Rügen / Halbinsel Wittow: Runde Putgarten – Vitt – „Zur kleinen Rast“, Goor – Großsteingrab Nobbin

Unser Lieblingscafé auf Rügen ist das „Steilufercafé zur kleinen Rast“ in Goor, einem Ortsteil von Putgarten nahe Kap Arkona. Hier sitzen wir in Strandkörben über der Ostsee mit Weitblick auf die Schabe bis nach Glowe und weiter auf die bewaldeten Höhen der Halbinsel Jasmund. Der selbstgebackene Kuchen ist unwiderstehlich, der Kaffee kommt aus einem amtlichen Vollautomaten, der heiße Sanddorn wärmt den Bauch und die supernette Bedienung das Herz. Mehr geht nicht. 😊 Wenn das Wetter zu schlecht ist, kann man ins Kaffeestübchen des Cafés ausweichen, ein gemütlicher Gastraum im alten Gutshof am Steilufer. Und der Hund darf mit hinein. Einen Ausflug zur „Kleinen Rast“ lässt sich wunderbar mit einer Rundwanderung über das Hochufer der „Tromper Wiek“ verbinden. Am Weg liegt viel Sehenswertes, darunter das Fischerdörfchen Vitt und das Großsteingrab von Nobbin, das vor unglaublichen rund 10.000 Jahren von Menschen aus der Jungsteinzeit errichtet wurde. Unterwegs bietet sich immer wieder die Gelegenheit, zur Ostsee hinabzusteigen.

Unter Füßen und Pfoten: Meist Plattenwege mit viel Grün rechts und links, dazwischen Wiesenpfade und befestigte Wirtschaftswege. Den Weg teilen wir uns mit Radlern. Man kann sich aber gut aus dem Weg gehen. Bei grauem Wetter außerhalb der Sommerferien ist`s hier über weite Strecken menschenleer. Der Weg bietet keinen Schatten, also nichts für superheiße Tage. Dafür ist die Runde auch bei verhangenem Himmel sehr stimmungsvoll und schön.

Ausgangspunkt unserer Tour ist der „Rügenhof“ in Putgarten. Im liebevoll renovierten Schafstall liegt unsere Ferienwohnung, in der wir mit Hund willkommen sind. Vom Rügenhof laufen wir vor bis zum Vitter Weg, der uns zur Kapelle des Fischerdörfchens Vitt bringt. Reinschauen lohnt sich wegen der Wandbemalung. Wer mag, kann die Wanderung noch mit einem Schlenker durch Vitt verbinden. Wir hingegen biegen vor der Kapelle rechts ab und folgen dem Plattenweg Richtung Goor, das hier ausgeschildert ist. Der Weg führt uns zwischen Feldern und Meer sanft bergauf. Unser Hund trabt ohne Leine neben uns her. Zwei Menschen und eine Pferdekutsche begegnen uns. Wir fühlen uns – wie so oft im Norden Rügens – der Welt entrückt.

Bald erreichen wir die ersten Häuser von Goor, einem Ortsteil von Putgarten. Mit dem Hund an der Leine spazieren wir vorbei an schönen Backsteinhäusern mit Strohmützen – und stehen bald vor der „Kleinen Rast“. Hier lässt sich die Zeit bei Kaffee und Kuchen herrlich vetrödeln. Schließlich reißen wir uns doch los. Hinter dem Café nehmen wir den Wiesenpfad bergab zum Meer. Amos läuft wieder ohne Leine. Der kleine Abstecher lohnt sich: Bald kommen wir an eine naturbelassene, menschenleere Bucht.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg hinauf auf das Hochufer. Die „Kleine Rast“ im Rücken folgen wir dem Plattenweg sanft bergauf. Silbergrau schimmert die Ostsee links von uns. Schließlich kommen wir zu einer Weggabelung mit Rastplatz und Schutzhütte. Wir biegen links ab und halten uns hinter der Schutzhütte gleich wieder links. Der Wiesenpfad bringt uns recht steil bergab zum Meer. Nach einer kurzen Rast am schönen Naturstrand geht`s auf demselben Weg zurück auf das Hochufer. Wir folgen dem Wegweiser Richtung Großsteingrab Nobbin. Auf dem Plattenweg spazieren wir vorbei am „Hof Kracht“. Der stilvoll restaurierte Bauernhof beherbergt heute Ferienwohnungen. Immer weiter geht`s auf dem Plattenweg, vorbei an wenigen schönen Häusern. Schließlich erreichen wir das Großsteingrab von Nobbin.

Die Anlage zählt zu den größten Steingräbern Norddeutschlands. 39 der einst 53 Steinen sind noch erhalten, darunter auch die zwei hohen Wächtersteine. Die Anlage ist nicht eingezäunt. Man kann einfach so hindurchgehen und fühlt sich wie ein winziges Pünktchen im breiten, endlosen Strom der Zeit. Unser Hund hat wenig Sinn für die Vergangenheit. Amos will bald weiter.

Wir laufen zurück zur Schutzhütte vor dem Hof Kracht. An der Weggabelung biegen wir links ab. Über den Plattenweg spazieren wir vorbei an der Zufahrt zum Hof. Zwischen Feldern und teils neu gepflanzten Apfelbäumen geht es schnurgeradeaus. Der Plattenweg stößt auf die Hauptstraße nach Putgarten. Mit Amos an der Leine überqueren wir sie. Wir folgen dem Wegweiser nach Fernlüttkevitz. Über die Straßen „Am Sportplatz“ und „Teichstraße“ gelangen wir an eine Kreuzung. Hier halten wir uns rechts. Der Weg mündet in den Varnkewitzer Weg. Hier biegen wir rechts ab. Die Teerstraße bringt uns zurück nach Putgarten.