Urlaub mit Hund an der Ostsee
Die Küste der deutschen Ostsee umfasst 964 Kilometer. Sie ist damit fast 350 Kilometer länger als die Nordseeküste. Auch hier gibt es Ebbe und Flut, doch da die Ostsee ringsum beinahe durchgängig von Land umschlossen ist, wirst du das kaum bemerken. Das Meer ist immer da. Watt und Marschwiesen findest du hier nicht, dafür mehr Sandstrände.
Wir haben euch hier wichtige Infos und Regeln sowie eine Auswahl unserer ganz persönlichen Lieblingsziele für Urlaub mit Hund an der deutschen Küste zusammengestellt. Wenn du nach Zielen außerhalb Deutschlands suchst, findest du hier unsere Favoriten am Meer in Europa.
Stettiner Haff: noch ein Geheimtipp
Im äußersten Nordosten Deutschlands, an der Grenze zu Polen, liegt das Stettiner Haff. Ein Märchenland mit schilfbestandenen Ufern, wenigen, dafür feinsandigen Stränden, kleinen Fischerkaten und traditionsreichen Seebädern wie Ueckermünde und Mönkebude. Außerdem: Seeadler, die du sonst fast nirgendwo siehst, und unglaubliche Sonnenauf- und -untergänge, die das Haff in alle Schattierungen zwischen Lila, Rot und Rosa tauchen. Während des Vogelzugs machen hier abertausende Kraniche Rast.
Das Haff ist streng genommen eine Lagune. Mit direktem Zugang zur Ostsee, aber ohne Ebbe, Flut und nennenswerten Salzgehalt. In der Sommersaison gibt es ausgewiesene Hundestrände auch an bevorzugten Strandabschnitten, zum Beispiel den Hundestrand von Ueckermünde. Außerdem malerische Naturstrände, zu denen oft schöne Spaziergänge durch den Wald führen, etwa zum Hundestrand von Altwarp Siedlung.
Das Hinterland ist fast menschenleer und wie geschaffen für ausgedehnte Touren. Hier ist alles eben und mit feinsandigen Böden, perfekt für Hundepfoten. Das Bild prägen Heide- und Moorlandschaften, ausgedehnte Waldstücke, dazwischen kleine Dörfer mit Fachwerkkirchen und Kopfsteinpflaster. Besonders malerisch: Ried mit seinen liebevoll renovierten Häusern, Cafés und Restaurants in historischen Mauern plus eigenem Bootssteg.
Unsere Lieblingsunterkunft im Stettiner Haff ist der Campingpark Ueckermünde-Bellin. Aber auch Nichtcamper mit Hund finden beispielsweise in Ried freundliche Pensionen und kleine Hotels, außerdem stilvoll renovierte Ferienhäuser in historischen Mauern und sogar zweit nagelneue Hausboote (Anbieter: Traumhaff).
Fazit: Großartig für Romantiker, die Ruhe suchen. Und solche Zwei- und Vierbeiner, die lange Strandspaziergänge (sehr lange Strände gibt es hier nicht) gerne gegen Streifzüge durch stille Wälder, Vogelreichtum und Badepausen an kleinen Naturstränden tauschen. Mehr Infos findest du hier:
Usedom: Steilküsten und lange Strände
Usedom gleicht landschaftlich dem Stettiner Haff. Auch auf der Sonneninsel der Ostsee gibt es tiefe Wälder und malerische Ecken mit schilfbestandenen Binnengewässern, reetgedeckten Katen und Landwirtschaft. Diese Idylle findest du im Lieper Winkel. Was es hier aber außerdem gibt: Steilküsten mit großartigem Weitblick und vergleichsweise lange Hundestrände. Unsere Lieblingswanderung von Ückeritz und Koserow verbindet beides. Im Gegensatz zum Stettiner Haff geht es auf Usedom in den Sommerferien lebhaft zu. Die Seebrücke von Heringsdorf und das Seebad Ahlbeck ziehen Touristen magnetisch an. Viele von ihnen reisen mit Vierbeinern an. Dementsprechend groß ist die Auswahl an Hotels, Pensionen, Ferienhäusern, Campingplätzen und Gastronomie-Angeboten, die wirklich hundefreundlich sind.
Fazit: Mit viel Natur und zahlreichen langen Hundestränden in Bestlage ist Usedom eine tolle Alternative zum bekannteren Rügen. Mehr dazu hier:
Eckernförde und Schlei: Fjorde, Förde, Hafenstädte
Im höchsten Norden, zwischen Kiel und Flensburg, erwarten euch Hunde- und Naturstrände, Wälder, Moore, Steilküsten mit Weitblick über schier endlose Felder und die Ostsee. Noch mehr Wasser gibt’s im Hinterland: viele Binnenseen und die Schlei. Der Ostseefjord schiebt sich gut 42 Kilometer tief ins Land hinein, ist mal gerade 135 Meter, mal satte 4 Kilometer breit. Verträumte Orte wie Sieseby und Arnis, die wie aus einem Geschichtsbuch gefallen zu sein scheinen, und die quirlige Hafenstadt Kappeln säumen den Fjord. Hunde gehören hier überall wie selbstverständlich dazu. Auch in der ebenfalls pittoresken Hafenstadt Eckernförde.
Die Region lockt Hundebesitzer mit vielen Hundestränden (ohne Leinenpflicht). Zu jedem Campingplatz gehört mindestens einer, der freilich auch für Besucher zugänglich ist. Unsere liebsten Hundestrände sind die von Karlsminde und die der Geltinger Bucht direkt neben dem Naturschutzgebiet Geltinger Birk – mit Leuchtturm und Schafen echte Ostseeidylle. Einen der schönsten Naturstrände der Region.
Steilküsten findest du auf der Halbinsel Dänischer Wohld östlich von Eckernförde. Unserer absolute Lieblingswanderung führt dich über Hügel und Kuppen über dem Meer, zurück am Wasser, von Stohl bis Dänisch-Nienhof.
Fazit: Super für alle, die neben schönen Stränden die Abwechslung suchen und gerne mal einen Stadtbummel einschieben. Besonders geeignet für Camping-Urlauber, die gerne auch mal mit Hund und Rad unterwegs sind. Mehr Infos findest du hier:
Wann beginnt die Badesaison?
An der deutschen Nord- und Ostsee startet die Badesaison kalendarisch meist Mitte Mai und endet Ende September. In dieser Zeit müssen sich Hundebesitzer in der Regel auf Hundestrände und die wenigen Naturstrände beschränken.
Leinenpflicht an der Ostsee?
An der Ostsee gilt an Hundestränden und Naturstränden auch in der Badesaison meist keine Leinenpflicht. Außerhalb der Saison werden die Auflagen für Hunde an den klassischen Badestränden oft aufgehoben oder deren Einhaltung einfach nicht länger kontrolliert.
Leinenpflicht an der Nordsee?
Weite Teile der Nordseeküste gehören zum Nationalpark Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Im Sommer, aber auch im tiefsten Winter muss hier der Vierbeiner an die Leine. Auch an den Hundestränden und auch im Watt. Wer einen Urlaub mit Hund an der Nordsee plant, sollte deshalb grundsätzlich eine Schleppleine mitnehmen. Mindestens von Herbst bis Frühling gewährt die Schleppleine deinem Vierbeiner deutlich mehr Freiraum für Toben und Rennen.