Mit Hund am Gardasee
Der Gardasee ist für uns das perfekte Reiseziel, um den Sommer früher beginnen oder länger andauern zu lassen. Wenn bei uns die Nächte schon kühl sind und die Tage frischer werden, stehen auf der anderen Seite der Alpen die Zeichen noch auf Sommer. Und: Mit seiner Lage im Norden Italiens lohnt sich der Trip zumindest aus dem südlichen Bayern auch für ein langes Wochenende.
Gardasee: die Eckdaten
Der Gardasee liegt 65 Meter über dem Meeresspiegel. Er befindet sich im Norden Italiens, in den Regionen Lombardei, Trentino-Südtirol und Venetien. Mit seinen guten 50 km Länge und 370 qkm Fläche ist er der größte See Italiens.
Er hat eine maximale Tiefe von 346 Metern. Um den See liegen hohe Berge. Der größte ist der Monte Baldo, dessen Spitzen bis zu 2.200 m hoch liegen.
Das Klima ist mediterran. Wegen seiner stabilen Windverhältnisse im Nordteil des Sees beliebt bei Wassersportlern.
Lage und Geographie
Der Gardasee liegt zwischen den Alpen und der Po-Ebene. Im Norden ist der See schmal und von hohen und steilen Bergen umgeben. Im Süden ist er breiter, die Landschaft sanfter und flacher. Hier sind auch die Strände breiter und flacher.
Das Klima am See ist äußerst mild, was man auch an der Vegetation sieht. Hier gedeihen Palmen, Oleander, Zypressen, Zitronen, Agaven und Kakteen.
Wo gilt am Gardasee Leinenpflicht?
An allen öffentlichen Orten muss der Hund an die kurze Leine. Schleppleine oder ausgerollte Flexi reicht nicht. Auch an etlichen Hundestränden gilt Leinenpflicht. Hier unterscheiden sich die Regeln allerdings von Ort zu Ort.
Muss ich einen Maulkorb dabei haben?
Ja. Den Maulkorb muss der Wauzi aber nur auf Verlangen der Ordnungskräfte anziehen. Wenn wir nach Italien reisen, haben wir immer einen Maulkorb aus Stoff dabei. Anziehen mussten wir ihn unseren Vierbeinern noch nie – auch wenn wir mit großen Hunden unterwegs waren.
Muss ich Hundekot aufsammeln?
Ja. Wer es nicht tut, dem drohen Geldstrafen von rund 250 Euro.
Was benötigt mein Hund für die Einreise nach Italien?
Dein Wauzi braucht einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung und einen Mikrochip bzw. eine Tätowierung, mit der er zweifelsfrei identifiziert werden kann.
Hundestrände am Gardasee
In der Badesaison ist der Gardasee kein Traumziel für Menschen, die mit ihrem Hund am Strand liegen und schwimmen wollen. Die Strandregeln für Vierbeiner unterscheiden sich von Ort zu Ort. Und was in einem Jahr erlaubt war, ist im nächsten womöglich schon verboten. Deshalb gilt gerade in der Badesaison: genau hinschauen und Verbotsschilder beachten.
An einigen Orten dürfen Hunde die Stränden in der Saison gar nicht betreten. Das gilt beispielsweise für Peschiera, wo zwischen Mai und September ein generelles Hundeverbot für alle Strände gilt. Mancherorts darf der Hund zwar mit an den Strand, muss aber an der Leinen bleiben, und ins Wasser darf er auch nicht, so zum Beispiel nahe Malcesine an der Lungolago Conca d’Oro.
Andere Kommunen gewähren Hunden am Strand auch in der Saison ein wenig mehr Freiraum. So darf der Hund beispielsweise in Lazise mit an den Strand, wenn sich andere Badegäste nicht gestört fühlen, in Garda und Bardolino, wenn keine anderen Badegäste da sind. Wer also sehr früh aufsteht oder sehr spät auftaucht, genießt noch ein wenig Strandleben. Oder einfach zwischen Herbst und Frühjahr kommen, wenn mancherorts keine Verbote mehr gelten.
Einen Überblick über Hundestrände am Gardasee findest du auf www.garda-see.com.
Städte-Hopping mit der Fähre
Wer mehr als einen Ort am Gardasee sehen möchte, kann eine Fähre nehmen. Die Linienschiffe fahren alle größeren Orte an. Die Fahrt von Riva über Torbole und Limone nach Malcesine dauert etwa eine Stunde und bietet besten Ausblick auf die Städte. Hunde dürfen mit an Bord. 🙂
Hier findet ihr den Fahrplan der Fähre.
Der Nordteil des Gardasees
Der Nordteil des Gardasees wird von schroffen Berghängen dominiert und wirkt beinahe wie ein Fjord. Durch das Zusammenspiel aus kalter Bergluft im Norden und warmer Luft im Süden wehen hier die Winde, die den Gardasee so beliebt bei WassersportlerInnen machen: Zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens setzt der Peler oder Vento ein, der bis etwa mittags Richtung Süden weht. Nachmittags bis abends bläst die Ora in die Gegenrichtung.
Arco
Keine fünf Kilometer nördlich vom Gardasee liegt Arco. Die Gardaseeberge, Ausläufer der Brenta-Gruppe, schützen die Stadt vor dem Wind und sorgen für ein Mikroklima, das auch Palmen gedeihen lässt. Schon viele hundert Jahre vor uns haben andere die Schönheit Arcos entdeckt – und ihre Spuren hinterlassen. Hier findet ihr viele Jugendstilvillen, Parks und Prachtbauten aus der Zeit, als der Luftkurort Wintersitz des österreichischen Kaiserhofs war. Was uns sofort aufgefallen ist: die vielen Fahrradgeschäfte und Outdoor-Läden in den kleinen Gassen der Altstadt. Kein Wunder. Denn wie wir hinterher erfahren haben, ist Arco DAS Paradies für Climber und Mountainbiker am Gardasee. Mit den Osterferien fällt für sie der Startschuss in die Saison.
Doch auch für Wandern und Entdecken mit Hund bietet sich das wunderschöne Arco als Ausgangspunkt an. Von der Altstadt kann man beispielsweise hinauflaufen zur alles überragenden mittelalterlichen Burgruine Arco (auch Schloss Arch genannt). Schöne kleine Wanderungen haben wir auch im Valleta di Laghel unternommen, einem großen Olivenhain oberhalb Arcos, in dem schon Albrecht Dürer mit seiner Staffelei unterwegs war.
In der Stadt gilt Leinenpflicht. Eine schöne, recht große und eingezäunte Freilaufzone findet ihr am Stadtrand am Ufer des Flusses Sarca (Via Pomerio).
Von Arco aus lohnt sich auch ein Ausflug an den nahen glasklaren Bergsee Lago di Tenno. Außerhalb der Saison kann man sich mit Hund hier frei bewegen. Und in der Saison gibt`s hier einen Hundestrand.
Von Arco erreicht man mit dem Auto auch schnell den Monte Creino. Vom knapp 1.300 m hohen, nach Süden steil abfallenden Aussichtsbalkon fliegt der Blick über den nördlichen Gardasee mit Arco, Torbole, Riva del Garda und der Mündung der Sarca in den See. Atemberaubend!
Wir haben in Arco in einer tollen Ferienwohnung direkt an der Piazza III Novembre gewohnt, die aber offenbar leider nicht mehr vermietet wird. Unserer Erfahrung nach ist die Auswahl an schönen Ferienwohnungen, in denen Hunde erlaubt sind, in Arco vergleichsweise groß.
SUP mit Hund auf dem Gardasee
Stand-up-Paddeln, kurz SUP, wird auch auf dem Gardasee immer beliebter. SUP mit Hund auch. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Verleih-Stationen, die ihre Bretter auch an Hundeleute verleihen sowie Schulen, die SUP-Kurse für Hunde und Halter:innen anbieten. Dazu gehört auch die deutsche Schule „SUP-Hund“.
Yvonne Matuschek von SUP-Hund, Hundephysiotherapeutin und SUP-Instruktorin kennt den Gardasee sehr gut. Zu ihren liebsten Touren auf und am Wasser mit Hund gehört für sie die Tour von Garda nach San Vigilio.
Riva del Garda
Riva ist mit seinen rund 16.000 Einwohnern ein lebendiges Städtchen, auch auf der schön angelegten Uferpromenade und den angrenzenden Wiesen ist tagsüber einiges los. In den Abendstunden wird es deutlich ruhiger. Hier merkt man, dass viele UrlauberInnen zum Sporteln hier sind, es abends gemütlich angehen lassen und früh ins Bett gehen.
Die Umgebung von Riva del Garda ist ein Paradies für MountainbikerInnen und Berg-EnthusiastInnen. Wir schätzen hier ganz besonders, dass Riva wie überall im Norden ein phantastischen Bergpanorama zu bieten hat, die Hänge hier aber nicht so steil sind, dass es nur einen Weg in den Ort hinein und hinaus gibt, sondern hier viele Radfahr- und Wanderwege starten.
In Riva können wir den Platz „Camping al Lago“ direkt neben dem Hafen empfehlen. Über ein Tor erreicht man vom Campingplatz aus direkt die Strandpromenade. Neben Stellplätzen kann man hier auch Mobile Homes und Pensionszimmer mieten.
Der Platz ist klein und gemütlich, viele Urlauber sind mit Hund hier. An die Rezeption schließt sich ein kleines Café für die Gäste des Platzes an, hier kann man sich auch wunderbar zwischendurch einen herrlich großen Cappuccino oder einen Aperol-Spritz holen und mit an den Platz nehmen. ☺️
Hinweis: Auf der Uferpromenade sind Hunde zwischen Juni und Mitte September nur auf dem Weg selbst erlaubt, nicht auf den Liegewiesen daneben.
Entspannte Alternative
Der Ledrosee
Wer es etwas ruhiger möchte und sich auf ausgedehnte Wanderungen freut, kann sein Zelt auch am höher gelegenen Ledrosee aufschlagen. Auch hier gibt es besten Bergblick, aber mit weniger Trubel, etwas kühleren Temperaturen und viele Wanderwege. Kein Wunder, dass man hier viele UrlauberInnen mit Hunden trifft. 🙂
Malcesine
Malcesine (rund 3.500 Einwohner) ist eine bezaubernde Stadt am östlichen Ufer des Gardasees. Wahrzeichen des Ortes ist seine Burg, die man vom Wasser aus besonders schön sieht. Aber auch der Ort selbst ist wirklich sehenswert: Hier läuft man durch schmale Gassen an vielen kleinen Geschäften auf und ab. Immer wieder hat man beste Ausblicke Richtung Schloss oder über den See. Die Atmosphäre ist entspannt.
Wir haben Malcesine als Tagesausflug mit der Fähre besucht, deswegen können wir hier leider keine Campingempfehlung geben. Wenn jemand einen hundefreundlichen Tipp hat: Meldet euch gerne!
Der Südteil des Gardasees
Den Südteil haben wir bis jetzt erst einmal besucht. Da waren wir in:
San Felice del Benaco
Der Ort mit 3.400 Einwohnern liegt in der Lombardei, eingebettet zwischen Hügeln, Olivenhainen und Weinbergen. Im Ortskern findet man Gebäude aus dem Mittelalter, darunter auch die Burg von Salice. In der Nähe liegt die Isola del Garda, die größte der fünf Inseln im Gardasee.
Hier können wir den Campingplatz „Weekend Glamping Resort“ am östlichen Ufer empfehlen. Er bietet von den „Seeblick Plätzen“ einen tollen Blick auf den Gardasee. Der Campingplatz ist ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge, der Hundestrand ist auch nicht weit. Auf dem Platz gibt es einen kleinen Agility-Platz + Hundewiese, bei Ankunft gibt es ein Begrüßungsgeschenk für Vierbeiner.