Rügen / Kap Arkona: Kleine Runde vom Rügenhof zum Siebenschneiderstein

Kap Arkona gehört zu unseren Lieblingsecken auf der Insel Rügen. Und diese kleine Runde gehört zu unseren Lieblingswanderung am Kap. Sie bietet unserem Hund viel Freiraum zum Toben und uns Menschen sehr viel Abwechslung: weite, sanft gewellte Wiesen unter hohem Himmel, einen Küstenwald und das Meer, dazu Kreidefelsen, Spuren der Geschichte und den Siebenschneiderstein, ein gut 165 Tonnen schwerer Findling, den die Ostsee über Jahrmillionen glattgeschliffen hat. Wer mag, kann die Runde noch mit einer Einkehr in Putgarten krönen.

Unter Füßen und Pfoten: überwiegend weiche Wiesen- und Waldpfade. Feste Schuhe empfehlen sich trotzdem, denn hinunter zum Meer und wieder hinauf führt eine weitgehend naturbelassene Treppe. Außerdem ist der Küstenabschnitt um den Siebenschneiderstein weglos und steinig. Viel Sonne, kaum Schatten unterwegs.

Ausgangspunkt unserer Tour ist der große Parkplatz am Eingang von Putgarten. Über die Dorfstraße laufen wir hinein in den pittoresken Ort mit seinen vielen schönen Häusern, die teils wirklich alt, teils historischen Vorbildern nachempfunden sind. Wir passieren den Rügenhof. Die liebevoll restaurierten roten Backsteingebäude, einst Gutshaus, Schafstall, Töpferhof und Scheune, beherbergen heute Cafés, Ateliers, Schauwerkstätten und Ferienwohnungen (Hunde erlaubt).

Immer weiter folgen wir der Dorfstraße. Am Ortsrand erreichen wir eine Weggabelung. Wir halten uns links und spazieren auf dem Schulweg an den letzten Häusern vorbei. Der Schulweg mündet in einen Wiesenpfad. Bald darauf erreichen wir freies Gelände. Weit fliegt der Blick durch die Senke und über den Hügel Richtung Wald. Ideal zum Toben, findet Amos, der nun ohne Leine läuft. Links und rechts von uns liegen Felder, die jetzt im Spätherbst abgeerntet sind. Rechts von uns, noch in der Ferne, lassen sich die beiden Leuchttürme vom Kap Arkona sehen.

Wir folgen dem Wiesenpfad. Weit und breit kein Mensch zu sehen. Bald beginnt rechts von unserem Weg ein eingezäuntes Naturschutzgebiet. Hinter dem Zaun bietet sich ein Bild wie eine Postkarte: eine Herde Schafe, ein Teich, von Weiden bestanden, darüber die Spitzen der Leuchttürme. Einfach schön.

Am Waldrand mündet der Pfad in einen befestigten Fußweg. Wir nehmen Amos an die Leine, halten uns links und folgen dem Weg durch den Wald. Hier sind etliche Spaziergänger unterwegs. Der Weg bringt uns zum Gellort, dem offiziell nördlichste Punkt der Insel Rügen. Hier fällt die Kliffküste steil zur Ostsee ab. Der Siebenschneiderstein, viertgrößter Findling Rügens, ist von hier oben gut zu sehen. Er liegt umgeben von vielen kleineren, rund geschliffenen Findlingen in allen Farben von Grau bis Braun. Seinen Namen verdankt der Granitbrocken einer Überlieferung, wonach sieben Schneider auf seinem Rücken Platz finden.

Über gut befestigte Stufen im Steilufer steigen wir hinab zum Meer. Von hier unten zeigen die Abbruchkanten, wie sehr die Brandung der Küste zugesetzt hat und wie sie weiter an ihr nagt. Wir halten uns rechts und laufen wenige Meter an der Kliffküste entlang. Ein magischer Ort. Die knochenweiße Kreidewand zur Rechten glänzt im Sonnenlicht, links funkelt das Meer in hellblau und türkis, dazwischen grüne Salzwiesengewächse. Im Hintergrund, von Wasser umspült, steht die Ruine eines alten Pegelhaus. Hier wurde früher der Pegelstand gemessen. Heute verleiht die Ruine der Szenerie eine dramatische Note. Hinter der Ruine legen wir eine lange Rast ein. Der Anblick ist einfach zu schön.

Über die Treppe steigen wir schließlich wieder hinauf zum Waldweg auf dem Steilufer. Wir folgen dem Weg weiter Richtung Nordstrand. Nach wenigen Metern biegt ein schmaler Pfad links vom Weg ab. Den nehmen wir. Nach ein paar Schritten stehen wir wieder auf offenem Gelände. Parallel zum Hinweg laufen wir zwischen Feldern zurück und erreichen die ersten Häuser von Putgarten. Über den schmalen Weg „Zum Nordstrand“ entlang an den Feldern erreichen wir wieder die Dorfstraße. Ab hier Rückweg wie Hinweg.