Grünwald: Georgenstein – Isarblick – Römerschanze

Wir sind schon so viele Kilometer mit Hund an der Isar entlanggelaufen und entdecken immer noch neue Abschnitte, die uns begeistern. Zum Beispiel diesen Rundweg hier von Grünwald am Fluss entlang, vorbei am Isarwehr Baierbrunn bis zum sagenhaften Georgenstein und dann zurück über das Isarhochufer auf uralten Wegen und durch tiefe Gräben der Grünwalder Römerschanze. Nach kurzer Rast am schönen Picknickplatz „Isarblick“ geht’s zurück zum Ausgangspunkt.

Ein großer Teil des Wegs führt uns durch einen wilden Wald, den wir hier – in einer Villengegend kurz vor den Toren Münchens – gar nicht erwartet hätten. Unter Füßen und Pfoten: überwiegend sandige, mal mehr, mal weniger steinige Pfade, die nach Regen stellenweise matschig sein können. Auf dem Hochufer abschnittsweise auch breite befestigte Wege. Wir sind größtenteils im Baumschatten unterwegs. Ideal also an einem heißen Tag, auch wegen der vielen Planschoptionen, die sich entlang des Uferwegs anbieten.

Wer wie wir an einem schwül-warmen Tag mit Regenschauern losmarschiert und von Mücken geliebt wird, sollte nicht an Mückenspray sparen. 🦟

Startpunkt unsere Tour ist der kleine Parkplatz an der Anliegerstraße Brunnwartsweg, der hier endet. Vom Parkplatz wenden wir uns Richtung Wald und laufen wenige Meter auf dem befestigten Weg, den sich Fußgänger und Radfahrer teilen. Nach wenigen Schritten zweigt rechts vom Hauptweg ein schmaler Pfad in die Gegenrichtung ab. Er führt uns hangabwärts durch den Wald. Der Pfad führt schließlich wieder auf den Hauptweg. Hier halten wir uns rechts und laufen auf die Anliegerstraße „Gasteig“ zu. Noch vor dem ersten Haus auf der linken Straßenseite, im Grün verborgen, zweigt ein schmaler Wanderpfad links ab. Er führt an der weißen Gartenmauer des Hauses vorbei. Beim ersten Anlauf sind wir glatt vorbeigelaufen.

Nach wenigen Schritten an der Mauer entlang stehen wir in einem wild-verwunschen Wald. Wunderschön. Wir folgen dem Fußweg weiter bergab und sehen bald schon die Isar durch die Bäume blitzen. Wir halten uns links und laufen nun immer an der Isar entlang. Bald schon entdeckt unser Amos eine Bucht und zischt erst mal ab. Nach einer ordentlichen Planschpause laufen wir immer weiter am Wasser entlang. Wir folgen immer dem Pfad, der uns in Höhe des Laufwasserkraftwerks Höllriegelskreuth über einen Bach führt. Wenig später passieren wir das Isarwehr Baierbrunn mit der Fischtreppe, die irgendwer auf den schönen Namen „Raue Rampe“ getauft hat. Hier strudelt das Wasser wild um kleine Felsbrocken. Wir laufen durch den Wald, vorbei an einer Mauer, die ungebetene Gäste vom Isarwehr fernhält. Ein paar Schritte bergab, und wir erreichen einen Bohlenweg, der uns trockenen Fußes durch den Sumpf bringt.

Immer weiter folgen wir dem schmalen Pfad vorbei an umgestürzten Bäumen mit Moosbärten, wieder ein kleines Stück über einen Bohlenweg, der uns bis zum Flussufer bringt. Wir folgen dem Pfad an der Isar entlang und schließlich den Berg hinauf. Über Stock und Stein, die Isar nun unter uns, geht`s weiter. Durchs dichte Laubwerk erspähen wir unter uns die Isarinseln, geschützte Gebiete, die seltenen, kiesbrütenden Vogelarten wie Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und ihrem Nachwuchs vorbehalten sind. Bayernweit gibt es von ihnen nur noch sehr wenige Brutpaare. Aus gutem Grund also gilt für die Inseln Betretungsverbot von Mitte März bis September.

Unser Pfad geht nun rasch abwärts. Wir haben unser Zwischenziel, den Georgenstein, erreicht. Der mächtige Felsblock, auch Georgstein oder Georgenfels genannt, der vor vielen Jahrhunderten vom Isarhang gerissen wurde, ragt gut fünf Meter aus dem Fluss. Die Flößer, die hier einst unterwegs waren, fürchteten den fetten Brocken, um den das Wasser tückisch strudelte. Auch der Flößer Georg Müller rummste 1805 gegen den Fels. Georg rief seinen Namenspatron um Hilfe. Und weil der Flößer den Unfall überlebte, ließ er das Heiligenbild auf dem Stein anbringen. Das steht heute noch hier. Vom Stein zum Ufer führt auch noch immer ein steinerner Damm, mit dem die Flößer die Wasserkraft am Georgenstein zähmten.

Nach einer Rast auf der Bank am Georgenstein folgen wir dem nun breiten befestigten Weg – der Römerstraße – bergauf. Vor der nächsten großen Kreuzung knickt links ein Pfad ab, der laut Beschilderung früher ein Mountainbike-Trail war, jetzt aber für Radler gesperrt ist. Der Pfad bringt uns zunächst in der Gegenrichtung hangaufwärts. An der nächsten Verzweigung biegen wir rechts ab, laufen nun steiler bergauf, halten uns an der nächsten Verzweigung links und weiter steil hinauf. Nach wenigen Metern erreichen wir den schönen Picknickplatz „Isarblick“. Unter uns der Fluss, gegenüber auf dem Hügel grüßt die Kirchturmspitze der Patrona Bavariae von Baierbrunn herüber.

Wir halten uns rechts und erreichen bald die Infotafel zur Römerschanze. Als die Römerstraße Via Julia vom heutigen Günzburg nach Salzburg hier noch die Isar querte, fand sich auf der Schanze eine befestigte Wachstation, später eine mittelalterliche Siedlung, geschützt von einem Erdwall und Außengraben. Wir folgen dem Pfad an der Hangkante entlang. Er bringt uns hinab und hinauf durch den Graben.

Immer an der Hangkante entlang geht`s geradeaus. Wir passieren schließlich den Kreuzwinkl mit Marterl. Hinter dem Kornfeld rechter Hand erreichen wir wieder unseren Startpunkt.

check Sommer/Herbst
check Winter/Frühling
check Wasser an der Strecke
check ÖPNV möglich ( Anmerkungen: Zum Beispiel Tram 25 bis Derbolfinger Platz )
check kostenlose Parkplätze

Unser Zwischenziel: der Georgenstein, ein von Flößern gefürchtet.

Wenige Schritte hinter dem Ausgangspunkt unserer Tour, dem kleinen Parkplatz am Brunnwartsweg, zweigt unser Pfad vom Hauptweg ab, Leicht zu übersehen.