Essen mit Hund

Essen ist sicher nicht die erste Adresse fürs Leben mit Hund in Deutschland. Doch die Stadt hat sich Mühe gegeben, Freiräume für Vierbeiner zu schaffen. Hinzu kommen viele schöne Waldstücke, von Bächen durchplätschert, in denen man sich wie auf dem Land fühlt. Und großartige Aussichten von Halden und Höhenzügen bieten sich hier auch. Wann immer wir unsere Freund*innen mit Hund in Essen besuchen, kommen wir zu dem Schluss: Essen kann doch eine gute Adresse für Hundemenschen sein – wenn man sich ein wenig auskennt.

Unsere liebsten Hundewiesen, Wanderungen mit Hund und Infos zum Leben mit Hund in Essen haben wir hier für euch zusammengestellt.

Essen mit Hund: Was erlaubt ist – und was verboten

Hunde, die auf den Wegen bleiben, dürfen in Essener Wäldern freilaufen.

Essen ist vielerorts dicht bebaut und die Bäume fürs schnelle Erleichtern fehlen. Doch was der Stadt an Grünflächen abgeht, macht sie mit einer grundsätzlich hundefreundlichen Haltung wieder wett. Das zeigt sich schon beim Blick auf die Verordnungen zur Hundehaltung. So ist die Liste der Ge- und Verbote für Vierbeiner deutlich kürzer als beispielsweise die von Mülheim an der Ruhr oder Düsseldorf. Und dort, wo Hunde in der Regel verboten sind, dürfen angeleinte Vierbeiner ihre Menschen in Essen begleiten, zum Beispiel in öffentliche Gebäude.

Was uns in Essen sehr gut gefällt: Im Wald darf der Hund freilaufen, wenn er auf den Wegen bleibt.

Die wichtigsten Ge- und Verbote im Überblick:

Hier gilt Leinenpflicht

  • an Orten mit hohem Publikumsverkehr wie beispielsweise in Fußgängerzonen und in Haupteinkaufsbereichen
  • in allen der Allgemeinheit zugänglichen Park-, Garten- und Grünanlagen mit Ausnahme der ausgewiesener Hundeauslaufbereiche
  • überall dort, wo es Menschenansammlungen gibt, also zum Beispiel auf Volksfesten, bei Umzügen und öffentlichen Veranstaltungen
  • in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten
  • in Naturschutzgebieten

Hier gilt ein Betretungsverbot

  • Auf Spielplätzen und Liegewiesen sind Hunde in Essen verboten.
  • Im Park um die Villa Hügel gilt ebenfalls Betretungsverbot. Achtung! Es gibt kein entsprechendes Hinweisschild am Eingang. Wir waren schon auf dem Gelände, als uns ein Mitarbeiter freundlich, aber unmissverständlich aus dem Park eskortierte. Die Dame im Schalterhäuschen hatte unseren Amos übersehen.

Muss der Hund im Wald an die Leine?

Hier sind die Regeln für Essen entgegenkommend: In den Wäldern auf Stadtgebiet muss der Hund nur abseits der Wege an die Leine. Wenn Bello also brav auf den vorgegeben Pfaden bleibt und sich nicht in die Büsche schlägt, genießt er also vergleichsweise große Freiheit.

Ausnahmen sind Waldgebiete, die unter Naturschutz stehen wie beispielweise die Wälder um Schloss Landsberg und Hugenpoet. Hier gilt – wie überall in Deutschland – Leinenpflicht für Hunde.

Welche Regeln gelten für Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln?

In allen Bussen und Bahnen des Verkehrsverbunds Rhein Ruhr (VRR) fahren angeleinte Hunde kostenlos mit. Hunde, die Fahrgäste gefährden können, müssen einen Maulkorb tragen.

Darf mein Hund mit auf die Schiffe der „Weissen Flotte“?
Ja, alle Hunde, die keine Gefahr für Passagiere darstellen, sind an Bord der „Weissen Flotte“ erlaubt. Ausnahmen sind Sonderfahrten mit Speisebuffet. Hunde benötigen eine eigene Fahrkarte. Preise und mehr Infos findest du hier.

Muss ich Hundekot aufsammeln?

Das sollte ja eigentlich selbstverständlich sein. In Essen sind Hundehalter*innen per Gesetz verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners aufzusammeln. Wer dagegen verstößt und von Polizei oder Ordnungsamt erwischt wird, bezahlt 50 Euro, für einen Haufen auf Spielplätzen 100 Euro.

Hundewiesen in Essen

Die Feilauffläche von Kettwig vor der Brücke liegt direkt an der Ruhr.

Die Stadt Essen hat satte 29 Wiesen als Hundefreilaufflächen ausgewiesen. Das empfinden wir im Vergleich zu vielen anderen Städten als sehr großzügig.

Unser absoluter Favorit unter den Hundewiesen ist die Freilauffläche von Kettwig vor der Brücke. Denn die ist viel mehr als eine Wiese. Das große Areal liegt direkt an der Ruhr nahe der Ruhrbrücke Kettwig. Unsere Vierbeiner können hier über ein riesengroßes Gelände toben, in der Sandbucht buddeln und in der Ruhr planschen. Wir haben hier schon Eisvögel über den Fluss flitzen sehen. Und im Sommer tuckert die Weiße Flotte vorbei. Anders als auf anderen Hundewiesen steht man hier als Zweibeiner auch nicht bloß herum, sondern kann hier selbst ein paar Schritte gehen. Für diese Hundewiese lohnt auch die Anreise vom anderen Ende der Stadt – zumal man den Ausflug mit einer Einkehr zum Beispiel in der Gaststätte „Alte Fähre“ krönen kann.

 

Von den 29 Essener Hundewiesen sind 27 nicht eingezäunt wie diese hier an der Schurenbachhalde.

Hundefreund*innen erzählten uns, dass es die Hundewiese Stattrop Aue in Huttrop durchaus mit der von Kettwig vor der Brücke aufnehmen kann. Sehr viel Grün, teils uralte Bäume und Teiche. Stattrop Aue steht noch auf unserer bucket list.

Von den insgesamt 29 Hundewiesen in Essen sind nur zwei eingezäunt: die Hundewiese im Hallopark (Zugang von der Langemarckstraße) und die Hundewiese von Steele an der Bochumer Landstraße. Beide sind recht groß, bieten Bäume und Bänke, außerdem eigens angelegte Sandstellen zum Buddeln und Kotbeutelstationen.

Diese eingezäunten Freilaufflächen sind beliebte Treffpunkte für die Nachbarschaft. So findet man auf der Wiese im Hallopark immer Menschen, um ein Schwätzchen zu halten, während die Vierbeiner spielen. Nachteil: Wenn’s lange feucht ist, sind beide Wiesen ziemlich bald ziemlich matschig. Und die Hunde sind’s dann auch. Und wie! 😮🐶

Eine Übersicht über alle Hundewiesen in Essen mit Lageplan findest du auf www.essen.de.

Unsere schönsten Wanderungen mit Hund in Essen

Immer ein bisschen wie Urlaub: eine Schifffahrt mit Hund auf dem Baldeneysee.

Wir lieben es, die Welt von oben zu betrachten. Deshalb zieht es uns im Ruhrgebiet immer hinauf auf die Halden. Das gilt auch für Essen. Wir lieben es, mit unserem Hund auf die Schurenbachhalde zu wandern. Der Ausblick von oben ist grandios, die kahle, fast schwarze Kuppe erinnert an eine magische Kombination aus Fuerteventura und Mondlandschaft. Unser Amos liebt es, durch den Wald am Haldenhang zu fetzen und im Regenwassersee auf der Kuppe zu planschen. Wir verbinden die Wanderung auf die Halde gerne mit einem Abstecher im schönen Nordsternpark.

Ganz viel Weitblick mit sehr viel Grün, Blau und ohne Industriekulisse bietet eine Wanderung auf dem Baldeneysteig. Ein Traum, finden wir. Der für uns schönste Abschnitt führt von Heisingen bis Bredeney. Diese Teilststrecke führt uns weitgehend durch wunderschönen Wald, über die großartigen Aussichtspunkt „Korte Klippe“ im Schellenberger Wald und die Ruine der Isenburg. Unterwegs kann man einkehren, zum Beispiel im „Tango“ mit seinem extrem hundefreundlichen Personal. Zurück zum Ausgangspunkt geht`s dann an Bord der „Weissen Flotte“. Das fühlt sich dann für uns alle wie ein Kurzurlaub an.

Wunderbare Wälder bietet dieses dritte Traumtour in Essen: die Rundwanderung um die Margarethenhöhe. Gerade im Herbst, wenn sich die Bäume in allen Schattierungen von Blutrot bis Goldgelb herausputzen und unser Hund durch den dicken Laubteppich fegen kann, ist es hier besonders schön. Ebenso an heißen Sommertagen. Denn große Teile der Strecke begleiten uns Bäche, darunter der Kesselbach und der Borbecker Mühlenbach. Neben landschaftlichen Schönheiten wartet diese Rundwanderung auch noch mit einem historischen Kleinod auf: die alte Hammerschmiede Halbachhammer, die Gustav Krupp von Bohlen und Halbach originalgetreu hier wieder aufbauen ließ.

Für alle drei Touren lohnt sich auch eine weitere Anreise.

Auch diese kleine Runde durch den Kettwiger Stadtwald lieben wir. Sie führt uns im Schatten uralter Bäume zurück in die Geschichte. Wir laufen zu Schloss Landsberg, das bereits im 13. Jahrhundert als Spornburg errichtet und schließlich von August Thyssen umgebaut wurde. Auf unserem Spaziergang liegen auch ein uralter jüdischer Friedhof und ein historischer Brunnen. Teil des Waldes um Schloss Landsberg stehen unter Naturschutz. Hier muss unser Hund an die Leine. Dennoch gibt es auf der Runde auch Freiraum für den Vierbeiner – und für uns viel zu entdecken.

Auf dem Freigelände der Zeche Zollverein sind angeleinte Hunde gestattet.

Viele unserer Hundefreund*innen, die aus dem tiefsten Norden oder dem tiefsten Süden anreisen und sich von uns das Ruhrgebiet zeigen lassen möchten, haben die Zeche Zollverein auf ihrer Liste lohnender Ausflugsziele.

Das berühmte UNESCO Welterbe lässt sich mit Hund prima erkunden. Auf dem Freigelände – dazu zählt auch der umliegende Zollverein-Park – sind angeleinte Hund willkommen. Praktisch ist, wenn man hier in mit einer größeren Gruppe unterwegs ist. Dann können die einen bei den Hunden bleiben, während die anderen die Museums- und Ausstellungsräume durchstreifen. Denn dort drinnen sind Vierbeiner nicht gestattet.

Wir verbinden den Besuch der Zeche Zollverein sehr gerne mit einem ausgedehnten Spaziergang auf der nahen Halde Zollverein 4 / 11, die schon auf Gelsenkirchener Stadtgebiet liegt. Die Halde ist nicht „bekunstet“ und trumpft auch nicht mit einem großartigen Weitblick auf. Aber sie punktet mit viel Freiraum für unseren Hund. Der kann sich auf der Halde so richtig austoben, bevor wir zur Zeche Zollverein fahren, wo er an der Leine auf Kultur machen muss. In dieser Kombi haben alle – Menschen und Hunde – etwas von diesem Ausflug.

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