Urlaub mit Hund im Allgäu
Sanfte Hügel, imposante Berge, viel Freiraum zwischen Wiesen und Wald, Wäldern und klaren Seen – das Allgäu bietet viel Abwechslung für einen entspannten Urlaub mit Hund. Zu jeder Jahreszeit. Unsere liebsten Orte und Touren für Zwei- und Vierbeiner findet ihr hier.
Vorab aber erst mal die Frage: Was gehört eigentlich zum Allgäu? Nicht mal die Allgäuer selbst sind sich da einig. Was auch daran liegt, dass das Allgäu nicht vor den Grenzen von Gemeinden und Bundesländern halt machen, zu Bayern (Schwaben) und zu Baden-Württemberg gehört. Hinzu kommt: Immer neue Gebiete werden unter Allgäu vermarktet.
Das Allgäu ist also keine klar begrenzte Region, sondern vielmehr ein Gebiet, das kulturelle und sprachliche Eigenheiten verbindet. So sprechen die Allgäuer nicht von Almen, sondern von Alpen. Und eine Schlucht heißt hier Tobel. Nur zwei Beispiele von vielen. Was alle Teile des Allgäus eint: Die Landschaft ist Bauernlandschaft, geprägt von der Vieh- und Milchwirtschaft. Kein Wunder also, dass sich im Allgäu besonders viele Käsereien, Hofläden und Hofautomaten finden. Viele bieten Lebensmittel aus Bio-Erzeugung.
Unterallgäu (auch Niederallgäu)
Hier sind wir im Norden des Allgäus unterwegs. Der gleichnamige Landkreis gehört zu Bayern und liegt zentral im Regierungsbezirk Schwaben. Kreisstadt ist Mindelheim. Die größte Stadt ist Bad Wörrishofen, bekannt durch den „Wasserpfarrer“ Sebastian Kneipp. Der war auch im nahen Ottobeuren aktiv, das auch für sein imposantes Kloster bekannt ist. Das Unterallgäu ist sanft gewellt, bestückt mit pittoresken Orten, gewaltigen Sakralbauten, Mühlen, Burgen und Burgruinen. Die stillen Wälder bieten Rückzugsräume für viele, darunter seltene Arten. Ideal für zwei- und vierbeinige Genießer, die sanfte Landschaften lieben und Ruhe, Weite und Freiraum suchen. Gewürzt mit einer Prise Historie.
Oberallgäu
Hier sind wir im tiefen Süden an der Grenze von Österreich. Das Oberallgäu gehört ebenfalls zu Bayern und entspricht auch politisch einer Region. Der gleichnamige Landkreis umfasst das Gebiet zwischen Oberstaufen und Oberjoch sowie zwischen Oberstdorf und hinauf in den Norden bis kurz hinter Kempten. Die Iller durchfließt die mal liebliche, mal imposante Landschaft mit ihren Hügeln, hohen Gipfeln, Alpen, Seen und Tobeln. Genusswanderer und Gipfelstürmer sind hier gleichermaßen an der richtigen Adresse.
Ostallgäu
Das Ostallgäu liegt in Bayern und entspricht ebenfalls einer politischen Region. Diese reicht von Füssen und Schwangau, bekannt für die Königschlösser und den Forggensee, bis nach Buchloe im Norden. Teile des Pfaffenwinkels, die schon im Landkreis Weilheim-Schongau liegen, gehören gefühlt dazu. Rund um Neuschwanstein erwartet Besucher eine Bilderbuchlandschaft. Die Kehrseite: Hier geht es oft trubelig zu und vielerorts gilt Leinenpflicht. Trotzdem: einfach wunderschön hier.
Westallgäu
Das Westallgäu besteht aus Teilen des Baden-Württembergischen Landkreises Ravensburg mit Orten wie Isny, Wangen und Leutkirch sowie großen Teilen des bayerischen Landkreises Lindau mit Orten wie Maierhöfen, Oberreute, Heimenkirch und Scheidegg. Oberstaufen wird oft zum Westallgäu gezählt. Dagegen gehört Lindau streng genommen nicht zum Allgäu. Teile des Westallgäus ähneln dem Oberallgäu. Höhenzüge, Gipfel, weite Talböden.
Allgäuer Alpen
Sie begrenzen das Allgäu im Süden, liegen aber etwa zur Hälfte auf dem Gebiet unserer österreichischen Nachbarn.
Beste Reisezeit für Urlaub mit Hund im Allgäu

Winterwandern auf gewalzten Wegen auf dem Imberger Horn in Bad Hindelang.
Wer Freiraum ohne Leine schätzt, sollte das Ober-, West- und Ostallgäu außerhalb der Weidesaison besuchen, also zwischen Ende Herbst und Mitte Frühjahr. Im Sommer gehören die weiten Wiesen, sanften Hügeln und Alpen nämlich den Kühen – was bedeutet, dass der Vierbeiner vielerorts an die Leine muss. In Herbst und Frühjahr sind außerdem nicht so viele Touristen hier. Und wenn Schnee liegt? Auch kein Problem. Im Gegenteil: Viele Orte am Allgäuer Alpenrand sind auf Winterwanderer eingestellt. Auf gewalzten Winterwanderwegen kommen Zweibeiner auch ohne Schneeschuhe bequem voran, während der Vierbeiner rechts und links des Wegs in Tiefschnee tauchen kann. Rodel- und Skipisten verlaufen oft in einigem Abstand zu den Wanderwegen. Man kommt sich also nicht unangenehm in die Quere.
Wer Wintercamping mag: Viele Campingplätze haben hier auch im Winter geöffnet, zum Beispiel Alpsee Camping direkt am Großen Alpsee in Immenstadt und der Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilpark Wiesengrund“ , beides ideale Ausgangspunkte für (Winter-)Touren mit Hund.
Das Unterallgäu eignet sich rund ums Jahr für entspannten Urlaub mit Hund. Weniger Kühe, weniger Menschen, viel Freiraum auch ohne Leine zwischen Wäldern, Hügeln, Wasserläufen und Wiesen. Das Unterallgäu steht oft im Schatten des südlichen Allgäus, wohl weil die hohen Gipfel fehlen. Zu Unrecht, finden wir. Mit unseren Hunden haben wir hier wunderbar entschleunigende Auszeiten erlebt – und zum Beispiel entdeckt, warum die Lehren von Pfarrer Kneipp heute aktueller denn je sind. Gerade im Sommer ist es hier besonders schön, auch weil man die vielen Kneippbecken und Wasserläufe – ganz im Sinne Kneipps – zum Wassertreten nutzen kann.
Seen mit Hund im Allgäu

Am Hopfensee, ein großartiger Ort für Baden mit Hund im Allgäu
Das Allgäu ist wasserreich, voller Flüsse, Bäche, Tobel und vieler schöner Seen. Der vielleicht beste Beweis: von der Aussichtsplattform neben der Bergstation der Tegelbergbahn blicken wir auf ganze 8 Seen, Forggensee, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee, Schwansee, Alpsee, Illasbergsee und Hegratsrieder See.
Es gibt keine einheitlichen Regeln für das Baden mit Hund in den Allgäuer Seen. Abhängig davon, ob der See unter besonderem Schutz steht, das Ufer für Liegewiesen und Strandbäder genutzt wird oder nicht und je nach Auslegung der einzelnen Gemeinden darf unser Hund mit uns ins Wasser – oder eben nicht.
Hundestrände & Verbote im Überblick
Alatsee
Der märchenhaft flaschengrüne See liegt auf 868 Metern Höhe nahe Füssen an der Grenze zu Tirol. Wegen des seltenen Purpur-Schwefelbakterienrasens, der im Wasser lebt, steht der Alatsee unter strengem Schutz. Badeverbot für Hunde und Menschen.
Alpsee
Am traumschönen Alpsee in Hohenschwangau – Lieblingssee von Königin Marie, der Mutter des Märchenkönigs Ludwig – dürfen Hunde nicht ins Strandbad. Dafür gibt es zahlreiche natürliche Zugänge am Rundweg um den See – mit Blick auf Neuschwanstein und Hohenschwangau.
Bannwaldsee
Der Bannwaldsee bei Füssen steht unter Naturschutz, der auch die Badezonen umfasst. Menschen dürfen in den ausgewiesenen Bereichen zwar schwimmen, doch Hunde sind in den Badebereiche und Feuchtwiesen nicht gestattet. Am Rest des Sees sind angeleinte Hunde immerhin erlaubt.
Forggensee
Der Stausee bei Füssen bietet euch eine märchenhafte Kulisse mit Säuling, Tegelberg und den Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau im Hintergrund. Nach Angaben des Tourismusbüros Füssen gibt es am Forggensee keinen offiziellen Hundestrand, aber mehrere geduldete Naturstellen – besonders nördliches Ufer, Halbinsel Deutenhausen.
Forggensee-Nebenbecken: Illasbergsee
Der Illasbergsee nahe Rieden verfügt über keinen eigenen Hundestrand, Hunde dürfen die Naturzugänge zum Wasser nutzen.
Großer Alpsee
Unser Lieblingssee, gelegen in Immenstadt. Die offizielle Hundebadezone findet ihr am Ostufer (Bereich „Galgenufer“ hinter dem Strandbad). Am besten in Bühl parken (oder dort auf dem großartigen Campingplatz „Alpsee“ stehen) und von dort aus hinlaufen.
Grüntensee
Der See nahe Kempten (Rettenberg) bietet mind. einen offiziellen Hundestrand am Südufer in der Nähe Campingplatzes.
Hegratsrieder See
Der See ist in Privatbesitz, liegt außerdem in einem Natur- & Landschaftsschutzgebiet. Bedeutet für Hunde und Menschen: Betreten und Baden nicht erlaubt.
Hopfensee
Ebenfalls in der Nähe von Füssen liegt der traumschöne Hopfensee. Hier haben wir es mit Hund sehr entspannt erlebt. Im Strandbad – nicht weiter verwunderlich – sind Vierbeiner nicht gestattet. Rund um den See dürfen sie sonst aber an so ziemlich jeder Stelle mit euch abtauchen.
Lechtstausee (auch Premer Lechsee)
Der Campingplatz Via Claudia in Lechbruck am See bietet einen offiziellen Hundestrand mit Liegewiese (den halten allerdings häufig die Gänse besetzt bzw. hinterlassen dort ihre Spuren). Darüber hinaus finden sich am Westufer des Sees Naturbadestellen.
Öschlesee (auch Sulzberger See)
Die Gemeinde hat die Baderegeln für Hunde am Öschlesee, eine sehr beliebte Badewanne der Kemptener, in der Vergangenheit noch einmal verschärft. Hunde dürfen auch abseits der Badestellen nicht mehr ins Wasser.
Schwansee
Unterhalb von Neuschwanstein liegt der Schwansee im Naturschutzgebiet „Schwanseepark“. Angesichts der Besuchermassen rund um die Königsschlösser braucht es schon strenge Auflagen, um die Natur wirksam zu schützen. Hunde dürfen nur angeleint in Seenähe und nicht hinein ins Wasser.
Weißensee
Der Weißensee bei Füssen bietet keinen eigenen Hundestrand, aber einzelne geduldete Uferbuchten abseits der Badestellen.

Unser Amos liebt Planschen. Ein begeisterter Schwimmer ist er nicht. Gleiches gilt für seine Leute. Deshalb überlassen wir die Wasserflächen gerne den Wassersportler*innen. Was wir aber lieben: Wanderungen um die Seen mit Planschpausen für Amos und Höhentouren, die uns mit schönen Weitblicken über die glitzernden Wasserflächen verwöhnen.
Wanderungen an und über den Seen
Unser Amos liebt Planschen. Ein begeisterter Schwimmer ist er nicht. Gleiches gilt für seine Leute. Deshalb überlassen wir die Wasserflächen gerne den Wassersportler*innen. Was wir aber lieben: Wanderungen um die Seen mit Planschpausen für Amos und Höhentouren, die uns mit schönen Weitblicken über die glitzernden Wasserflächen verwöhnen.

Auf der Salmaser Höhe über dem Großen Alpsee bei Missen.
Unser Lieblingssee im Oberallgäu ist der Große Alpsee. Glasklar, umgeben von Bergen, liegt der gut 250 ha große Natursee im breiten Konstanzer Becken in Immenstadt-Bühl. Im Hafen residiert das Infozentrum des Naturparks Nagelfluhkette. Hier findet sich auch unser Lieblingsurlaubsdomizil: der hundefreundliche Campingplatz Alpsee Camping mit beheiztem Außenpool und Sauna-Landschaft. Für Nicht-Camper: Etliche hundefreundliche Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen gibt es in Bühl und im pittoresken Immenstadt.

Der Hafen von Immenstadt-Bühl im Winter.
Der Große Alpsee ist Ausgangs- und Knotenpunkt zahlreicher (Winter-)Wanderungen – entlang des Sees oder auf den umliegenden Höhenzügen. Zu unseren Lieblingstouren zählt die Panorama-Runde über die Thaler und Salmaser Höhe ab Missen und die Wanderung zur Siedelalpe ab Bühl.
Auch der Grüntensee, ein Stausee bei Nesselwang an der Grenze von Ober- und Ostallgäu, lässt sich mit Hund prima von unten und von oben erwandern. Sehr beliebt ist der Wohnmobilstellplatz direkt am Grüntensee.
Lieblingstouren an den Seen
Tobel mit Hund

Durch den Geißbachtobel steigen wir hinauf zur Geißalpe bei Oberstdorf.
Gischtende Wasserfälle, bizarre Felsformationen in Tobeln und Klammen – das Allgäu ist voll davon. Zu den bekanntesten und schönsten gehört die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas: die Breitachklamm in Oberstdorf. Berühmt sind außerdem die Starzlachklamm bei Sonthofen und der Eistobel bei Maierhöfen. In allen genannten Berühmtheiten sind Hunde an der Leine erlaubt.
Neben den Promis unter den Allgäuer Wasserfällen und Tobeln gibt es noch eine Reihe weniger bekannte. Die sind vielleicht nicht so spektakulär, aber dennoch traumschön. Und: Hier herrscht kein Trubel, schon gar nicht außerhalb der Hauptsaison. Bitte bedenken: In fast allen Tobeln müssen Hunde Gitter-Treppen und -Brücken überwinden. Also nicht für alle Vierbeiner geeignet.
Bei Eis und Schnee sind manche Tobel geschlossen. Wieder andere schließen im Frühling und Herbst, wenn mehr Wasser die Schluchten hinabsaust. Das gilt zum Beispiel für die Breitachklamm. Vor dem Start also besser im Internet checken, ob der Tobel geöffnet ist.
Bergwandern mit Hund im Allgäu

Auf der Luitpoldhöhe über Bad Hindelang
Das Allgäu bietet Bergfans auf zwei und vier Beinen eine unglaubliche Auswahl an Touren in allen Schwierigkeitsgraden, dazu eine Vielfalt alpiner Landschaften, die uns immer wieder begeistert.
Im Oberallgäu ragen die echten Hochalpen auf, darunter die höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen, der Große Krottenkopf (2.656 m) und die Hochfrottspitze (2.649 m). Zu den Promis unter den Bergriesen zählen außerdem das Nebelhorn (2.224 m) bei Oberstdorf und das Fellhorn (2.038 m), der Blumenberg an der deutsch-österreichischen Grenze.
Im Ostallgäu prägen Voralpenhügeln die Bergwelt. Zu den bekanntesten zählt der Tegelberg (1.707 m), der Aussichtsbalkon über Schloss Neuschwanstein.
Im Westallgäu dominieren die sanfte Höhenrücken. Zu den schönsten gehören für uns die Höhenzüge rund um Oberstaufen, das – je nach Lesart – mal zum West-, mal zum Ostallgäu gezählt wird.
Für Hundeleute wichtig zu wissen:
- In den Bergbahnen der Bergbahnbetriebe Oberstdorf und Kleinwalsertal gilt neben Leinenpflicht auch Maulkorbpflicht!
- Ein Teil der Bergwelt im Allgäu steht unter Naturschutz. Für Hunde gilt Leinenpflicht. Dazu gehören:
- Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen
- Naturpark Ammergauer Alpen, das in Teilen auf dem Gebiet des Ostallgäus liegt.
Zu den schönsten, aber auch anspruchsvollsten Bergtouren mit Hund gehört für uns die Wanderung vom Höfatsblick (Nebelhorn) über den Gleitweg hinab ins Oytal. Achtung: Diese Tour eignet sich nur für schwindelfreie, trittsichere und geübte Menschen und Hunde!
Unsere liebsten Winterwanderungen mit Hund
Das Allgäu eignet sich auch für Winterwanderungen. Hier findet sich viele gewalzte Wege, auf denen es sich herrlich spazieren lässt. Ein Traum auch für den Hund, der eben nicht im Tiefschnee einsinkt.
Schöne Städte mit Hund im Allgäu

Blick über die Dächer von Füssen
Das Allgäu bietet eine Vielzahl von kleinen Städtchen mit großer Vergangenheit. Die zeigt sich in historischen Fassaden, Schlössern und malerischen Altstädten, die zu einem Bummel mit gemütlicher Kaffeepause oder Shopping einladen.
Hier nur eine kleine Auswahl von lohnenden Städtchen, die wir auf unseren Entdeckungstouren mit Hund im Allgäu kennengelernt haben.

Blick vom Kalvarienberg auf Bad Hindelang
Bad Hindelang: Wasserfälle & Postkartenberge
Der freundliche Kurort mit uralten Hammerschmieden, traditionellen und modernen Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants, Cafés und Geschäften liegt im Ostrachtal an der historischen Salzstraße am Rand der nördlichen Kalkalpen, umgeben von schroffen Gipfeln und mit vielen Wasserfällen. Toller Ausgangspunkt für Wandertouren zu jeder Jahreszeit und in allen Schwierigkeitsgraden.
Alles, was Bad Hindelang mit Hund für uns so besonders macht, zeigt sich zuim Beispiel auf der Wanderung zum sagenumwobenen Wildfräuleinstein.

Füssen: historisch, lebendig, märchenhaft
Mittelalterliche Altstadt mit imposantem Schloss, Seenlandschaft, Lechfall und unmittelbare Nähe zu Neuschwanstein und Hohenschwangau – Füssen bietet für uns den idealen Mix aus Geschichte, Romantik und Alpenkulisse. In den vielen Cafés der Altstadt mit ihren liebevoll sanierten und verspielten Fassaden kann man nach Wanderungen mit Hund herrlich die Zeit vertrödeln. Oder auch mal shoppen gehen. In der Altstadt oder im großen Outletcenter am Stadtrand. Hier sind Hunde auch in den Geschäften erlaubt.
Kempten: älteste Stadt Deutschlands
Römische Ausgrabungen, Residenzstadt mit Basilika, lebendige Fußgängerzone – Kultur und Geschichte treffen auf modernes Stadtleben. Was sich am Stadtbild gut ablesen lässt: Kempten ist eine Unistadt. Zwar gibt es im pittoresken Zentrum mit seinen vielen Cafés kaum Grün für unseren Vierbeiner. Doch der kann sich vorher austoben, wenn wir den Stadtbummel mit einer Wanderung an der Iller verbinden. Besonders schön: die weißen Prallhänge am Fluss, die wir auf unserer Tour zur Gräblesmühle bewundert haben.

Unterwegs in den Gassen von Oberstdorf.
Oberstdorf: Hotspot und höchste Gipfel
Nebelhorn, Fellhorn, Stillachtal – Oberstdorf gilt als Tor zu den höchsten Gipfeln des Allgäus. Die spektakuläre Bergwelt der Allgäuer Hochalpen zieht Wander- und Wintersportfans zu allen Jahreszeiten an. Hinzu kommt die berühmte Skisprungschanze, eine Station der Vierschanzen-Tournee. Wer Ruhe sucht, ist in Oberstdorf an der falschen Adresse. Hier reihen sich Outdoorläden, Boutiquen, Cafés und Kneipen aneinander. In den Ferien steht man sich schon mal auf den Füßen. Wer nach der Ruhe der Natur eine kleine Dosis Highlife wünscht – hier bekommt er sie. Und wer genau hinschaut (oder außerhalb der Hauptsaison zu Besuch kommt), der entdeckt auch die vielen schönen historischen Fassaden, die Oberstdorf zu bieten hat.

An der Basilika von Ottobeuren
Ottobeuren: Barock pur
Im Unterallgäu findet sich das kleine Städtchen zwischen sanften Hügeln. Den Marktplatz säumen bonbonbunte, jahrhundertealte Fassaden. Doch der größte Anziehungspunkt des Orts ist die Benediktinerabtei Ottobeuren mit ihrer barocken Basilika. Sie zählt zu den prunkvollsten Klosteranlagen Europas. Ottobeuren ist ein idealer Ausgangspunkt für Genusswanderungen im Allgäu – und das Städtchen ideal für einen hundeverträglichen Bummel.
Unterallgäu: Ottobeuren und das Günztal
Auf dem Weg zum Bodensee und in die Alpen brausen viele einfach durch. Dabei bietet das weite Tal der westlichen Günz alle Zutaten für einen wunderbar entschleunigten Urlaub mit Hund: sanft ansteigende Hügel, stille Wälder, Wasserläufe, weite Wiesen, über die der Wauzi rennen kann. Und dazwischen immer wieder menschengemachte Höhepunkte, die sich auch mit Vierbeiner erkunden lassen. Historische Städtchen wie die Kreisstadt Mindelheim. Oder die weithin sichtbare Klosteranlage von Ottobeuren, die schon von außen imponiert. Oder das Anwesen der Schickling-Stiftung – ein luftiger Bau, umgeben von einem Obstgarten, in dem Pfaue flanieren. Mit Hund betreten erlaubt.

Überall ist Kneipp. Hier in einem Kräutergarten am Hohen Schloss in Bad Grönenbach.
Lernen vom Hundefreund Kneipp
Das Unterallgäu ist ein guter Ort, um in sich hineinzuhören. Um zu spüren, was einem gut tut. Dabei hilft ein alter Bekannter, dessen Lehren für Junge und Alte und gerade heute absolut aktuell sind: Pfarrer Sebastian Kneipp. Der berühmteste Sohn Ottobeurens, aufgewachsen in bitterer Armut, gründete seine Therapie auf fünf Säulen. Wasser, Bewegung, gute Ernährung, Heilpflanzen und die richtige Balance von Leben und Arbeiten, Ruhe und Geselligkeit. Eine Lehre, die den meisten Hundebesitzern sehr entgegenkommt, weil sie Draußen-unterwegs-sein und die Liebe zur Natur verbindet. Da wundert es nicht, dass Kneipp ebenfalls Hunde liebte. Er war oft in Begleitung eines Spitzes unterwegs. Man muss übrigens weder religiös noch spirituell sein, um mit Kneipp etwas anfangen zu können.

Ein Tretbecken im Bannwald von Ottobeuren.
Tretbecken, Schaukeln, Wanderwege
Überall im Unterallgäu trifft man auf Angebote der Kneippschen Lehre, die man nutzen oder ignorieren kann. Tretbecken im Wald oder am Wegrand. Kräutergärten. Gut ausgeschilderte Wanderwege. Und übergroße Schaukeln. Denn Schaukeln macht glücklich – und verjüngt ungemein. Einfach mal ausprobieren.
Große Freiheit
In den offiziellen Tretbecken sind Hunde verboten. Ansonsten genießt man mit Vierbeiner im Unterallgäu viel Bewegungsfreiheit und eine gute Infrastruktur. Dazu gehört, dass im Kurpark von Ottobeuren natürlich Tütenspender stehen und der Hund mitflanieren darf, wenn auch an der Leine. Zwischen Wäldern und weiten Wiesen gilt dagegen keine generelle Leinenpflicht. Davon profitieren auch die Besucher, die mit Hund und Rad unterwegs sind. Das Unterallgäu bietet eine ganze Reihe von ausgeschilderten Radwanderwegen.
Unsere Lieblingswanderungen mit Hund im Unterallgäu

Blick auf die Illerschleife
Ausflüge an die Iller
Besonders schön für Mensch und Hund sind die Ausflüge an die nahe Iller. Die Wanderung über und an der Illerschleife gehört für uns zu den schönsten im Unterallgäu.
Eine ganze Reihe schöner Wanderwege führen uns um und durch Ottobeuren, über Wiesen und durch Wälder. Unterwegs finden sich auch einige Wasserbecken und Flussläufe. Dann können alle, Menschen und Hunde, Wasser treten. 🙂
Neben der imposanten Barockbasilika wartet Ottobeuren noch mit zwei weiteren Besonderheiten auf, die auch für unseren Hund taugen: die „Geologischen Orgeln“ und die „deutsche Levada“. Die Orgeln haben nichts mit Kirchen zu tun. Vielmehr handelt es sich um bis zu 15 Meter hohe Röhren und Hohlräume aus Nagelfluh, die die Erosion über Jahrtausende freigelegt hat. Die Levada verdankt ihren liebevoll-spöttischen Spitznahmen den künstlichen Wasserläufen auf Madeira. Der Wasserlauf in Ottobeuren schlängelt sich durch den Bannwald. Beide Besonderheiten lassen sich auf einer schönen Rundwanderung entdecken.
Der unseres Erachtens malerischste Gasthof im Unterallgäu ist die Katzbrui Mühle bei Apfeltrach. Die uralte Ölmühle diente als Vorlage für die Mühle im Kinofilm „Krabat“. Und auch „Hans im Glück“ wurde hier gedreht. Kein Wunder, finden wir. Der Ort ist einfach märchenhaft. Wer mag, kann eine Einkehr in der Katzbrui Mühle mit einer Wanderung durch Wald und Feld zur Mariengrotte verbinden.
Als Schauplatz für Märchen bietet sich auch die Mindelburg an, die über dem historischen Städtchen Mindelheim thront. Die sehr gut erhaltene Burg bietet ebenfalls eine Einkehrmöglichkeit. Ein Rundweg führt durch den Wald, den die Burg umgibt. Mit Hund ideal. Lässt sich auch mit einem Bummel durch Mindelheim verbinden.
Der wohl bekanntesten Kneipp-Kurort im Unterallgäu ist Bad Wörishofen. Ein Bummel durch die Altstadt lässt sich wunderbar mit einer Wanderung durch den Kurpark und weiter zwischen Wäldern und Feldern nach Osterlauchdorf und Harthental verbinden. Unterwegs bieten sich uns und unserem Hund viele Möglichkeiten zum Wasser treten. Höhepunkt der Tour: eine Einkehr im Harthenthaler Hof, eine urige Gaststätte mit sehr guter, traditioneller Küche und schönem Biergarten. Bei guter Sicht schaut man vom Biergarten auf die Alpen.
Camping mit Hund im Unterallgäu

Während unserer Urlaube und Kurztrips in verschiedenen Regionen des Allgäus waren wir immer mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs. Unser liebster Campingplatz im Unterallgäu ist „Camping Ottobeuren“. Hier stehst du im Grünen mit Blick auf die Türme der mächtigen Benediktinerabtei und über die Felder hinauf auf die Buschelkapelle. Der Platz ist nach ökologischen Gesichtspunkten angelegt, das Betreiber-Paar ist herzlich – und hat auch ein großes Herz für Hundeleute. Direkt ab Platz kannst du zu schönen Gassi-Runden starten.
Klima
Das Unterallgäu zählt tatsächlich zu den regenreichsten Gebieten Deutschlands – was auch erklärt, warum es hier noch sattgrün ist, während es anderswo sommersonnenverbrannt ausschaut. Das Wetter im südlichen Landkreis wird vom Fön und Stauwetterlagen der Ostalpen beeinflusst.
Essen und Trinken
Gegessen wird schwäbisch-deftig – und oft Bio, vegetarisch und / oder vegan. Der Bio-Anbau gehört hier schon seit Jahren dazu. Wer Bio auf historischem Grund genießen möchte, sollte das Kloster Bonlanden mit eigener Bio-Gärtnerei besuchen. Faustin-Mennel-Straße 1, 88450 Berkheim-Bonlanden.
Die schönsten Orte mit Hund
Illerschleife: Bank am Aussichtspunkt Rotkreuz

Rasten mit grandiosem Blick: Von der Picknick-Bank am Aussichtspunkt Rotkreuz sieht man weit über die Illerschleife. Im Rücken bimmelt derweil neugieriges Jungvieh mit seinen Kuhglocken.
Buschelkapelle in Fröhlins

Auf einem Hügel über Ottobeuren thront die kleine Buschelkapelle. Hier können Blicke und Gedanken fliegen. Wiesen mit Wildblumen und Schmetterlingen umgeben die Kapelle, die auch mal ein Jagdschloss war. Meist ist man ganz allein hier oben. Und während der Hund in der Wiese döst, genießen seine Leute die Weitsicht auf Kloster und Weiler bei einer mitgebrachten Brotzeit.
Katzbrui Mühle in Apfeltrach

Zu den beliebtesten Biergärten im Unterallgäu gehört die Katzbrui Mühle. Die denkmalgeschützte Ölmühle, erbaut 1661, liegt im bewaldeten Tal am Katzbruier Bach, der noch immer das Mühlrad antreibt. Im großen Gastgarten können sich Hunde nach einem schönen Spaziergang im Wald wunderbar lang machen. Leckere Küche, süß und herzhaft. Und im Gastraum scheint die Uhr vor einigen hundert Jahren einfach stehengeblieben zu sein.
Mehr Urlaub mit Hund in Deutschland
Tipp der Redaktion
Outdoor-Ofen von Lixida
Super leicht und kompakt. Praktisch für die spontane Kaffeepause. Zusammen- gefaltet so klein, dass der Ofen in jeden Rucksack passt.
* Affiliate-Link. Wenn du einen solchen Link anklickst und auf der Zielseite etwas kaufst, bekommen wir vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop eine Vermittlerprovision. Der Preis des Produkts ändert sich für dich dadurch nicht.

