mit. Biessen, der Bauernhof Alpe Rombiago mit seiner Vielzahl von Eseln, Maultieren & Co., der Bio-Bauernhof Monti Marcalone, auf dem man wunderbar einkehren kann, und schließlich der tatsächliche und im übertragenen Sinne Höhepunkt der Tour, das Gipfelkreuz auf der breiten Kuppe des Monte Giove. Ein grandioser Aussichtspunkt. Weit fliegt der Blick über den ganzen Lago Maggiore und hinein ins Valle Cannobina. Unser Amos, der Weitblick liebt, wäre am liebsten ewig hier geblieben. 🐶👀
Unter Füßen und Pfoten: Fast ausschließlich schmale, mal mehr, mal weniger steinig-ausgewaschene Bergsteige. Mehr Schatten als Sonne, deshalb auch an einem warmen Tag machbar. Die Bächlein unterwegs könnten für den Hund zum Auftanken nicht reichen. Für Menschen und Tiere ausreichend Wasser mitnehmen. Wir haben unterwegs richtig viel getrunken.
Die Tour stellt technisch keine besonderen Anforderungen an Menschen und Hunde. Konditionell ist sie jedoch nicht ohne. Zwei- und Vierbeiner sollten fit und trittsicher sein, kleinere Hunde auch sprungstark, denn beim Auf- und Abstieg müssen abschnittsweise Stufen überwunden werden. Festes Schuhwerk zwingend. Stöcke könnten beim steilen Abstieg helfen, zumal die manchmal felsigen Passagen nach starken Regenfällen rutschig sein können. Bei Schnee ist die Tour nicht zu empfehlen.
Der Weg ist mit dem Zeichen rot-weiß (manchmal auch rot, gelb, rot) an Baumstämmen und auf Steinen zu unseren Füßen markiert. Es gibt nicht viele Wegweiser. Oft gibt es aber auch keine alternativen Wege, so dass sie die Orientierung im Großen und Ganzen nicht schwer ist, wenn man hinschaut.
Ausgangspunkt unserer Runde ist der Parkplatz am Ortseingang von Cavaglio. Wir gehen wenige Schritte bergauf, laufen rechts ab ein paar Treppen hinauf und weiter vorbei an Rathaus und Kirche. Hinter dem Kirchturm passieren wir einen Torbogen im Haus. Wenige Schritte später sehen wir an einer Hauswand unseren Wegweiser: Biessen und Rombiago. Das sind bis auf weiteres unsere Ziele. Unser Wanderweg führt uns aus dem Ort hinaus, zwischen Ginstern und Farnen. In sanftem Auf und Ab durch wilden Wald erreichen wir schließlich die Brücke über den Rio Cavaglio. Dahinter ist neben Rombiago und Biessen nun auch der Monte Giove ausgeschildert. Wir halten uns rechts und stramm bergauf. Der rot-weiß markierte Wanderpfad führt uns an der Bergflanke entlang. Es geht über einen Treppenabsatz. Der Weg zieht nach rechts und bergauf, der Pfad ist stellenweise sehr schmal. Hier muss man die Augen offenhalten, um die Markierung nicht zu übersehen. Wir passieren einen Stall mit eingesunkenen Steinmauern. Unser Weg führt hinter dem Stall weiter bergauf auf schmalem Pfad. Zwischendurch öffnet sich der Wald und gibt schöne Blicke auf die bewaldeten Berge gegenüber frei. Unser Pfad stößt schließlich auf eine weitere Holzbrücke über den Rio Cavaglio. Amos nutzt die Chance für ein Bad. Hinter der Brücke führt der Weg nach rechts. Auf breitem, ausgewaschenem Steig geht es sehr steil nach oben. Wir passieren die eingesunkenen Mauern der Alpe Monti Cruscina. Immer weiter geht es steil bergauf. Schließlich erreichen wir offenes Gelände: die Alpe Mit. Biessen. Ein wunderschöner Platz. Auf der sattgrünen Wiese, von Ginster gelb getupft, stehen eine Handvoll kleiner Steinhäuser, die alle noch ein Dach tragen. Zwei der Häuschen machen den Eindruck, als würden sie noch genutzt. Auf der Bank mit dem Steintisch legen wir eine Rast ein.
Weiter geht`s. Ein schmaler Trampelpfad führt hinter den Häusern stramm bergauf. Wir erreichen einen Schilderbaum. Rechts geht es nach San Luca und Sant Agata. Auf diesem Weg werden wir zurückkommen. Wir folgen dem Wegweiser nach links nach Rombiago und Monte Giove. Immer weiter steigen wir bergauf auf schmalem Pfad vorbei an eingesunkenen Häusern und Steinmauern. Umgestürzte Bäume liegen zwischen den Ruinen. Der Weg zieht nach links und wird breiter. Stellenweise stehen Reste von Geländern am Weg. Auf nun wieder schmalem Pfad marschieren wir die letzten Höhenmeter zur Alpe Rombiago hinauf. Die Landschaft ändert sich. Fichten, Buchen und Co. weichen. Jetzt dominieren Birken. Zwischen den Farnen leuchten Ginster und Fingerhut. Wir betreten Weideland. Amos kommt an die Leine. Wir folgen dem Wegweiser „Alpe Rombiago“ und erreichen den Bauernhof. Jetzt sehen wir auch, wer hier weidet: Esel, Maulsel und Mulis in allen Sorten. Was für ein Anblick. 😊 Unter den Blicken großer Augen halten wir uns rechts und wandern auf dem befestigten Wirtschaftsweg sanft bergauf. Hinter Tisch und Bank aus Stein erreichen wir eine Kuppe mit einer Wegkreuzung. Wir folgen dem Wegweiser rechts ab Richtung Monte Giove. Die letzten Meter zum Gipfel stehen an. Wenige Schritte später zweigt ein schmaler, beschilderter Steig vom Wirtschaftsweg ab. Er bringt uns hinauf auf die weite baumlose Kuppe mit dem Gipfelkreuz am Rand des steil abfallenden Bergs. Geschafft. Die Mühe hat sich gelohnt. Der Ausblick über den Lago Maggiore, Cannobio zu unseren Füßen und – zur anderen Seite – tief hinein ins Valle Cannobina ist absolut atemberaubend.
Weil sich immer mehr Gewitterwolken über uns zusammenballen, bleiben wir nicht so lange, wie man es hier aushalten könnte. Zunächst folgen wir dem Steig bergab, den wir auch hinaufgekommen sind. An der Weggabelung auf der Kuppe folgen wir dem Wegweiser rechts ab Richtung Marcalone und Sant Agatha. Auf einem Rhododentren-gesäumten Maultierpafd mit Blick auf den Lago steigen wir bergab. Über einen schmalen Waldpfad erreichen wir einen breiten, befestigten Wirtschaftsweg. Dieser bringt uns auf ein geteertes Sträßchen bergab. Wir sehen die Dächer der Alpi Monti Marcalone. Hier biegen wir rechts von der Straße ab. Über den befestigten Zugweg passieren wir die ersten, liebevoll in Schuss gehaltenen Häuschen der Alpe, die an Feriengäste vermietet wird. Rechts von uns öffnet sich eine Terrasse mit Bänken und Tischen unter Bäumen mit wunderbarem Blick auf den See. Der Gastgarten der Alpi. Eine sanfte Hündin begrüßt uns hier, bleibt aber gelassen und auf Abstand, nachdem unser Amos deutlich zeigt, dass ihm nicht nach Flirten ist. Unter dem vorspringenden Dach der Alpe finden wir Schutz vor dem jetzt trommelnden Regen. Der verdirbt uns nicht den Genuss am Salat aus eigenem Anbau und dem Teller mit superleckeren Ziegenkäse-Variationen.
Wir verlassen die Alm mit dem festen Vorsatz, wieder zu kommen, auf einem schönen Wiesenpfad bergab Richtung San Luca und Sant Agata. Der Pfad taucht bald wieder in den Wald ein, führt wenige Meter über eine Teerstraße und zweigt wieder von ihr ab in den Wald. Vorbei an teils mannshohen Mauern erreichen wir schließlich eine Weggabelung. Links ab würde es zur kleinen Kapelle von San Luca und weiter nach Santa Agata gehen. Wir biegen rechts ab Richtung Biessen. Nach einer guten halben Stunde auf dem Steig durch den Wald erreichen wir die Weggabelung, die wir schon vom Hinweg kennen. Wir halten uns links und bergab und erreichen wieder die Alpe Mit. Biessen. Ab hier Rückweg wie Hinweg.
- Sommer/Herbst
- Winter/Frühling
- Wasser an der Strecke
- Einkehr möglich
- kostenlose Parkplätze
Der Höhepunkt unserer Tour: Blick vom Gipfelkreuz auf dem Monte Giove über den Lago Maggiore.
Ausgangspunkt unserer Tour: das Örtchen Cavaglio nahe Cannobino. Vorbei an Rathaus und Kirche gehen wir durch diesen Torbogen.
Vor den Treppen geht es jetzt rechts ab.
Wir folgen den Wegweisern Richtung Rombiago und Biessen.
Hinter der ersten Brücke über den Rio Cavaglio geht es rechts bergauf.
Hinter dem ersten eingesunkenen Stall - einer von vielen auf unserem Weg - geht es stramm bergauf.
An der nächsten, schon recht altersschwachen Brücke über den Rio Cavaglio.
Amos nutzt die hochwillkomene Gelegenheit für ein Schlammbad.
An den verfallenen Gebäuden der der Alpe Monti Cruscina.
Die Alpe Mit. Biessen, ein wunderbarer Platz für eine Rast. Und die haben wir jetzt auch ziemlich nötig.
Hinter der Alpe Mit. Biessen führt der Pfad stramm und geradeaus den Berg hinauf.
Die letzten Meter bergauf zur Alpe Rombiago.
Die Bewohner der Alpe Rombiago. Wir haben noch nie so viele und so unterschiedliche Esel und Verwandte gesehen.
Auf dem Monte Giove, Cannobio und der Gardasee zu unseren Füßen. Wunderschön.
Am Pass der Alpe Rombiago. Hier folgen wir dem Wegweiser bergab Richtung Marcalone und Sant Agatha.
Abstieg nach Marcalone mit Blick auf den See.
Die bewirtschaftete Alpe Marcalone thront auf einer Terrasse über dem Lago.
Unsere Empfangdsame: eine sehr, sehr sanfte und gelassene Hündin.
Absolut köstlich: unsere Brotzeit, alles aus eigenem Anbau bzw. eigener Herstellung, auch der Apfelsaft.
Abstieg Richtung San Luca und Sant Agata.
Diese Kreuzung kennen wir schon vom Hinweg. Hier laufen wir links und bergab nach Biessen und weiter zu unserem Startpunkt Cavaglio.
Wie hat dir die Wanderung gefallen?
Wir freuen uns sehr, wenn du deine Erfahrungen und Tipps mit anderen gassi-guide-User teilst!