Die schönsten Wanderungen mit Hund in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen ist eine hundefreundliche Stadt. In einem Infoflyer der Stadt bekräftigen die Verantwortlichen „Hunde brauchen Auslauf und Platz zum Spielen und Toben, ob mit dem Menschen oder Artgenossen“. Danke Gelsenkirchen, diese Haltung ist keine Selbstverständlichkeit. ♥️🐶Gelsenkirchen belässt es nicht bei diesem Statement, sondern handelt auch danach. Obwohl die städtischen Finanzen chronisch klamm sind, hat Gelsenkirchen schöne Freilaufflächen für Vierbeiner eingerichtet, mit hohen stabilen Zäunen, Kotbeutelspendern und vielfach auch mit Bänken.

Eingezäunte Freilaufflächen in Gelsenkirchen findet ihr hier:

• Nordsternpark
• Bulmker Park
• Stadtteilpark Hassel

Angeblich gibt es auch eine Hundewiese mit Sitzbank und Kotbeutelspender auf dem Gelände des alten Friedhofs in Ückendorf. Im offiziellen Flyer der Stadt findet sich allerdings nichts dazu.

In Gelsenkirchen gibt es keine allgemeine Leinenpflicht. Solange sich Hunde nicht in die Büsche schlagen und dem Wild hinterherjagen, sondern auf den Wegen bleiben, dürfen sie ohne Leine laufen, zum Beispiel auch hier:

• im Westerholter Wald
• im Stadtwald (außerhalb des ausgewiesenen Naturschutzgebiets)
• auf der Löchterheide,
• im Emscherbruch (außerhalb des ausgewiesenen Naturschutzgebiets)
• in den Landschaftsschutzgebieten Oberscholven, Eckerresse, Schaffrath
• auf den Wegen am Rhein-Herne-Kanal

Wir lieben Haldenhopping mit Hund. Viele unsere Freund*innen – auch solche, die nicht weit entfernt vom Pott im Rheinland leben – sind noch nie auf die Idee gekommen, dort hinaufzusteigen. Falls es euch auch so geht, hier einige guten Gründe für Haldenhopping mit Vierbeiner.

Ein sehr guter Grund ist der oft tolle Weitblick über das Ruhrgebiet. Wer sich für Geschichte interessiert: Von den Halden lässt sich meist noch gut erkennen, wie die Siedlungen um die Zechen entstanden – erst die Zeche, dann die Kirche, dann die Reihenhäuser mit Eckkneipen. Ein weiterer guter Grund ist die junge Natur, die die Haldenhänge begrünt. Hier wandern wir durch lichte Wälder, eine so genannte Ruderalvegetation. Diese Gesellschaft von Pionierpflanzen gedeiht auf nährstoffarmen Böden, die der Mensch mit Schotter und Asche geschaffen hat. Birken, besondere Disteln und Schmetterlingsblütler, gedeihen hier. Seltene Insekten, Eidechsen und Bodenbrüter fühlen sich wohl in ihrem Schatten. Unser I-Tüpfelchen beim Halden-Hopping sind die Kunstwerke, die uns auf den Haldengipfeln erwarten. Oft wurden dafür Fundstücke der untergangenen Industrie verbaut. Unser Hund würde die Regenwasser–Seen als I-Tüpfelchen anführen. In den überraschend sauberen Gewässern, die sich oft auf den Gipfeln finden, lässt es sich herrlich planschen.

Einige unserer Lieblingshalden im Ruhrgebiet, die alle oder die meisten der genannten Vorzüge bieten, liegen in Gelsenkirchen bzw. in direkter Nachbarschaft.

Ganz weit oben auf unserer Hitliste landet die Wanderung auf die Halde Rheinelbe in Ückendorf, die uns mit ihren Seen und der Himmelsleiter auf dem Gipfel immer wieder begeistert. Die Wanderung lässt sich wunderbar mit einem Streifzug durch den Skulpturenpark verbinden. Der liegt mitten im wilden Wald, dazwischen finden sich Skulpturen und Durchgänge aus Bruchstücken der alten Zeche.

Einen Spitzenplatz auf der Hitliste unserer Lieblingshalden belegt auch die Halde Rungenberg im Stadtteil Buer. Mit ihren gut 115 m ragt sie rund 68 m aus dem Umland heraus und zählt zu den höchsten Halden des Ruhrgebiets.

Obendrauf erwartet euch kühne Kunst: zwei halbierte Pyramiden mit Strahlern auf der Spitze, deren Lichtstrahl bei Nacht eine ganze Pyramide entstehen lässt. Supercool. Und superschön für unseren Hund ist auch der Weg hinauf.

In den grünen Ecken Gelsenkirchens ist der nächste Wasserlauf nie weit. Zu den bekanntesten zählen die Schifffahrtsstraße Rhein-Herne-Kanal, flankiert von Rad- und Wanderwegen, und die Emscher, die sich von der stinkende „Köttelbecke“ zu einem naturnahen Gewässer entwickelt hat. Auch kleine Bäche wie die Emscher-Nebenflüsse Schwarzbach und der Hüller Bach im Süden der Stadt begleiten uns auf unseren Wanderungen mit Hund.

Eine unserer Lieblingswanderungen mit Hund am Wasser in Gelsenkirchen zählt auch zu unseren skurrilsten Runden. Wir wandern auf einer Insel zwischen Rhein-Herne-Kanal und Emscher in Gelsenkirchen-Mitte zum „Monument for a Forgotten Future“, der originalgetreue Nachbau einer Felsformation aus dem Joshua Tree Nationalpark nahe Los Angeles. Also ob das nicht überraschend genug wäre – ein Fels aus LA an der Emscher? – ertönt aus dem Stein auch noch Musik. Unser Hund fand es superspannend. Und er hat, genau wie wir, den Spaziergang über die Insel sehr genossen.

Unsere liebsten Touren durch die Wälder

Gelsenkirchen bietet eine ganze Reihe von schönen und besonderen Wäldern, in denen unsere Hunde – außerhalb der ausgewiesenen Naturschutzgebiete – leinenfrei toben dürfen. Wenn sie auf den Wegen bleiben.

Zu unseren liebsten Waldstücken gehört die Resser Mark, das größte zusammenhängende Waldgebiet der Stadt. Was die Mark so besonders macht: Wir sind in einem Bruchwald unterwegs. Unser wasserverrückter Amos kann immer wieder einfach so am Wegrand abtauchen. Wunderbar an heißen Tagen.