Oberhausen-Osterfeld: Haus Ripshorst, Gehölzgarten, Brache Vondern, Burg Vondern

So viel Abwechslung wie auf dieser Tour erleben wir selten auf unseren Wanderungen mit Hund. Euch erwarten Natur, Kunst, Industrie- und Ritter-Geschichte. Und obendrauf ein sehr schönes Café. Dafür nehmen wir gerne in Kauf, dass unser Amos angeleint bleiben muss. 🐾 🌳 🌀

Unsere Wanderung führt uns vom historischen Haus Ripshorst durch den Gehölzgarten über den Rhein-Herne-Kanal bis zur mittelalterlichen Burg Vondern.

Ausgangspunkt unserer Tour ist der Parkplatz am Haus Ripshorst. Genau gegenüber liegt eine riesige Hundewiese. Kontakt- und spielfreudige Vierbeiner können sich hier wunderbar austoben, bevor es an der Leine weitergeht.

Das Haus Ripshorst, ein ehemaliger Gutshof im Oberhausener Stadtteil Osterfeld, wurde erstmals im 14. Jahrhundert als Lehngut erwähnt und diente lange Zeit als Rittersitz. Heute beherbergt es das RVR-Besucherzentrum des Regionalverbandes Ruhr, das Informationen über den Emscher Landschaftspark und die Region zwischen Duisburg und Hamm bietet. Viele Veranstaltungen wie Bauernmärkte und Pflanzentauschbörsen ziehen immer wieder Besucher an. Auch der Lehrbienenstand, der Vorträge und Anschauungsunterricht für Nachwuchsimker*innen bietet, Vor dem Start oder nach der Rückkehr lohnt sich bei gutem Wetter eine Pause im Café Haus Ripshorst mit seiner schönen Sonnenterrasse. Hier gibt’s Kaffee, Kaltgetränke und Schokoriegel – und jede Menge Infomaterial, um neue Ausflüge mit Hund zu planen. 🐶🌞

Der weitläufige Gehölzgarten Ripshorst, der das Gut umgibt, bietet eine Zeitreise durch die Vegetationsgeschichte. Rund 6.000 Bäumen und Sträucher gehören zur Sammlung, darunter exotische voreiszeitliche Gehölze und Pionierbaumarten, aber auch Kulturgehölze, die der Mensch veredelt hat. Zwischen den Beeten und Anlagen erstrecken sich weite Wiesenflächen. Hier sind viele Menschen mit ihren Hunden unterwegs, viele Vierbeiner an der Schleppleine.

Wir drehen eine ausgedehnte Runde auf dem Gelände, das sich fast bis zur „Neuen Mitte“ mit dem Sealife erstreckt. Dann halten wir uns Richtung „Zauberlehrling“. Der 35 Meter hohe, tanzende Strommast aus Stahlprofilen steht hier seit der Ausstellung Emscherkunst 2013.

In der Nachbarschaft des Zauberlehrlings schlägt die Waghalsbrücke einen kühnen Bogen über den Rhein-Herne-Kanal. Ihr Name spielt auf die kühne Konstruktion an, die ohne mittlere Pfeiler auskommt und eine beeindruckende Spannweite erreicht. Sie gilt als architektonisches Meisterwerk – und schwingt leicht, als wir mit einigen weiteren Spaziergängern und Radlern hinübergehen. Unser Hund, sonst ein Brückenfeigling, nimmt’s gelassen. In der Mitte der Brücke genießen wir den schönen Blick auf den Kanal, die Schubverbände unter uns und das Gasometer.

Und schon erreichen wir die nächste Brücke, dieses Mal über die Emscher. Rechts unter uns bohrt sich ein blauer, überdimensionaler Zahnstocher aus der Wiese in die Höhe. Die Emschersäule, ein Kunstwerk aus Stahl, Fliesen und Kanalrohren, das die Geschichte der Emscherregion symbolisiert. Zwischen Emscher und Kanal könnte man in beide Richtungen noch laufen. Wir jedoch halten uns weiter geradeaus und erreichen bald die Brache Vondern.

Hier, zwischen Emscher und Emscherschnellweg, hat die Natur die einst brach liegenden Industrieflächen der alten Zeche und Kokerei Vondern zurückerobert. Auf den besonderen Böden fühlen sich auch Gewächse wohl, die vom Aussterben bedroht sind. Rund 450 Pflanzen gedeihen hier. Die Hälfte davon sind gebietsfremde Arten, darunter die Ölweide, die aus Asien stammt, und die spätblühende Traubenkirsche aus Nordamerika. Auf diesem Experimentierfeld der Natur sind sogar neue Arten entstanden wie die Goldbirke, eine Kreuzung zwischen Sand- und Moorbirke.

Rechts und links vom Weg, wenige Meter vor dem so genannte Kunsttunnel – der Unterführung unter der A 42 – sind viele Menschen mit ihren Hunden unterwegs. Kurz vor dem Kunsttunnel steht auch der Brachenthron, ein Werk des Mülheimer Künstlers Will Brands, der es gemeinsam mit Anwohnern aus Steinen der ehemaligen Zeche errichtet hat.

Hinter der Unterführung halten wir uns rechts. Die Burg Vondern ist hier schon ausgeschildert. Wir laufen über die Arminstraße, vorbei an der gut erhaltenen „Verkaufsanstalt der Gutehoffnungshütte“. Hier haben die Familien der Bergarbeiter früher bezuschusst günstig eingekauft.

Schließlich erreichen wir unser Ziel: die Burg Vondern. 🏰 Das gedrungene Gebäude, erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, präsentiert sich als gut erhaltenes Wasserschloss mit gotischer Torburg und barockem Herrenhaus. Heute dient die Burg als Veranstaltungsort für Konzerte, Ritterfeste und private Feiern. Wir drehen eine Runde durch den Park um die Burg. Dann geht es auf demselben Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt.

check Sommer/Herbst
check Winter/Frühling
check Einkehr möglich
check kostenlose Parkplätze

error_outline (Überwiegend) Leinenpflicht

Im Gehölzgarten vor der Sonnenterrasse des Haus Ripshorst.

Startpunkt der Wanderung: der große Parkplatz vor dem Haus Ripshorst.

Am Parkplatz liegt eine sehr große Hundewiese.

Der Lehrbienenstand. Hier summt und brummt es.

Das gut erhaltene alte Gut.

Ein schöner Ort für einen Kaffee: die Sonnenterrasse vor dem Café.

Die Waghalsbrücke bringt uns über den Rhein-Herne-Kanal.

Blick auf das Gasometer

Wir laufen über die Emscherbrücke.

Der Brachenthron. Auf dem Kunstwerk spielen gerne Kinder.

Neben dem Emscherschnellweg sind viele Hunde mit ihren Menschen unterwegs.

Kunstwerk im Kunsttunnel, der hinüber zur Arminstraße führt.

Vorbei am einstigen Konsum. Hier kauften die Familien von Bergleuten ein.

Gedrungen und sehr pittoresk: Die Burg Vondern ist heute als Hochzeitslocation beliebt.

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