Ottobeuren, Unterallgäu: Geologische Orgeln und „deutsche Levada“
Ottobeuren ist bekannt für seine mächtige barocke Basilika und für seine Kneipp-Kuren. Dass es sich auch wunderbar mit Hund wandern lässt, haben wir erst entdeckt, als wir mehr durch Zufall hier landeten. 😀🐶
Diese ebenso entspannte wie abwechslungsreiche Rundwanderung verbindet Kultur, Natur und Kneipp-Vergnügen – für Zwei- und Vierbeiner. Höhepunkte entlang der Strecke: die Geologischen Orgeln, bis zu 15 Meter hohe Röhren und Hohlräume aus Nagelfluh, die durch die Auswitterung von kalkhaltigem, eiszeitlichem Schotter über Jahrtausende freigelegt wurden. Außerdem: die „deutsche Levada“, ein künstlich angelegter Wasserlauf, der sich durch den Bannwald von Ottobeuren schlängelt. Man spaziert direkt daneben auf einem schattigen Pfad, begleitet vom beruhigenden Plätschern des Wassers. Ihren liebevoll-ironischen Spitznamen verdankt sie ihrer Ähnlichkeit mit den Levadas auf Madeira. 🌿💧 Auch der Blick auf die mächtige Basilika, ein Meisterwerk des süddeutschen Barock, und der Kuchen auf dem Marktplatz zwischen bonbonbunten Hausfassaden lassen sich unter Höhepunkte verbuchen. Unterwegs kommen wir auch noch durch den Kurpark, in dem angeleinte Hunde willkommen sind. Alles in allem: Allgäu wie aus dem Bilderbuch. 🌲💦🍰
🐾🥾Unter Füßen und Pfoten: über weite Strecken befestigte Forstwege, außerdem Wiesenwege und Waldpfade. Kurze Asphaltstücke führen durch kleine Weiler oder landwirtschaftlich genutzte Gebiete, sind aber kaum befahren und daher auch für Hunde absolut entspannt zu gehen. Die Strecke ist durchgehend gut ausgeschildert, allerdings wechseln die Beschilderungen je nach Abschnitt. Zunächst folgen wir konsequent den Wegweisern „Geologische Orgeln“. Ab dort orientieren wir uns an den Schildern Richtung Ottobeuren, teils auch Klessen oder Levada.
🛑Der Bannwald ist wildreich. Hunde an der Seite behalten oder anleinen. Im Kurpark Leinenpflicht.
🌞 Der Großteil der Tour verläuft im Wald oder am Waldrand – ideal für warme Tage, denn es gibt viel Schatten. Immer wieder laden Bäche und Wasserläufe zum Planschen ein.
🗺️Startpunkt unserer Tour ist der Parkplatz an der Sebastian-Kneipp-Straße, Ecke Rupertstraße, direkt bei der imposanten Basilika von Ottobeuren.
Wir kreuzen die Straße und folgen der Otto-Straße bergauf Richtung Brüchlings. Nach wenigen Metern zweigt links ein beschilderter Wanderweg ab. Er führt über eine Wiese mit schönem Blick zurück auf die Basilika, bevor wir in den Bannwald eintauchen. Alte Fichten, Buchen und vereinzelt Tannen stehen hier nebeneinander. 🐿️
Der Waldlehrpfad bringt uns auf einem befestigten Weg bergauf, dann bergab, vorbei an Info-Tafeln über die Flora und Fauna des Allgäus. Bald erreichen wir die kaum befahrene Straße nach Niebers, der wir für einige Meter bergauf folgen. An der Kammhöhe kreuzen wir die Querstraße. Vorbei an einem roten Haus laufen wir hinunter in den Talgrund. Hier gurgelt ein kleines Bächlein unter einer Holzbrücke – eine Einladung für Amos, der hier erst einmal abtaucht.
Wir folgen der Straße bergauf durch den Weiler Niebers. Hinter den letzten Häusern geht`s links ab. Nach wenigen Schritten verlassen wir das Sträßchen und biegen scharf rechts ab Richtung Geologische Orgeln. Der befestigte Forstweg führt uns in einen Wald hinein. Wir folgen den Wegweisern, kreuzen bald wieder einen Wasserlauf – die nächste willkommene Planschpause für unseren Hund 🐾.
Ein wurzeliger Waldpfad bringt uns bergauf, linker Hand eine Weide. Oben angekommen überqueren wir eine Teerstraße, laufen geradeaus über eine Wiese und folgen dem Wegweiser links und steil bergab auf einem schmalen Pfad.
Der Pfad mündet in einen breiten Forstweg, dem wir bergauf folgen. An der Infotafel zu den Geologischen Orgeln nehmen wir den scharfen Linksknick und steigen über eine Holztreppe und später eine Gittertreppe zu den „Orgeln“ hinauf – eine bizarre Nagelfluhformation, entstanden durch die Kraft der Gletscher der letzten Eiszeit. Der poröse Konglomeratfels wurde durch Wasser und Frost geformt und erinnert an eine überdimensionale Orgel – daher der Name. Oben wartet eine Bank mit Aussicht – Zeit für eine kurze Pause.
Hinter der Bank folgen wir dem Wegweiser Richtung Ottobeuren. Der Pfad führt uns bald rechts ab aus dem Wald hinaus. Zwischen Weiden laufen wir auf einen Bauernhof zu, überqueren das Hofgelände und stoßen auf ein Anliegersträßchen Richtung Bossarts. Dort halten wir uns rechts, folgen dem Weg durch eine offene Flur, dann wieder hinein in den Wald.
An der nächsten Kreuzung biegen wir links ab Richtung Klessen. Der Weg fällt in ein kleines Tal ab, steigt dann sanft wieder an. Auf der Anhöhe angekommen, biegen wir hinter einem großen Hof links ab. Das Teersträßchen mündet auf einen Forstweg, der uns wieder durch ein Waldstück bringt. Wo der Wald aus dem Wald tritt, geht es rechts bergab. An der nächsten Weggabelung halten wir uns links, erst bergab, dann bergauf. Der Teerweg führt über das Gelände eines Bauernhofs.
Wir überqueren die Straße und laufen auf einem Wirtschaftsweg wieder bergab. Links Weiden, rechts verstreute Häuser – der Blick ins Tal ist offen und freundlich. Wir folgen dem Wegweiser, halten uns links, laufen über eine Wiese vorbei an einem Bach. Natürlich planscht Amos wieder. Der Pfad bringt uns hinein in den Wald. Wir erreichen die deutsche Levada.
Die Levada – ein schmaler, künstlich angelegter Wasserlauf – wurde ursprünglich für die Bewässerung der Wiesen angelegt. Der Weg führt uns nun gemütlich durch den Wald, das Wasser immer an unserer Seite. Amos jagt begeistert durch den Graben, dass es nur so spritzt. Bald erreichen wir ein Kneippbecken mitten im Wald. Endlich sind wir dran mit Wassertreten. Eine Wohltat an diesem warmen Tag. 🦶❄️.
Kurz bevor die Levada auf die Ottostraße trifft, halten wir uns rechts und steigen leicht bergauf, noch immer am Wasser entlang. Bald erreichen wir den Wanderparkplatz, den wir am Anfang schon passiert haben. Doch dieses Mal halten wir uns rechts hinein in den Wald. Wir folgen dem Waldweg entlang einer offenen Wiese mit Blick auf die Basilika, halten uns beim Parkhotel links und queren die Zufahrt. Geradeaus geht’s hinein in den gepflegten Kurpark von Ottobeuren – Hunde sind hier an der kurzen Leine willkommen 🐕.
Vorbei an gepflegten Blumenbeeten, einem Barfußpfad und einem weiteren Kneippbecken erreichen wir den Ausgang des Parks. Links von uns liegt ein barockes Gebäude – das Sebastianeum, einst Kurhaus, heute Zentrum für Naturheilkunde. Wir laufen geradeaus, dann rechts, überqueren die Sebastian-Kneipp-Straße und erreichen wieder unseren Ausgangspunkt.
Doch bevor’s zurück zum Auto geht, gönnen wir uns noch eine kleine Belohnung: Über die breite Treppe steigen wir auf den Marktplatz von Ottobeuren. Zwischen pastellfarbenen Fassaden locken Cafés mit Kuchen, Kaffee – und, wer mag, legendären Windbeuteln. Wer zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs ist, sollte unbedingt einen Blick in die Basilika werfen (während die anderen beim Hund bleiben). Der riesige Barockbau mit seiner Doppelturmfassade ist nicht nur von außen imposant, sondern auch von innen mit ihren Stuckaturen, Bemalungen und der prachtvollen Orgel.
- Sommer/Herbst
- Winter/Frühling
- Wasser an der Strecke
- Einkehr möglich
- bezahltes Parken am Startplatz
- Gittertreppe an den geologischen Orgeln / Leinenpflicht im Kurpark
Einer der Höhepunkte auf unserem Weg: die Geologischen Orgeln. Auf die Holztreppe folgt eine Gittertreppe.
Am Parkplatz hinter der Basilika. Ein mächtiger Bau im Zentrum, der alles überragt.
Hier geht`s auf den Wanderweg, der von der Ottostraße abbiegt.
auf dem Waldlehrpfad
An dieser Straße laufen wir hinauf nach Niebers.
Im Talgrund springt Amos in den Bach.
Hinter diesem Marterl geht es links ab.
Hinter Niebers laufen wir wieder bergab in den Wald.
Zwischen Weiden machen wir uns auf den Rückweg.
Bergab geht es Richtung Klessen.
Hinter Klessen biegen wir am Bauernhof links ab.
Kleine Rast im Wald.
Wasser treten in der deutschen Levada.
Im Kneippbecken im Bannwald dürfen dann auch wieder mal Wasser treten.
Im Kurpark in Ottobeuren. Noch eine Chance für ein paar Anwendungen.
Das historische Kurhaus Sebastianeum beherbergt heute ein Zentrum für Naturheilkunde
An der Basilika von Ottobeuren
Ein Blick in die gewaltige Basilika lohnt sich.
Blick auf den Marktplatz von Ottobeuren. Der Kuchen lockt. :-)
Tipp
Mini-French-Press für Unterwegs
Wir lieben Kaffeepausen beim Wandern, ganz besonders an kühlen oder regnerischen Tagen.
Diese Version der French Press nimmt kaum Platz weg, wiegt fast nichts und deswegen auf allen Touren mit dabei.
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