Garmisch-Partenkirchen: Kreuzeckhaus über Bernadeinsteig auf Stuibn
Als wir eine Freundin von uns, eine gebürtige Garmischerin, nach dem Stuibn fragten, sagt die nur: „Da geht man nicht rauf.“ Wie Recht sie hatte. 😊 An einem herrlich sonnigen Tag mitten in den Sommerferien, sind wir hier, auf dem Stuibn im Wettersteingebirge, mit all der Schönheit drumherum ganz allein.
Die Westflanke des Stuibn fällt steil und felsig ins Gassental ab, während sich die östliche Seit sanft präsentiert. Auf den Almwiesen, bewachsen mit bewimperten Alpenrosen und Latschen, weidet im Sommer das Vieh. Zum Stuibngipfel bringt uns der Bernadeinsteig. Der zieht sich wie eine Balustrade mit Traumblick um den Berg. Die Kombination aus Bernadeinsteig und Stuibngipfel macht diese Tour für uns zu einer der schönsten Wanderungen mit Hund im Raum Garmisch-Partenkirchen. Wenn man Ruhe, herausragende Weit- und Tiefblicke schätzt, sich anstrengen, aber nicht überanstrengen mag, genau das Richtige. 🐕✨⛰️
Warum es hier trotzdem so einsam ist? Vielleicht weil der Stuibn (1.924 m) prominente Konkurrenz hat. Der markante Bergrücken mit seinen zwei Gipfeln, der zu den nördlichen Kalkalpen gehört, liegt zwischen der berühmten Alpspitze und dem ebenso bekannten Schachen. Vom Stuibn lässt sich dem Könighaus am Schachen aufs Dach schauen. Und die Partnachklamm ist auch nicht weit. Die Klamm eignet sich nicht für jeden Hund und ist den Sommerferien oft knallvoll. Die Klammumgehung zum Schachen ist lang und etwas fade. Und ins Königshaus darf der Hund ohnehin nicht. Doch die Tour auf den Stuibn ist für Hundeleute viel mehr als ein Trostpflaster. Für uns ein echter Hauptgewinn.
🥾🐾Unter Füßen und Pfoten: alpine Pfade, mal steinig, zuweilen auch wurzelig. Nach der Umrundung des Stuibn gilt es beim Abstieg einige hohe Stufen im Fels zu überwinden. Echte Knie-Beißer. Doch die lassen sich mit Stöcken oder Händen bewältigen. Technisch keine Schwierigkeit. Von der Stuibnhütte geht es weglos zum ersten Gipfel. Der Rückweg am Fuß des Stuibn Richtung Gassental ist teils ungepflegt. Latschen wuchern über den aber gut erkennbaren Pfad. Auch hier weiden Kühe, die man leicht in weitem Bogen umgehen kann. Unterwegs mehr Sonne als Schatten. Der Weg ist überwiegend gut ausgeschildert.
🗺️Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Talstation der Kreuzeckbahn in Garmisch-Partenkirchen. Von hier aus geht`s in einer geräumigen Gondel bergauf. Maulkorb ist nicht Pflicht. Aber weil man hier schon mal sehr dicht sitzen kann, haben wir ihn dabei.
Von der Bergstation folgen wir dem Wegweiser Richtung Bockhütte über Bernadeinsteig. Auf breitem Almweg geht es zunächst bergab, dann sanft bergauf. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links. Nach wenigen Schritten zweigt links vom Hauptweg der schmale und ausgeschilderte Bernadeinsteig ab. Den nehmen wir.
Wir folge dem schmalen, aber gut begehbaren Weg mit wunderschönem Blick auf die Bergkette und ins Reintal. Wo das Gelände links von uns abbricht, sichern uns Geländer. Auch Menschen, die nicht schwindelfrei sind, können den Steig genießen. Wir erreichen schließlich die nicht bewirtschaftete Bernadeinhütte. Hinter einem Viehgatter führt uns der Weg in einen schönen Wald hinein. Wir queren wenig später den Bernadeinlift, passieren die steil aufragenden Bernadeinwände und gelangen wenig später an eine Wegkreuzung. Wir folgen weiter dem Hauptweg geradeaus zunächst noch Richtung Bockhütte. Auch die zweite rechte Abzweigung ignorieren wir, bleiben weiter geradeaus dem Hauptweg.
Wir passieren ein Viehgatter. Dahinter halten wir uns rechts und folgen dem Bergsteig bergauf, dem Wegweiser Richtung Stuibn folgend. Über eine offene Fläche steigen wir bergan. Wenig später erreichen wir die Stuibnhütte, die im Sommer zwar bewohnt, aber nicht bewirtschaftet ist.
Auf der Almwiese weiden Jungbullen, denen wir nicht näherkommen möchten. Stattdessen wählen wir die direkte Linie bergauf, rechts an der Hütte vorbei zur Stuibnspitze mit ihrem Gipfelkreuz, dem ersten der beiden Gipfel. Hier und da treffen wir auf Steigspuren. Meist geht es weglos nach oben und das ziemlich steil. An diesem warmen Tag legen wir mit Rücksicht auf unseren Amos unterwegs zwei Pausen unter Latschen ein. Über eine kurze felsige Rinne erreichen wir das Gipfelkreuz. Unseren Hund halten wir eng bei uns, denn direkt unter dem Kreuz fällt die Schnauze der Stuibnspitze steil ab.
Auf dem grasbewachsenen flachen Kopf der Stuibnspitze machen wir ein Picknick und genießen den umwerfenden Weitblick auf das Wettersteingebirge, die nahe Alpspitze, den Schachen und die Stuibnhütte, die nun tief unter uns liegt. Unserem Amos basteln wir aus einer Regenjacke ein Sonnensegel. So beschattet, schläft er nach einigen Snacks ein. Wir liegen fast eine Stunde im Gras. Ganz allein. Unvorstellbar, dass sich in der nahen Partnachklamm nun Gäste auf den Zehen stehen. 😊
Weiter geht’s. Über kaum erkennbare Steigspuren wandern wir Richtung Stuibnkopf, dem zweiten, etwas höheren Gipfel des Stuibn. Auf den kurzen Abstieg folgt ein kurzer Gegenanstieg. Dann umrunden wir den Stuibnkopf über einen offenen Grashang. Den kurzen Ausflug auf den zweiten Gipfel sparen wir uns – einfach zu warm für Amos. Wenig später treffen wir auf den Schützensteig. Auf steinig-felsigem Pfad, der von Amos manchen Sprung verlangt, wandern wir recht steil unter den Stuibngipfeln bergab. Hier und da plätschern Rinnsale über den Pfad und machen ihn sehr rutschig.
Der Weg dreht nach rechts. Wir folgen ihm weiter bergab über eine Weide und weiter talauswärts. Felsbrocken helfen wir uns bequem über den Weidezaun. Dann stehen wir wieder auf dem Bernadeinsteig. Auf dem uns schon bekannten Weg geht es zurück zur Bergstation der Kreuzeckbahn. Doch bevor wir ins Tal schweben, kehren wir noch ein im Kreuzeckhaus mit der großen Sonnenterrasse.
- Sommer/Herbst
- Einkehr möglich
- ÖPNV möglich ( Anmerkungen: Von Garmisch-Partenkirchen mit der Zugspitzbahn zur Talstation Kreuzeckbahn )
- bezahltes Parken am Startplatz
- Nur wenige Wasserstellen für den Hund unterwegs - ausreichend Wasser mitnehmen.
Der tatsächliche Höhepunkt der Tour: auf der Stuibnspitze. Hinter uns ragt imposant die Alpspitze auf.
Am Ausgangspunkt: Die Kreuzeckbahn nimmt uns die ersten Höhenmeter ab.
Los geht's an der Bergstation. Von hier aus wandern wir Richtung Bockhütte / Bernadeinsteig.
Hier zweigt links hinten vor der Kurve der Bernadeinsteig ab.
Wie eine Balustrade an der Bergflanke: der Bernadeinsteig.
An der unbewirtschafteten Bernadeinhütte.
Schön dramatisch: die Bernadeinwände.
Anstieg über offene Wiesen zur Stuibnhütte
Wir umgehen die weidenden Bullen rechts von der Stuibnhütte und wählen den direkten Weg hinauf zum Gipfel.
Blick zurück auf die Stuibnhütte.
Wie schön: Zwischen Latschen blühen noch bewimperte Alpenrosen.
Auf der Stuibnspitze mit ihrem Gipfelkreuz. Hier machen wir eine lange Rast.
Abstieg Richtung Stuibnkopf
Hier geht es auf dem Schützensteig bergab.
Blick zurück auf den markanten Stuibn mit der Stuibnspitze, die von hier aus an eine Zipfelmütze erinnert.
Stellenweise bedrängen Latschen den Steig.
Hier stoßen wir wieder auf den Bernadeinsteig (auch Bernadeinweg).
Vor der Talfahrt gönnen wir uns noch eine Einkehr im Kreuzeckhaus des DAV.
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