Polnische Ostsee / Sopot (Zoppot): vom Campingplatz Metropolis über den Hundestrand zur Seebrücke

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Fragt man Menschen aus Polen, wo es sich in ihrem Land am besten leben lässt, sagt die große Mehrheit: in Sopot. Nach dieser wunderschönen Tour glauben wir das gerne – und für unseren Hund gleich mit. 😊 Die Tour verbindet lauter Höhepunkte, auch für den Vierbeiner. Es geht durch den Buchenwald zum herrlich feinsandigen Hundestrand, dann durch den Strandpark zur Seebrücke im historischen Zentrum des traditionsreichen Seebads. Aus der Fülle der trendigen Restaurants und Beachbars, an denen wir unterwegs vorbeikommen, wählen wir das Piaskownica (Powstańców Warszawy 88) aus. Mit seinem Blumengarten, den Bänken und Hängematten am Strand ist es das vielleicht schönste kleine Restaurant-Café, in dem wir jemals gesessen haben. Abschnittsweise kann unser Hund leinenfrei rennen und am Hundestrand mit anderen toben. Großartig für uns alle.

Ausgangspunkt unseres Stadtspaziergangs ist der Campingplatz Metropolis, am Waldrand gelegen. Hier kann man übrigens auch kleine Ferienhäuschen mieten, in denen Hunde erlaubt sind. Vom Campingplatz laufen wir Richtung Tankstelle. An der nächsten Kreuzung biegen wir an einer Pizzeria links ab. Auf der Straße Sepia halten wir uns bergab. An der nächsten Kreuzung könnten wir weiter geradeaus und bergab direkt in den Strandpark laufen. Wir entscheiden uns für den abenteuerlicheren Weg – und biegen links ab auf die Straße Zamkowa Góra. Wir laufen vorbei am großen Spa. Kurz bevor unsere Straße vor einem Bauzaun in eine Sackgasse mündet, geht rechts ein gut sichtbarer Trampelpfad in den Wald ab. Ihm folgen wir. Zunächst einige Schritte bergab, dann links. Der nun sehr schmale Waldpfad bringt uns nach einigen Metern vorbei an der Umzäunung, die Eindringlinge von den Ruinen des „Bergschlosses am Menzelberg“ fernhalten soll. Die alte Schönheit des Schlösschen, mehr Herrenhaus als Schloss, ist noch zu ahnen. Doch der Zahn der Zeit hat schon große Löcher in das Dach und die Mauern gebissen. Hoffentlich rettet noch jemand das Schlösschen, bevor es in die Knie geht. Hinter dem Bergschloss führt eine uralte, ebenfalls sehr mitgenommene Treppe bergab. Amos macht es Riesenspaß, über Stufen und umgestürzte Bäume nach unten zu flitzen. Die Treppe mündet auf den Fahrradweg im Strandpark. Wir wechseln hinüber auf den Wanderweg für Fußgänger und halten uns links.

Über den Sumpf bringt uns ein Bohlenweg, dann stehen wir bald an einem zauberhaften Ort mit einem Pavillon aus Holz: der Kollath Gazebo (auch Altana Kollatha). Der Pavillon ist ein Nachbau. Das Original wurde 1908 zur Erinnerung an den Bürgermeister von Sopot, Johanes Kollath, errichtet. Hinter dem Tempel stürzt sich die Swelinia strudelnd zu Tal. Amos tankt im Bach, der wenige Meter weiter ins Meer mündet, direkt mal auf. Über die Swelinia laufen wir weiter geradeaus zum Strand. Wir halten uns am Waldsaum, der hier übergangslos einfach in den Sand übergeht, und erreichen wenig später den tiefen Hundestrand mit wunderschönem Blick auf die Steilküste und die ersten Häuser von Gdynia.

Nach einer ausgiebigen Plansch- und Spielpause laufen wir nun in die Gegenrichtung zurück in den Strandpark. Ab jetzt geht es immer geradeaus. Der Weg verläuft in Spuckweite zum Strand unterm Blätterdach mächtiger Buchen. Viele Jogger, Nordic Walker, Spaziergänger mit und ohne Hund sind hier unterwegs. Die besondere Feierabendstimmung – heiter, gelöst – lässt sich fast mit Händen greifen. Etwa auf halben Weg vor der Seebrücke liegt das Café und Restaurant Piaskownica. Schon der Zugang – ein begrünter Tunnel – ist so schön, dass etliche Vorbeilaufende ein Foto machen. Wir entscheiden uns nicht für den herrlich bunten Gastgarten, sondern die Sitzgelegenheit am Strand. Hier hocken wir bestimmt eine Stunde und genießen die Stimmung. Familien und Paare liegen in Hängematten, lesen und plaudern. Dazwischen hüpfen einige Hunde umher, die zu diesem Strandabschnitt in der Hauptsaison eigentlich keinen Zugang haben. Stört aber niemanden. Über den Strand verteilt stehen Klappstühle und Sonnenschirme. Manche haben die Stühle direkt zum Spülsaum getragen und warten dort, die nackten Füße in der Ostsee, auf den Sonnenuntergang.

Wir reißen uns los und laufen immer weiter geradeaus zur Seebrücke. Bogenförmige Wandelhallen umgeben den Vorplatz Skwer Kuracyjny. Zwischen prächtigen alte Villen und dem Türmchen-bestückten Warmbad erhebt sich der Leuchtturm. Neben den Blumenrabatten dreht sich ein nostalgisches Kinderkarussell, Pärchen laufen im Abendlicht Arm in Arm an uns vorbei, hinaus auf die Seebrücke. Was für eine Stimmung!  Man könnte fast romantisch werden, wäre da nicht Amos. Dem ist der Geruch nach Waffeln, gebrannten Mandeln und sonst noch allerhand in die Nase gestiegen. Er vergisst jede Erziehung und hängt sich in die Leine Richtung Süßkram.

Nach einer Umrundung des Platzes machen wir uns auf den Rückweg. Der verläuft bis kurz vor Schluss wie der Hinweg. Dieses Mal lassen wir jedoch den Abenteuerpfad über die Schlossruine aus. Stattdessen laufen wir über eine Treppe durch den Wald bergauf. Die Treppe führt auf die Straße Sepia und weiter zu der Kreuzung, die wir schon vom Hinweg. Wenig später sind wir am Campingplatz.

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