Farchant: Rundwanderung Hoher Fricken
Zugegeben: Diese Rundwanderung über den Hohen Fricken (1.940 m) kostet uns und unseren Vierbeiner ordentlich Kraft. Dafür belohnt sie uns mit traumhaften Ausblicken auf das Wettersteingebirge und großartigem Tiefblick vom Gipfelkreuz auf Garmisch-Partenkirchen. Was die Tour außerdem besonders macht: Die Gratwanderung über den mal grasigen, mal felsig-schrofigen Rücken des markanten Berges. Für uns und unseren Amos ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt – und zum Glück technisch keine besonderen Anforderungen stellt. Auch wer nicht schwindelfrei ist, kommt hier hinüber. Der anstrengende Auf- und Abstieg führt uns durch die herrlich wilde und noch immer ruhige Landschaft des Estergebirges. Diese stille Ecke zwischen Isar und Loisach ist bis heute kaum erschlossen. Für ruhesuchende Naturlieberhaber*innen mit Hund selbst während der Sommerferien eine Topadresse. Gefühlt weit weg von touristischen Hotspots in der Zugspitzregion wie beispielsweise dem nahen Wank.
😋💕Vor dem letzten Vierteil der Tour bietet sich uns noch ein wunderbarer Ort zur Einkehr: die Esterbergalm. Auf Deutschlands höchstgelegener Bio-Bergbauernhof (1.262 m) mit uralter Kapelle weiden u.a. Pferde, Schafe und Rinder, darunter Wagyus. Auf den Tisch kommen regionale Köstlichkeiten. Das Rindfleisch stammt aus eigener Haltung und Schlachtung. Die junge Bäuerin ist nicht nur eine herzliche Gastgeberin. Sie hat auch ein großes Herz für Tiere. Ihr gut erzogenen Hunde kommen aus dem Tierschutz, die Katzen hat sie als kranke Kitten mit Katzenschnupfen aufgelesen und gesundgepflegt. Ein besonderer Ort mit besonderen Menschen. Unbedingt einen Abstecher machen (Öffnungszeiten checken Link: https://www.almgasthof-esterberg.com/).
🥾🐾Unter Füßen und Pfoten: überwiegend Bergsteige, meist wurzlig und steinig. Bei Nässe rutschig, im Frühsommer mitunter Schneereste oberhalb der Waldgrenze. Trittsicherheit und stabile Schuhe sind nötig. Der Anstieg ist steil, lang und fordert die Kondition. Technisch keine besonderen Anforderungen. Der ebenfalls steile Abstieg bis zur Esterbergalm ist ein echter Knie-Beißer. Oft geht es über Felsbrocken. Das fordert auch die Konzentration. Nach Regenfällen passieren wir teils weiche, ausgetretenen Rinnen, die auch mal nachgeben. Stöcke sind hilfreich.
Unser Hund ist beim Auf- und Abstieg ordentlich gefordert. Er sollte sprungstark, bergerfahren, trittsicher und sehr fit sein, damit die landschaftlich großartige Tour für alle ein Genuss bleibt.
Unterwegs mehr Schatten als Sonne, aber nur wenige Wasserstellen. Deshalb ausreichend Wasser für Zwei- und Vierbeiner einpacken. Der Weg eignet sich nicht bei Regen und Schnee.
🗺️Ausgangspunkt unserer gut ausgeschilderten Rundwanderung ist der Parkplatz am Warmbad in Farchant. Wir laufen vor zum schönen Kinderspielplatz und folgen dem liebevoll angelegten Walderlebnispfad Richtung Kuhfluchtwasserfälle. An der Weggabelung, wo der Weg rechts ab und bergauf zu den Wasserfällen geht, halten wir uns geradeaus und überqueren die breite Holzbrücke über den Kuhfluchtgraben, dem Wegweiser Richtung Hoher Fricken folgend. Dieser Hauptweg bringt uns zunächst am Graben entlang, dann weiter geradeaus durch die wunderschöne Moor- und Waldlandschaft Richtung Oberaudorf. An der nächsten Weggabelung halten wir uns rechts, wieder den Wegweisern Richtung Hoher Fricken und Weilheimer Hütte folgend. Hinter einem kleinen See – unser Amos taucht erst einmal ab – biegt rechts der unscheinbare Oberauer Steig ab. Dem folgen wir.
Der Steig führt uns steil bergauf. Verlaufen unmöglich. Herrlich wild ist der Weg, teils gesäumt von dicken Graspuscheln, dazwischen bieten sich immer wieder Blicke in Höhlen und Löcher in den Felswänden. Wir gewinnen rasch an Höhe. Schließlich erreichen wir eine Diensthütte. Zeit für eine erste Rast mit herrlichem Tiefblick auf Garnisch-Partenkirchen.
Weiter geht es steil bergauf, ein Schild am Baum zeigt uns den Weg Richtung Weilheimer Hütte. Wir teilen uns den Anstiegsweg. Hin und wieder begegnen uns nun auch Familien, die auf der Weilheimer Hütte übernachten werden. Immer weiter und weiter geht es durch den stillen Wald in Serpentinen bergan. Schließlich lichten sich die Bäume. Wir blicken in ein breites, mit Felsbrocken durchsetztes Becken, begrenzt von einer Felswänden.
Der Weg führt uns links durch das Becken bergauf und biegt neben einer Viehtränke links ab. Schließlich erreichen wir eine offene Weidefläche. Rechts von uns erhebt sich der Hohe Fricken mit seinem langgezogenen Rücken, links von uns der Krottenkopf, ein beliebtes Ziel für Gäste der Weilheimer Hütte. Wir überqueren die offene Weide, halten auf ein Latschenwäldchen zu. Im Wäldchen geht es wieder steil bergauf. Nach wenigen Metern erreichen wir eine Weggabelung. Links geht es zur Weilheimer Hütte. Wir halten uns rechts und bergauf Richtung Hoher Fricken.
Jetzt sind wir auf den letzten Metern unseres Aufstiegs unterwegs. Auf einem schmalen, steinigen und steilen Pfad laufen wir hinauf Richtung Gipfel. Die ersten Meter sind die steilsten. Hier muss unser Amos am meisten kraxeln. Dann wird der Weg sanfter, führt schließlich fast eben zum Gipfelkreuz. Was für ein Ausblick! Wettersteingebirge, Karwendel, unter uns Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau und alle Winkel des Talbodens. Einfach traumhaft.
Leider können wir das Panorama nicht lange genießen, denn um das Kreuz bleibt wenig Platz – und überhaupt kein Schatten, den Amos jetzt so gerne hätte. Also reißen wir uns bald los und folgen dem Weg über den Grat, unterbrochen von einer ausgiebigen Rast für Amos im Schatten ausladender Latschen.
Am Ende des Grats folgen wir dem gut sichtbaren Pfad bergab. Es geht über Stock und Stein und große Felsbrocken – für uns alle noch einmal etwas fordernd, aber schön. In weitem Bogen bringt uns der Weg in einen herrlich wilden Wald hinein. Auf schmalem, überwiegend wurzelig-steinigen Pfad steigen wir meist steil bergab zur kleinen Fahrstraße nach Farchant. Unterwegs öffnen sich uns immer wieder Ausblicke auf die umliegenden Berge. In Zweifelsfällen halten wir uns rechts. Schließlich stößt unsere Weg auf die Fahrstraße, an der auch die Esterbergalm liegt.
Nach einer ausgiebigen Rast auf der Esterbergalm (Hunde auf dem Gelände an die Leine nehmen!) geht es zurück auf die Fahrstraße nach Farchant. Wir folgen dem Teersträßchen bergab. Nach rund einem Kilometer zweigt rechts von der Straße ein Wanderweg Richtung Farchant ab. Auf diesem schönen und leicht zu begehenden Weg erreichen wir schließlich unseren Ausgangspunkt.
- Sommer/Herbst
- Einkehr möglich
- ÖPNV möglich ( Anmerkungen: Zug bis Farchant )
- bezahltes Parken am Startplatz
- Vom 1.05. bis 30.10. Leinenpflicht für Hunde über 50 cm Schulterhöhe im Naturpark Kuhflucht. Ausgenommen von der Leinenpflicht Hunde mit Begleithundprüfung.
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