Étretat, Normandie: über die Falaises d’Amont zur Porte d’Aval

Die steil aufragenden weißen Klippen von Étretat zählen zu den spektakulärsten Naturwundern Nordfrankreichs. Künstler wie Claude Monet und Gustave Courbet hielten die Schönheit der Porte d’Aval immer wieder in ihren Bildern fest. Die markante Felsformation, von Wind und Wellen über Jahrtausende geformt, wirkt auf uns wie ein Elefant, der seinen Rüssel in den Ärmelkanal hängt. Einfach großartig! Diese Rundtour führt uns mit Vierbeiner zur Bucht von Étretat mit fantastischem Blick auf die Porte d’Aval – über grüne Hügel auf den Klippen über dem Meer. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher im historischen Zentrum von Étretat, früher Künstlerdorf, heute charmantes Seebad. Alles in allem eine traumhafte Runde um den wohl prominentesten Felsen der Alabasterküste. 🐘🐶🎨🌊

Die Rundwanderung zwischen Bénouville und Étretat verläuft größtenteils auf schmalen, unbefestigten Wiesenpfaden direkt oberhalb der Steilküste, dazwischen kurze Abschnitte auf befestigten Wirtschaftswegen und Teerstraßen. Der Wiesenweg über dem Meer bietet grandiose Ausblicke, führt aber völlig schattenlos über freies Gelände. An heißen Tagen empfiehlt sich ein früher Start. Trinkwasser für Mensch und Hund gehört ins Gepäck.

🛑Die Kreidefelsen sind nicht nur spektakulär, sondern auch empfindlich. Das Gestein kann bröselig sein, und die Kante ist vielerorts nicht gesichert. Ein sicherer Abstand zur Kliffkante ist lebenswichtig – gerade bei starkem Wind oder neugierigen Hunden.

🐕‍🦺 Offiziell gilt auf den Wanderwegen Leinenpflicht. In der Hauptsaison, insbesondere während der französischen Sommerferien, sind viele Abschnitte stark frequentiert. Wer außerhalb der Hauptreisezeit unterwegs ist und keine Weide queren muss, kommt auch mit der Schleppleine klar. Wo nichts los ist, lassen etliche ihre – braven – Hunde auch freilaufen.

🗺️Unsere Rundwanderung beginnt am Parkplatz bei der Kirche in Bénouville, einem Dorf wenige Kilometer oberhalb von Étretat. Vor der Kirche halten wir uns rechts und folgen für ein kurzes Stück dem schmalen Teerweg Rue des Terriens, bevor wir bald links abbiegen auf den Chemin de la Valleuse du Curé. Dieser geht über in einen Wirtschaftsweg. Er bringt uns durch offene Felder langsam hinunter Richtung Meer.

Nach wenigen Minuten erreichen wir die Valleuse du Curé, eine natürlichen Einkerbung in die Steilküste. Hier treffen wir auf den rot-weiß markierten Fernwanderweg GR21, dem wir nach links bergauf folgen. Über grobe Stufen steigen wir aus dem Tal empor. Der Pfad führt durch ein Weidegatter und bringt uns bald auf ein weites Hochplateau.

Jetzt beginnt der spektakuläre Teil der Wanderung: Über schmale Wiesenpfade laufen wir entlang der Klippenkante. Links liegen Weiden mit normannischen Rindern 🐄, rechts fällt das Gelände steil zur Küste hin ab. Insekten summen in den Wildblumen, Möwen kreischen über unseren Köpfen.

Wir passieren die auffällige Felsnadel von Belval, die wie eine weiße Lanze aus dem Meer ragt. Das Gestein der Alabasterküste besteht aus kalkhaltiger Kreide, durchsetzt mit Feuerstein – geologisch etwa 90 Millionen Jahre alt. Hier ist die Normandie dramatisch schön.

Schließlich erreichen wir den Aussichtspunkt über Étretat. Der Blick auf den langen Kiesstrand, die malerische Altstadt und die gegenüberliegenden Falaises d’Aval mit dem markanten Porte d’Aval – dem „Elefantenrüssel“ – ist atemberaubend. Links über uns thront die kleine Kapelle Notre-Dame de la Garde, einst Seefahrern gewidmet.

☕Von hier steigen wir über ca. 100 Stufen hinab zur Strandpromenade von Étretat. Hunde sind am zentralen Strand leider nicht erlaubt, aber die Altstadt ist charmant und lädt zu einer kurzen Runde oder einer Pause auf einer Caféterrasse ein.

Für den Rückweg folgen wir der Promenade bis zum Fuß des Klippenaufstiegs, biegen dort aber scharf rechts auf den ausgeschilderten Wanderweg ab. An der nächsten Kreuzung geht es links auf die Rue Jules Gerbeau. Nun heißt es: bergauf! Zunächst zwischen Häusern, dann auf dem Chemin Côté du Mont. Hinter einer Seniorenresidenz wird die Straße zum Feldweg. Bald erreichen wir wieder die Höhe.

Bei nächster Gelegenheit biegen wir rechts ab auf einen unmarkierten, aber gut sichtbaren Wiesenpfad, der uns bergab und durch ein kleines, angenehm schattiges Waldstück führt 🌳. Der Weg schwenkt nach links und mündet in einen breiteren Feldweg, dem wir rechts folgen. Parallel zum Hinweg laufen wir nun in sanftem Auf und Ab zurück Richtung Bénouville.

Der Weg führt uns schließlich auf die kleine Straße Chemin du Milieu, dann in die Rue du Hameau du But de Ville. Über die Hauptstraße erreichen wir bald wieder unseren Ausgangspunkt bei der Kirche von Bénouville.

check Sommer/Herbst
check Winter/Frühling
check Einkehr möglich
check kostenlose Parkplätze

error_outline (Überwiegend) Leinenpflicht
error_outline Abstand zur bröseligen Abruchkante der Klippen halten. Abbruchgefahr!

Die vielleicht schönste Aussicht auf unserer Strecke: Blick von den Falaises d’Amont zur Porte d’Aval.

Ausgangspunkt unserer Tour: die Kirche in Bénouville.

Hier ist der Streckenverlauf schon ausgewiesen. Entlang des Wegs begegnet uns die Beschilderung hin und wieder.

Vom Start an bietet sich uns ein toller Blick. Hier der Rückblick auf die Valleuse du Curé am Startpunkt des GR.

Felsnadel von Belval

Blick auf den Strand von Étretat und die Porte d’Aval

Auf der Promenade von Étretat. Am Strand sind Hunde leider nicht erlaubt.

In der Altstadt von Étretat. Der Abstecher lohnt sich.

Hier laufen wir hinauf Richtung Wanderweg.

Hier biegen wir rechts vom Wirtschaftsweg ab.

Kurz vor unserem Start- und Zielpunkt an der Kirche von Bénouville.

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