Alabasterküste, Normandie: Rundwanderung Petites Dalles und Grandes Dalles

Die Alabasterküste der Normandie hat viele Gesichter. Auf den Rücken der Falaises des Petites Dalles und des Grandes Dalles zeigt sie uns eine stille und besonders kontrastreiche Seite. Eingebettet in die grünen und landwirtschaftlich genutzten Höhenzüge zwischen den bekannteren Seebädern Étretat und Fécamp liegen Les Grandes Dalles und Les Petites Dalles. An den kleinen Buchten mit der langen Tradition als Seebäder ragen die weißen Kreidefelsen senkrecht aus dem Meer, unterbrochen von kleinen Tälern – sogenannten valleuses – die den Zugang zum Wasser ermöglichen. In den feuchten, schattigen valleuses gedeihen Farne, Mädesüß und Seggen, während auf den Höhen Magerrasen mit wilden Möhre, Thymian und Flockenblumen blühen. Unser Rundtour mit Hund führt uns mal im sanften, mal anstrengenderen Auf und Ab über die Höhenzüge und durch die Seebäder. Wir folgen streckenweise dem Zöllnerpfad – und wandern auf den Spuren von Adelige, Künstler*innen und Intellektuellen. Besonders berühmt: Kaiserin Elisabeth von Österreich – Sissi – die 1875 ihren Sommerurlaub im nahegelegenen Schloss von Sassetot-le-Mauconduit verbrachte. Sie liebte die Ruhe, die Seeluft und die dramatische Schönheit der Steilküste. Auch impressionistische Maler wie Claude Monet und Berthe Morisot fanden hier Inspiration. 🐝🌾🌊🐶🥾

Unsere Rundwanderung ist durchgehend gut ausgeschildert: Wir folgen dem blauen Punkt. Überwiegend wandern wir auf weichen Wiesenpfaden und Waldwegen. Ideal. 🐾 Kurze Abschnitte auf befestigten Forstwegen und ruhigen Teerstraßen. Unterwegs mehr Sonne als Schatten. 🌞An sehr warmen Tagen besser früh starten und ausreichend Wasser für Mensch und Hund mitzunehmen.

🐕‍🦺Offiziell gilt auf Teilen der Strecke Leinenpflicht. Doch außerhalb der Hochsaison (insbesondere außerhalb der französischen Sommerferien), wenn man hier oft allein unterwegs ist, tut’s eine Schleppleine. Bleibt der Wauzi brav bei seinen Leuten und abrufbar, geht’s auch ohne. An den kleinen Badebuchten von Les Petites Dalles und Les Grandes Dalles sind Hunde leider ganzjährig nicht erlaubt.

🗺️Unsere Rundwanderung über die Falaises des Petites Dalles und Grandes Dalles startet in Sassetot-le-Mauconduit, einem Dorf zwischen Küstenwald und Feldern. Wir parken auf dem ausgeschilderten Parkplatz am Ortseingang, vor der großen Wiese, an deren Ende das elegante Schloss zu sehen ist – jener Ort, an dem Kaiserin Sissi 1875 zur Sommerfrische logierte. Gleich neben dem Parkplatz finden wir eine Infotafel mit dem Wanderweg. Wir folgen dem blauen Punkt, unserem heutigen Wegweiser.

Wir halten uns rechts, der GR21 ist ebenfalls ausgeschildert. Bald schon wandern wir zwischen der alten Mauer eines Gutshofs und Feldern entlang, dann tauchen wir in ein stilles Waldstück ein. Der Weg führt bergab auf einem schmalen Pfad. Der Wald lichtet sich, der nun sehr schmale Pfad bringt uns zwischen Wald und einer Kuhweide hindurch.

Am Ende der Weide stoßen wir auf ein Teersträßchen. Wir biegen links ab und folgen der kleinen Straße durch offene Felder, auf denen je nach Jahreszeit Flachs in zartem Blau oder Gemüse in ordentlichen Reihen wächst. Dann erreichen wir Les Petites Dalles, ein kleiner Badeort mit traditionellen Ferienvillen im anglo-normannischen Stil. Kurz vor dem Strand zweigt linkerhand die Straße Sente des Douaniers ab – der alte Zöllnerpfad.

Der Pfad zieht steil an – erst Straße, dann Wanderweg. Wir folgen der Markierung (blauer Punkt) rechts an einer Pferdekoppel vorbei. Die Aussicht auf Meer und Steilküste ist normalerweise atemberaubend – doch bei uns schiebt sich binnen Minuten Seenebel vom Atlantik heran. Plötzlich ist alles in milchiges Weiß getaucht. Geheimnisvoll und trotzdem schön.

Wir erreichen die grüne Hochebene. Zwischen Weiden und Feldern geht es nun meist eben dahin – eigentlich mit Panorama über das Meer, aber heute müssen wir es uns denken. Wir laufen auf dem Höhenrücken weiter Richtung Les Grandes Dalles.

Der Weg führt bergab, wir kreuzen die Rue des Pequeux im Talgrund des kleinen Badeorts Les Grandes Dalles. Bald steigen wir wieder an, diesmal über einen befestigten Weg, der schnell wieder in einen Pfad übergeht. Auf der Hochebene angekommen, geht es weiter über Wiesen, an einem Campingplatz vorbei. Ein Abstecher führt uns zu einem Aussichtspunkt – heute leider vom Nebel verschluckt.

Wir folgen dem Weg weiter, ein Holzgeländer zeigt den Rand der Steilküste an. Ein paar Schritte noch durch die Wiesen, dann erreichen wir die ersten Häuser von Saint-Pierre-en-Port. Durch die Rue de la Plage spazieren wir vorbei an der Kirche und queren an einem kleinen Bar-Tabac-Laden die Hauptstraße.

Wir biegen links ab in die Rue du Clos, dann rechts in die Rue de Harmonie. Vor dem Wasserturm halten wir uns rechts. Der Teerweg führt uns an den letzten Häusern des Ortes vorbei und geht in einen Feldweg über. Nun wird’s wieder richtig ländlich: Zwischen Feldern folgen wir der Markierung links ab, dann geht es leicht bergab in ein kleines Waldstück.

Bald erreichen wir wieder offenes Gelände. Der Forstweg führt uns zur Kurve, hier biegen wir geradeaus ab auf einen beschilderten Waldpfad. Schließlich stoßen wir auf die Rue de la Mare in Sassetot-le-Mauconduit. Über die Rue André Fiquet und Rue des Écoles kehren wir zum Parkplatz zurück

check Sommer/Herbst
check Winter/Frühling
check Einkehr möglich
check kostenlose Parkplätze

error_outline (Überwiegend) Leinenpflicht

In der Badebucht von Les Petites Dalles

Wenige Schritte hinter unserem Parkplatz erheben sich die Mauern eines alten Gutshofs, davor die Beschilderung des Fernwanderwegs GR 21, der Zöllnerpfad. Wir halten uns rechts.